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Veröffentlicht am 09.02.2021

20 Jahre danach....

Hafenstraße 52
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Inhalt:

Fast 20 Jahre ist es her, dass in Lübeck ein Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt wurde. Mit verheerenden Folgen. Nun scheint erneut etwas in der Luft zu liegen. Bisher wurde zwar nur ...

Inhalt:

Fast 20 Jahre ist es her, dass in Lübeck ein Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt wurde. Mit verheerenden Folgen. Nun scheint erneut etwas in der Luft zu liegen. Bisher wurde zwar nur in unbewohnten Unterkünften Feuer gelegt, aber Privatermittler Simon Winter bekommt einen Hinweis, dass sich das zum Jahrestag ändert. Kann er der Frau trauen, die ihm das bei einer zufälligen Begegnung mitgeteilt hat? Und woher weiß sie überhaupt wer er ist? Weitere Informationen hat er von ihr nicht bekommen. Denn sie kann ihn weder bezahlen, noch möchte sie verraten um wen es sich handelt. War genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist. Kann Winter tatsächlich schlimmeres verhindern?

Leseeindruck:

"Hafenstraße 52" ist der bereits dritte Fall für Privatermittler Simon Winter. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber keine Probleme der Geschichte zu folgen. Allerdings war mir Simon Winter nicht unbekannt. Bereits in einer anderen Reihe des Autors um Kriminalkommissar Birger Andresen konnte ich ihn kennenlernen. Im Übrigen spielt Andresen im vorliegendem Band auch eine kleine Rolle. Das Miteinander der Beiden hat mich an manchen Stellen zum Schmunzeln gebracht. Die Figuren selbst würde ich als nordisch unterkühlt und mit trockenem Humor beschreiben. Für mich macht das den Reiz bei den Krimis von Jobst Schlennstedt aus. Spannend fand ich den Fall. Dieser baut sich auf den realen Brandanschlag von 1996 auf. Setzt ziemlich genau 20 Jahre später an. Der Täter wurde damals nicht gefasst. Sehr authentisch hat dazu die fiktive Geschichte auf mich gewirkt. Gespannt habe ich verfolgt, ob und wie der Autor die damaligen Ereignisse aufklärt. Ich wurde nicht enttäuscht. Das Ende passt meiner Meinung nach gut. Einen Showdown gibt es natürlich auch, der mich dann hinsichtlich des Täters und dessen Motiv überrascht hat.

Fazit:

Für mich war Band 3 der Simon Winter Reihe ein gelungener Fall rund um den realen Brandanschlag auf eine Lübecker Asylunterkunft. Für mich spannend von Anfang an. Mit einer guten Mischung aus Ermittlungen und Privatleben. Lokalkolorit hat auch nicht gefehlt. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Weniger Actionreich als seine Vorgänger

Engelsgrund
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Inhalt:

Carla Diaz, Ex-Kollegin von Alexander Born, ist verzweifelt. Ihre Tochter Malin hat sich den Cernunnos, einer sektenähnlichen Gemeinschaft, angeschlossen. Ihr Versuch sie zu einer Rückkehr nach ...

Inhalt:

Carla Diaz, Ex-Kollegin von Alexander Born, ist verzweifelt. Ihre Tochter Malin hat sich den Cernunnos, einer sektenähnlichen Gemeinschaft, angeschlossen. Ihr Versuch sie zu einer Rückkehr nach Berlin zu bewegen, ist gescheitert. Als dann noch eine brutal zugerichtete Leiche im Umfeld der Sekte gefunden wird, wendet sie sich in ihrer Not an Born. Doch auch er kann nicht viel ausrichten. Weshalb er einen Gefallen von seinem Gegenspieler, den Russischen Mafia Boss Andrej Wolkow, einfordert. Ein gefährliches Spiel.......

Leseeindruck:

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern kommt "Engelsgrund", der Abschluss der Born Trilogie, eher ruhig daher. Fast schon melancholisch. Linus Geschke verzichtet auf viel Action. Lässt lieber seine Figuren sprechen und lässt deren Gedankenkarusell kreisen. Vor allem die von Born und Wolkow. So lernt man sie und ihre Beweggründe, wie sie zu dem geworden sind was sie jetzt sind, besser kennen. Allerdings waren mir diese Passagen teilweise zu lang. Was mich dazu verleitet hat nur noch flüchtig drüber zu lesen. Aber es gab auch Szenen, die spannend waren und mir sogar manches Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Leider waren die für meinen Geschmack viel zu kurz. Nichts desto trotz hat Linus Geschke einen intensiven und flüssigen Schreibstil. Ich mag diese Art zu schreiben. Seine Figuren sind ungewöhnlich und mir seit Band 1 ans Herz gewachsen. Vor allem wie Andrej Wolkow dargestellt ist, finde ich richtig gut. Das Ende hat einen überraschenden Täter mit dem ich nicht gerechnet habe. Wer aber jetzt denkt das war's, hat sich getäuscht. Der anschließende Showdown hat es in sich und beinhaltet meine ganz persönliche Lieblingsstelle. Was mich aber ratlos gemacht hat, war der Schluss. Eigentlich mag ich so etwas nicht. Fand es aber passend. Hätte ich anschließend lieber mal nicht das Nachwort gelesen. Das hat mich dann doch noch ratlos zurück gelassen.

Fazit:

"Engelsgrund" ist ein passender Abschluss für die Born Trilogie. Nicht fulminant, aber konsequent. Mir war er jedoch etwas zu ruhig. Das Ende ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack. Man kann aber damit leben. Ein bisschen hadere ich mit einigen Szenen. Die Logik hat sich mir in manchen Gedankengängen nicht immer erschlossen. Empfehle ich gerne an alle weiter, die in einem Thriller nicht nur die große Action brauchen.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Eine Hommage auf den Kaffee

Die Kaffeedynastie - Tage des Aufbruchs
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Inhalt:

Corinne liebt Kaffee. Schon immer hat sie sich für den Anbau und die Herstellung interessiert. Schließlich führt ihr Vater das erfolgreiche Aachener Kaffeeunternehmen Ahrensberg. Ein Besuch auf ...

Inhalt:

Corinne liebt Kaffee. Schon immer hat sie sich für den Anbau und die Herstellung interessiert. Schließlich führt ihr Vater das erfolgreiche Aachener Kaffeeunternehmen Ahrensberg. Ein Besuch auf der verpachteten Kaffeeplantage in Brasilien, auf der zum Teil auch achtsam angebaute Kaffeekirschen wachsen, bestärkt sie darin, auch solchen Spezialkaffee zu verarbeiten. Doch ihr Vater legt mehr Wert auf Profit. Schneller als gedacht bekommt sie die Chance etwas zu ändern. Ihr Vater erkrankt schwer. Zusammen mit ihrem Bruder Alexander versucht sie die Firma am Laufen zu halten. Jedoch kommen ihre Ideen auch bei ihm nicht an. Dann findet sie ein Tagebuch ihres verstorbenen Großvaters von dessen Vergangenheit sie nicht viel weiß......

Leseeindruck:

"Tage des Aufbruchs - Die Kaffeedynastie" ist eine große Liebeserklärung an den Kaffee und der Auftakt einer Trilogie. Tja. Manchmal ist das so eine Sache. Man liest den Klappentext und hat eine bestimmte Erwartung. Ich dachte ich würde es mit einer spannenden und bewegenden Geschichte rund um das Kaffeeimperium Ahrensberg zu tun bekommen. Leider war dies nicht der Fall. Im Prinzip liest man viel über den Kaffeeanbau und -röstung. Bekommt einige Inputs. Erfährt wie wichtig es ist, Kaffee nachhaltig anzubauen. Dabei bekommt man einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt von Corinne. Nimmt an ihrem verzweifelten Versuch teil, ihre Ideen umzusetzen. Immer wieder gab es ein paar Lichtblicke in der Geschichte. Ihr Bruder scheint etwas zu verbergen. Corinne merkt nicht, dass zwei Männer in sie verliebt sind. Außerdem findet sie noch das Tagebuch ihres verstorbenen Großvaters, in dem sie einiges über ihn aus dem zweiten Weltkrieg erfährt. Zündstoff, der gute Unterhaltung verspricht. Leider hat sich letztendlich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Am spannendsten fand ich tatsächlich die Passagen, die in die Vergangenheit führen. Gerne hätte ich hiervon mehr gelesen. Zwei Sachen stimmen mich dann noch versöhnlich. Das Register am Anfang, bei dem ich gleich eine gute Orientierungshilfe hatte und das abgeschlossene Ende. Für den Auftakt einer Trilogie nicht immer üblich.

Fazit:

Ich habe mir von "Tage des Aufbruchs - Die Kaffedynastie" mehr versprochen. Es geht ziemlich harmonisch zu, was kaum zu spannenden Momenten geführt hat. Das Buch liest sich eher wie ein Wohlfühlroman. Auch mit der Protagonistin bin ich nicht so wirklich warm geworden. Mir persönlich war einfach alles zu brav. Ich kann mir aber vorstellen, dass Kaffeeliebhaber, die immer schon mal mehr über dieses Getränk erfahren wollten, hier auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Langer Weg bis zur Auflösung

Ohne Schuld
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Inhalt:

Kate Linville ist auf dem Weg zu einem Wellnesswochenende, das sie von ihren Kollegen zum Abschied geschenkt bekommen hat. In Kürze wechselt sie zur North Yorkshire Police. Vor allem auch wegen ...

Inhalt:

Kate Linville ist auf dem Weg zu einem Wellnesswochenende, das sie von ihren Kollegen zum Abschied geschenkt bekommen hat. In Kürze wechselt sie zur North Yorkshire Police. Vor allem auch wegen ihres zukünftigen Chefs Caleb Hale, mit dem sie in der Vergangenheit bereits zwei Fälle gelöst hat. Beim Gang zur Zugtoilette kommt ihr eine Frau entgegen. Diese wird von einem bewaffneten Mann verfolgt. Kate verbarrikadiert sich mit ihr und beide kommen nur knapp mit dem Leben davon. Zwei Tage später stürzt eine junge Frau mit dem Fahrrad. Nicht nur, dass über den Weg ein Drahtseil gespannt war. Sie wird auch noch beschossen. Überlebt aber schwer verletzt. Hängen beide Fälle etwa zusammen? Zumindest war es die selbe Tatwaffe. Andere Gemeinsamkeiten finden sich nicht. Früher als geplant wird Kate zu den Ermittlungen herangezogen. Der Personalmangel an ihrer neuen Arbeitsstelle ist groß, zumal Caleb wegen eines Vorfalls suspendiert wurde.....

Leseeindruck:

"Ohne Schuld" ist Band 3 der Kate Linville Krimireihe. Ich habe zwar die Vorgänger bereits bei mir liegen, jedoch noch nicht gelesen. Aber auch ohne das Wissen aus den vorangegangenen Fällen, habe ich mich gut zurecht gefunden. Der Schreibstil von Charlotte Link ist flüssig und leicht zu lesen. Was mir gut gefallen hat. Den Fall selbst fand ich spannend und undurchsichtig. Durch eingeschobene Kapitel, die in die Vergangenheit führen, wollte ich unbedingt wissen, welches Geheimnis verborgen wird. Doch konnte ich mir lange keinen Reim darauf machen was es ist und vor allem wie das zu den aktuellen Ereignissen passt. So blieb es nicht aus, dass mich die Auflösung vollkommen überrascht hat und ich auch schlüssig fand. Aber.....der Weg bis dahin ist lang. Meiner Meinung nach konnte der Spannungsbogen nicht konstant gehalten werden. Immer wieder wurden sehr viele unwichtige Details erzählt, die mir mit der Zeit die Leselust genommen haben. Auch gibt es viele Wiederholungen. Ständig hatte ich ein Deja Vu, weil ich genau diese Aussagen ein paar Seiten zuvor gelesen habe. Zudem konnte ich mich nicht so richtig in die Figuren hineinversetzen. Keine Emotionen zu ihnen aufbauen. Wahrscheinlich haben es hier diejenigen einfacher, die auch die Vorgänger kennen.

Fazit:

Ganz klar. Charlotte Link ist eine große Erzählerin. Sie weiß wie man Spannung aufbaut, indem sie nur nach und nach Details, durch eingeschobene Kapitel aus der Vergangenheit, bekannt gibt. Allerdings kam es mir Zusehens beim Lesen vor, als müssten die Seiten unbedingt gefüllt werden, von denen es immerhin 543 gibt. Das war für mich ein bisschen so wie bei einem Konzert, bei dem man für 3 Stunden zahlt, man sich die Hälfte davon jedoch mit einer Vorgruppe zufrieden geben muss. Ich fand den Krimi gut. Mehr aber leider nicht. Ich denke Fans der Autorin werden jedoch auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Unaufgeregt und spannend

Jasmunder Geheimnisse
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Kunsthistoriker Richard Gruben besucht seine Freundin Jette auf Rügen. Diese ist in dem kleinen Dorf Hollvitz mit der Restaurierung einer Kirche beauftragt. Auch Susanne Ortlepp von der Landesdenkmalpflege ...

Kunsthistoriker Richard Gruben besucht seine Freundin Jette auf Rügen. Diese ist in dem kleinen Dorf Hollvitz mit der Restaurierung einer Kirche beauftragt. Auch Susanne Ortlepp von der Landesdenkmalpflege hat sich wegen einer Besprechung angesagt. Auf Jettes Bitte hin nimmt Richard sie im Auto mit. Umso größer ist sein Schock, als er Susanne am nächsten Tag tot auffindet. Verblutet in einer Tierfalle. In der Werkssiedlung. Genau dort wo er sie abends abgesetzt hat. Was ist Geschehen? Ein Unfall? Richard glaubt nicht recht daran und beginnt eigene Recherchen anzustellen......

"Jasmunder Geheimnisse" ist Band 4 einer Reihe um Kunsthistoriker Richard Gruben. Ich kenne die Vorgänger. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man den Krimi gut lesen. Anja Behn hat einen besonderen Schreibstil. Er ist unaufgeregt und flüssig. Ohne es zu merken war ich plötzlich mittendrin in der Geschichte. Von Anfang an wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut. Diese bewirkt die Autorin durch geschickte Szenenwechsel und kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel. Immer wieder habe ich gespürt, dass einige Dorfbewohner etwas verbergen. Doch erst ganz am Schluss erfährt man das ganze Ausmaß. Denn Verdächtige gibt es mehr als genug. Das Setting ist bildlich beschrieben. Gut integriert. Ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen. Vor allem Richard hat es mir angetan. Er hat eine hartnäckige Art, die jedoch zu keiner Zeit aufdringlich wirkt.

Fazit: Mit "Jasmunder Geheimnisse" knüpft Anja Behn wieder problemlos an die Vorgänger an. Ich wurde - wie ich es auch nicht anders erwartet habe - gut unterhalten. Richard hat sich schon seit Band 1 in mein Herz geschlichen. Ich mag die Krimis der Autorin sehr gerne. Gerade weil sie nicht mit Effekthascherei hervorstechen, sondern die Geschichte eher leise daher kommt. Atmosphärisch. Der Spannungsbogen dabei jedoch konstant gehalten wird. Gerne empfehle ich den Krimi weiter. Besser noch die ganze Reihe.

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