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Veröffentlicht am 12.12.2019

Bildlicher Schreibstil bei dem man sich jede Szene gut vorstellen kann

Der Aussteiger
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Der Politikberater Lars Lutteroth wird erschlagen aufgefunden. Je mehr der Hamburger Kommissar Tom Simon und seine Kollegin Mira Holbing in den Fall eintauchen, umso mehr stoßen sie auf Rätsel und Geheimnisse. ...

Der Politikberater Lars Lutteroth wird erschlagen aufgefunden. Je mehr der Hamburger Kommissar Tom Simon und seine Kollegin Mira Holbing in den Fall eintauchen, umso mehr stoßen sie auf Rätsel und Geheimnisse. Vieles bleibt undurchsichtig. Gleichzeitig gerät Tom in den Fokus der Zielfander. Sein Zwillingsbruder Marco soll wieder in Europa aufgetaucht sein. Vielleicht sogar in Deutschland. Er wird wegen Mordverdacht gesucht und ist auch sonst kein unbeschriebenes Blatt. Die Fahnder gehen davon aus, dass Tom bald Besuch von ihm bekommen wird. Während Tom in einen Gewissenskonflikt gerät, braucht er für den Fall selbst jede Konzentration........

"Der Aussteiger" ist das Krimidebüt von Thorsten Kirves. An seinem bildlichen Schreibstil merkt man sofort den Drehbuchautor in ihm. Jede Szene wird in kurzen prägnanten Sätzen beschrieben. So konnte ich mir alles gut vorstellen. Wie im Film eben. Es gibt zwei Handlungen. Einmal den Fall um den erschlagenen Politikberater Lutteroth. Dieser entwickelt sich schwierig und verlangt von den Kommissaren alles. Die Spannung baut sich von Anfang an kontinuierlich bis zum überraschenden Ende auf. Im zweiten Handlungsstrang erfährt der Leser nach und nach einiges über Tom und seinen Zwillingsbruder Marco. Deren Werdelauf unterschiedlicher nicht sein könnte. An manchen Stellen war mir das aber etwas zu langatmig. Auch wenn man dadurch Tom natürlich besser verstehen kann. Innerhalb der Kapitel wechseln sich einige Erzählstränge ab, die zu Nebenhandlungen führen. So lernt man die unterschiedlichen Protagonisten gut kennen. Leider blieben am Schluss ein paar Fragen zu ihnen offen. Was jedoch auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Fazit: Ein Krimi, geschrieben wie ein Film. Der die Spannung von Anfang an langsam aufbaut. Mir in der Handlung um Tom aber streckenweise zu langatmig war. Die Protagonisten jedoch sehr gut beschrieben sind. Empfehle ich gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2019

Regionalkrimi mit eigenwilligen Charakteren

Lauerholz
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Birger Andresen von der Kripo Lübeck wird in den Drägerpark gerufen. Auf einer Wiese wurden zwei tote Jugendliche eng umschlungen gefunden. Alles sieht nach Selbstmord aus. Doch ein Detail an der Fundstelle ...

Birger Andresen von der Kripo Lübeck wird in den Drägerpark gerufen. Auf einer Wiese wurden zwei tote Jugendliche eng umschlungen gefunden. Alles sieht nach Selbstmord aus. Doch ein Detail an der Fundstelle verwirrt Birger. Bei Befragungen an der Schule der Jugendlichen und auch der Eltern, stößt er auf Gleichgültigkeit und Ungereimtheiten. Was ist wirklich passiert und vor allem warum? Birger und sein Team ermitteln.

"Lauerholz" ist der zehnte Fall für Birger Andresen, wenn man zwei Bücher, die im Selfpublishing erschienen sind, nicht mit einberechnet. Als Neueinsteiger braucht man etwas Geduld, um die Protagonisten besser verstehen zu können. Aber am Ende hat man einen guten Überblick. Einiges zu den Privatgeschichten wird im Laufe der Zeit erklärt. So auch ein kleines Spin-Off, dass der Autor eingebaut hat und etwas aus einer anderen Reihe zu Ende führt. Der Schreibstil ist flüssig und typisch nordisch. Die Charaktere eigenwillig. Was einen gewissen Reiz ausgemacht hat. In mehreren Erzählebenen erhält man Puzzleteile, die einem anfangs mit vielen Fragezeichen zurück lassen. Erst nach und nach setzen sich diese zusammen. Fügen sich schlüssig am Schluss zusammen. Neben Spannung bietet dieser Regionalkrimi auch noch eine gute Portion an Lokalkolorit.

Fazit: Ein spannender Regionalkrimi, der erst nach und nach Details preis gibt. Mit eigenwilligen Charakteren, die man so nicht oft in Krimis findet. Empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Ein Psychothriller wie eine Achterbahnfahrt

Das Paket
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Nach einem Vortrag wird die Psychiaterin Dr. Emma Stein in einem Berliner Hotel vergewaltigt. Vom "Friseur" - so nennt ihn die Presse. Sein Markenzeichen: Er schert den Frauen danach die Haare ab. Bisher ...

Nach einem Vortrag wird die Psychiaterin Dr. Emma Stein in einem Berliner Hotel vergewaltigt. Vom "Friseur" - so nennt ihn die Presse. Sein Markenzeichen: Er schert den Frauen danach die Haare ab. Bisher hat keine überlebt. Nur Emma. Diese wird an einer Bushaltestelle gefunden. Nachforschungen der Polizei ergeben, dass es das Hotelzimmer nicht gibt. Auch sonst werden keine Spuren gefunden. Sie glauben ihr einfach nicht. Seitdem verlässt Emma das Haus nicht mehr. Alles lebensnotwendige wird bestellt. Eines Tages bittet der Postbote Emma ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen. Sie kennt jedoch den Namen nicht. Nimmt es trotzdem ungewollt an. Damit beginnt für sie ein regelrechter Horrortrip.......

"Das Paket" hat sich für mich wie eine Achterbahnfahrt lesen lassen. Anfangs musste ich ziemlich lang warten. Doch dann ging es nach 100 Seiten los. Hat Fahrt aufgenommen. Rasant. Mit vielen Wendungen und Wirrungen. Plötzlich das Ende. Alles steht still und bevor man aussteigen kann, kommt die große Überraschung. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet.

Sebastian Fitzek nimmt den Leser in einem gewohnt flüssigen Schreibstil mit. Spielt mit ihm. Nach und nach werden Details ausgebreitet. Emma ist bei ihrem guten Freund Konrad, ein Strafverteidiger. In einer Art Sitzung fordert er sie auf, ihre Erlebnisse zu erzählen. Dabei springt die Geschichte wieder in die Vergangenheit zurück. Unterbrochen von Gesprächen der beiden, um das Gehörte zu analysieren. Bis es dann zum Showdown kommt.

Fazit: Alles in allem eine wirklich rasante, wenn auch manchmal fast unglaubwürdige Geschichte, die zu einem unerwarteten Ende führt. Dies aber einigermaßen schlüssig aufgeklärt wird. Wenn da nur nicht der etwas zähe Anfang gewesen wäre. Hat mir dann aber doch noch gut gefallen und ich habe diesen Psychothriller tatsächlich in nur einem Tag gelesen.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Beanstock - ein liebenswerter Charakter

Beanstock - Mörder an Bord (4. Buch)
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Die Baronets von Parsley Manor planen mit ihren Freunden, dem Earl of Southcoffelton nebst Gattin, eine Mittelmeerkreuzfahrt. Mit dabei: Butler Beanstock. Doch kaum an Bord kommt ein Telegramm aus Parsley ...

Die Baronets von Parsley Manor planen mit ihren Freunden, dem Earl of Southcoffelton nebst Gattin, eine Mittelmeerkreuzfahrt. Mit dabei: Butler Beanstock. Doch kaum an Bord kommt ein Telegramm aus Parsley Manor mit schlechten Nachrichten. Der Chauffeur Gonzales wird vermisst. Noch während Beanstock vom Schiff aus Maßnahmen für die Suche einleitet, vermissen eine russische Gräfin und ihre Enkelin, wertvollen Schmuck. Und schon ist der Butler mitten in einem neuen Kriminalfall........

"Beanstock - Mörder an Bord" ist der mittlerweile vierte Band um den detektivisch veranlagten Butler Beanstock. Man kann ihn aber unabhängig von den Vorgängern lesen. Diesmal geht der Butler auf große Fahrt. Statt sich zu erholen, gibt es für ihn an Bord einiges zu tun. Neben den merkwürdigen Vorkommnissen auf dem Schiff, müssen die Zimmermädchen kontrolliert werden. Erst wenn alles perfekt ist, gibt sich der Butler zufrieden. Dies hat zu einigen witzigen Szenen geführt. Ganz im britischen Stil. Überhaupt lebt der Wohlfühlkrimi von seiner Figur dem Butler Beanstock. Mit seiner steifen, überaus korrekten Art, seinem messerscharfen Verstand und seiner detektivischen Ader, hat er bei mir für ein breites Grinsen gesorgt. Auch wenn er es gut versteckt, hat er doch ein großes Herz. Für mich einfach ein liebenswerter Charakter. Aber auch seine Herrschaften haben ein paar Eigenarten, die den Krimi rund machen. Dieser lässt sich flüssig lesen und die Autorin hat auch noch wissenswertes zu den Städten, an denen das Schiff anlegt, eingebaut. Der Fall an sich ist nicht so spektakulär. Vieles ist ziemlich früh bekannt. Was dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tut. Ganz zum Schluss gibt es dann sogar noch eine Überraschung.

Fazit: Ein Wohlfühlkrimi mit liebenswerten Figuren. Allen voran Butler Beanstock. Empfehle ich gerne weiter.

Wer sich die Cover der einzelnen Bände betrachtet, wird immer wieder Beanstock, der in die Ferne blickt und dabei eine Tasse Tee in der Hand hält, erkennen. Neben den hohen Wiedererkennungswert, beschreibt das Bild den Butler perfekt.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Eine Persiflage über das Dorfleben in Bayern

FASTENPREDIGT IN UNTERFILZBACH
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Der Bauhofangestellte Hansi Scharnagl ist der Held von Unterfilzbach. Schließlich hat er erfolgreich einen Verbrecher gejagt. Das steigt ihm etwas zu Kopf und er möchte sich, nachdem er von allen Parteien ...

Der Bauhofangestellte Hansi Scharnagl ist der Held von Unterfilzbach. Schließlich hat er erfolgreich einen Verbrecher gejagt. Das steigt ihm etwas zu Kopf und er möchte sich, nachdem er von allen Parteien umworben wird, politisch engagieren. Das passt seiner Gattin Bettina überhaupt nicht. Der Haussegen hängt schief. Aber nicht nur darum muss sich Hansi unbedingt kümmern. Nach einer deftigen Fastenpredigt von Roman Groß, dem Filialleiter der örtlichen Sparkasse, verschwindet dieser spurlos. Wenn das mal nicht ein Fall für Hansis detektivischen Instinkt ist.......

"Fastenpredigt in Unterfilzbach" ist der zweite Band um den Bauhofangestellten Hansi Scharnagl. Diesen kann man unabhängig vom Vorgänger lesen. Einige Andeutungen versteht man jedoch besser, wenn man die Reihe schon kennt. Auf lustige und ironische Art nimmt die Autorin das bayrische Dorfleben aufs Korn. Neben Festen, die zünftig gefeiert werden, gibt es noch die üblichen Verfeindungen mit dem Nachbardorf, die wichtige Brotzeit und natürlich den Dorftratsch. Und diesmal wird es auch politisch. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und genau so, wie man sie sich vorstellt. Da gibt es vom Dorfdepp bis zur Klatschtante alles. Auf humorvolle Weise werden zudem nebenbei einige Traditionen der Bayern rund um Fasching und der Fastenzeit erklärt. Der Kriminalfall an sich ist eher zweitrangig und wird erst wieder gegen Ende thematisiert.

Fazit: Eine gelungene Persiflage des bayrischen Dorflebens. Wer schon immer mal wissen wollte wie das so in Bayern ist, sollte diese Krimikomödie unbedingt lesen.