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Veröffentlicht am 15.02.2017

Episch!

Steelheart
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Ich bin ein wahnsinniger Fan von Brandon Sandersons Geschichten, habe mich allerdings bei den Jugendbüchern des Autors bisher recht zurück gehalten. Sie sind dünner und somit ist der Weltenaufbau nicht ...

Ich bin ein wahnsinniger Fan von Brandon Sandersons Geschichten, habe mich allerdings bei den Jugendbüchern des Autors bisher recht zurück gehalten. Sie sind dünner und somit ist der Weltenaufbau nicht so komplex, wie ich es gewohnt bin und liebe. Schon Der Rrithmatist hat mich gelehrt, dass halt nicht alles vom Autor so unglaublich tief geht, obwohl mir auch dieses Buch gefallen hat. Aber meine Zurückhaltung war umsonst. Umso mehr freue ich mich natürlich, dass ich mit STEELHEART doch wieder einen fantastischen, neuen Weltenaufbau kennenlernen durfte. Neu ist dieses Mal, dass es sich um Epics - also böse Superhelden, wenn man so will - handelt, die von ihren Kräften immer weiter in die Finsternis gezogen werden und nun die Welt tyrannisieren. Und mittendrin steht unser Held und Protagonist David, der früh lernen musste in dieser neuen und stählernen Welt zu überleben.

"Ich habe Steelheart bluten sehen."
(S. 7)

Dass mir diese Geschichte mit den Epics gefallen würde, hätte ich echt nicht vermutet. Mein erster Gedanke, als dieses Buch erschien war "Marvel", aber da es Brandon Sanderson ist, der hier zum Lesen auffordert, war bald klar, dass ich mich von diesem Gedanken ganz schnell wieder verabschieden kann. Es ist neu und innovativ. Eine Prise Superkräfte, ein großer Schluck Bösartigkeit, alles gut schütteln und schon haben wir zerstörte Städte, etwas Endzeit-feeling und jede Menge Trubel. Mir gefällt dieser Mix aus Fantasy-Elementen und Waffenkämpfe einer Untergrundorganisation richtig gut. Zusammen mir einer Menge Überraschungsmomenten erschafft Sanderson seine ganz eigene, neue Welt.

Die Charaktere sind unglaublich vielfältig. Zum einen haben wir David, der in dieser neuen Welt aufgewachsen ist und alles tut um die Schwächen der Epics zu erforschen und er will Kämpfen. So stößt er auch auf Megan, dem Prof, Tia und Co. und gemeinsam schmieden sie gefährliche Pläne für die Stadt Newcago. Ich kann hierzu gar nicht so viel sagen, ohne gleich zu viel zu verraten und es sollte wirklich jeder selber Entdecken, was der Autor hier bereit hält.

Es gibt viel zu entdecken und gerade wenn man denkt es ist vorbei, setzt Sanderson dem ganzen noch die Krone auf. Spürt ihr meine Begeisterung? Lasst euch anstecken! Es lohnt sich.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Gin Blanko: knallharte Kick-Ass-Heldin

Spinnentanz
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Gib Blanco ist zurück. Ein bisschen gelangweilt, aber zurück. Nach dem schrecklichen Rückschlag in Spinnenkuss (Bd. 1) beschloss unsere knallharte Kick-Ass-Heldin, dass die Zeit für ihren Ruhestand nicht ...

Gib Blanco ist zurück. Ein bisschen gelangweilt, aber zurück. Nach dem schrecklichen Rückschlag in Spinnenkuss (Bd. 1) beschloss unsere knallharte Kick-Ass-Heldin, dass die Zeit für ihren Ruhestand nicht besser gewählt sein könnte. Nun ist Gin nicht mehr länger "die Spinne", Auftragsmörderin. Vielmehr ist sie nun einfach nur Gin, Restaurantbesitzerin und Teilzeitstudentin. Allerdings hatte sie sich das alles weniger langweilig und viel befriedigender vorgestellt, als es tatsächlich ist und so ergreift Gin die nächste sich bietende Gelegenheit um ihre Nase ein bisschen in fremder Leute Angelegenheiten zu stecken. Doch wieder einmal führen alle Wege zu Mab Monroe, der Königin von Ashlands Unterwelt, und mächtigste Feuerelementare. Und ihre Lakaien/Geschäftspartner sind scheinbar überall und bedrohen unschuldige Menschen. Und dieses Mal landet Gin mit großen Schritten in Fletcher Lanes Vergangenheit.

Nachdem Fletcher Lane, Gins Ziehvater/Mittelsmann, unter schrecklichen Umständen ums Leben kam wirkt Gin weniger wie ein Bedürftiges Ziehkind als vielmehr wie die reife, junge Frau die sie auch tatsächlich auch ist. So schrecklich der Verlust auch für unsere Heldin und ihren Ziehbruder Finn auch sein mag, war dies rückblickend eine gute Entscheidung. Das ganze trägt zur Entwicklung der Charaktere bei und festigt die Bindung zum Leser. Doch die Autorin, Jennifer Estep, belässt es ungern bei einem Drama, und so muss sich Gin auf einiges gefasst machen. Zusammen mit den Zwergenschwestern Jo-Jo und Sophia, Finn und mit verhaltener Beteiligung von Detective Donovan Crain geht es dem Abschaum an den Kragen.

Kohleabbau, alte Freunde der Familie, Mörddrohungen. Natürlich wird auch dieses Mal niemandem etwas geschenkt und als Gin noch versucht ihren Hintern zu retten, kämpft ihr Herz längst auf verlorenem Posten. Zwischen Action-reichen Szenen und ernstem Überlebenskampf steht noch immer die Geschichte zwischen Gin und dem Detective. Ein Kampf zwischen dem was getan werden muss und der viel zu korrekten Moral von Donovan Cain. Doch der Leser darf jetzt hier nicht die große Liebesexplosion oder dergleichen erwarten, denn in diesem Urban Fantasy Roman fährt diese Sache eher auf dem Abstellgleis - was jedoch vollkommen okay ist, denn es verleiht der Geschichte eine gewisse Würze und schürt die Erwartungen des Lesers umso mehr.

Neben den alten bekannten kommen auch neue Freunde und verbündete hinzu, die sich in Spinnentanz einnisten und wirklich neugierig machen. So ist da beispielsweise der gut aussehende wie reiche Owen Grayson, der ein Auge auf unsere Gin wirft und der alte Warren T. Fox, der seinem besten Freund aus Jugendtagen - Finnegan Lane - gar nicht so unähnlich ist.

Eine rasante Mischung erwartet den Leser auch dieses Mal, denn in Spinnentanz schenken die Parteien einander definitiv gar nichts. Willkommen im Untergrund von Ashland.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 10.02.2017

Vampire mal anders?

Dark Heroine
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Wie passend der Titel Dark Heroine/Dunkle Heldinnen in dieser besonders düsteren Vampirgeschichte doch ist lernt der Leser zwar erst ziemlich spät, doch bietet dieses Buch eine Menge interessanter Aspekte, ...

Wie passend der Titel Dark Heroine/Dunkle Heldinnen in dieser besonders düsteren Vampirgeschichte doch ist lernt der Leser zwar erst ziemlich spät, doch bietet dieses Buch eine Menge interessanter Aspekte, die in einem Vampirroman so nur selten zu finden sind. Beginnen wir damit, dass es sich hier nicht um beschönigte Vampire der Neuzeit handelt, sondern sind sie noch immer mörderisch und düster. Auch Violet ist ihrer Gnade geradezu ausgeliefert, denn als politische Gefangene des Königreichs - der Familie Varn - ist das Leben wahrlich kein Zuckerschlecken.

Der Verlauf der Geschichte besteht hauptsächlich aus dem Sichtwechsel zwischen Violet und Kasper, wohingegen Violets Sichtweise überwiegt. Der gesamte Plot scheint zwar wirklich durchdacht, doch bemerkt der Leser dies erst am Ende des Buches. Die ersten zwei drittel wirkt es, als würde sich ein sehr fransiger roter Faden durch die Geschichte ziehen. Es wird mit Begriffen wie "Dimensionen" und "Prophezeiung oder "Sage" um sich geworfen. Diese erwecken zwar die Neugier und lassen auf etwas ganz spezielles und ausgefallenes hoffen, doch bekommt weder Violet noch der Leser lange Zeit keine Antwort darauf was hier eigentlich gemeint ist. Und so zappeln wir am Haken und wollen unbedingt wissen wohin die Geschichte führt, doch leider weist vor allem der Mittelteil dann einige Längen auf, denn Erklärungen folgen zunächst nicht. Rückblickend ist es erstaunlich wie viel erzählte Zeit ins Land geflossen ist, denn in der Mitte ist dann echt nichts spektakuläres passiert. Andererseits brauchten sowohl Violet als auch Prinz Kasper Varn diese Zeit um ihre Sympathien zueinander zu entdecken. Zumindest funkenweise.

Wer hier erwartet, dass aus Hass und Abneigung zwischen den beiden Protagonisten plötzlich und, wie schon so oft gelesen, eine tiefe Liebe entwickelt der hat sich absolut geirrt. Es ist ein langsamer Prozess, bis beide überhaupt ein annähernd zivilisiertes Wort miteinander wechseln, denn Menschen sind in den Augen der Vampire eben oft nur das eine: Eine Mahlzeit. Und auch Violet legt ihre vorgefertigte und berechtigte Meinung zu den mörderischen Blutsaugern nicht einfach ab, ganz im Gegenteil. Die junge Frau macht einfach keinen Hehl daraus was sie denkt und redet gerne schneller als ihr Gehirn arbeitet. Ob dies nun Mutig oder unheimlich dämlich ist muss wohl jeder Leser für sich selbst entscheiden, doch macht es sie nicht gerade unsympathisch. Ihre toughe Art macht auf jeden Fall Spaß zu lesen.

Es gibt viele positive Dinge, die mir in dieser Geschichte aufgefallen sind und einige habe ich bereits genannt, doch es gibt noch so einiges mehr. Neben der Tatsache, dass es sich endlich mal nicht um handzahme Vampire handelt steht noch ihre Lebensweise. Es gibt ein Königreich, eine Königsfamilie und auch den sonstigen Adel. Tanzbälle und ein paar blutige und weniger blutige Traditionen, bei denen der Leser wohl zwischen Abscheu und Faszination schwankt. Aus der Sicht der Protagonistin ist dies wohl alles sehr schrecklich. Als Roman hingegen bietet all dies einen gewissen, düsteren Unterhaltungswert. Auch recht unterhaltsam war, dass die Autorin eben zu der Zeit, als sich in meinem Hirn die Worte "Stockholm-Syndrom" festsetzen wollten, es einfach selbst zur Sprache brachte und mir so etwas Wind aus den Segeln nahm. Denn seinen wir mal ehrlich, hätte Abigail Gibbs sich hiermit nicht quasi selbst hops genommen, wäre diese Entwicklung in der Geschichte zumindest bewertungstechnisch ein bisschen negativer aufgefallen.

Das Schicksal ist unser Feind, aber die Zeit ist das Gefährliche.

Natürlich sind mir auch einige Dinge eher negativ aufgestoßen. Beispielweise ist das Handeln der Vampire irgendwie immer durchtränkt von Gewalt und Violet scheint da an gewissen Punkten kein Problem mit zu haben, allerdings macht gerade dies gewisse Szenen nicht schön und lesenswert sondern geben dem ganzen einen Charakter von Misshandlung. Außerdem schafft die Autorin nicht immer eine runde Schreibweise an den Tag zu legen. Es passiert auf den gut 600 Seiten des öfteren, dass Szenen verwirrend wirken - gerade in den rasanten Momenten -, so dass ich persönlich ein paar Stellen zwei mal lesen musste und trotzdem nicht wusste was da überhaupt gerade passiert. In diesen Momenten wirken die Szenen eingeschoben und die Schreibweise recht sprunghaft. Ebenso wie einige Stellen der Geschichte gewisse Längen aufweisen, ist dies wohl auf die Unerfahrenheit der noch jungen Autorin zurück zu führen - immerhin handelt es sich hierbei um ihren Debüt-Roman.

Violet Lee ist auf der einen Seite gewiss ein sehr starker Charakter, wenn man bedenkt, was sie alles durchmachen muss. Sie weckt Sympathien und ihr Handelt ist - jedenfalls meistens - nachvollziehbar. Aber wie in so vielen Geschichten ist auch sie nicht perfekt und so nervt beispielsweise ihre Heulerei. Viel zu oft bricht sie in Tränen aus, so dass ihre ganze Entschlossenheit und Standhaftigkeit echt Risse bekommt und man als Leser dieses Mädel echt nur noch anschreien möchte. Natürlich ist ihre Situation nicht schön, nicht einfach und meist nicht einmal zu ertragen, aber sie heult nicht in diesen Momenten, nein, in diesen ist sie stark. Sie heult in den unmöglichsten Momenten einfach los.

Aber auch Kasper ist nicht perfekt. Als Prinz und Thronerbe ist der Gute nämlich ein ganz schönes Arschloch, aber das ist auch irgendwie okay - und vor allem gewollt - denn Vampire sind mörderisch und Kasper lässt gerne keinen Augenblick aus um dies vor allem Violet spüren zu lassen. Dennoch macht eben dies schwer ihm seinen Charakterwechsel zu glauben, auch wenn dieser einen langen Prozess der Veränderung brauchte. Man hat doch immer noch seine Worte und sein Tun vom Anfang in Erinnerung. Dass die Geschichte hauptsächlich aus Violets Sicht erzählt wird und er nur recht selten zu Wort kommt macht es nicht einfacher sich in diesen sehr verschlossenen Vampir hineinzufinden, aber auch dies ist meiner Meinung nach gewollt. Und seine Brutalität legt er auch nicht einfach ab, er bleibt schon sich selbst und seinem Naturell treu.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls so verdammt unterschiedlich und machen jeder für sich einen gewissen Wandel durch. Dieser Wandel kann sowohl positiv als auch negativ verlaufen, denn hier scheint alles möglich zu sein. Und ohne euch zu viel zu verraten sind es hauptsächlich die Mitglieder der Königlichen Familie und die engsten Freunde dieser, die hier eine etwas wichtigere Rolle spielen.

Insgesamt begeistert mich diese Geschichte mit ihren innovativen Ideen wie beispielsweise die Königreiche, Dimensionen und Dunkle Heldinnen. Andererseits gab es ein paar Kritikpunkte, die man einfach nicht unter den Tisch fallen lassen kann. Da es zum Ende hin immer besser, interessanter und fesselnder wurde, bin ich schon wahnsinnig gespannt auf das was da noch kommen mag und werde mit Freunden zum zweiten Band "Autumn Rose" greifen.

3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 10.02.2017

wenn mythologische Wesen Halloween feiern

Halloween Frost
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iese etwas 23 Seitige Kurzgeschichte spielt, wie der Titel bereits verrät, um Halloween in der Mythos Academy und der umliegenden Stadt. Und wieder einmal zeigt sich der Unterschied zwischen Gwen und ihren ...

iese etwas 23 Seitige Kurzgeschichte spielt, wie der Titel bereits verrät, um Halloween in der Mythos Academy und der umliegenden Stadt. Und wieder einmal zeigt sich der Unterschied zwischen Gwen und ihren Schulkameraden, denn während erste sich nur sehr wiederwillig von ihrer neuen Freundin Daphne und deren neuen Freund mitschleppen lässt, sind letzte überhaus begeistert von diesem Feiertag. Also gibt es "Süßes oder Saures" im großen Bonzen-Stil, aber wer hätte das bei den reichen, verwöhnten Kriegerkindern auch ander erwartet? Doch so schön das sammeln der Süßkrams auch ist, stolpert Gwen doch immer wieder in Gefahren und so ist auch Halloween nicht vor ihr sicher. Oder sie vor Halloween? Und plötzlich steht sie mit ihren Freunden einer Gefahr gegenüber, die wohl niemand so erwartet hätte.


Diese rasante und sehr kurze Geschichte ist wohl für Liebhaber der Serie ganz nett zu lesen, ansonsten aber kein Muss zum Verständnis der Serie. Dass diese Geschichte kostenlos als Ebook zu erstehen ist, gibt dem ganzen nochmal einen Sympathie-Bonus, denn für Geld sind diese paar Seiten wohl schlecht zu verschachern. Es ist gut so wie es ist und wer eine kurze Szene mit Gwen, Daphne, Carson und Logan extra möchte, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 10.02.2017

arabische Märkte und Magie

Shadow World. Kampf der Seelen
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Zunächst einmal muss gesagt sein, dass der Klapptext unglaublich irreführend ist und so nicht den tatsachen entspricht. Leider wurden hier Dinge verdreht und sogar verwechselt, sehr schade. Doch ist die ...

Zunächst einmal muss gesagt sein, dass der Klapptext unglaublich irreführend ist und so nicht den tatsachen entspricht. Leider wurden hier Dinge verdreht und sogar verwechselt, sehr schade. Doch ist die Geschichte weniger stumpf und vorhersehbar wie im Klapptext beschrieben, denn das alles ist einfach MEHR.

Die Autorin, Melissa Marr, erzählt eine recht ruhige Geschichte. Diese beginnt mit mehreren unabhängigen Handlungssträngen, welche sicher nachher wunderbar in ein Gesamtbild zusammenfügen. Wer hätte das gedacht? Denn zunächst scheint nicht alles was geschieht zusammen zu gehören. Ein bisschen schade ist, dass der Prolog etwas viel vorweg nimmt. Alles in allem wäre die gesamte Geschichte wohl weniger vorhersehbar, wenn gewisse Details im Prolog nicht bereits verraten worden wären, aber dies ist nun nicht mehr zu ändern. Dennoch schafft die Autorin eine solide Welt mit einem Jahrhunderte alten Zwist zweiter Arten und mittendrin stehen Mallory, Kaleb und Aya.

Interessanterweise geht es bei den Magi und Daimonen tatsächlich danach, wonach es klingt und doch um viel mehr. Die Magi sind magiebegabte, menschliche Wesen, die eine sehr hohe Alterserwartung haben. Doch statt normal zu altern, behalten sie lange das Aussehen ihrer besten Jahre bei. Ihre Magie umfasst Sprüche, Tränke und auch Beschwörungen. Die Daimonen werden als Hund- oder Wolfsartige Wandler beschrieben. Wohingegen sie die meiste Zeit in ihrer menschlichen Form verbringen, sind sie dennoch in der lage sich zu wandeln und mit Zähnen und Klauen zu kämpfen. Aber auch die Welten und Ordnungen unter denen beide Arten leben unterscheiden sich stark. Bei den Magie geht es um pure Macht, denn wer Macht hat erhält Respekt und verbreitet gar Angst. Die Daimonen hingegen leben in der STADT, in einem Kastensystem. Ihr Leben wird bestimmt durch die hohe Kaste und beschert der untersten Kaste - den sogenannten Streunern - ein hartes Leben. Die STADT mutet ein bisschen altertümlich an mit dem "Basar der Seelen" und den "Nachtmarkt", ihren brutalen Kampfspielen zur Volksunterhaltung und als Möglichkeit zum Kastenaufstieg für den Sieger, mit Assassinen und dem Lust-Gewerbe.

In reger Unwissenheit aufgewachsen ist Mallory ein sehr authentisch dargestellter Charakter. Ihre Handlungen sind durchdacht, ihre Fähigkeiten geschult und doch verfügt sie über ein gewissen Maß an Misstrauen. Die junge Frau wird nicht als jugendlicher Superheld dargestellt, sonder ist sie vielmehr ein siebzehnjähriger Teenager mit dem Traum von der Normalität. Nichts wünscht sie sich mehr als Freunde und ein normales Leben, ohne in jeder Ecke Gefahren erwarten zu müssen. Als sie das erste Mal auf Kaleb trifft ist sie einerseits interessiert an diesem Jungen und andererseit weiß sie, dass eine normale Verbindung zu Menschen für sie nicht möglich ist. Kaleb selbst hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, Käpft in den Kampfspielen um sein Leben und um Anerkennung, kümmert sich um seinen einzigen Rudelgefährten Zevi - ein starker und doch zerbrechlich wirkender, kluger Junge - und tut auch sonst das was nur dem Überleben dient. Diese beiden Handlungsstränge sind von Anfang an miteinander verknüpft, wohingegen eine dritte Person, Aya, sehr geheimnisvoll daher kommt. Aya ist eine Kämpferin und als Mitglied der höheren Kaste und als Frau nicht gerne in den Kampfspielen gesehen, denn auch das Frauenbild der STADT ist sehr zurückgeblieben und von Emanzipation keine Spur. Doch Aya hütet ein großes Geheimnis, welches ihr sowohl das Überleben sichern oder gar den Tod bringen kann - je nachdem wer es herausfindet. Und Überleben ist in der STADT das vorherrschende Ziel.

Die Verstrickungen sind sehr interessant und ehrlich gesagt hatte ich lange keine Ahnung wie Aya in das Gesamtbild hineinpassen soll. Doch alles fügt sich zusammen wie es zusammen gehört. Es ist eine Geschichte in der der Tod ebenso dazugehört wie Macht oder der Kampf. Es ist eine Geschichte in der ein Krieg alles zerstörte und zu dermaßen viel Hass führte, dass auch Jahrhunderte später kein Zusammenleben möglich wäre. Ein bisschen schade ist allerdings der wenige Informationsfluss über diesen Krieg, der immer wieder Erwähnung findet. Hier wären mehr Hintergrundinformationen hilfreich gewesen um Beweggrunde nachvollziehen zu können und um der ganzen Welt in Shadow World etwas mehr Leben einzuhauchen. Wo die Charaktere ihre Geschichte bekamen und sehr rund wirken, ist die Welt- vor allem die unbekannte STADT - noch etwas platt, denn sie scheint kaum Geschichte zu haben.