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Veröffentlicht am 26.01.2020

Historische Fakten gekonnt mit einer fiktiven Liebesgeschichte verwebt

Mann meiner Träume
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Marie hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und ist einige Zeit in Paris gewesen, um sich über ihr weiteres Leben im Klaren zu werden. Hat dort das Grab von Napoléon - für den sie schon immer schwärmt ...

Marie hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und ist einige Zeit in Paris gewesen, um sich über ihr weiteres Leben im Klaren zu werden. Hat dort das Grab von Napoléon - für den sie schon immer schwärmt - besucht und den Entschluss gefasst, dass es weiter gehen muss. Deshalb ist sie auch nicht verwundert, dass ihr nach der Rückkehr, Napoléon im Traum tatsächlich begegnet. Aber alles scheint so real. Und dann ist da auch noch sein enger Freund Tristan Berière von dem in den Geschichtsbüchern nichts geschrieben steht........

"Mann meiner Träume" hat mir den Einstieg nicht leicht gemacht. Das hat weder am Schreibstil - dieser ist flüssig und unterhaltend - noch am Plot selbst gelegen. Vielmehr ist man sofort in die Geschichte geworfen worden. Ohne große Einführung. Da war der Traum, in dem Marie mit dem jungen Napoléon über einige zukünftige Ereignisse gesprochen hat und Tristan, der so scheinbar gar nicht ins Bild passt. Immer wieder dazwischen die Gegenwart, in der Marie mit ihrer Cousine über das Erlebte diskutiert. Was mich anfangs etwas verwirrt hat. Doch schon nach kurzer Zeit konnte die Geschichte mich fesseln. Die Autorin hat es verstanden geschichtliche Fakten und Schauplätze mit der fiktiven Liebesgeschichte gekonnt zu verweben. Zusammen mit Marie habe ich den Aufstieg Napoléons bis hin zu seinem Tod miterlebt. Die verschiedenen Charaktereigenschaften von ihm kennengelernt. Konnte einiges lernen, ohne dass es langweilig wurde. Musste über manche Situationen schmunzeln.

Fazit: Ein unterhaltender Geschichtsunterricht. Fakten werden gekonnt mit einer fiktiven Liebesgeschichte gemischt. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Historischer Krimi mit starken Figuren

Tod in der Speicherstadt
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1896. Hauke Sötje, Kommissar aus Kiel, ermittelt wegen eines Schiffunglücks. Der Ewer hatte Kaffee geladen. Zudem wurde bei einem toten Matrosen ein Siegelring gefunden, der auf edlere Herkunft hinweist. ...

1896. Hauke Sötje, Kommissar aus Kiel, ermittelt wegen eines Schiffunglücks. Der Ewer hatte Kaffee geladen. Zudem wurde bei einem toten Matrosen ein Siegelring gefunden, der auf edlere Herkunft hinweist. Die Spuren führen ihn nach Hamburg in die Speicherstadt und damit zu den Bellingroths. Gleichzeitig sucht seine Verlobte Sophie eine junge Frau, die scheinbar spurlos verschwunden ist. Zuletzt wurde sie bei den Bellingroths gesehen.......

"Tod in der Speicherstadt" ist der 4. Band der historischen Krimireihe um Hauke Sötje. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, ist mir der Einstieg ohne Probleme gelungen. Lediglich zu Hauke hat mir etwas Vorwissen gefehlt. Durch einige Andeutungen konnte ich mir aber einen groben Einblick verschaffen. Die Figuren sind stark gezeichnet. Vor allem Sophie mit ihrem starken Willen und kriminalistischen Spürsinn haben mir gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, bildlich und authentisch. So konnte ich mir die damaligen Begebenheiten und Ermittlungen gut vorstellen. Habe einen interessanten Einblick in die Anfänge der Speicherstadt bekommen. In manchen wenigen Dialogen bekommt man es mit Hamburger Platt zu tun. Auch wenn ich nicht immer alles verstanden habe, sind sie jedoch gezielt eingesetzt. Die Nebenfiguren so greifbarer. Der Fall selbst beginnt langsam. Erst nach und nach steigert sich die Spannung bis zum dramatischen Showdown. Hier werden die einzelnen Erzählstränge dann logisch zusammengefügt.

Fazit: Ein spannender historischer Krimi mit starken Figuren. Der einen guten Einblick in das damalige Hamburg gibt. Der authentisch ist und gekonnt Fiktives mit Historischem vermischt. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Ein Verwirrspiel

Nichts wird dir bleiben
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Hilflos muss der Psychoanalytiker Thomas Kern mit ansehen, wie sich eine Patientin in den Tod stürzt. Tief betrübt fragt er sich, warum er ihr nicht helfen konnte. Aber es kommt noch schlimmer. Die Polizei ...

Hilflos muss der Psychoanalytiker Thomas Kern mit ansehen, wie sich eine Patientin in den Tod stürzt. Tief betrübt fragt er sich, warum er ihr nicht helfen konnte. Aber es kommt noch schlimmer. Die Polizei verdächtigt ihn des Missbrauchs. Immer mehr zieht sich eine Schlinge von Beweismaterial um ihn. Seine Frau schmeißt ihn aus der Wohnung. Seine Tochter möchte nichts mehr von ihm wissen. Zu spät merkt er, dass die Krallen einer Sekte nach ihm greifen. Aber nicht nur nach Thomas..........

"Nichts wird dir bleiben" ist ein Psychothriller, bei dem nichts ist wie es scheint. In mehreren Erzählsträngen, erfährt man über einzelne Figuren etwas. Scheinbar haben sie nichts miteinander zu tun. Ein Verwirrspiel beginnt. Lässt den Leser mit einigen Fragezeichen zurück. Erst nach und nach fügen sich die einzelnen Teile zusammen und alles ergibt einen Sinn. Der Schreibstil ist flüssig. Die Spannung baut sich langsam auf. Allerdings gibt es auch ein paar Stellen, die ich mir etwas kompakter gewünscht hätte. Die Figuren konnte ich zwar gut verstehen, ein bisschen mehr Tiefe hat mir jedoch gefehlt. Im Laufe der Geschichte und auch im dramatischen Showdown, gibt es noch ein paar Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

Fazit: Ein spannender Psychothriller. Der anfangs verwirrend wirkt, aber die Teile sich nach und nach zusammen fügen. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Lebensnaher und authentischer Südtirolkrimi

Die Bildermacherin und der böse Wolf
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Amalia ist in Berlin eine erfolgreiche Modefotografin. Nach dem Tod ihrer Großmutter zieht sie nun zurück in ihr Südtiroler Heimatdorf Pfunders im Pustertal. Alles läuft jedoch etwas anders als sie es ...

Amalia ist in Berlin eine erfolgreiche Modefotografin. Nach dem Tod ihrer Großmutter zieht sie nun zurück in ihr Südtiroler Heimatdorf Pfunders im Pustertal. Alles läuft jedoch etwas anders als sie es sich vorgestellt hat. Ihr Freund Felix hat sich einer anderen zugewandt. Zudem gibt es im Dorf eine hitzige Diskussion um die wieder angesiedelten Wölfe. Als sie mit ihrer Freundin Evi eine Skitour unternimmt, findet sie die übel zugerichtete Leiche einer Biologin, die sich für den Schutz der Wölfe eingesetzt hat. Waren es die Tiere selbst oder doch einer von den Wolfsgegnern? Amalia ermittelt auf eigene Faust........

"Die Bildermacherin und der böse Wolf" ist der zweite Band um die Fotografin Amalia. Aber auch ohne Vorkenntnisse bin ich gut in die Geschichte gestartet. Der Krimi ist aus Sicht von Amalia geschrieben, liest sich flüssig und hat mich durch seine lebendigen Dialoge und authentischen Dorfbewohnern überzeugt. Ich habe mich beim Lesen mittendrin gefühlt. Konnte mir die einzelnen Charaktere von der Klatschtante bis zu den gestandenen Mannsbildern gut vorstellen. Musste öfter schmunzeln. Immer mal wieder werden Dialektwörter eingestreut, die in einem Glossar am Ende erklärt werden,. Zudem gibt es einen italienischen Polizisten, der gebrochen Deutsch spricht. Dadurch hat das Ganze sehr lebensnah gewirkt. Da es sehr viele Verdächtige gibt, bleibt es spannend und verwirrend. Jedoch hatte ich nach einiger Zeit eine Ahnung, die sich auch bestätigt hat. Weshalb mich das Ende nicht ganz so überrascht hat, aber noch einmal richtig dramatisch wurde. Ein paar private Angelegenheiten bleiben offen und lassen gespannt auf Band drei warten.

Fazit: Ein lebensnaher Südtirolkrimi mit viel Lokalkolorit und authentischen Figuren. An einigen Stellen war mir aber das Liebesleben von Amalia und deren Eifersucht etwas zu viel des Guten. Ansonsten konnte mich der Krimi sehr gut unterhalten und empfehle ich deshalb gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Ein trauriger Roman, der aber auch voller Hoffnung ist

Echo der Kirschblüten
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Amanaki ist 19 Jahre alt. Lebt in Tahiti. Stammt aus reichem Haus mit politischem Einfluss. Er könnte sich jeden Job aussuchen. Doch immer schon wird er von einer inneren Unruhe getrieben. So entschließt ...

Amanaki ist 19 Jahre alt. Lebt in Tahiti. Stammt aus reichem Haus mit politischem Einfluss. Er könnte sich jeden Job aussuchen. Doch immer schon wird er von einer inneren Unruhe getrieben. So entschließt er sich eines Tages etwas zu machen, was er vorher noch nie getan hat. Er verlässt sein Elternhaus, nimmt sich den Katamaran seines Vaters, um sich treiben zu lassen. Sich auf eine Reise zu sich selbst zu begeben. Erstes Ziel: Die Cookinseln.......

Ich beginne mit einem Zitat aus "Echo der Kirschblüten", das so viel über das Buch aussagt: "Vielleicht weißt du noch nicht, wohin du willst, was dich erwartet oder wie genau deine Träume aussehen, aber auf deinem Weg wirst du es herausfinden. Du wirst erkennen, was dir wichtig ist in dieser Welt." Wie man daran schon merkt handelt es sich um einen philosophischen Roman. Traurig und berührend. Aber auch ein Buch voller Hoffnung. Mit Amanaki hat Marcus S. Theis einen Charakter erschaffen, der mit offenen Augen durch die Welt geht. Aufgeschlossen gegenüber fremden Menschen und vor allem hilfsbereit ist. Auf seine ganz spezielle Art geht er auf jeden zu. Ein "Nein" lässt er nicht gelten. Ihm wird schon eine Lösung einfallen. Zufällig trifft er auf Ruby. Diese wünscht sich nichts sehnlicher als einmal in Japan die Kirschblüten zu sehen. So macht sich Amanaki mit ihr auf den Weg. Noch weiß er nicht, dass sie ein Geheimnis hat, bei dem auch er hilflos ist. Neben diesem Erzählstrang um Amanaki gibt es noch einen weiteren, der über die Machenschaften der japanischen Mafia berichtet. Dieser steht im krassen Gegensatz zum Hauptstrang und lange war mir nicht klar, wie dieser zu der doch sehr emotionalen Geschichte passt. Aber auch das ergibt zum Ende hin einen Sinn. Dieses ist etwas offen gehalten und sagt doch so viel aus. Alles in allem hat mir der Roman wirklich sehr gut gefallen. Jedoch gibt es einige Szenen in denen Amanaki in Gefahr gerät, die ich nicht immer ganz so realistisch fand. Die aber einen symbolischen Wert haben. Im realen Leben würden zudem bestimmt auch die Eltern irgendwann mal den Geldhahn zudrehen. Doch darum geht es in diesem Roman nicht. Der Fokus wird auf seine Hauptaussage gelegt. Finde zu dir selbst und welchen Sinn das Leben für dich bereit hält.

Fazit: Ein ruhiger Roman, der ein wenig traurig daher kommt. Gleichzeitig aber auch voller Hoffnung ist und Raum für eigene Gedanken lässt. Empfehlenswert.

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