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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

kurzweilig, aber unterhaltsam

Im Pyjama um halb vier
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Die ganze Geschichte ist in Form von Chat-Nachrichten verfasst die sich Lulu und Ben regelmäßig schicken. Dabei lernen sie einander kennen und kommen sich immer näher. Auch der Leser weiß niemals mehr ...

Die ganze Geschichte ist in Form von Chat-Nachrichten verfasst die sich Lulu und Ben regelmäßig schicken. Dabei lernen sie einander kennen und kommen sich immer näher. Auch der Leser weiß niemals mehr als Lulu und Ben selbst, denn es gibt immer nur so viel zu lesen, wie die beiden einander verraten. Zwischen den Gesprächen der beiden werden immer wieder Fragen aufgeworfen, die eine der beiden Protagonisten ins Grübeln bringt und diese wird gerne offen zur Diskussion im Chat gestellt.

"Ben: Das Leben kommt mir oft wie eine Achterbahn vor. Aber mal ehrlich, es ist immer noch besser, als wenn es wie in einer Geisterbahn wäre! Oder wie ein Autoscooter."(S. 57)

Ben und Lulu sind ein sehr ungleiches Paar und doch verstehen sie sich, gerade wegen der Anonymität im Internet, richtig gut. Sich zu schreiben und einmal wirklich zu sagen was man denkt und Geheimnisse preis zu geben ist nicht nur ein wahrer Seelenstrip, sondern schweißt zwei sympathisierende Freunde auch zusammen. In dieser sehr flüssigen und lockeren Geschichte zeigen die beiden Autoren, wie Wichtig einem auch Internetbekanntschaften werden können und zugleich wird die Frage nach der Wahrheit und Glaubwürdigkeit gestellt. Wer weiß schon, ob die Person hinter einem Pseudonym auch Wirklich ist? Mit einem überraschenden, packendem Ende werden noch einmal die Herzen schneller schlagen. Gerne hätte noch ein Epilog hinten an gehängt werden können, doch handelt es sich hierbei um eine wundervolle Geschichte.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Die Aufmachung ist schöner als das Innere

Code Black
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"Kannst Du auf dem Heimweg Milch holen?" - Code Black! Schnapp dir deinen Bruter und versteckt euch. Es ist alles genau geplant, denn Familie Andews überlässt nichts dem Zufall, doch als Kari und Charley ...

"Kannst Du auf dem Heimweg Milch holen?" - Code Black! Schnapp dir deinen Bruter und versteckt euch. Es ist alles genau geplant, denn Familie Andews überlässt nichts dem Zufall, doch als Kari und Charley die ausgemachten Treffpunkte erreichen und ihre Eltern weiterhin nicht auftauchen wird schnell klar: Hier ist irgendetwas schief gegangen ...

Ein Buch mit grandioser Aufmachung und interessantem Inhalt, der locker flockig ein paar Mini-Agenten ausspuckt. Wer Code Black beginnt, der sollte nicht mit purer Authentizität rechnen, denn viel mehr erinnert all dies an einen Jungendfilm in dem eben alles passt. Schon mal "Spy Kids" gesehen? Dieser Film ist der Geschichte hier nicht sehr unähnlich, nur mit weniger Hightech-Waffen und mehr Junior-Agenten. Während Kari also herausfinden will was mit ihren Eltern geschehen ist, bleibt eben nur die Möglichkeit ihre beste Freundin Rita - zufällig ultra versiert im Hacken von Computersystemen - dazu zu bringen das Laptop des Chefs der Agency - zufällig Vater ihres schwarms Luke - zu durchforsten. Und plötzlich schließen sich ihnen auch noch Lukes Schwester Lacey - zufällig Ritas Erzfeindin und Superhero in Sachen Makeup und Verkleidung - und Evan - Supermysteriöser Typ - an. Aber auch Karis kleiner Bruder Charlie ist gleich mal das totale Superhirn, aber was wäre die Geschichte auch ohne genügend passende Bedingungen?


Mentalnotiz: Einen Jungen zu manipulieren, damit er seinen Vater hintergeht, ist nicht der beste Weg zu seinem Herzen.(S. 179)

Wer sich also auf eine etwas schräge Agenten-Geschichte einlassen will ist hier genau richtig und es ist auf jeden Fall sehr witzig mit der Schlagkräftigen Protagonistin und dem bunten Haufen anderer Personen die sich einfach mal so der Sache anschließen. Insgesamt ist das alles ein bisschen vorhersehbar, wirkt leicht überzogen, aber auch unglaublich leicht und unterhaltsam. Wer allerdings mit diesem Ende gerechnete hätte, der hat - weiß Gott - mit Sicherheit eine Kristallkugel zu hause, denn mich hat das ganze echt baff gemacht. Sehr gut! - wohl bemerkt.


"Lacey?", rufe ich.
"Was?", schallt es aus ihrem Zimmer zurück.
"Kannst du nähen?"
"Bist du high?",
"Dachte ich mir."
(S. 119)

Nun, nach ein paar Tagen des sacken lassens kommt mir die Geschichte noch immer ein bisschen schräg und schrill vor (irgendwie passend zum Cover) und ein paar Namen haben es leider nicht bis in mein Langzeitgedächnis geschafft. Aber das macht gar nicht, denn unterhaltsam war es allemal und wer gerne diese Agenten-Geschichte lesen möchte um sich damit kurzweilig unterhalten zu lassen. Nur zu, es ist ja auch irgendwie wunderbar einfach und humorvoll.


3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 10.02.2017

Halte es einfach ..

Keep it simple - Verlockung
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Keep it simple - Es einfach halten. Carol ist eine sehr starke Frau und trotz, dass ihr Leben völlig auf dem Kopf steht stürzt sie sich in eine heiße Affaire mit dem Anwalt Logan Cavannoh aus der Anwaltskanzlei ...

Keep it simple - Es einfach halten. Carol ist eine sehr starke Frau und trotz, dass ihr Leben völlig auf dem Kopf steht stürzt sie sich in eine heiße Affaire mit dem Anwalt Logan Cavannoh aus der Anwaltskanzlei in der sie arbeitet. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und sprüht vor erotischen Begegnungen. Nur leider sind die erotischen Szenen wenig abwechslungsreich als gehofft. Der sexy Anwalt ist außerdem der typische Aufreißer und Macho - zumindest oberflächlich betrachtet - natürlich steckt auch in einem Bad Boy ein weicher Kern, dieser wird zwar angekratzt, kommt aber nie wirklich zur Geltung. So bleibt Logan ein wenig undurchsichtig, denn der Leser kann ihn nur oberflächlich kennen lernen. Dennoch ist diese Kurzgeschichte durchaus lesenswert und bietet ein paar heiße Lesemomente. Diese Liebesgeschichte hat zwar ein paar kleine Macken, doch Carols Hartnäckigkeit und starke Art wissen zu unterhalten.

Veröffentlicht am 10.02.2017

typischer MacAllister-Humor

Time Thief - Keine Zeit für Traummänner
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Dieser Einstieg in Katie MacAlisters neue Reihe sammelt gleich Pluspunkte damit, dass das ganze in der selben Welt spielt wie bereits ihre Drachen- und Vampirreihe. Es ist kein Muss vorher andere Bände ...

Dieser Einstieg in Katie MacAlisters neue Reihe sammelt gleich Pluspunkte damit, dass das ganze in der selben Welt spielt wie bereits ihre Drachen- und Vampirreihe. Es ist kein Muss vorher andere Bände gelesen zu haben, doch für Fans und viel-Leser der Autorin ist es vor allem eine Bekannte Struktur. Die Anderswelt/das Au-Delà, der Abbadon, die Wache, uvm.

Kiya Mortenson ist ein Charakter wie ihn nur Katie MacAllister entwerfen kann. Absolut schräg, ein bisschen gutgläubig, sympatisch, ein wenig hektisch und absolut witzig. Sie besitzt scheinbar keinen Filter zwischen Gehirn und Mund, so dass mehr als einmal einfach herauspurzelt was sie gerade denkt. Und während sie mit ihrem Auto, Eloise, auf dem Weg nach hause ist trifft sie auf eine Gruppe von Menschen, die ihr Leben doch noch mehr auf den Kopf stellen: Die Traveller - nicht zu verwechseln mit Roma, denn sie sind ein Teil der Anderswelt. Mit der Gabe Zeit von anderen zu nehmen und für sich selbst zu nutzen sind sie eine eher ausgegrenzte Personengruppe. Und Kiya stolpert mitten hinein.

Peter ist auf der Suche nach dem Mörder einiger Sterblicher und er hat den begründeten Verdacht, dass die Traveller der Familie Faa damit zu tun haben. Während Peter also im Namen der Wache auf der Suche nach dem Täter ist und gemeinsam mit seinem Freund Sunil - ein an ihn gebundenen Animus (eine Seele) - trifft der sehr gut aussehende Mann auch auf Kiya. Auch, wenn der Gute anfangs ein bisschen schwer von Begriff zu sein scheint, mach Kiya mit ihrer Art einfach alle seine Defizite wett. Auch Sunil - in seiner Form ein leuchtender punkt mit der Größe eines Rosenkohls - ist einfach ein herzensguter, charmanter und wissensdurstiger junge und erhascht sofort die Sympathien des Lesers.

Die Komponente Zeit spielt hier natürlich eine sehr große Rolle. Es geht um Recht und Unrecht und um Konsequenzen von Zeitdiebstahl. Das ganze Konstrukt ist nicht so einfach zu verstehen, doch bis zum Ende des Buches löst sich alles soweit auf und ist auch verständlich - obwohl da doch die ein oder andere Logikfrage unbeantwortet bleibt. Doch zum allgemeinen Verständnis ist alles vorhanden.

Insgesamt gibt es natürlich noch eine Menge mehr Charaktere - vor allem unter den Travellern - doch währe es zu viel sie alle aufzulisten (von Mrs. Lenore Faa bis zu ihren fünf Möpsen mit den außergewöhnlichsten Namen!). Time Thief ist, wie von Katie MacAlister nicht anders zu erwarten, sehr unterhaltsam und wer den Humor der Autorin und ihre Art zu schreiben mag, der wird hier nicht viel falsch machen. An ein oder zwei Stellen in der Geschichte sind die Geschehnisse zwar fast ein bisschen zu albern und wirken überzogen, aber irgendwie macht auch dies wieder den MacAlister-Charme aus.

Veröffentlicht am 10.02.2017

turbulent und unbeständig

Real - Nur für dich
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Junge Frau trifft auch einen Boxer, ist hin und weg und das Ende ist dann auch irgendwie klar. Alles nicht neu und zuletzt habe ich persönlich so etwas von Jamie MacGuire gelesen (zumindest, wenn man die ...

Junge Frau trifft auch einen Boxer, ist hin und weg und das Ende ist dann auch irgendwie klar. Alles nicht neu und zuletzt habe ich persönlich so etwas von Jamie MacGuire gelesen (zumindest, wenn man die Inhaltsangaben vergleicht).

Remington "Riptide" Tate wir zunächst als typischer Bad Boy dargestellt. Er ist ein bekannter Underground-Boxer und so sehr von sich eingenommen, dass es aus jeder seiner Poren tropft. Der Mann wird von Frauen geradezu besprungen, besteht scheinbar nur aus Muskeln und legt gekonnt ein Alpha-Männchen-Getue an den Tag mit dem er auch sehr gut in einen Romantic-Fantasy-Roman gepasst hätte. Erst nach der Hälfte der Geschichte bekommt Remy auch ein zweites, menschlicheres Gesicht und wird endlich greifbarer. Gerade die Tatsache, dass er Gefühle zeigt, mehr Informationen über ihn fließen und er nicht mehr nu der perfekte Mann zu sein scheint verleiht ihm mehr Charisma als sein undurchdringliches Ich zuvor.


Ich kann sehen, dass er sich für die ultimative Schöpfung hält, und er scheint zu glauben, dass jede Frau hier seine Eva ist, zu seinem Vergnügen aus seiner Rippe erschaffen.
(S. 13)

Auch Brooke ist anfangs wenig sympathisch und wird erst mit der Zeit erträglicher. Gerade am Anfang ist neben ihrem Beruf als Physiotherapeutin das einzige, was der Leser über sie weiß, dass ihr Slip wohl dauer-nass ist. Seit sie einen ersten Blick auf Remy wirft, läuft bei ihr eine Art Porno-Kopfkino. Die Tatsache, dass es zunächst um nichts anderes geht, als dass sie diesen Boxer flachlegen will ist einfach nur nervig. Ich würde ja gerne behaupten dieses Buch sei besonders sexlastig, doch geht es zunächst nur um Tagträume und Wünsche, doch nie um wahrliche erotische Begegnungen. Erst später, etwa ab dem zweiten Teil der Geschichte, legt sich dann alles und schraubt sich auf ein sehr erträgliches Maß herab, so dass der Leser endlich auch mehr über Brooke erfährt. Aber vor allem ist sie kein Naivchen und weiß wer sie ist, ist sich ihres Körpers bewusst und zerfällt nicht in Selbstmitleid.

Da Brooke Remy auf seiner Kampf-Tour begleitet, umspannt die Geschichte eine längere Zeitspanne in der sowohl die beiden sich näher kommen als auch immer mehr voneinander lernen. Remington selbst leidet darunter immer sehr aufbrausend aufzutreten und auch sonst für viele Menschen schwer zu ertragen ist, dennoch wird dem ganzen hier ein Name gegeben. Es gibt einen Grund, einen Hintergrund und eine offizielle Bezeichnung und nicht nur den Wunsch Menschen umzuhauen. Mir gefiel, dass dem ganzen ein Gesicht gegeben wird und vom Leser nicht erwartet wird all dies einfach so hinzunehmen.


Ich fühle mich wie in "Die Schöne und das Biest", außer dass ich mich selbst freiwillig mit meinem Biest eingeschlossen habe, damit es mich bewusstlos küsst, und dass er eigentlich die schöne Kreatur ist, nach der ich mich verzehre.
(S. 148)

Sehr gewöhnungsbedüftig und etwas seltsam ist die Betitelung als "Miststück" oder "Schlampe" zwischen Brooke und ihrer besten Freundin Mel. Was hier als verspielt und liebevoll gelten soll wirkt aufgesetzt und wenig vertrauensvoll. Ansonsten rücken Brookes Freunde im allgemeinen recht weit in den Hintergrund, doch Melanie ist und bleibt ihre beste Freundin, was sich mir immer weniger erschließt. Aber auch Remy hat seine Freunde/sein Team um sich und diese sind gleich um einiges sympathischer. Gerade Riley und Pete machen ihre Sache sehr gut, sorgen sich und sind immer da für diesen kaputten und doch liebevollen Menschen.


Ich habe ebenfalls mein Leben hinter Mauern verbracht und niemanden hereingelassen, bis mir plötzlich klar wurde, dass er ... drin ist.
(S. 297)

Wirklich besonders schön ist die Kommunikation zwischen Brooke und Remy mit Musik besonders schön. Wie sie sich gegenseitig Lieder aussuchen und vorspielen um damit all das zu sagen, was sie nicht in Worte fassen können ("Iris" - Goo Goo Dolls). Diese Musik ist wichtig und essenziell in dieser Geschichte, man kann so vieles mit Musiktexten sagen und mitteilen und genau das tun diese zwei Menschen.

Wer sich noch nicht sicher ist, dem sei gesagt, dass es sich bei Brooke und Remy zwar um eine Trilogie handelt, doch ist die Geschichte in Band eins zunächst abgeschlossen und es gibt keinen Lesezwang, was die folgenden Bände betrifft. Nachdem Remy im Epilog auch zu Wort kommt, ist die Geschichte in sich zunächst abgeschlossen. Es gibt kein offenes Ende. Es gibt eine schöne Liebesgeschichte in einem Band.


3,5/5 Sternen