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Veröffentlicht am 28.03.2021

Engagierte Ermittlerin trifft auf desillusionierten Kollegen

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Inhalt:

Alexa Jahn ist eine engagierte und aufstrebende Oberkommissarin. Deshalb wechselt sie auch zur Kripo Weilheim. Kaum angekommen wird von ihr alles abverlangt. Es beginnt mit einem herrenlosen Rucksack ...

Inhalt:

Alexa Jahn ist eine engagierte und aufstrebende Oberkommissarin. Deshalb wechselt sie auch zur Kripo Weilheim. Kaum angekommen wird von ihr alles abverlangt. Es beginnt mit einem herrenlosen Rucksack und einer groß angelegten Suchaktion. Dabei wird in einer Felswand die Leiche einer jungen Frau gefunden. Am Unterkörper Beine aus Stroh angenäht. Bei der Suche nach den restlichen Leichenteilen verunglückt Alexas Chef und überträgt ihr die kommissarische Leitung des Falls. Dann tauchen die Beine auf der anderen Seite der Grenze in Österreich auf. Jetzt muss Alexa nicht nur ihren eigenen Kollegen beweisen was in ihr steckt, sondern auch mit dem desillusionierten Chefinspektor Bernhard Krammer die Ermittlungen koordinieren.....

Leseeindruck:

"Grenzfall - Der Tod in ihren Augen" ist der Auftakt einer Reihe mit dem ungleichen Ermittlerpaar Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Anna Schneider nimmt sich Zeit die Figuren einzuführen. Dies gelingt ihr mit knappen und gut in den Fall eingewobenen Beschreibungen. Der Schreibstil ist so angelegt, dass man alles aus Sicht von Alexa und Krammer miterlebt. Dabei an ihren Gedanken teilhaben kann. So konnte ich mich gut in beide hineinversetzen. Aber auch das Team um die beiden wird vorgestellt. Hier kam mir der ein oder andere etwas zu kurz. Ich hoffe in der Fortsetzung erfährt man etwas mehr über sie. Der Schreibstil ist bildlich, jedoch nicht zu ausführlich gehalten. So konnte ich mir die Berglandschaft gut vorstellen und hatte trotzdem kurzweilige Unterhaltung. Der Fall selbst kommt erst nach einiger Zeit so richtig ins rollen. Schnell hatte ich mich auf einen Täter festgelegt. Zwar hatte ich immer mal wieder Zweifel, denn die Autorin hat geschickt versucht mich von meiner Fährte abzulenken, aber ich habe mich nicht beirren lassen. Dennoch gab es am Ende eine wirklich große Überraschung mit der ich nicht gerechnet habe und potential für die Fortsetzung hat.

Fazit:

"Grenzfall - Der Tod in ihren Augen" ist ein toller Reihenauftakt, der Lust nach mehr macht. Die Figuren werden gut eingeführt. Der Fall ist verzwickt, braucht aber ein bisschen bis die Ermittlungen in Gang kommen. Zwar war der Täter für mich nicht ganz so überraschend, dafür eine andere Sache, bei der ich gespannt bin wie diese weitergeht. Gerne empfehle ich den Krimi weiter.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Helmuts letzter Fall?

Verschluckt
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Inhalt:

Kriminalhauptkommissar Helmut Jordan hat es nicht leicht. Noch auf der Beerdigung seines ehemaligen Chefs und Freundes Karl Breimer macht er sich Gedanken über seine neue Chefin Eva Lazarus. Diese ...

Inhalt:

Kriminalhauptkommissar Helmut Jordan hat es nicht leicht. Noch auf der Beerdigung seines ehemaligen Chefs und Freundes Karl Breimer macht er sich Gedanken über seine neue Chefin Eva Lazarus. Diese möchte frischen Wind in der Dienststelle einführen. Nicht nur extrem fit sollen ihre Leute sein. Nein, auch gute Kenntnisse mit Sozialen Medien sind gewünscht. Alles Dinge mit denen Helmut nicht so dienen kann. Als ihr dann noch alte Fälle von Helmut zugetragen werden, bei denen er nicht ganz nach Vorschrift gehandelt hat, scheinen seine Tage gezählt zu sein. Doch dann bekommt er und seine Kollegen es mit einem Kräuterlikör zu tun, der manipuliert wurde. Gleichzeitig versucht jemand mit allen Mitteln an das geheime Rezept zu kommen. Hängen die beiden Fälle zusammen? Helmut und sein Team geben alles. Aber kann ihn das noch retten?

Leseeindruck:

"Verschluckt" ist der 5. Band der Helmut Jordan Reihe. Gleichzeitig scheint es Helmuts letzter Fall zu werden. Passend dazu resümiert Helmut anfangs viel über seine vorangegangenen Fälle, die ihm dann auch noch zum Verhängnis werden. Ihm droht die vorzeitige Pensionierung. Hier finde ich hat der Autor die Stimmung gut eingefangen. Gleichzeitig erhält man Antworten auf offene Fragen, die mich aus den Vorgängern noch beschäftigt haben. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. So, dass auch Neueinsteiger gut in die Geschichte finden. Ich bin ja bekennender Fan von Helmut Jordan. Mir gefallen seine Ansichten und seine ganz eigene Sicht auf die Welt. Wobei auch der Sport nicht fehlen darf. Dabei hat er das Herz auf dem rechten Fleck. Natürlich gibt es auch einen spannenden Fall rund um den manipulierten Kräuterlikör. In einem gewohnt lockeren und mit etwas Humor gewürzten Schreibstil, führt Arne Dessaul durch die Geschichte. und hat mich an der Gedankenwelt der Figuren, mit ihren Pro und Kontras, teilhaben lassen. Die Zeit verging wie im Flug bei diesem unterhaltsamen Regionalkrimi. Allerdings verrate ich nicht wie es für Helmut ausgegangen ist. Das er den Fall auf seine ganz eigene, spezielle Art löst, ist jedoch selbstverständlich.

Fazit:

Wieder einmal ein gelungener Krimi von Arne Dessaul. Er hat mit Helmut Jordan eine Figur erschaffen, die mir schon seit Band 1 ans Herz gewachsen ist. Ich liebe seine Art zu schreiben, genauso wie den eingestreuten Lokalkolorit. Was ich noch richtig gut finde ist, dass der Autor seine Krimis, zumindest die im Selfpublishing erschienen sind, mit einem Namensregister versieht. So kann ich jederzeit nachschlagen, wenn ich kurzzeitig den Überblick über die mitspielenden Personen verloren habe. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung an alle, die Krimis abseits des Mainstreams mögen.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Such nach Peter

Die Schweigende
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Inhalt:

"Such nach Peter". Das sind die letzten Worte von Jens Remy an seine mittlere Tochter Imke. Seitdem fragt sie sich, wer das ist. Von ihrer Mutter Karin erhält sie keine Antwort. Diese behauptet ...

Inhalt:

"Such nach Peter". Das sind die letzten Worte von Jens Remy an seine mittlere Tochter Imke. Seitdem fragt sie sich, wer das ist. Von ihrer Mutter Karin erhält sie keine Antwort. Diese behauptet sogar den Namen noch nie gehört zu haben. Aber kann das stimmen? Viel weiß Imke über die Vergangenheit ihrer Mutter nicht. Darüber hat sie lieber geschwiegen. Und nicht nur das. Karin hat es nie fertig gebracht Liebe an ihre Töchter Imke, Geli und Anne zu verteilen. Jens dafür umso mehr. Er war der Fels in der Brandung und hinterlässt eine große Lücke. Imke ist deshalb fest entschlossen, dem letzten Willen ihres Vaters nachzukommen und Peter zu finden. Worauf sie dann aber bei ihren Nachforschungen stößt, hätte sie nie für möglich gehalten. Wie konnte ihre Mutter das nur so lange verschweigen?

Leseeindruck:

"Die Schweigende" ist ein eher ruhiger Roman. Er beginnt harmlos. Als Leser*in lernt man die Mitglieder der Familie Remy kennen. Das sind Mutter Karin sowie ihre Töchter Geli, Imke und Anne. In Kapitel, die abwechselnd aus deren Sicht geschrieben sind, erfährt man viel über ihren Charakter. Lernt sie nach und nach immer besser kennen. Bereits hier in der Gegenwart entwickelt sich langsam aber sicher, ein Drama. Alleine diesen Erzählstrang fand ich schon spannend. Dann gibt es noch Zwischenkapitel, die in die 50er Jahre, in die Vergangenheit von Karin führen. Während man anfangs eine lebenslustige Karin miterlebt, kommen im Laufe der Geschichte immer mehr Details aus ihrem Leben zum Vorschein, die mich teilweise sprachlos gemacht haben. Ich ungeheuerlich fand und mir kaum vorstellen konnte, dass das wirklich passiert ist. Geschickt passt hier die Autorin die damaligen Geschehnisse an die jetzige Suche nach Peter an. Das hat mir gut gefallen und hatte für mich eine Sogwirkung, die mich tief in die Geschichte gezogen hat. Eine Passage im Buch möchte ich nicht unerwähnt lassen, stimmt mich nachdenklich und passt gedanklich gut in unsere momentane Situation. Ob die Autorin beim Schreiben geahnt hat was noch auf uns zukommt?

Fazit:

"Die Schweigende" ist ein Roman, der von seiner unterschwelligen Spannung lebt. Der Details erst nach und nach preisgibt und so bei mir eine Sogwirkung entwickelt hat. Am Ende war ich doch ziemlich sprachlos. Hätte nie für möglich gehalten, dass es so etwas gab. Gerne empfehle ich den Roman weiter an alle die keine große Action brauchen.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Tödliches Volksfest

Zicke, zacke, tot
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Inhalt:

In Karpfham ist Volksfestzeit. Das gefällt nicht jedem. Rosi Reitmeier hat ihren Hof direkt am Festgelände. Lautstark macht sie bei den Vorbeiziehenden, die sich die Eröffnung nicht entgehen lassen ...

Inhalt:

In Karpfham ist Volksfestzeit. Das gefällt nicht jedem. Rosi Reitmeier hat ihren Hof direkt am Festgelände. Lautstark macht sie bei den Vorbeiziehenden, die sich die Eröffnung nicht entgehen lassen wollen, ihren Unmut kund. Am nächsten Tag wird Rosi nach einem Selbstmordversuch in eine Klinik eingeliefert. Da die Heilpraktikerin Karin Schneider abends noch gesehen hat, dass es Rosi schlecht ging, macht sie sich schwere Vorwürfe. Dann macht sie aber eine Entdeckung, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Karins Neugier ist geweckt und wieder einmal ist sie mittendrin in ihren ganz eigenen Ermittlungen.......

Leseeindruck:

"Zicke, zacke, tot" ist Band 3 um die detektivisch veranlagte Heilpraktikerin Karin Schneider. Vorkenntnisse braucht man jedoch nicht. Gleich von Anfang an ist man mitten im Geschehen. Erlebt alles in Ich-Form aus Sicht von Karin mit. Diese hat es mir nicht gerade einfach gemacht und mich ein ums andere Mal in den Wahnsinn getrieben. Karin handelt bevor sie überhaupt länger über etwas nachdenkt. Dabei agiert sie überhastet. Begibt sich so von einer brenzligen Situation in die andere. Schlecht für Karin. Gut für die Leser*innen. Ich konnte mich jedenfalls prächtig über sie amüsieren oder mich über ihre unüberlegte Art aufregen. Sie ist einfach zu blauäugig, Zugeben, sie ist etwas überzogen dargestellt. Jedoch konnte ich mir so alles gut bildlich vorstellen. Genau so stelle ich mir die niederbayrische Lebensart und das Dorfleben vor. Denn Klatsch und Tratsch haben auch nicht gefehlt. Das Setting mit dem Volksfest, um das sich dann die Geschichte gesponnen hat, fand gut gelungen. Auch hier hat Karin noch einiges lustiges beizutragen gehabt. Der Fall selbst war für mich schon fast zweitrangig. Einen Teil fand ich vorausschaubar. Trotzdem gab es noch eine große Überraschung.

Fazit:

"Zicke, zacke, tot" ist unterhaltsam und hat mir kurzweilige Lesestunden beschert. Der Flair eines Volksfestes konnte mich einfangen und für einige Zeit den Alltag vergessen lassen. Karin hat mir als Figur gefallen, auch wenn sie mich öfter in den Wahnsinn getrieben hat. An manchen Stellen fand ich es aber etwas übertrieben und hätte es mir da ein bisschen straffer gewünscht. Gerne empfehle ich diesen Krimi, den man nicht ganz so ernst nehmen sollte weiter.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Das Private nimmt einen großen Teil der Geschichte ein

Mordsand
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Inhalt:

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein 30 Jahre altes, männliches Skelett gefunden. Wer war dieser Mann, den scheinbar niemand vermisst hat? Die Identifizierung entpuppt sich als schwierig. Einziger ...

Inhalt:

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein 30 Jahre altes, männliches Skelett gefunden. Wer war dieser Mann, den scheinbar niemand vermisst hat? Die Identifizierung entpuppt sich als schwierig. Einziger Hinweis gibt eine Metallplatte mit russischer Seriennummer, die bei Operationen benutzt wurde. Während Frieda Paulsen und Bjarne Haverkorn noch versuchen das Rätsel zu lösen, wird auf der Nachbarinsel die Leiche des Bauunternehmers Jochen Kirsten gefunden. Ähnlich drapiert wie das Skelett. Hängen die beiden Fälle zusammen oder ist hier ein Trittbrettfahrer am Werk? Eine erste Spur führt die Kommissare zu einem Heim für Schwererziehbare in der damaligen DDR....

Leseeindruck:

"Mordsand" ist der bereits 4. Fall um Frieda Paulsen. Gleichzeitig war es für mich ein Neueinstieg in die Reihe. Durch eine sanfte Einführung in die Figuren, wurde mir dieser jedoch leicht gemacht. Viel Gutes habe ich über die Bücher gehört, weshalb meine Erwartungen hoch waren. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Das hat nicht am Schreibstil gelegen. Er ist leicht und flüssig, so bin ich gut voran gekommen. Ein Großteil der Handlung macht das Privatleben der Protagonisten aus. Immer wenn ich gerade in einem Lesefluss war, kleinere Cliffhanger für etwas Spannung gesorgt haben, waren die Figuren plötzlich wieder mit ihren ganz eigenen Sorgen beschäftigt. Zwar gibt es auch im Privaten die ein oder andere Spannung, doch vieles ist im Sande verlaufen und hat sich zu harmonisch aufgelöst. So hatte ich das Gefühl, der Fall selbst tritt in den Hintergrund und die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Während dann gegen Ende plötzlich alles auf einmal kam, es Schlag auf Schlag ging, aber genauso schnell wieder vorbei war. Schade. Mir hätte es etwas verteilter auf das Ganze Buch besser gefallen. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war das atmosphärisch beschriebene Setting. Viele Naturthemen wurden in die Geschichte integriert und interessant erklärt. Was auch für die Ermittlungsarbeit gilt. Wenn ich es jedoch hier nicht unbedingt gebraucht hätte.

Fazit:

"Mordsand" besticht durch sein atmosphärisches Setting und seinen sympathischen Figuren. Leider steht das Private zu sehr im Vordergrund, so dass der Fall selbst fast als Nebenstrang daher kommt. Mir hat hier die ausgewogene Mischung gefehlt. Denn vom Thema her war es interessant und auch erschreckend zu lesen, was damals in der DDR hinter verborgenen Türen passiert ist. Wer gerne ruhigere Krimis liest, ist hier bestimmt gut aufgehoben. Mir persönlich war es teilweise einfach zu harmonisch. Trotzdem bin ich neugierig geworden und werde mich demnächst den Vorgängern widmen.

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