Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2021

Vielversprechender Auftakt der Reihe

Die Toten von Lindau
0

Inhalt:

Als Kommissar Niklas Grimm an seinem ersten Arbeitstag bei der Lindauer Kripo die Dienststelle betritt, sind seine zukünftigen Kollegen zusammen mit seiner neuen Chefin Emma Bosse, bereits an ...

Inhalt:

Als Kommissar Niklas Grimm an seinem ersten Arbeitstag bei der Lindauer Kripo die Dienststelle betritt, sind seine zukünftigen Kollegen zusammen mit seiner neuen Chefin Emma Bosse, bereits an einem Tatort. Am Ufer des Bodensees wurde eine weibliche Leiche gefunden. Niklas eilt voller Tatendrang hinterher. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Toten um Nele Gruber, einer Tierschutzaktivistin handelt. Liegt hier etwa das Motiv?

Leseeindruck:

"Die Toten von Lindau" ist der vielversprechende 1. Fall für Emma Bosse und Niklas Grimm. Erwartet habe ich laut Klappentext einen ernsten Krimi. Bekommen habe ich eine Geschichte, die vor Wortwitz sprüht. Gleich von Anfang an war ich mitten im Geschehen und musste über einige Szenen herzhaft lachen. Vor allem beim ersten Zusammentreffen von Niklas mit seiner Chefin Emma habe ich Tränen gelacht. Dabei hat der Autor aber auch die Spannung nicht aus den Augen verloren. Lange habe ich gerätselt. Irgendwann einen Verdacht gehabt. Der hat sich nur in einer Hinsicht bestätigt. Die Auflösung selbst und wie alles zusammenhängt hatte ich so nicht erwartet. So kommt es, dass es am Ende noch einmal richtig dramatisch wird. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Die Effekte wurden dabei weniger mit Cliffhanger am Kapitelende erwirkt, sondern man wurde vor Tatsachen gesetzt, die in eine bestimmte Richtung führen und dann doch ganz anders verlaufen. Das hat mir richtig gut gefallen. Die Figuren sind bildlich beschrieben. Die Nachnamen passend zum Charakter gewählt. Was mein Kopfkino anspringen lies. Vor allem Niklas hat es mir dabei angetan. Eher der Streber und jemand, der Angst vor Keimen hat. Was aber die Tiere nicht stört und Niklas gerne auch mal auf Schritt und Tritt hinterher laufen. Dies hat nicht nur mein Herz erweicht. Der Fall selbst ist abgeschlossen. Jedoch wird Niklas am Schluss von seiner Vergangenheit eingeholt und auch im Privaten wird nicht alles bis ins Detail geklärt. Genug Stoff für eine Fortsetzung, die hoffentlich kommen wird.

Fazit:

"Die Toten von Lindau" ist unterhaltend und kurzweilig. Bietet neben Spannung auch Wortwitz und Lokalkolorit. Für mich war es ein Highlight. Gerne würde ich noch weitere Fälle mit dem Ermittlerduo lesen. Von mir bekommt der Krimi jedenfalls eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2021

Wendungsreich und spannend

Finstere Havel
0

Inhalt:

Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Team werden zum Fähranleger nach Schmergow gerufen. Dort wurde in der Havel ein Auto mit dem Leichnam einer Frau gefunden. Laut Papiere handelt es sich ...

Inhalt:

Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Team werden zum Fähranleger nach Schmergow gerufen. Dort wurde in der Havel ein Auto mit dem Leichnam einer Frau gefunden. Laut Papiere handelt es sich um Melanie Berndt. Eine Biologin, die unter anderem am Rückbau der Havel beteiligt ist und sich auch sonst sehr für den Umweltschutz einsetzt. Was zunächst als Selbstmord aussieht, entwickelt sich schnell in Richtung Mord.......

Leseeindruck:

"Finstere Havel" ist der bereits 5. Band mit Hauptkommissar Toni Sanftleben. Doch das habe ich als Neueinsteigerin kaum gemerkt. Relevantes zu den Figuren wird in kleinen Rückblicken perfekt in die Geschichte integriert. Was im übrigen auch für den Lokalkolorit gilt. Der Schreibstil ist flüssig. Die Figuren handeln lebendig. So konnte mich der Krimi sofort in seinen Bann ziehen. Schon der Prolog beginnt spannend und lässt viel Raum für Spekulationen. Bis zum Ende gibt es einige Wendungen, die dazu beigetragen haben, mich aufs Glatteis zu führen. Sehr gut hat mir das Zusammenspiel der Hauptstory und der Zwischenkapitel, die einige Zeit davor spielen, gefallen. Wo das eine aufhört, fängt das andere an. Als Leser*in hat man so häppchenweise immer mehr erfahren. Das hat für Spannung gesorgt und ich hatte einige Aha-Effekte. Das Überthema Lichtverschmutzung hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich muss zugeben, hierzu habe ich mir vorher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht. Jetzt sehe ich das in einem ganz anderem Licht.

Fazit:

"Finstere Havel" ist unterhaltsam. Eine gute Mischung aus Fall und Privatem. Welches beides für Spannung sorgt. Ich habe eine neue Reihe für mich entdeckt und empfehle diese gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2021

Hier ist der Titel Programm

Finsterdorf
0

Inhalt:

Kriminalbeamter Thomas Radek ist noch jung und wird auf seiner Dienststelle, dem LKA Niederösterreich, als Störfaktor angesehen. So ist es seinem Chef nur recht, dass Verstärkung bei Ermittlungen ...

Inhalt:

Kriminalbeamter Thomas Radek ist noch jung und wird auf seiner Dienststelle, dem LKA Niederösterreich, als Störfaktor angesehen. So ist es seinem Chef nur recht, dass Verstärkung bei Ermittlungen im kleinen Dorf Schandau angefordert wird. Hier wurde ein Mädchen als vermisst gemeldet, ist aber wieder aufgetaucht. Völlig verstört, spricht vom Teufel, behauptet aber in Wien gewesen zu sein, um Party zu machen. Radek und eine dortige Kollegin glauben das aber nicht und beginnen die Dorfbewohner zu befragen. Das erweist sich als schwierig. Denn sie stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Aber irgendein Geheimnis scheinen die Bewohner zu verbergen.....

Leseeindruck:

"Finsterdorf" ist der Auftakt einer Reihe um den jungen Kriminalbeamten Thomas Radek. Gleich von Anfang an wird man mitten in die Geschichte katapultiert. Fragt sich was passiert ist. Dabei geht es nicht gerade zimperlich zu. Der Schreibstil ist flüssig und teilweise etwas derb. Was aber zum Plot passt. Die Szenerie wird in kurzen, knappen Sätzen beschrieben. Gut gefallen hat mir der Aufbau des Krimis. Als Leser*in weiß man von Beginn an in welche Richtung das Ganze läuft. Die Ermittler jedoch haben lediglich eine Ahnung, aber keine Beweise. Denn die Dorfbewohner schweigen. Während die Beamten im Dunklen tappen und in der Mitte meine Geduld etwas strapaziert haben, wusste ich durch eingefügte Zwischenkapitel schon einiges mehr. Gerade als ich dachte, dass Radek niemals die richtigen Schlüsse zieht, haben die Ermittlungen eine neue Dimension bekommen und kamen so richtig ins rollen. Wie weitreichend die Verstrickungen dann waren, hat selbst mich überrascht. Auch fand ich die Entwicklung, die Thomas Radek gemacht hat interessant. Er hat aus Fehlern gelernt und sich so zu einer starken Figur entwickelt. Aber auch gegen Ende eine unschöne Charaktereigenschaft gezeigt, die noch viel Potenzial für die Fortsetzungen bereit hält.

Fazit:

"Finsterdorf" ist ein gelungener Auftakt der Reihe um Thomas Radek. Hier ist der Titel Programm und das Dorf Schandau mehr als finster. Schwache Nerven sollte man nicht haben und auch nichts gegen derbe Ausdrucksweisen. Für mich hat der Autor die Atmosphäre im Dorf gut eingefangen. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Kann künstliche Intelligenz morden?

Inspektor Takeda und die stille Schuld
0

Inhalt:

Nach einem verheerenden Brand in einer Hamburger Seniorenresidenz mit acht Toten, werden Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms mit den Ermittlungen beauftragt. Schon an der Brandstelle ...

Inhalt:

Nach einem verheerenden Brand in einer Hamburger Seniorenresidenz mit acht Toten, werden Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms mit den Ermittlungen beauftragt. Schon an der Brandstelle wird klar: es handelt sich um Brandstiftung. Aber wer hat was gegen die alten Leute? Könnte es tatsächlich jemand vom Personal gewesen sein, wie Brandermittler Runge vermutet? Bei ihren Befragungen stoßen Takeda und Claudia auf eine Firma, die in Deutschland Pflegeroboter testet. Genau so einer war auch in der Residenz im Einsatz. Schon bald müssen sich die beiden Ermittler fragen: kann ein Roboter Mord begehen? Dann kommt es zu einem weiteren Brand....

Leseeindruck:

"Inspektor Takeda und die stille Schuld" ist der bereits 5. Band einer Reihe mit Inspektor Takeda. Ich kenne die Vorgänger nicht. Hatte aber keinerlei Schwierigkeiten damit. Wichtiges wird kurz umrissen. So konnte auch ich mir ein Bild über die beiden Hauptprotagonisten machen. Den Schreibstil habe ich als ruhig und unaufgeregt empfunden. Von der ersten Zeile an hatte ich das Gefühl, die japanische Gelassenheit zu spüren. Auch wenn es ziemlich melancholisch beginnt und sich das immer wieder einmal im Buch fortsetzt. Was aber mit dem Privaten von Takeda zu tun hat. Allerdings liegt das nicht im Fokus, sondern die Ermittlungen. Diese waren anders als üblich. Gemeinsam und doch getrennt. Dabei aber sehr effektiv. Trotz der unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Takeda und Claudia sehr harmonisch. Die Dialoge der Figuren im Krimi haben mich an manchen Stellen zum Schmunzeln gebracht und authentisch gewirkt. Zudem gab es immer mal wieder eine kleine Spitze zur Deutschen oder Japanischen Mentalität. Auch hat der Autor einige Themen kritisch angesprochen. Was mir gut gefallen hat. Lediglich ein paar Ausführungen zur künstlichen Intelligenz waren mir gerade in der Mitte des Buches etwas zu viel. Das hätte ich mir etwas straffer gewünscht. Lange habe ich gerätselt wer denn nun den Brand gelegt hat. Ideen verworfen, um sie etwas später wieder hervor zu holen. Den Zusammenhang in diesem Ausmaß hatte ich allerdings nicht erwartet und konnte mich überraschen. Auch wenn es am Ende noch einmal richtig spannend wurde, ist sich der Autor mit seinem Stil am Ende treu geblieben und hat alles unaufgeregt aufgelöst.

Fazit:

"Inspektor Takeda und die stille Schuld" konnte mich überzeugen. Gerade weil der Krimi etwas ruhiger als im Genre üblich daher kommt. Gesellschaftskritische Themen werden angesprochen und gut in der fiktiven Geschichte verwoben. Mit mir hat die Reihe einen neuen Fan gewonnen. Gerne empfehle ich diesen Kriminalroman weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2021

Zu fachspezifisch

Das Letzte, was du siehst
0

Inhalt:

Die ehemalige Polizistin Marie Wagenfeld arbeitet als externe IT-Beraterin. Zur Zeit unterstützt sie die Sega Invest bei der Einführung eines neuen IT-Systems. Als sie spät abends Feierabend macht ...

Inhalt:

Die ehemalige Polizistin Marie Wagenfeld arbeitet als externe IT-Beraterin. Zur Zeit unterstützt sie die Sega Invest bei der Einführung eines neuen IT-Systems. Als sie spät abends Feierabend macht um noch ein Anforderungskonzept zu bearbeiten, ist der Schock groß. Im Sitzungsraum findet sie den IT-Projektleiter mit abgetrennten Kopf vor. Bald schon beginnt Marie ihre eigenen Recherchen und findet sich in der SM-Szene wieder. Dabei begibt sie sich in Gefahr.....

Leseeindruck:

"Das Letzte was du siehst" ist nichts für Zartbesaitete. Aus der Ich-Perspektive erlebt man Marie vom Auffinden der Leiche bis hin zu ihren eigenen gefährlichen Recherchen. Informationen zum Fall bekommt sie von Kriminalkommissar Kellermann, der Marie öfter zur Befragung einbestellt. So weit, so gut. Klingt spannend. Leider empfand ich das nicht so. Dabei hat mir der Schreibstil in Ich-Form gefallen. Konnte ich doch an Maries Gedanken teilhaben. Was mir weniger gefallen hat waren jedoch die fachspezifischen Ausführungen zu ihrer Arbeit in der IT-Branche, die einen großen Raum einnehmen. Immer weniger konnte ich mich auf den eigentlichen Fall konzentrieren. Habe irgendwann den Faden verloren. Weshalb ich mich dazu entschlossen habe, den Thriller abzubrechen. Vielleicht hätte sich dranbleiben gelohnt. Denn das Ende habe ich mir trotzdem angeschaut und wäre für mich überraschend gewesen.

Fazit:

Leider habe ich es nicht geschafft mich auf die Geschichte in "Das Letzte was du siehst" einzulassen. Die Protagonisten kamen mir zu oberflächlich vor. Die Befragungen durch Kellermann waren so ganz anders als gewohnt und mich hat hier etwas irritiert, dass Marie alles an ihm und seinen Methoden analysiert hat. Sicher eine Berufskrankheit. Zudem hat sich für mich keine Spannung aufgebaut, da viel zu viele fachspezifische Themen vorkamen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere