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Veröffentlicht am 22.04.2023

Schwarzer Humor trifft auf skurrile Szenen.

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Inhalt:
Norbert Heinlein führt ein Delikatessengeschäft. Kunden, die es betreten, bekommen hier nur erlesene Spezialitäten und werden mit besonderer Höflichkeit bedient. Das dies nicht mehr dem Zeitgeist ...

Inhalt:
Norbert Heinlein führt ein Delikatessengeschäft. Kunden, die es betreten, bekommen hier nur erlesene Spezialitäten und werden mit besonderer Höflichkeit bedient. Das dies nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, merkt auch Heinlein. Die Kunden werden immer weniger. Umso mehr freut er sich, als eines Tages ein Mann sein Geschäft betritt und seine selbstgemachten Pasteten in höchsten Tönen lobt. Die Freude wird größer, als der Mann von nun an jeden Tag im Laden verweilt und somit zu einem neuen Stammgast wird. Noch weiß Heinlein nicht, dass dies der Anfang von vielen Verstrickungen ist, die für so manchen tödlich enden......

Leseeindruck:
"Der nette Herr Heinlein" ist ein skurriler Roman mit einer großen Portion schwarzem Humor. Bisher kannte ich von Stephan Ludwig nur die Krimireihe mit Zorn und Schröder. Umso gespannter war ich auf sein neues Buch. So ganz auf die beiden Kommissare muss man nicht verzichten. Sie haben eine Gastrolle erhalten. Eine witzige Idee wie ich finde. Die Geschichte selbst ist aus Sicht eines Erzählers geschrieben, der wiederum alles so beschreibt wie Norbert Heinlein seine Umgebung wahrnimmt. Nach kurzer Eingewöhnung war ich mittendrin und hatte mir schnell ein Urteil über Heinlein gebildet: zu gut für diese Welt, naiv und zu vertrauensvoll. Seinen Angestellten Marvin hingegen habe ich als zurückgeblieben und nicht gerade der Schlauste empfunden. Das beide Hauptfiguren mich noch überraschen würden, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Seid ihr jetzt neugierig geworden? Tja, so ging es mir auch. Der Autor spielt förmlich mit Andeutungen in den Kapiteln und ich wollte wissen, wie es mit Heinlein und seinen Leichen im Keller weitergeht. Ich gebe zu, es wurde immer makaberer. Trotzdem konnte ich mir ein Grinsen oft nicht verkneifen. Zudem war ich der Meinung, irgendwann musste dieses Kartenhaus, das Heinlein sich nach und nach aufbaut, einfach einstürzen. So bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung in den Showdown gegangen. Was ich da zu lesen bekam, damit hatte ich nicht gerechnet. Mit manchen Fehleinschätzungen seitens Heinlein schon. Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht, auch wenn das Ende irgendwie zum Plot passt. Skurril und Schwarzer Humor hin oder her, was hier dann geboten wurde war mir einfach eine Schippe zu viel des Guten und für mich auch nicht so ganz nachvollziehbar.

Fazit:
"Der nette Herr Heinlein" beginnt harmlos. Doch schon bald stapeln sich wortwörtlich die Leichen im Keller. Da verspricht der Untertitel nicht zu viel. Hier trifft Schwarzer Humor auf skurrile Szenen und die Geschichte ist stellenweise ganz schön makaber. Stephan Ludwig erschafft mit Worten eine Atmosphäre, die man förmlich spürt. Mir hat es gefallen. Bis, wie bereits erwähnt, auf das Ende. Gerne gebe ich trotzdem eine Leseempfehlung. Der Roman war einfach mal erfrischend anders.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Starkes Ende, schwacher Mittelteil.

Wahnspiel
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Inhalt:
Lukas Schneider, der vor etwas mehr als 5 Jahren eine Frau ermordet hat und nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde, kommt vorzeitig aus dem Gefängnis frei. Das passt nicht jedem. Online wird ein ...

Inhalt:
Lukas Schneider, der vor etwas mehr als 5 Jahren eine Frau ermordet hat und nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde, kommt vorzeitig aus dem Gefängnis frei. Das passt nicht jedem. Online wird ein Shitstorm losgetreten, der ungeahnte Ausmaße nimmt. Dann passiert es: Schneider verschwindet spurlos. Seine Hand finden Bauarbeiter in einer Grube. Die Heidelberger Kommissare Sofija Marković und Alex Schwerdt ermitteln und geraten bald selbst zwischen die Front des Online-Mobs......

Leseeindruck:
"Wahnspiel" ist das Krimidebüt von Kilian Eisfeld. Als Daniel Wolf hat er bereits historische Romane geschrieben. Meine Neugierde war geweckt. Auch, weil mich der Inhalt angesprochen hat. Es beginnt rasant. Trotzdem wollte ich erst einmal abwarten und später das Gesamtpaket auf mich wirken lassen. Woran lag das? Darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht. Einen rasanten Schreibstil mag ich und auch die Figuren wurden ausführlich vorgestellt, so dass ich mir eigentlich ein gutes Bild von ihnen hätte machen können. Doch irgendetwas hat mir gefehlt, um mich voll und ganz in die Protagonisten hineinzuversetzen. Immer konnte ich sie nicht verstehen. Da ist zum einen Sofija, von ihren Untergebenen als "Kaltfront" bezeichnet. Lange Zeit konnte ich mit ihr gar nichts anfangen. Sie war mir einfach zu kühl, zu beherrscht, scheinbar ohne menschliche Regungen. Erst ganz am Ende hat sie auch einmal Gefühle zugelassen. So von Anfang an und ihre Charakterzeichnung wäre in meinen Augen etwas angenehmer gewesen. Zum anderen ist da Alex. Ein fähiger Beamter, der auch mal um Ecken denkt. Perfekt, wenn da nicht seine Zockerleidenschaft und seine GoT Versessenheit gewesen wären. An und für sich nicht schlimm. Allerdings hat das im Laufe des Plots Ausmaße erreicht, die mich persönlich genervt haben. Auch Kriminalrat Christian Stähle konnte ich bei manchen Wutausbrüchen nicht wirklich verstehen. In einem möglichen zweiten Band sehe ich aber bei allen Potenzial nach oben. Der Fall selbst beginnt spannend, zieht sich aber im Mittelteil erheblich. Die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Neue Erkenntnisse kommen fast immer aus dem Nichts und verlaufen sich zudem oft im Sand. Dafür kann der Schluss wieder stark punkten und hat mir richtig gut gefallen. Positiv möchte ich auch das Personenregister am Ende erwähnen. Ich mag so etwas ja. Habe das aber leider zu spät entdeckt, da ich grundsätzlich nicht als erstes ein Buch von hinten aufschlage. Triggerwarnungen gibt es auch. Diese finden aber auch erst am Ende eine Erwähnung. Nicht ganz so glücklich.

Fazit:
Ich habe mir von "Wahnspiel" durch viele positive Bewertungen mehr versprochen. Der Krimi ist tatsächlich sehr gut recherchiert und spiegelt bestimmt auch authentisch die langwierige und schwere Ermittlungsarbeit wider. Leider ging das meiner Meinung nach auf Kosten des Spannungsbogen. Auch bei den Figuren hat mir das I-Tüpfelchen gefehlt. Sie sind gut ausgearbeitet, keine Frage. Nur kam es mir hier etwas emotionslos vor. Was aber Ansichtssache ist. Macht euch gerne selbst ein Bild zu diesem Krimi.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Vielversprechender Auftakt.

Club Paradies - Im Glanz der Macht
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Inhalt:
1976. Hanns Borchardt ist Berlins größter und einflussreichster Immobilienmagnat. Wenn er ruft, kommen alle sofort und hängen an seinen Lippen. Bisher hat er alles bekommen was er wollte. Doch ...

Inhalt:
1976. Hanns Borchardt ist Berlins größter und einflussreichster Immobilienmagnat. Wenn er ruft, kommen alle sofort und hängen an seinen Lippen. Bisher hat er alles bekommen was er wollte. Doch sein neuestes Bauvorhaben bereitet ihm Sorgen. Es hat gigantische Ausmaße und passt seiner Meinung nach perfekt nach Berlin. Doch dafür braucht er das Grundstück von Lea Stern, die dort einen erfolgreichen Nachtclub betreibt. Nur möchte diese aus persönlichen Gründen auf keinen Fall verkaufen. Hanns muss eine Entscheidung treffen.....

Leseeindruck:
"Club Paradies - Im Glanz der Macht" ist der erste Band einer Dilogie. Es ist immer schwierig den Auftakt einer Reihe zu beurteilen. Die Figuren werden ausführlich vorgestellt und oft bleiben auch noch ein paar Fragen übrig, bei denen man nicht weiß, ob das im nächsten Band weiter verfolgt wird. Ähnlich ging es mir auch hier. Es werden verschiedene Themen angeschnitten und die Hauptstory ging meiner Meinung nach dabei etwas unter. Allerdings versteht es Caren Benedikt von Anfang an Spannung durch kleinere Cliffhanger zu erzeugen. Schnell war ich in der Geschichte gefangen und habe mit Entsetzen verfolgt, mit welchen Machenschaften Hanns Borchardt versucht zu seinen Zielen zu kommen. Doch in Lea Stern hat er eine würdige Gegnerin gefunden und auch seine erwachsenen Kinder lassen sich nicht mehr alles gefallen. Lediglich seine Frau Maria hat mich so manches mal zur Verzweiflung gebracht. Abwechselnd wird die Geschichte aus Sicht dieser 5 Figuren erzählt. Das hat mir richtig gut gefallen, da ich so einen Überblick bekommen habe, wer wie denkt und mir Gedanken machen konnte, was weiter passiert. Dabei geht es chronologisch vorwärts. Auch das fand ich sehr gut gelöst. Später im Buch wird der Prolog wieder aufgegriffen und ganz ehrlich, wie es dann tatsächlich weiterging, damit hatte ich nicht gerechnet. Hier konnte mich die Autorin überraschen und vieles hat eigentlich darauf hingedeutet, dass aus anderer Richtung Gegenwind kommt. Was ich im ersten Moment spektakulärer gefunden hätte. Doch wenn man die Geschichte sacken lässt und sich die Mühe macht, die Leseprobe zu Band 2 am Ende zu lesen, bekommt man noch einmal einen ganz anderen Eindruck von Hanns. Was heißt, ja der Schluss passt perfekt ins Bild.

Fazit:
"Club Paradies - Im Glanz der Macht" konnte mich überzeugen, auch wenn ich mit den Nebenschauplätzen etwas hadere. Aber es gibt ja noch eine Fortsetzung und ich hoffe stark, dass man dann dazu mehr erfährt. Jedenfalls macht die Leseprobe zu Band 2 neugierig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Amüsant, romantisch und noch so viel mehr.

Polarlichtzauber
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Inhalt:
Jezz hat die Nase voll. Von ihrer Mutter, den Männern und überhaupt von ihrem Leben. Sie beschließt auf die Shetlandinseln zu fliegen. Dort möchte sie einen Neuanfang wagen. Ein Job in einem Brautmodengeschäft ...

Inhalt:
Jezz hat die Nase voll. Von ihrer Mutter, den Männern und überhaupt von ihrem Leben. Sie beschließt auf die Shetlandinseln zu fliegen. Dort möchte sie einen Neuanfang wagen. Ein Job in einem Brautmodengeschäft ist Jezz, die gelernte Modedesignerin ist, auch schon sicher. Im Flugzeug trifft sie auf den Schotten Magnus. Er ist laut, groß und ziemlich geltungsbedürftig. Jedenfalls ist das der erste Eindruck, den Jezz von ihm gewinnt. Und dann ist er auch noch ausgerechnet ihr Sitznachbar und hat in ihren Augen einfach kein Benehmen. Jezz ist genervt. Zum Glück wird sie ihn nie wieder sehen, denkt Jezz. Aber wie es das Schicksal so will, trifft sie ihn schneller wieder als ihr lieb ist. Denn Magnus ist der Bruder ihrer Chefin.....

Leseeindruck:
"Polarlichtzauber" ist der 2. Band der Liebe auf Shetland Reihe. Ich kenne den Vorgänger nicht, was aber kein Problem beim Lesen war. Bereits die ersten Szenen haben mich mitten hinein ins Geschehen katapultiert. Diese hat die Autorin sehr bildlich beschrieben. Magnus tritt auf und ich bekomme eine amüsante Szene nach der anderen geboten. Mein Kopfkino war gefordert. So geht es dann auch weiter. Sobald Jezz und Magnus aufeinandertreffen, kam ich aus einem Dauergrinsen nicht mehr raus. Mir war klar, die beiden müssen sich zum Schluss einfach kriegen. Nur die Figuren waren da ganz und gar nicht meiner Meinung. Natürlich besteht der Roman nicht nur aus lustigen Szenen. Vielmehr wird es auch romantisch, wenn z.B. die Polarlichter beschrieben werden. Man bekommt einen tollen Einblick in den Brauchtum Up Hally Aa, der groß zelebriert wird und vor allem den Höhepunkt dieser Wikinger-Festspiele hat Cornelia Engel so gut beschrieben, dass ich eine Gänsehaut bekommen habe. Die Bewohner der Shetlandinseln und deren Eigenarten konnte ich genauso kennenlernen, wie auch Jezz' Krankheit und die Folgen, mit denen sie deswegen leben muss. Alles in allem eine perfekte Mischung, die mich gut unterhalten hat.

Fazit:
"Polarlichtzauber" hat von allem ein bisschen. Der Roman ist amüsant, romantisch, hat Lokalkolorit, macht nachdenklich und bringt den Lesenden einen alten Brauchtum näher. Ich habe jede Zeile genossen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Auf dem Traumschiff ist immer was los.

Das Schiff der Träume
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Inhalt:
Passau 1925. Auf dem Nachhauseweg aus dem Schwimmbad kommt Alma Engel am Luxusdampfer Regina Danubia vorbei und bleibt verträumt stehen. Wie schön wäre es wohl einmal dort mitzufahren? Da wird ...

Inhalt:
Passau 1925. Auf dem Nachhauseweg aus dem Schwimmbad kommt Alma Engel am Luxusdampfer Regina Danubia vorbei und bleibt verträumt stehen. Wie schön wäre es wohl einmal dort mitzufahren? Da wird sie von einem jungen Mann angesprochen. Dieser arbeitet auf dem Schiff und erzählt ihr, dass dort kurzfristig eine Stelle als Zimmermädchen zu vergeben ist. Bevor Alma es sich anders überlegt, steht sie auch schon vor Hotelchef Alfred Lerch und bekommt tatsächlich den Job. Bereits am nächsten Tag geht es los. Noch weiß Alma nicht, dass sie neben viel harter Arbeit auch ein großes Abenteuer erwartet, bei dem sie sich beweisen muss.......

Leseeindruck:
"Das Schiff der Träume" ist ein locker, leichter und lebendig geschriebener historischer Roman. Von Anfang an ist man mittendrin. Zeit zum Durchatmen hatte ich kaum. Denn auf jeder Seite passiert irgendwas. Die Zeit ist beim Lesen schnell verflogen und ehe ich mich versah, war die Reise auf der Regina Danubia auch schon zu Ende. Aus Sicht verschiedener Personen habe ich die Geschehnisse an Bord erlebt. Dabei habe ich diese nicht nur besser kennengelernt, sondern auch ihre Geheimnisse erfahren. Neben guter Unterhaltung habe ich so spannende Lesestunden gehabt. Kleinere Cliffhanger haben dieses noch verstärkt. Das Ende war ganz nach meinem Geschmack. Neben einem Showdown sind sich einige Figuren darüber klar geworden, was sie wirklich vom Leben wollen.

Fazit:
"Das Schiff der Träume" war für mich eine kurzweilige Reise auf der Regina Danubia. Hier konnte ich den schweren Alltag der Angestellten auf einem Luxusdampfer und die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben, erleben. Aber auch die Eigenarten der Gäste habe ich kennengelernt. Es ist eben nicht alles Schein was glänzt. Für mich war es beim Lesen als wäre ich selbst auf dem Schiff gewesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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