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Veröffentlicht am 10.02.2017

Oh Gott, was war das denn?

Rising Darkness - Schattenrätsel
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Thea Harrison war mir bis zu dieser Geschichte nur durch ihre Geschichten der alten Völker (Elder Races) bekannt und da ich besagte Bücher wirklich sehr gerne mag und die Reihe mit Begeisterung verfolge, ...

Thea Harrison war mir bis zu dieser Geschichte nur durch ihre Geschichten der alten Völker (Elder Races) bekannt und da ich besagte Bücher wirklich sehr gerne mag und die Reihe mit Begeisterung verfolge, war auf jeden Fall klar, dass auch Schattenrätsel gelesen werden muss. Dieser erste von zwei Bänden konnte mich nur leider nicht nur nicht begeistern, ich war sogar regelrecht genervt. Natürlich lag meine Messlatte recht hoch, allerdings war mir klar, dass es sich hier um eine andere, eigenständige Geschichte handelte. Dennoch habe ich hier vergebens das Talent der Autorin gesucht, welches mir ja bereits bekannt war. Es fehlte einfach so vieles.

Zunächst einmal wird der Leser in diese Geschichte Katapultiert und lernt die chaotische Mary und ihre wirren Gedanken kennen. Wir wissen NICHTS. Es beginnt also reichlich verwirrend, da mit so vielen Nicht-Informationen um sich geschmissen wird. Hier ein paar Stimmen, da ein paar Gedanken ums verrückt-werden - okay, grundsätzlich kann der Beginn einer Geschichte schon recht verwirrend sein, aber die ersten etwa 120 Seiten sind einfach zu viel. In der Zeit wird mit Sichtweisen und Charakteren um sich geworfen wie Konfetti. Das wäre ja alles kein Problem, wenn der Leser eine Ahnung hätte worauf das alles überhaupt hinauslaufen soll. Doch so hören wir von Mary, Michael, Nicholas, Astra, Jerry, Aaron, Tony, Justin, ... und versuchen nichts zu vergessen, weil ja noch immer unklar ist wer hier überhaupt für den weiteren Verlauf irgendwie wichtig ist. Ich war bis zu diesem punkt also schon ziemlich genervt.

Man weiß ja bereits durch den Klapptext, dass Mary und Michael irgendwie wichtig sind, doch ist die frage wie das passen soll. Mary zeigt sich bisher als verwirrte, abgemagerte Frau am Rande des Wahnsinns und Michael hat irgendwie etwas von einem Mann mit Serienkiller-Genen. Dem Typen schwebt doch ne dunkle Wolke über dem Kopf, ehrlich. Doch wie es eben so ist finden die zwei irgendwann zueinander und dann dachte ich, ginge es bergauf. Tat es auch. Ein paar Seiten lang zumindest und dann wurde auch das Miteinander nervig. Ich kann gar nicht genau sagen woran das lag, vielleicht war ich auch grundsätzlich genervt von dem Buch. Es ist doch immerhin von Thea Harrison und ich hatte mir doch viel mehr von der Autorin erwartet. Doch spätestens als er an ihrem Schamhaar schnüffelt (nicht meine Worte) war klar, dass das mit diesem Buch und mir nie etwas werden wird.

Nach der unvermeidlichen Kollision mit dem Bösewicht und ein paar Toten Helfern ist dann die Geschichte auch endlich zu ende. Immerhin verspricht die letzte Seite "Fortsetzung und Ende in Schicksalsstunde". Aber nicht mit mir! Nicht nach diesem Reinfall.

Ich muss ja gestehen, dass mir die Idee mit der Wiedergeburt und der Herkunft der Personen hier sehr gut gefiel. Außerirdische, Lichtwesen, Daseinszwillinge. Da bekommt dieses "füreinander bestimmt" endlich mal Hand und Fuß, doch leider hätten sie genauso gut mal Seesterne mit ein paar Superkräften gewesen sein können, denn ihre Ursprüngliche Herkunft wird zwar erwähnt, doch meiner Meinung nach nicht genug eingewebt und wieso mussten die eigentlich für einen Bösewicht die eigene Welt verlassen. Und wieso zum Teufel müssen die Bösen immer die Weltherrschaft anstreben, wenn die doch ganz andere Probleme haben?

Schlussendlich wird der Fokus eben sehr stark auf Mary und Michael gerichtet, es wird zwar immer von der mächtigen alten Kraft, Astra, erzählt, aber wieso sie so verdammt mächtig ist und inwiefern das hier wichtig ist? Keine Ahnung. Es ist alles einfach absolut unfertig. Es ist nicht schön, wenn man ein Buch liest und ständig nur darauf hofft, inständig hofft, dass es schnell vorbei sein wird. Ich werde das Buch auf jeden Fall niemandem empfehlen!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Solider Mittelband

Die Verschworenen (Eleria-Trilogie - Band 2)
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Und da startet auch schon der zweite Band direkt im Geschehen. Ria, Aureljo, Tomma, Tycho und Dantorian verstecken sich in der Stadt unter der Stadt und nur ein paar ausgewählt Clanleute der Schwarzdorn ...

Und da startet auch schon der zweite Band direkt im Geschehen. Ria, Aureljo, Tomma, Tycho und Dantorian verstecken sich in der Stadt unter der Stadt und nur ein paar ausgewählt Clanleute der Schwarzdorn wissen, dass sie die Gegend nicht schon längst verlassen haben. Und während Tomma erkrankt planen Aureljo und Dantorian zurück in die Sphäre Vienna 2 zu gehen, um zu erfahren wieso sie zum Abschuss freigegeben wurden und Ria macht sich auf die Suche nach Jordans Chronik, die in dem belauschten Gespräch vor ihrer Abreise aus ihrer Sphäre. Zugleich wird Sandor mehr und mehr zu Rias Vertrautem und zugleich plant Aureljo quasi seinen Weggang und vermutlichen Tod ohne auch nur an Ria zu denken. Doch das ist nicht länger wichtig. Doch Sandor ist es. Für Ria. Und dann ändert sich mit einem Schlag so vieles und Ria entschließt sich die Wahrheit herauszufinden. Sie, Aureljo und Dantorian begeben sich also wieder zurück in die Höhle des Löwen, nach Vienna 2.

Ursula Poznanskis Reihe wird von vielen Seiten hoch gelobt, allerdings hatte ich schon so meine Probleme den ersten Band, Die Verratenen, besonders gut zu finden. Jedoch konnte dieser zweite Band gleich ein bisschen mehr bei mir Punkten. Ich kann nicht einmal genau festmachen was hier so viel besser ist. Doch die Handlung im Allgemeinen und Rias Offenheit für den Clan und ihr Wolle zu Kämpfen im besonderen haben dem ganzen irgendwie die Trostlosigkeit genommen. Auch bewegen die Charaktere sich nun außerhalb des bekannten Schema, der für solcherlei Dystopische Romane gerne verwendet wird, und bildet insgesamt einen wirklich soliden Mittelteil. Wenn jetzt der Abschlussband noch einen Schuss besser wird, dann wäre das absolut perfekt.

Mir persönlich gefallen ja die zwischenmenschlichen Interaktionen immer sehr und die kleine Gruppe 'Lieblinge' ist zwar ein bunt zusammengewürfelter Haufen, soll aber als Einheit fungieren. Hier habe ich ein bisschen was auszusetzen, denn die Figuren sind zwar von Anfang an benannt, doch irgendwie finde ich keinen Zugang zu ihnen. Die Nennung ihrer Eigenschaften und Stärken bringt mich eben nicht dazu mich mit ihnen zu identifizieren. Ria ist die einzige der Gruppe, zu welcher der Leser ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln kann. Doch die Geschichte wird auch aus ihrer Sicht geschildert und da ist das nicht sonderlich schwer. Ihr Charakter ist gut ausgearbeitet, wird dem Leser näher gebracht und kann verstanden werden. Bei den anderen ist das weniger der Fall. Für Tycho konnte ich im ersten Band bereits Sympathien entwickeln, aber irgendwie geht das hier direkt wieder verloren. Aureljo und Dantorian finde ich absolut nicht greifbar. Hingegen schafft die Autorin es eine wichtige Figur doe Sandor gut darzustellen. Es liegt also nicht an mangelndem Können. Außerdem liegt mir Rias Entscheidung gegenüber Aureljo ein bisschen schwer im Magen, denn hier steht noch ein Gespräch aus, welches ich persönlich als sehr wichtig erachte.

Was die wichtigsten Ereignisse in diesem Buch betrifft, so wurde ich davon wirklich überrascht. Ich meine, das Buch heißt Die Verschworenen, doch konnte ich mir keine derart große und gefährliche Verschwörung ausmalen. Es ist einfach der Punkt der Geschichte, der es erst so richtig spannend macht, doch auf eine endgültige Auflösung und, hoffentlich, Lösung müssen wir bis zum dritten Band warten. Somit schließt sich ein wirklich guter Mittelteil und ich bin gespannt auf das Ende und hoffe sehr auf etwas grandioses, überraschendes, mitreißendes.

Veröffentlicht am 10.02.2017

300 Jahre später

Jäger der Macht
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Ich bin überrascht wie sehr man eine solch wunderbar komplexe Welt herunter rationieren kann und plötzlich etwas ganz neues zu haben, das so anders ist. Es ist etwa 300 Jahre nach dem Ende des dritten ...

Ich bin überrascht wie sehr man eine solch wunderbar komplexe Welt herunter rationieren kann und plötzlich etwas ganz neues zu haben, das so anders ist. Es ist etwa 300 Jahre nach dem Ende des dritten Bandes vergangen und die Welt ist eine neue. Die Menschen Benutzen Revolver und Gewehre, die Eisenbahn fährt bereits und die neuste Entdeckung, das elektrische Licht, wird derzeit in die Haushalte integriert. Unsere Freunde sind natürlich längst verstorben, denn Generationen sind vergangen. Doch ihre Namen sind allgegenwärtig in der Hauptstadt Elantel. Straßen, Feste und Plätze sind nach ihnen benannt oder sie sind weiterhin fest in den Religionen verankert. Und so treffen wir in dieser neuen Welt auch neue Charaktere. Wir lernen die Gesetzeshüter Wax und Wayne kennen, ein ungleiches Gespann, das mit seinen aktiven Wortwechseln und ihrer Uneinigkeit gerne für ein paar Lacher sorgen.

Interessanterweise ist die Ausgangssituation der Handlungen hier und von vor 300 Jahren eine komplett andere. Vorher war es die Diebesbande, die zum, besten des Volkes handelt und nun sind es die Gesetzeshüter, die die Diebesbanden stoppen und doch hat man jeweils das Gefühl auf der richtigen Seite zu stehen. Gemeinsam mit Wax, der eigentlich in die Stadt zurück gekehrt ist um als Erbe das Haus Ladrian zu führen, und Wayne, der weiß der Himmel wieso in der Stadt ist, findet sich die Herrin Marasi mit ihrem Klugen Kopf und Geschick mit dem Gewehr in diese kleine, eingeschworene Gruppe ein. Mir gefallen alle drei Charaktere, wobei Wax echt mal einen Schubs in die richtige Richtung gebrauchen könnte. Doch bei all den Geschehnissen in diesem Band habe ich mich oft gefragt worauf das nur hinaus laufen sollte. Für Brandon Sanderson war das alles etwas dürftig, nicht nur die Anzahl der Seiten war überraschend, denn es fehlten die ausgeklügelten, drei mal in sich selbst gewundenen und undurchschaubaren Pläne, es fehlten die großen Aha-Momente. Es fehlten Nebelgeborene.

Es überrascht mich vor allem, dass vorher (Band 1-3) die Nebelgeborenen gut 1000 Jahre und unzählige Generationen überstanden haben. Nun gibt es noch immer die Alomantie und es gibt Ferrochemiker und es gibt Zwillingsgeborene. Also entweder kann jemand EIN Metall verbrennen, EIN Metall zur Ferrochemie nutzen oder er ist zwillingsgeboren und kann EIN Metall verbrennen und zu gleich EIN Metall zum speichern seiner Eigenschaften nutzen. Die Veränderung überrascht mich und auch, wenn sie einige neue Optionen öffnen, verschließen sich zugleich ein Haufen anderer Möglichkeiten. Wieso also? Und vor allem frage ich mich, wie zum Teufel jemand Kolossblut in sich tragen kann? Mein Verständnis von Kolossen aus den ersten Bänden beinhaltet nicht, dass sie sich durch menschliche Zeugung vermehren können. Gruselige Vorstellung, ehrlich.

Bis dahin war ich zwar unterhalten, überrascht, verwirrt und auch ein klein bisschen enttäuscht. Doch dann bringt der Autor Hoffnung. Das Ende, ihr Lieben, DAS Ende. Also, wenn das jetzt nicht mal was interessanter wird, dann weiß ich auch nicht!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Ganz interessante Geschichte

Liv, Forever
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Liv, forever zog meine Aufmerksamkeit aufgrund des schicken Covers auf sich. Jedoch passt das Cover im Gegensatz zum Titel einfach überhaupt nicht zur Geschichte. Aber ich werde mich jetzt nicht darüber ...

Liv, forever zog meine Aufmerksamkeit aufgrund des schicken Covers auf sich. Jedoch passt das Cover im Gegensatz zum Titel einfach überhaupt nicht zur Geschichte. Aber ich werde mich jetzt nicht darüber beschweren, immerhin ist dies der Grund, weshalb ich diese Geschichte überhaupt gelesen habe. Und die Geschichte gefiel mir.

Liv ist in Pflegefamilien aufgewachsen und wurde zuletzt von einem netten paar adoptiert. Um keine Last zu sein bewirbt sie sich mit ihrer Kunst um ein Stipendium auf dem Elite-Internat Wickham Hall und wird, zu ihrer Überraschung und Freude, auch dort angenommen. Doch findet sie sich dort in einer Masse zugeknöpfter, traditionsbewusster Menschen wieder, die vor altem Geld nur so stinken. Es gibt lediglich eine Hand voll Stipendiaten und Liv. Doch zum Glück hat sie mit ihrer Kunst mehr als genug zu tun und mit Malcom, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Doch gibt es in dem alten Gemäuer auch alte Geheimnisse, die sie leider viel zu schnell auf schlimmste Weise entdecken muss. Nun ist sie auf der Suche nach den Schuldigen und zusammen mit ihrem schrägen Freund Gabe, den Geistern und Malcom versucht sie alles um dem ein Ende zu bereiten. Doch zu welchem Preis?
Wir gaben ein ungewöhnliches Trio ab: ein reiche Sonnyboy, ein psychisch labiler Verschwörungstheoretiker und ein Geist.(S. 164)

Am Anfang der Geschichte lernt der Leser Liv und Wickham Hall ein bisschen besser kennen, leider bleibt dabei der Fokus vor allem auf die Gegenwart gerichtet. Dennoch wirkt Liv nicht weniger echt, so echt wie sie in ihrer aktuellen Situation eben sein kann. Wickham Hall hingegen verbirgt viele Geheimnisse - in der Vergangenheit ebenso wie in der Gegenwart. Und diese gilt es allesamt aufzudecken. Die ersten paar Seiten wirkten auf mich leider ein wenig flach, so als wollte die Autorin möglichst schnell zum "wichtigen" Teil der Geschichte kommen. Und ab da an wird es dann auch spannender. Es gibt da einige Verstrickungen in diesem Internat, die nicht mit rechten Dingen zu gehen. Dieser paranormale Touch tut der Geschichte sehr gut und bringt zeitweise auch ein klein bisschen Gruselfaktor mit ein. Denn nicht immer sind die Geister auf dem Gelände der Schule ganz zurechnungsfähig. Aber es ist und bleibt ein Jugendbuch, also keine Angst, es ist kein Horror-Roman.

Die Liebe zwischen Malcom und Liv ist und war besonders. Es liegt immer eine gewisse Sehnsucht in der Luft ohne vor Kitsch zu triefen. Jedes Mal hofft der Leser, dass es für all das eine perfekte Lösung gibt. Doch kann es die überhaupt geben? Doch auch die Zuneigung zu Freunden wird in dieser Geschichte hart auf die Probe gestellt. Davon kann vor allem Malcom ein Liedchen trällern. Aber unsere beiden Hauptpersonen haben immerhin einen wundervollen neuen Freund gefunden: Gabe. Der mit seinen schrägen Theorien und Gehabe all die Gerüchte um seinen Irrsinn weiterhin Nahrung verschafft. Doch ist einfach ein wundervoller, liebenswerter Charakter.

Es gibt einiges zu entdecken, auch, wenn der Anfang der Geschichte noch ein bisschen schwächelt. Eine Liebesgeschichte voller Hindernisse. Eine spannungsgeladene Geschichte voller Geheimnisse und Intrigen, Geheimbünde und fanatischen Menschen. Liv, forever.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Überraschend guter erster Band :D

Grave Mercy - Die Novizin des Todes
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Sie ist die Tochter des Todes und wurde im Kloster von St. Mortain ausgebildet um im Auftrag ihres Schutzheiligen gezeichnete Verräter zu töten. Ihr Hass auf Männer, welcher ihr leben Prägte, gibt ihr ...

Sie ist die Tochter des Todes und wurde im Kloster von St. Mortain ausgebildet um im Auftrag ihres Schutzheiligen gezeichnete Verräter zu töten. Ihr Hass auf Männer, welcher ihr leben Prägte, gibt ihr zusätzlichen Antrieb ihr Werk zu tun. Als Novizin muss sie ihre Hingabe beweisen und erhält schon als einen ihrer ersten Aufträge etwas wirklich wichtiges und zugleich brisantes. Um der jungen Herzogin am Hof zu dienen, begleitet sie den ihr zwielichtig erscheinenden Gaviel Duval an den Hofe. Um die dortigen Intrigen aufzudecken, die Herzogin ehrenhaft zu schützen und zugleich ihrem Gott ehrenhaft zu dienen wird ihre Herkunft geheim gehalten und so tritt sie als Duvals Mätresse auf. Doch bald muss Ismae feststellen, dass so vieles anders ist, als ihr bisher gelehrt wurde. Ihr Hass auf Männer. Der Wille Mortains. Der glaube an die Integrität des Klosters. Das alles steht Kopf, als sich ihr Herz öffnet und sie zu lieben beginnt. Denn dies bedeutet zugleich, dass sie alles viel mehr hinterfragt und nicht mehr nur handelt.

Frauen, die gemeinsam an einer Klosterschule dazu ausgebildet werden auf hunderte Arten einen Menschen zu töten und somit zu Assassinen im Schutze des Todes werden. Waffen, Gifte, Spionage, Liebe und vieles mehr erwarten den Leser in dieser gelungenen Geschichte um Ismae und Duval. Mir gefallen die Charaktere wirklich sehr gut, denn schon Ismae ist eine wahre Kämpfernatur. Trotz ihrer schweren Kindheit und dem Problem Menschen zu vertrauen öffnet sie sich genau den richtigen Personen, die ihr Leben kreuzen. Unbewusst findet sie wahre Freunde - Menschen, denen sie am Herzen liegt - und gibt zugleich vieles zurück. Beachte man ihr Verhalten gegenüber Herzogin Anne und deren kleiner Schwester Isabeau, wird klar was für ein großes Herz Ismae trotz ihrer Tätigkeit als Assassine und ihrer Zurückhaltung tatsächlich hat. Duval hingegen wirkt zunächst unglaublich düster, was kein Wunder ist. Sein Misstrauen ist zunächst mit Händen zu greifen, doch auch er erkennt bald, dass hinter der harten Fassade der jungen Frau eine verletzliche, liebenswerte und umwerfende junge Frau steckt. Es ist hinreißend ihn später in der Geschichte zu erleben, denn der Spruch "harte Schale, weicher Kern" erweist sich als überaus zutreffend. Seine Loyalität gegenüber seiner Herzogin und die Liebe zur Familie sind nur einige wenige gute Eigenschaften, die dieser Mann besitzt. Und auch Ismae muss bald ihren ersten Eindruck gegenüber dieses Mannes revidieren.

Doch handelt es sich hierbei um kein reines Liebesgeplänkel. Viel eher rückt dieser Teil recht in den Hintergrund, denn die politischen Machenschaften und die heimlichen Schläge gegen die Herzogin spitzen sich mehr und mehr zu. Es droht Krieg, denn Drohungen werden nun nicht mehr hinter vorgehaltener Hand oder durch die Blume ausgesprochen. Zugleich schaffen das wunderbare Setting der Bretagne und die historische Zeit des 15. Jahrhunderts die perfekte Umgebung für diese Geschichte.

Grave Mercy: Die Novizin des Todes ist ein hervorragender Auftakt der Jugend-Fantasy-Trilogie um die Töchter Mortains. Ich bin infiziert und werde den Töchtern des Todes auch weiterhin auf ihrem Weg folgen. Ich freue mich darauf.

4,5/5 Sternen