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Veröffentlicht am 21.01.2021

Mörderische Musikwelt

Römisches Finale
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Inhalt:

Nach einer Probe für ein Benefizkonzert wird der berühmte Pianist Emile Gallois erschossen in seinem Künstlerzimmer aufgefunden. Scheinbar hat der Tote ein Doppelleben geführt. Die Ermittlungen ...

Inhalt:

Nach einer Probe für ein Benefizkonzert wird der berühmte Pianist Emile Gallois erschossen in seinem Künstlerzimmer aufgefunden. Scheinbar hat der Tote ein Doppelleben geführt. Die Ermittlungen von Commissario Di Bernardo und seinem Kollegen gestalten sich nicht einfach. Verdächtige gibt es genug. Dann passiert ein zweiter Mord und plötzlich kommt Bewegung in den Fall.....

Leseeindruck:

Beim Lesen von "Römisches Finale" haben zwei Herzen in meiner Brust geschlagen. Zum Einen entführt die Autorin in die Welt der Musik und hat darum einen spannenden Fall gesponnen. Neben den Ermittlungen selbst gibt es ab und an kurze Kapitel, die in die Vergangenheit führen und scheinbar keinen Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen haben. Was mein Gedankenkarussell angefacht hat. Ich war mir allerdings sicher, da gibt es was. Dachte ich wüsste es. Doch die Autorin hat es geschafft mich am Ende komplett zu überraschen. Mit dieser Lösung habe ich nicht gerechnet. Zum Anderen haben es mir die Protagonisten ziemlich schwer gemacht. Lange Zeit konnte ich mich absolut nicht in sie hinein versetzen. Ob es daran gelegen hat, dass ich den Vorgänger nicht kenne? Denn bei diesem Krimi handelt es sich um Band 2 einer Reihe um Commissario Di Bernardo. Keine Ahnung. Ich hatte jedenfalls große Schwierigkeiten - gerade am Anfang - mir die Namen zu merken. Was aber auch daran gelegen haben könnte, dass diese nicht konsequent einheitlich benutzt werden. Vielmehr wird manchmal der Vorname erwähnt. Dann wieder der Nachname oder sogar die Anrede. Mit der Zeit wurde das aber besser und ich konnte ihren Charakter immer mehr einschätzen. Musste sogar bei einigen Dialogen schmunzeln. Denn sie haben ihren eigenen Humor. Typisch italienisch würde ich sagen. Das Setting habe ich als stimmig empfunden. Die Autorin hat Lust auf Rom gemacht. Hat einige Sehenswürdigkeiten und deren Geschichte erwähnt. Das jedoch nicht zu aufdringlich. Auch gut gefallen hat mir, mit welcher Leichtigkeit es Natasha Korsakova geschafft hat, mich in die Musikwelt, mit der ich weniger zu tun habe, zu entführen.

Fazit:

"Römisches Finale" bietet einen spannenden Fall rund um die Musikwelt, bei dem mir erst ganz am Schluss bewusst wurde, welche Ausmaße das Ganze hat. Das Setting ist authentisch dargestellt und auch die Figuren passen gut rein. Da ist es fast schon schade, dass ich lange gebraucht habe, um mit ihnen zurecht zu kommen. Ich denke jedoch nicht nur Musikliebhaber werden auf ihre Kosten kommen und empfehle diesen Krimi gerne weiter.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Stürmische Weihnachten

Inseldämmerung
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Inhalt:

Stell dir vor, du verbringst Weihnachten mit deiner Familie auf Amrum. Alles ist für ein schönes Fest vorbereitet. An Heiligabend - mitten in der Bescherung - klingelt es. Drei Männer stehen vor ...

Inhalt:

Stell dir vor, du verbringst Weihnachten mit deiner Familie auf Amrum. Alles ist für ein schönes Fest vorbereitet. An Heiligabend - mitten in der Bescherung - klingelt es. Drei Männer stehen vor der Tür. Verletzt. Sie haben Schiffsbruch erlitten. Kein Wunder bei dem Sturm der draußen tobt. Also bittest du sie herein. Was du nicht weißt: die Drei sind auf der Flucht. Haben erst vor kurzem einen brutalen Raubüberfall verübt. Genau das passiert Martin und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf......

Leseeindruck:

"Inseldämmerung" ist der vierte Band einer Krimireihe um den Inselpolizist Nils Petersen. Ich kenne die Vorgänger nicht. Hatte aber keinerlei Probleme in die Geschichte zu finden. Lediglich ein paar kleine Andeutungen lassen erkennen, dass es noch eine Vorgeschichte zu Nils und Familie gibt. Dies ist jedoch nicht aufdringlich gehalten. Was mir gut gefällt. Grundsätzlich mag ich es nämlich nicht, wenn durch viele Andeutungen neugierig auf die anderen Bände gemacht wird. Das stört mich immer im Lesefluss. Deshalb großes Lob hierfür. Der Krimi hat von Anfang an ein hohes Tempo. Die Szenen wechseln häufig. Die Kapitel sind kurz. So war es nicht verwunderlich, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, da ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. In die Figuren konnte ich mich gut hineinversetzen und haben für mich authentisch gewirkt. So gibt es die Inselbewohner, die mir mit ihrer eigenen nordischen Art ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Genau wie Joshua, Martins Sohn, der wie ein typischer Jugendlicher agiert hat. Eine schöne Abwechslung zur ansonsten spannenden Story. Auch Martin selbst hat mich immer wieder überrascht. Anfangs kam er mir wie ein Feigling vor. Doch das hat getäuscht. Eher ist er besonnen, trotzdem immer wieder für eine Überraschung gut. Natürlich ist das Ende, wie es sich für einen guten Krimi gehört, dramatisch und hat bei mir für atemlose Spannung gesorgt.

Fazit:

Dieser Inselkrimi fängt fast harmlos an. Doch einmal ins Rollen gekommen entwickelt er schon auf den ersten Seiten seine ganze Bandbreite. Passend zum drohenden Unheil, dass förmlich in der Luft liegt, ist das Setting mit dem herannahenden Sturm. Das gibt dem Ganzen noch die besondere Würze. Ich hatte jedenfalls gute Unterhaltung und empfehle den Krimi sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Intensiver Geschichtsunterricht

Das doppelte Gesicht
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München 1945. Der 2. Weltkrieg ist gerade erst vorbei. Die Stadt liegt in Schutt und Asche. Noch ist die amerikanische Besatzermacht mit dem Wiederaufbau der Kriminalpolizei beschäftigt. Gar nicht so einfach. ...

München 1945. Der 2. Weltkrieg ist gerade erst vorbei. Die Stadt liegt in Schutt und Asche. Noch ist die amerikanische Besatzermacht mit dem Wiederaufbau der Kriminalpolizei beschäftigt. Gar nicht so einfach. Denn viele der ehemaligen Polizisten waren Parteimitglieder und somit ungeeignet. So kommt es, dass der noch unerfahrene Emil Graf zu einem Mordfall gerufen wird. Am Tatort trifft er auf die Reporterin Billa. Eine Jüdin, die mit ihrer Mutter in die Vereinigten Staaten geflohen und erst seit kurzem wieder zurück ist. Was hat sie beim Opfer zu suchen? Zufall? Bald gibt es weitere Tote und Emils Recherchen sprechen immer mehr dafür, dass Billa eine wichtige Verbindung sein könnte....

"Das doppelte Gesicht" bietet intensiven Geschichtsunterricht. Man erfährt viel über das München zur sogenannten Stunde Null. Die Autorin hat es geschafft, die Szenerie so bildlich darzustellen, dass bei mir das Kopfkino angesprungen ist. In dieser realen Umgebung lässt sie ihre vorwiegend fiktiven Figuren agieren. Sehr authentisch. Dabei haben sie viele unterschiedliche Charaktere. Besonders hat mir die Figur des Emil gefallen. Er ist noch sehr naiv. Man merkt, er hat noch keine Erfahrung. Doch nach und nach entwickelt er sich langsam und trägt mit seiner doch manchmal unbeholfenen Art im wesentlichem zur Klärung des Falls bei. Auch fand ich das Zusammenspiel zwischen Billa und Emil gut gelungen. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer für die Morde verantwortlich sein könnte. Zwischendurch hatte ich zwar eine Idee, diese aber mangels Verbindung schnell wieder verworfen. Am Ende wurde jedoch alles schlüssig aufgelöst und ich konnte den historischen Krimi kaum noch aus der Hand legen.

Fazit: "Das doppelte Gesicht" bietet viel. Neben viel Informationen zum München der Nachkriegszeit, auch einen spannenden Fall. Die Figuren sind sehr gelungen und agieren authentisch in ihrer historischen und realen Umgebung. Ich hatte kurzweilige Lesestunden, bei denen ich noch viel lernen konnte. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter und freue mich schon auf weitere Fälle mit Emil und hoffentlich auch Billa.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Eine schwarze Träne

Seelen unter dem Eis
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Tom Döbbe besitzt eine erfolgreiche Werbeagentur. Nebenher gibt er Seminare. Dabei lernt er auch die Studentin Amal kennen. In seinen Augen völlig ungeeignet für den Beruf. Bei einer Aussprache mit ihr, ...

Tom Döbbe besitzt eine erfolgreiche Werbeagentur. Nebenher gibt er Seminare. Dabei lernt er auch die Studentin Amal kennen. In seinen Augen völlig ungeeignet für den Beruf. Bei einer Aussprache mit ihr, kommt es zu einer folgenschweren Entscheidung von Tom. Schuld daran ist eine schwarze Träne, die dafür sorgt, dass er Amal nicht mehr vergessen kann. Jetzt sitzt er im Gefängnis und wartet auf seine Todesstrafe. Was ist geschehen?

"Seelen unter dem Eis" ist ein eher leiser Psychothriller. Er beginnt allmählich. Entwickelt sich erst nach und nach zu seiner vollen Bandbreite. Anfangs lernt man Tom kennen. Begleitet ihn beim Alltag im Todestrakt. Bekommt Einblicke zu den Mitgefangenen und Wärtern. Diese haben alle Spitznamen, die zu ihren Charakteren passen und man gleich weiß, mit wem man es zu tun hat. Gerade hier dachte ich mir: das soll ein Psychothriller sein? Jedoch hat es sich gelohnt genau zu lesen und auf die Zwischentöne und feinen Nuancen zu achten. Schnell kam mir der Verdacht, dass Toms Erlebnisse viel mehr zu bieten haben, als ein geständiger und verurteilter Mörder zu sein. Und ich wurde nicht enttäuscht. Als der Wärter Goodman ihm eine Schreibmaschine in die Zelle stellt, damit Tom seine Geschichte schreibt, ist er gar nicht begeistert. Aber schon bald beginnt er diese zu erzählen und man erfährt häppchenweise wie es soweit kommen konnte, dass Tom nun auf seine Todesstrafe wartet. Dies hatte eine ungeheure Sogwirkung auf mich. Wie ein Tsunami, dessen Wellen erst langsam anrollen und am Ende mit einer vernichtenden Gewalt hereinbrechen. Denn dieser Schluss hat es in sich und so habe ich ihn ganz und gar nicht erwartet.

Fazit: "Seelen unter dem Eis" ist ein leiser Psychothriller. Bei dem man von Anfang an zwischen den Zeilen lesen sollte. Denn erst nach und nach wird eine unterschwellige Spannung freigesetzt, die in einem Knall endet. Mich konnte das Buch gut unterhalten. Man sollte jedoch keine große Action erwarten. Dann wird man enttäuscht werden. Gerne empfehle ich diesen Psychothriller weiter.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Eiskalt und spannend

Tiefenzone
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Inhalt:

Harry Gantman gehört ein großes Medienunternehmen und ist bekannt für seine spektakulären Reportagen. Da kommt es gerade recht, dass er und ein paar andere Journalisten auf die Forschungsstation ...

Inhalt:

Harry Gantman gehört ein großes Medienunternehmen und ist bekannt für seine spektakulären Reportagen. Da kommt es gerade recht, dass er und ein paar andere Journalisten auf die Forschungsstation Terra Nova II in die Antarktis eingeladen werden. Voller Vorfreude brechen er und sein Team, welches aus der Wissenschaftsredakteurin Julia, Produktionsleiterin Sue und dem Kameramann Roy besteht, auf. Bei ihrer Ankunft sind sie beeindruckt von dem futuristisch anmutenden Bau und voller Pläne für die Reportage. Noch wird aber ein großes Geheimnis darum gemacht, was den anwesenden Pressevertreter präsentiert werden soll. Doch dann ändert sich alles. Ben, der Technische Leiter der Station wird ermordet. Und plötzlich bricht in der Antarktis nicht nur ein Sturm, sondern auch die Hölle aus.......

Leseeindruck:

"Tiefenzone" entführt in ein eher ungewöhnliches Setting. Der unwirklichen Natur der Antarktis. Das hat mich gereizt. Skeptisch war ich eher darüber was mich erwartet. Bei einem Thema über die Forschung in den Polargebieten kann es schnell vorkommen, dass das Buch sich wie ein halbes Sachbuch liest. Doch diese Befürchtung war unbegründet. Vielmehr habe ich einen spannenden und lebendig erzählten Thriller erhalten. Zugegeben: es wird auch einiges an Wissen vermittelt. Das jedoch unterhaltend und kurzweilig in die Dialoge integriert. Dabei konnte ich noch einiges lernen. Zudem hat mich das Thema zum Nachdenken angeregt. Die Figuren haben vielfältige Charaktere, die gut ausgearbeitet sind. Neben Julia, die viel Fachwissen hat und ihre eigenen Dämonen überwinden muss, hat mir auch der Amerikaner Harry Gantman gut gefallen. Er hat die Spezies der Journalisten zwar etwas überzeichnet, aber überzeugend vertreten. Genau so stelle ich es mir vor, wenn die Jagd nach einer Story und Einschaltquoten das Wichtigste ist. Gerade er konnte mich am Schluss sogar noch überraschen. Aber nicht nur er. Der Showdown hat es nämlich in sich und bringt noch so manche Wendung zu Tage.

Fazit:

"Tiefenzone" ist ein packender Thriller, der von Anfang an Spannung aufbaut. Der neben dem ungewöhnlichem Setting, noch so manche Überraschung parat hält. Der mich aber auch zum Nachdenken angeregt hat und mich fragen lässt: in wie weit darf ein Mensch in die Natur eingreifen? Ich konnte ihn, je weiter ich gelesen habe, nicht mehr aus der Hand legen und empfehle ihn gerne weiter.

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