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Veröffentlicht am 10.02.2017

andersartige Geschichte

Facade: Bittersüßes Schweigen
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Nachdem mit Charade: Bittersüßes Spiel so gut gefallen hat, lag natürlich die Latte für Facade: Bittersüßes Schweigen besonders hoch. Was mir an beiden Bänden auf jeden Fall sehr gut gefällt ist, dass ...

Nachdem mit Charade: Bittersüßes Spiel so gut gefallen hat, lag natürlich die Latte für Facade: Bittersüßes Schweigen besonders hoch. Was mir an beiden Bänden auf jeden Fall sehr gut gefällt ist, dass die Titel perfekt passen. Während Colt & Chey im ersten Band also noch ihre Scharade spielten, versteckt sich Colt's bester Freund Adrian hinter einer Fassade. Ebenso tut es, die Protagonistin dieses Buches, Delaney. Zugegebenermaßen hatte ich nach dem ersten Band nicht das zwingende Bedüfnis Adrians Geschichte kennen zu lernen. Für meine Verhältnisse ist das eher selten, denn oftmals gefallen mir die Protagonisten des ersten Bandes zwar, doch gibt es da immer ein oder zwei Antagonisten, auf deren Geschichte ich so richtig hibbelig bin. Doch mein mangeldes Interesse von Adrian als Antagonist hat schlussendlich wenig mit meiner Begeisterung für ihn als Protagonist zu tun, denn begeistert bin ich auf jeden Fall.

In einem Strudel aus Schuldgefühlen, Selbsthass und vergessen wollen zu rotieren ist nicht die schönste Art sein Leben zu fristen und doch tut Adrian genau das. Er ist einer dieser extrem kaputten Charaktere, denen man sein Leiden und seine ausweglose Situation sofort abkauft. Ohne Versprechen zu machen, die er nicht einzuhalten gedenkt und hinter einer Fassade aus Gleichgültigkeit, Witzbold, Chambolzen und mehr, versteckt er, was wirklich in ihm vor geht und das ist alles andere als schön. Im Gegenüber steht Delany. Schnell ist klar, welche Rolle sie in der Geschichte spielt und fast ebenso schnell fand ich sie ein klein bisschen nervig. Ihre ständiges Ringen mit sich selbst, ob sie Adrian ihre Geschichte erzählen soll oder nicht ... doch andererseits macht eben dies die Geschichte aus und ohne ihr hadern und bittersüßes Schweigen wäre Adrian in sich selbst verschwunden und Delany hätte niemals eine solche Entwicklung in ihrem Leben durch gemacht, wie sie es schlussendlich getan hat.

Facade ist vor allem sehr düster und eigen. Es schwingt immer eine gewisse Melancholie mit und ist stimmungstechnisch ganz anders als der erste Band. Bewundernswert, wie eine Autorin zwei derart verschiedene Geschichte schreiben kann und doch wird eben dies ihren Charakteren besonders gerecht. Ich war auch begeistert von der "überraschenden Wendung". Gerade als ich dachte, ich wüsste wie es jetzt weiter geht und da käme kein Knall mehr, renne ich quasi mit offenen Augen vor eine massive Wand. Sehr gut durchdacht, sehr interessant, sehr passend!

Ich fand diesen zweiten Band nun nicht so hervorragend wie den ersten, was auf jeden Fall ein wenig an Delaney gelegen hat. Manchmal ist mir ihre Art zu naiv gewesen. Doch das ist schon fast meckern auf hohem Niveau, denn Nyrae Dawn hat hiermit wieder eine richtig tolle, andersartige Geschichte geschaffen. Ich bin begeistert und freue mich auf den dritten und letzten Teil.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Make it count

Make it count - Gefühlsgewitter
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Die Oceanside Love Stories, auch bekannt unter Make it count, sind ein gemeinsames Projekt der Autoren Anne Freytag/Anne Sonntag als Anny Taylor und Adriana Popescu als Carrie Price. Aufgrund dessen war ...

Die Oceanside Love Stories, auch bekannt unter Make it count, sind ein gemeinsames Projekt der Autoren Anne Freytag/Anne Sonntag als Anny Taylor und Adriana Popescu als Carrie Price. Aufgrund dessen war für mich schnell klar, dass ich zumindest einmal austesten muss, ob diese Geschichten überhaupt etwas für meinen Geschmack sind und ich muss sagen: Test bestanden, Note gut. Gefühlsgewitter war für mich die erste Wahl, weil mir in erster Linie der Titel sehr gefällt, denn für malerische und schöne Worte war ich schon mmer zu haben. Dass es in diesem Fall egal ist, mit welchem Band man beginnt ist ebenfalls ein Pluspunkt. Die Geschichten spielen nämlich absolut unabhängig voneinander im selben Universum- und zwar in Oceanside.

"Was liest du?"
"Eine Liebesgeschichte."
"Und, ist sie schön?", flüstert er. Nicht so schön wie diese, denke ich, sage aber nichts. Stattdessen nicke ich nur.
(S. 184)

Die Protagonisten Katie und Dillen sind vor allem eins: Sehr unterschiedlich. Und ich will mal behaupten, dass es vielleicht deswegen so gut zusammen passt. Ihr kennt das Sprichwort ja: Gegensätze ziehen sich an. Was der Geschichte dieser beiden jedoch eine besondere Würze verleiht ist der ungewöhnliche Schreibstil der Autorin, Ally Taylor. Ich kann nicht genau sagen woran es liegt, aber dass es eben kein Allerwelts-Stil ist, bemerkt man schon auf den ersten Seiten. Leider muss ich gestehen, dass mir der Einstieg dadurch ein bisschen schwer viel. Doch möglicherweise war das einfach die Umstellung, da ich das erste Buch der Autorin war, welches ich gelesen habe. Aber mir gefallen neue Geschichten, neue Stile und mir gefällt es neue Autoren zu entdecken. Gefühlsgewitter war also mein erstes, doch bestimmt nicht mein letztes Buch von Ally/Anne.

"Ich weiß, wie es in dir aussieht, Katie... Ich höre dich. Jedes Wort. Sogar die, die du nicht sagst."
(S. 271)

Während ich also in diese neue Welt abtauchte und Katie kennen lernte, rannte sie bei Dillen vor meterdicke Wände. So sehr mir die Geschichte als gesamtes doch gefiel hatte ich doch ein paar Schwierigkeiten mit Katies Hang in Tränen auszubrechen und Dillens plötzlichem Nachgeben. Natürlich werde ich euch an dieser Stelle keine Einzelheiten verraten, die darf sich nämlich jeder fein selbst erlesen!

Ich weiß, was mein Dad sagen würde. Er würde mich schief anlächeln und sagen, Make it count, Kiddo.
(S. 213)

Die Gesamtheit von Gefühlsgewitter hat wirklich überzeugen können. Ich bin kein Einzeltäter und so stehen weitere Bücher der Autorin schon so gut wie in den Startlöchern!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Liebe mit Startschwierigkeiten

India Place - Wilde Träume (Deutsche Ausgabe)
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Möglicherweise lag meine Messlatte nach Nates und Livs Geschichte ein bisschen hoch und vielleicht auch deswegen, weil Hannahs Liebesgeschichte bereits seit mehreren Bänden in Vorbereitung war und wir ...

Möglicherweise lag meine Messlatte nach Nates und Livs Geschichte ein bisschen hoch und vielleicht auch deswegen, weil Hannahs Liebesgeschichte bereits seit mehreren Bänden in Vorbereitung war und wir tröpfchenweise mit Informationen der jüngeren Hannah gefüttert wurden. Ihr jugendschwarm Marco taucht unerwartet wieder auf und bringt die angehende Lehrerin vollkommen aus dem Konzept und sorgt für das ultimative Gefühlswirrwarr. Da India Place aus der Sicht der Protagonistin geschrieben ist, bekommt der Leser natürlich auch ihre gesamte Situation hautnah mit. Wie gewohnt bastelt die Autorin zugleich ein paar dramatische, handfeste Probleme dazu und macht es so spannender. Das gefiel mir auch alles sehr gut. Nur konnte ich mit Marco nicht so viel anfangen, denn ihm schaut der Leser einfach nur vor den Kopf und hier hat mir irgendwas gefehlt. Irgendetwas, das ihm dem Leser näher bringt, denn lange Zeit steht er als der Oberarsch schlechthin da und soll nun (wieder) die Liebe in Hannahs Leben sein. Schwierig. Es kam bei mir leider nicht so an. Doch ich will die Geschichte gar nicht schlecht reden. Sie war gut, mir gefiel der Aufbau, der Ablauf und die überraschenden Wendungen. Es steckt auch wie immer sehr viel Gefühl darin und auch, wenn das Ende echt keine Überraschung war, konnte Samantha Young wieder einmal begeistert. Zumindest mit Hannah und ihrer Familie. Marco ist da so eine Nummer für sich, aber das ist ja schließlich Geschmackssache.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Richtig übel

Love Games - Das Spiel geht weiter
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Das Spiel geht weiter. Nachdem Braden und Maddie im ersten Band ihr Glück fanden, geht die Geschichte nun weiter mit Megan und Aston. Diese beiden sind Bradens beste Freunde und könnten wohl unteschiedlicher ...

Das Spiel geht weiter. Nachdem Braden und Maddie im ersten Band ihr Glück fanden, geht die Geschichte nun weiter mit Megan und Aston. Diese beiden sind Bradens beste Freunde und könnten wohl unteschiedlicher nicht sein. Während Megan auch mal eine Party sausen lässt um eine Hausarbeit fertig zu stellen, schnappt Aston sich jedes Wochenende ein anders Mädel für's Bett. Dennoch kann Megan schon lange nicht mehr ihre Augen von diesem Typen lassen und entscheidet so, es einfach drauf ankommen zu lassen. Was kann eine Nacht mit Aston schon verändern? Es wird ja niemand davon erfahren und schon gar nicht Braden. Doch wie viel diese eine Nacht wirklich verändert, hätte sie in ihren künsten Träumen nicht geglaubt.

Megan ist das bodenständige Mädchen von Nebenan, gut aussehend und sehr auf ihre Ausbildung bedacht. Party mit den Mädels ist natürlich trotzdem drin. Kennengelernt hat der Leser sie bereits im ersten Band und so ist ihre tiefe, freundschaftliche Verbindung zu Braden bekannt. Doch ist es ein ganz anderer, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht und eben dieser jemand sollte für sie absolut tabu sein. Weiberheld Aston, der den Mädchen keine Versprechen macht. Der nach dem Wochenende nicht anruft und auch sonst nur für das eine mal zu haben ist. Doch hinter Aston steckt viel mehr als diese Fassade, die er jedem zeigt. Das findet auch Megan bald heraus und ist fest entschlossen im beizustehen.

Was soll ich sagen. Die Geschichte hat mich nach Band eins wirklich gereizt. Kennt ihr das, wenn die Andeutungen zu Nebencharakteren beinahe viel interessanter sind als die Hauptgeschichte des Buches? So war es für mich im ersten Band, also war sofort klar, dass ich auch Das Spiel geht weiter unbedingt lesen muss. Der erste Schock allerdings bereitete mir der Schreibstil. Was der im ersten Band auch schon so schlecht? Nicht nur der sehr umgangssprachliche, lockere Stil stand hier an der Tagesordnung, nein, auch die Unfähigkeit der Autorin ihre Sätze anders zu beginnen als mit einem Personalpronomen. (Ich ging ..., Er machte ..., Ich entschied ..., Wir fielen ...). Ein erschreckend niedriges Niveau! Als sich das nach den ersten - vielen - Seiten etwas legte, kam ich besser voran und doch gab es auch Kritikpunkte an der Geschichte selbst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Charaktere einer Geschichte sich ihre Probleme selbst schaffen, wo eigentlich keine hätten sein müssen. Auch hier war das wieder der Fall, denn Megan will unbedingt ihre Liebelei mit Aston geheim halten. Selbst Schuld, sage ich da nur, denn es hätte alles so einfach sein können. Aber sonst hätte ja der Titel nicht mehr gepasst und es wäre ja auch kein "Spiel" gewesen und, tja, leider klingt das alles etwas gewollt. Man kann eben nicht gewisse Charaktere in eine vorgefertigte Form pressen und ich hatte meist das Gefühl, die Autorin wolle eben unbedingt, auf jeden Fall, dass die Hauptprotagonisten jetzt hier eine Art Spiel spielen.

Aston und Megan sind zwar ein süßes Paar, aber leider war die Geschichte noch schlechter als die erste und, obwohl der nächste Band bereits geplant ist, werde ich Kyles Geschichte nicht mehr lesen. Danke, aber nein danke.

Veröffentlicht am 10.02.2017

viele Hochs und Tiefs

Wie für mich gemacht
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Mary Catherine Talarico ist die Assistentin einer Kuratorin in England und versucht seit Jahren ihr Leben in der richtigen Bahn zu behalten. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie sich geschworen, dass die ...

Mary Catherine Talarico ist die Assistentin einer Kuratorin in England und versucht seit Jahren ihr Leben in der richtigen Bahn zu behalten. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie sich geschworen, dass die Cath von früher nicht wieder durchbrechen wird und sie stattdessen Cath 2.0 - die brave Cath - sein wird. All das gerät allerdings ins wanken, als sie nach einem Abend ungewollt betrunken versucht nach hause zu kommen und am Bahnhof von einem der ihr bekannten Pendler aufgegabelt wird. Neville Chamberlain ist Banker und liebt zugleich seine Malerei. Cath und er stürzen sich in eine wilde Affäire, die sie eigentlich verhindern will, doch sich der Anziehung zwischen Nev und ihr nicht entziehen kann.

Wie für mich gemacht ist eine wundervolle Liebesgeschichte mit Hochs und Tiefs. Das erste was mir hier auffiel ist, dass die beiden unglaublich viel Sex haben, aber da ist das Buch beim deutschen Verlag Egmont LYX eigentlich genau richtig. Ein bisschen weniger erotische Szenen hätten es an dieser Stelle zwar auch getan, aber das ist auch nur mein Empfinden (mein meckern auf hohem Niveau). Die expliziten Szenen sind wunderbar ausgearbeitet und abwechslungsreich, was überraschend gut ist, denn oftmals werden diese wegen ihrer Eintönigkeit schnell nervig. Die Autorin Ruthie Knox schafft hier eine gute Mischung aus knisterden Stunden und einer humorvollen Geschte um zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Beide haben noch eine Menge zu lernen und machen ihre Fehler, die der andere schlussendlich doch zu verzeihen weiß.

Etwas störend fand ich mal wieder die Tatsache, dass das eigentliche Problem zwischen den beiden gar kein Problem war. Es war einfach eine Sache, die durch einen der Protagonisten zum Problem gemacht wurde, ganz ohne Sinn und verstand. Dennoch bin ich begeistert von der Geschichte, dem Schreibstil und den Charakteren.