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Veröffentlicht am 10.08.2023

Die Anfänge des Sanatoriums Waldfriede.

Sternstunde
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Inhalt:
1919. Hanna arbeitet als Krankenschwester in Friedensau. Doch seitdem ihr Verlobter schwerverletzt aus dem Krieg zurückkam und vor ihren Augen starb, bekommt sie immer wieder Panikattacken. Trotzdem ...

Inhalt:
1919. Hanna arbeitet als Krankenschwester in Friedensau. Doch seitdem ihr Verlobter schwerverletzt aus dem Krieg zurückkam und vor ihren Augen starb, bekommt sie immer wieder Panikattacken. Trotzdem möchte Dr. Conradi sie unbedingt für sein Sanatorium Waldfriede in Zehlendorf als Röntgenschwester haben. So kommt es, dass Hanna dort beim Aufbau mithilft und nach der Eröffnung nicht nur für das Röntgen zuständig ist, sondern auch Dr. Conradis Sprechstundenhilfe wird. Das passt nicht allen Mitschwestern....

Leseeindruck:
"Sternstunde - Die Schwestern vom Waldfriede" ist der erste Band der 4-teiligen Reihe. Ich fand es faszinierend den Aufbau des Sanatoriums Waldfriede mitzuerleben. Alle Schwestern und selbst der Klinikleiter nebst Gattin haben mitgeholfen und praktisch aus dem Nichts ein erfolgreiches Krankenhaus zum Laufen gebracht. Gerade in dieser Zeit war das schwierig, da die Nachkriegszeit eine Hyperinflation mit sich brachte und es an vielem mangelte. Sehr interessant fand ich die Behandlungsmethoden, die langsam moderner wurden, aber noch lange in den Kinderschuhen steckten. Die Röntgentechnik z.B. wurde gerade erst entwickelt und die Anwendung war noch sehr gefährlich. Man kann ja bekanntlich aus Romanen so einiges lernen. Die Waldfriede Gemeinschaft hat zum Großteil aus Adventisten bestanden. Von dieser Glaubensgemeinschaft hatte ich vorher noch nichts gelesen. Sie sind wie eine Familie, sehr religiös, heiligen den Samstag und die Gemeinschaften aus anderen Ländern helfen sich untereinander. Den Schreibstil fand ich lebendig. Einmal angefangen zu lesen, bin ich tief abgetaucht. Es gibt auch einige Konflikte, die die Spannung erhöhen sollen. Für meinen Geschmack hat sich das immer viel zu schnell in Wohlgefallen aufgelöst. Auch die Liebesgeschichte um Hanna und einen Assistenzarzt sowie das extreme vertrauensvolle Verhältnis zu ihrem Chef war meiner Meinung nach zu brav aufgebaut. Das ist aber Geschmackssache und hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Fazit:
"Sternstunde - Die Schwestern vom Waldfriede" ist ein gelungener Auftakt der Reihe. Ich konnte viel lernen und bewundere die Autorin wie gut sie die historischen Begebenheiten zu einer Geschichte mit fiktiven Elementen zusammengesetzt hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Erschreckend real.

KaDeWe. Haus der Wünsche
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Inhalt:
Berlin 1927. Die einfache Arbeiterin Rieke Krause ist unterdessen Aufsichtsdame der Damenkonfektion im KaDeWe. Judith Bergmann, die jüdische Wurzeln hat, konnte eine wissenschaftliche Karriere ...

Inhalt:
Berlin 1927. Die einfache Arbeiterin Rieke Krause ist unterdessen Aufsichtsdame der Damenkonfektion im KaDeWe. Judith Bergmann, die jüdische Wurzeln hat, konnte eine wissenschaftliche Karriere an der Universität starten. Außerdem ist sie mit Martin Tiez, dem Geschäftsführer des KaDeWe liiert. Beide Frauen haben sich durch Fleiß ihre Träume erfüllt. Doch es zeichnen sich dunkle Wolken am Horizont ab. Eine Weltwirtschaftskrise rollt auf die Bevölkerung zu und die NSDAP gewinnt immer mehr an Macht.......

Leseeindruck:
"KaDeWe - Haus der Wünsche" ist der 2. Band um das Berliner Kaufhaus Des Westens, dessen Entwicklung von 1927 bis 1934 im vorliegendem Band beschrieben wird. Vieles ist real, einiges fiktiv. Für die Autorin war es schwierig darüber zu schreiben, da es über die Hermann Tiez OHG nur spärlich überlieferte Informationen gibt. Hierzu erhält man einen interessanten Einblick im Nachwort. Trotz der wenigen Quellen ist die Geschichte, meiner Meinung nach, der Autorin gut gelungen. Es ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten immer mehr an Macht gewinnen. Wenn ich bisher nicht verstehen konnte warum, habe ich spätestens nach diesem Roman eine Ahnung davon. Durch die verschiedenen Figuren konnte ich alles gut nachvollziehen. Es ist einfach unfassbar. Lange habe ich mir überlegt wie ich damals reagiert hätte. Aufgrund der Brutalität wahrscheinlich nicht anders als die Bevölkerung damals. Sehr interessant fand ich die Geschichte des KaDeWe's selbst. Was muss das für ein Luxustempel gewesen sein, der damals wie aus der Zeit gefallen und deplatziert wirkte. Zudem war das Kaufhaus eines der ersten, das der Arisierung zum Opfer gefallen ist. Was mehreren unglücklichen Umständen geschuldet war.

Fazit:
"KaDeWe - Haus der Wünsche beginnt stark. Lässt aber meinem Empfinden nach in der Mitte durch Aussagen, die sich wiederholen, etwas nach. Zieht dann aber wieder mächtig an. Teilweise hat der Roman mich fassungslos zurück gelassen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Eine Ermittlerin mit einigen Eigenarten.

Die Toten von Bayreuth
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Inhalt:
3 Monate ist es jetzt her, dass der Kollege von Hauptkommissarin Mira Streitberg in Rente gegangen ist. Immer noch trauert sie ihm hinterher und möchte lieber alleine als mit einem neuen Partner ...

Inhalt:
3 Monate ist es jetzt her, dass der Kollege von Hauptkommissarin Mira Streitberg in Rente gegangen ist. Immer noch trauert sie ihm hinterher und möchte lieber alleine als mit einem neuen Partner an ihrer Seite arbeiten. Doch ihr Wunsch wird nicht erfüllt. Ab sofort muss sie mit Axel Bodenschatz vorlieb nehmen. Während sie noch mit sich hadert, werden beide zu einem Mordfall gerufen. In einem Bestattungsinstitut wurde eine Frau lebendig in einen Sarg gesperrt und ist darin erstickt. Durch den Urlaub des Bestatterehepaares blieb die Tote bis jetzt unentdeckt. Während die Ermittlungen noch laufen gibt es einen weiteren Mord und ein erster Zusammenhang ist zu erkennen. Zudem muss Mira feststellen, dass der neue Kollege gar nicht so übel ist.....

Leseeindruck:
"Die Toten von Bayreuth" ist der 1. Band um Hauptkommissarin Mira Streitberg. Der Krimi beginnt gleich ohne große Erklärungen und so ist man von Anfang an mittendrin in der Geschichte. Nach und nach erfährt man mehr zu den Figuren. Vor allem über Mira, aus deren Sicht der Hauptteil geschrieben ist. Sie hat es mir nicht gerade leicht gemacht, mich in sie voll und ganz hineinzuversetzen. Es gibt einige Eigenarten an ihr. Dass sie nicht jedem aus hygienischen Gründen die Hände schüttelt, ist eine davon. Ok. Da habe ich Verständnis für. Was mir an ihr weniger gefallen hat, war ihr schnelles beleidigt sein. Ihr Chef und Freund Nils hat das ganz gut beschrieben: wie ein kleines, trotziges Kind, das sich als Hauptkommissarin verkleidet hat. Als Teamleiterin war das für mich eigentlich ein No Go. Auflockernd fand ich hingegen den Umgang der Kollegen untereinander. Da gibt es die eine oder andere Stichelei, die als trockener Humor rüber kommt. Das hat mir gefallen. Genauso wie der Fall selbst. Der ist spannend und hat mich am Ende überrascht.

Fazit:
"Die Toten von Bayreuth" hat mir insgesamt gesehen gut gefallen. Lediglich mit der Hauptkommissarin bin ich nicht so ganz warm geworden. Allerdings bergen ihre Eigenarten Potenzial für zukünftige Bände. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Rosalie auf der Reise zu sich selbst.

Das Glück ist nur eine Insel entfernt
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Inhalt:
Rosalie Burg, 51 und frisch geschieden, ist auf dem Weg nach Amrum. Dort hat ihre Tochter Pauline einen 4-wöchigen Studentenjob als Gesellschafterin für einen blinden Mann bekommen. Doch da Pauline ...

Inhalt:
Rosalie Burg, 51 und frisch geschieden, ist auf dem Weg nach Amrum. Dort hat ihre Tochter Pauline einen 4-wöchigen Studentenjob als Gesellschafterin für einen blinden Mann bekommen. Doch da Pauline kurzfristig doch zu einem Auslandssemester in Australien angenommen wird, hat sie mit ihrer zur Zeit arbeitslosen Mutter getauscht. Schon auf der Fähre geht alles schief. Rosalie hat viel zu dünne Kleidung mitgenommen und friert nun fürchterlich. Lachmöwen klauen ihr belegtes Brötchen und sie muss hungern. Schlimmer geht kaum noch, denkt Rosalie, da ausgerechnet ein attraktiver Einheimischer ihre Schusseligkeit mitbekommen hat. Auf der Insel angekommen erlebt sie jedoch die nächste Enttäuschung. Sie wird gar nicht erwartet. Vielmehr behauptet ihr Arbeitgeber wieder abgesagt zu haben.....

Leseeindruck:
"Das Glück ist nur eine Insel entfernt" ist so ganz anders als alles was ich bisher von der Autorin, sowohl unter ihrem richtigen Namen als auch einem weiteren Pseudonym, gelesen habe. Ich gebe zu, ich habe eine andere Art von Geschichte erwartet und deshalb etwas für die Eingewöhnung gebraucht. Von Anfang an wird Rosalie so beschrieben, dass ich mir Ihren Charakter sowie die peinlichen Situationen in die sie gerät, gut vorstellen konnte. Der Roman ist eher ruhig und unaufgeregt. Lediglich gegen Ende kommt ein kleines bisschen Drama auf. Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich ihn als Urlaubsroman bezeichnen, der auch eine Liebesgeschichte enthält, aber vor allem Rosalie auf eine Reise zu sich selbst schickt. Die Figuren darin sind sehr unterschiedlich und kunterbunt. Auf jeden Fall hat die Autorin als Österreicherin, die in Köln lebt und wahrscheinlich schon öfter auf Amrum war einiges davon verarbeitet. Was wird nicht verraten. Denn das macht unter anderem den Roman aus.

Fazit:
Wer einen ruhigen und unaufgeregten Roman mit ganz viel Urlaubsfeeling, etwas Liebe und einer Protagonistin sucht, die erst wieder zu sich selbst finden muss, der ist mit "Das Glück ist nur eine Insel entfernt" richtig. Das ungewöhnliche Cover gibt bereits erste Hinweise mit was man es zu tun bekommt. Der Titel ist Programm. Ich konnte viel über Amrum lernen und einfach mal abtauchen. Gerne empfehle ich den Roman weiter.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Klassische Musik trifft auf einen spannenden Fall.

Wiener Todesmelodie
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Inhalt:
Bei einem Privatkonzert tritt die junge Pianistin Dorothea Zauner auf. Der im Publikum sitzende Bezirksinspektor Grohsman bewundert das junge Talent, bemerkt aber auch eine ziemliche Nervosität ...

Inhalt:
Bei einem Privatkonzert tritt die junge Pianistin Dorothea Zauner auf. Der im Publikum sitzende Bezirksinspektor Grohsman bewundert das junge Talent, bemerkt aber auch eine ziemliche Nervosität an ihr. Noch nicht richtig zu Hause angekommen, wird er wieder zurück gerufen. Im Kofferraum von Dorotheas Auto liegt die Leiche ihres Freundes. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig und Grohsmans Team kommt schnell an seine Grenzen......

Leseeindruck:
"Wiener Todesmelodie" ist der 2. Band mit Bezirksinspektor Felix Grohsman, Psychologin Nicky Witt und Kripobeamtin Joe Kettler. Dieses Mal entführt die Autorin ihre Leserschaft in die Welt der klassischen Musik und hat daraus einen spannenden Fall gesponnen. Der Krimi beginnt rasant, nimmt jedoch nach kurzer Zeit das Tempo etwas raus, um die Figuren näher vorzustellen. Dadurch lässt sich der vorliegende Band gut unabhängig vom Vorgänger lesen und "Wiederholungstäter" bekommen eine gedankliche Erinnerungsstütze. Ab etwa Mitte des Buches konnte ich den Krimi dann fast nicht mehr aus der Hand legen. Die Cliffhanger nehmen zu und damit auch die Spannung. Verdächtige gibt es einige. Vergeblich habe ich versucht alles in Einklang zu bringen, um den Täter zu ermitteln. So war für mich das Ende vollkommen unvorhersehbar. Mein persönliches Highlight im Showdown war eine tierische Superheldin, die gezeigt hat, was in ihr steckt. Sehr gut hat mir auch eine kleine Nebengeschichte um Grohsmans Neffen gefallen. Gerne darf er in einem Folgeband wieder dabei sein.

Fazit:
"Wiener Todesmelodie" konnte mich trotz des Themas um die klassische Musik, die nicht so ganz meine Welt ist, überzeugen. Die Autorin hat es verstanden daraus einen spannenden Fall zu entwickeln. Auch hat sie ihren Figuren Privatleben eingehaucht, so dass der Krimi lebendig wirkt. Genau diesen Mix liebe ich. Lediglich der kurze Spannungsabbau am Anfang, hätte es für mich als ungeduldige Leserin, nicht gebraucht. Das ist jedoch Geschmackssache. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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