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Veröffentlicht am 02.11.2017

EPISCH!

Steelheart
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Ich bin ein wahnsinniger Fan von Brandon Sandersons Geschichten, habe mich allerdings bei den Jugendbüchern des Autors bisher recht zurück gehalten. Sie sind dünner und somit ist der Weltenaufbau nicht ...

Ich bin ein wahnsinniger Fan von Brandon Sandersons Geschichten, habe mich allerdings bei den Jugendbüchern des Autors bisher recht zurück gehalten. Sie sind dünner und somit ist der Weltenaufbau nicht so komplex, wie ich es gewohnt bin und liebe. Schon Der Rrithmatist hat mich gelehrt, dass halt nicht alles vom Autor so unglaublich tief geht, obwohl mir auch dieses Buch gefallen hat. Aber meine Zurückhaltung war umsonst. Umso mehr freue ich mich natürlich, dass ich mit STEELHEART doch wieder einen fantastischen, neuen Weltenaufbau kennenlernen durfte. Neu ist dieses Mal, dass es sich um Epics - also böse Superhelden, wenn man so will - handelt, die von ihren Kräften immer weiter in die Finsternis gezogen werden und nun die Welt tyrannisieren. Und mittendrin steht unser Held und Protagonist David, der früh lernen musste in dieser neuen und stählernen Welt zu überleben.

"Ich habe Steelheart bluten sehen."
(S. 7)

Dass mir diese Geschichte mit den Epics gefallen würde, hätte ich echt nicht vermutet. Mein erster Gedanke, als dieses Buch erschien war "Marvel", aber da es Brandon Sanderson ist, der hier zum Lesen auffordert, war bald klar, dass ich mich von diesem Gedanken ganz schnell wieder verabschieden kann. Es ist neu und innovativ. Eine Prise Superkräfte, ein großer Schluck Bösartigkeit, alles gut schütteln und schon haben wir zerstörte Städte, etwas Endzeit-feeling und jede Menge Trubel. Mir gefällt dieser Mix aus Fantasy-Elementen und Waffenkämpfe einer Untergrundorganisation richtig gut. Zusammen mir einer Menge Überraschungsmomenten erschafft Sanderson seine ganz eigene, neue Welt.

Die Charaktere sind unglaublich vielfältig. Zum einen haben wir David, der in dieser neuen Welt aufgewachsen ist und alles tut um die Schwächen der Epics zu erforschen und er will Kämpfen. So stößt er auch auf Megan, dem Prof, Tia und Co. und gemeinsam schmieden sie gefährliche Pläne für die Stadt Newcago. Ich kann hierzu gar nicht so viel sagen, ohne gleich zu viel zu verraten und es sollte wirklich jeder selber Entdecken, was der Autor hier bereit hält.

Es gibt viel zu entdecken und gerade wenn man denkt es ist vorbei, setzt Sanderson dem ganzen noch die Krone auf. Spürt ihr meine Begeisterung? Lasst euch anstecken! Es lohnt sich.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Böse Superhelden

Firefight
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Huch? Wo ist die Dynamik der Geschichte hin? Nachdem Newcago befreit ist und in der Stadt die Abläufe langsam der neuen Situation angepasst werden, geht es natürlich auch für unsere Rächer weiter, wenn ...

Huch? Wo ist die Dynamik der Geschichte hin? Nachdem Newcago befreit ist und in der Stadt die Abläufe langsam der neuen Situation angepasst werden, geht es natürlich auch für unsere Rächer weiter, wenn die Epics sind überall. Nun zieht es uns in eine Stadt voller Wasser, in der vielerlei merkwürdige Dinge passieren. Sprühfarbe leuchtet in der Nacht, merkwürdige Früchte wachsen in Wäldern innerhalb der Gebäude und auch sonst ist das Leben hier ganz anders als im ehemaligen Newcago. Unser Held David hat ein paar Schwierigkeiten sich dieser Stadt und dem neuen Team anzupassen, aber auch ich habe mich schwer damit getan. Mir fehlte das Gewusel, die Pläne, die Improvisation, die Düsternis und noch so vieles mehr. Diese neue Stadt ist wie ein schlecht ausgeleuchteter Raum, was man nur bemerkt, wenn man ihn gerade betritt. Dass hier alles tief im Wasser steht und die Menschen zumeist in Zelten auf den Dächern der höchsten Häuser wohnen, ist zwar skurril, aber auch irgendwie interessant. Eine ganz andere Art und Weise. Neue Wege die Schlacht gegen die Epics zu führen und zugleich nicht so toll wie im alten Newcago. Ich persönlich konnte dem ganzen nur mit mühe und Not etwas abgewinnen.

Die Geschichte nimmt nur langsam fahrt auf, aber es ist nicht alles schlecht. Es geht in dieser Geschichte um viele Epics, aber im Vordergrund für David steht natürlich weiterhin Firefight. Auch der Prof und Tia haben ihre Vorstellungen, doch gehen diese in eine vollkommen andere Richtung, so dass der Ärger schon vorprogrammiert ist. Wirklich gut fand ich, dass wir in diesem Buch mehr über Calamity selbst erfahren, denn die großen Fragen stehen weiterhin mitten im Raum: Wo kommen die Epics her? Was hat Calamity damit zu tun? Was sind ihre Schwächen? Kann man die Epics aufhalten?

Es geht einerseits wirklich interessant weiter, andererseits braucht die Geschichte eine gewisse Anlaufzeit. Das Setting sagt mir persönlich jetzt nicht sonderlich zu, denn ich hätte es gerne weiterhin düster, stählern und brutaler als in dieser Geschichte. Aber dennoch hat das ganze was für sich. Das Abenteuer geht auf jeden Fall weiter und wer hätte gedacht, dass all diese eine solch geniale Wendung nimmt. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den kommenden Band und auf das nahende Unheil, das auf unsere Helden zukommt.

Veröffentlicht am 02.11.2017

grandios gut

Daughter of Smoke and Bone
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Kennt ihr diese Bücher, die ihr eine Ewigkeit ungelesen im Regal stehen habt und dann irgendwann in den Genuss der Geschichte kommt und euch fragt, wieso um Himmels Willen dieses Schmuckstück so lange ...

Kennt ihr diese Bücher, die ihr eine Ewigkeit ungelesen im Regal stehen habt und dann irgendwann in den Genuss der Geschichte kommt und euch fragt, wieso um Himmels Willen dieses Schmuckstück so lange im Regal hat versauern. Ladies and gentlemen, here it is: Daughter of Smoke and Bone.

Es mussten erst ein gute Jahr vergehen, eine Leseflaute anstehen und die passende Empfehlung zur richtigen Zeit kommen, dass ich endlich zu dieser Geschichte griff und ich bin wirklich sehr begeistert von dem, was mich hier erwartet hat. Nachdem ich von der Autorin, Laini Taylor, bereits einige Kurzgeschichten lesen durfte, die mir noch heute in Erinnerung geblieben sind, war mir klar, dass Laini Taylor eine jener Autorinnen ist, deren Geschichten einfach anders sind. Und ich hatte Recht. Karou ist anders. Anders als ich je erwartet hätte.

Der Einstieg der Geschichte gestaltet sich einfach und sehr locker, doch ist zu Beginn absolut unklar in welche Richtung das alles gehen soll. Ich war schon beinahe überrascht darüber, dass das Geschehen weder vorhersehbar noch Flach ist - vielleicht lag es einfach daran, dass wirklich individuelle Storys mittlerweile Mangelware sind. Der Leser lernt also die Protagonistin Karou, mit dem blauen Haar, kennen und begibt sich somit auf eine spannende Reise in eine Welt anderswo mit Kreaturen, die mit der herkömmlichen Struktur von Gut und Böse nicht viel zu tun haben.

Die Idee hinter Daughter of Smoke and Bone ist mir so noch nicht begegnet.

Diese Welten und auch die Charaktere konnten mich absolut begeistern und das liegt zum großen Teil natürlich an der Andersartigkeit der Geschichte. Grundsätzlich würde ich an dieser Stelle mehr schwärmen und etwas mehr über den Aufbau der Geschichte verraten um euch das ganze schmackhaft zu machen. Doch ich finde, dass man diese Geschichte einfach lesen und sich überraschen lassen sollte. Der gesamte Weltenaufbau ist wirklich interessant, vor allem diese zwei Sichtweisen auf die selbe Sache. Die zwei Leben, die doch eins sind.

Das Ende schreit natürlich förmlich nach dem zweiten Band, den Karous Suche wird überschattet von einer herben Enttäuschung und einem nagendem Schrecken, der ihr tief im Herzen sitzt. Mich macht das ganze viel zu hibbelig, als das ich noch lange damit warten werden den folgenden Band zu verschlingen. Und am Ende macht sogar der Titel der Buches Sinn.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Teenie-Drama

So geht Liebe
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So geht Liebe ist alles andere als eine verträumte Teenie-Schnulze. So geht Liebe ist viel näher am heutigen wahren Leben dran, als viele sich eingestehen wollen würden. Es gibt keinen Prinzen auf einem ...

So geht Liebe ist alles andere als eine verträumte Teenie-Schnulze. So geht Liebe ist viel näher am heutigen wahren Leben dran, als viele sich eingestehen wollen würden. Es gibt keinen Prinzen auf einem weißen Pferd und es gibt keinen geradlinigen Weg für die Liebe. So geht Liebe zeigt den steinigen Weg, den man manchmal gehen muss um sein Glück zu finden und zeigt, dass ein Happy End im Leben eben nicht immer vorgegeben ist.

Diese Geschichte hat mich wirklich gepackt und endlich, ENDLICH wurde eine solche Geschichte einmal anders verpackt. Die Charaktere sind neu, die Situationen neu, die Geschehen neu. Reena hat eine ganz eigene Art mit dem Leben umzugehen. Sie mag keine Menschenmassen, hat wenige Freunde und die, die sie hat sind sorgsam ausgewählt. Liebe ist für sie, wie für jedes junge Mädchen, natürlich ebenfalls ein Thema und doch lange unerreichbar. Und dann stellen eine Reihe Schicksalsschläge ihr Leben auf den Kopf und machen es schwieriger und zugleich schöner denn je. Sawyer tritt vor allem als sehr kaputter und unsolider Charakter auf, aber das ist in Ordnung so, denn er wird seiner Figur einfach gerecht. Er ist so perfekt unperfekt, dass er eben absolut glaubwürdig herüber kommt.

Dieses Buch birgt eine sehr gute Geschichte, was mein persönliches Lesevergnügen allerdings gestört hat, war der Schreibstil der Autorin, der eben nicht immer perfekt ist. Katie Cotugno hat einen ganz eigenen Stil der sich aus der Masse abhebt. Dies hat allerdings für mich zur Folge, dass ich vor allem in den Dialogen nicht ganz klar kam. Sie wirkten auf mich viel zu oft etwas abgehackt, gestelzt. Zumindest für mein Empfinden. Außerdem empfand ich das Ende mal wieder viel zu lang. Ab einem gewissen Punkt konnte ich Reenas Gegenwehr nicht mehr ertragen, ihre Gründe wurden immer weniger nachvollziehbar und wirkten fast nur noch gezwungen. Das war zwar scheinbar gewollt, aber auch dies hat mir nicht sonderlich gefallen - immerhin wird Reena lange als sehr Erwachsene 18-jährige dargestellt und auf einmal ist ihr verhalten nur noch kindisch stur.

Wer einmal eine etwas andere New Adult Geschichte lesen möchte, dem lege ich So geht Liebe ans Herz. Wer sich jetzt allerdings noch unsicher ist, dem empfehle ich vor allem die Leseprobe, denn oftmals zeigt sich ja hier schon, ob man mit dem Schreibstil klar kommt.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Ganz interessant, aber nicht innovativ

Mein Herz zwischen den Zeilen
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Mein Herz zwischen den Zeilen ist das gemeinsame Projekt der Autorin Jodi Picoult und ihrer Tochter Samantha van Leer. Die Idee der Geschichte beruht auf der Frage: Was passiert eigentlich, wenn ein Buch ...

Mein Herz zwischen den Zeilen ist das gemeinsame Projekt der Autorin Jodi Picoult und ihrer Tochter Samantha van Leer. Die Idee der Geschichte beruht auf der Frage: Was passiert eigentlich, wenn ein Buch nicht gelesen wird - wenn es zugeschlagen ist? Und so startet das Märchen von Prinz Oliver und zugleich die Geschichte von Delilah und Oliver.

Die Idee der Geschichte ist wirklich interessant und auch gut aufgezogen. Wie die Charaktere aus einem Märchenbuch in Wahrheit ganz anders sind, als die Personen die sie "Spielen" und auch sie Wünsche und Träume haben, die allerdings nicht so leicht zu erreichen sind. Besonders lustig fand ich den Drachen mit Zahnproblemen oder das sonst so stolze Ross, welches einfach nur von Selbstzweifeln geplagt wird. Allerdings weist die Geschichte auch ein paar weniger tolle Stellen auf. So werden Oliver und Delilah zwar als verliebtes Pärchen dargestellt, allerdings ist ihr erstes Treffen weniger prickelnd als erhofft. Es fehlen an machen Stellen einfach die Gefühle, die zwar beschrieben werden, aber nicht zum Leser überschwappen. Auch weist Mein Herz zwischen den Zeilen einige Längen am Ende der Geschichte auf, so dass zumindest ich irgendwann gehofft habe, es möge endlich zu ende gehen. Obwohl das Buch verhältnismäßig wenige Seiten hat, ist die Tatsache, dass es stellenweise nicht sehr fesselnd war, doch reichlich prägend.

Insgesamt kann ich gar nicht so viel über die Geschichte selbst sagen, ohne zu viel zu verraten. Hauptsächlich geht es zwar darum, dass Delilah und Oliver gemeinsam einen Weg zu finden versuchen, Oliver aus dem Buch heraus zu bekommen, aber auch das Märchen wird weiter erzählt. So hat der Leser gleich zwei Geschichten in diesem Buch. Untermalt wird das ganze, im wahrsten Sinne des Wortes, von Illustrationen zu Beginn eines jeden Märchen-Kapitels und kleineren Grafiken passend zum Text in allen anderen Passagen. Hierbei wird unterschieden zwischen Olivers und Delilahs Sichtweisen. Auch der Text ist Farblich abgehoben, je nachdem aus welcher Sicht gerade geschrieben wird und vereinfacht so noch einmal zu unterscheiden. Aber das ganze macht natürlich auch optisch ein bisschen was her.

Alles in allem war die Idee sehr interessant, die Umsetzung okay und die Optik passend und einprägsam. Ich werde das Buch sicherlich nicht so schnell vergessen, auch wenn es ein paar Schwachstellen aufweist.