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Veröffentlicht am 09.07.2020

Der Fall kam zu kurz

Nordsee-Nacht
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1987. Bei einer Ferienfreizeit für 6- bis 8-jährige Kinder verschwindet Friederike Baumgart nachts aus einem Zeltlager in Hulthave. Die Betreuerin Sascha macht sich schwere Vorwürfe. Schließlich hatte ...

1987. Bei einer Ferienfreizeit für 6- bis 8-jährige Kinder verschwindet Friederike Baumgart nachts aus einem Zeltlager in Hulthave. Die Betreuerin Sascha macht sich schwere Vorwürfe. Schließlich hatte sie Aufsicht. Bemerkt hat sie aber nichts. Trotz intensiver Suche von Kommissar Wedeland bleibt Friederike unauffindbar. Mehrere Verdächtige werden verhört. Aber auch das bringt keine neuen Erkenntnisse. 25 Jahre später wird eine bewusstlose Frau am Strand gefunden. Die sogenannte Nixe kann sich an nichts mehr erinnern. Selbst an ihren Namen nicht. Schnell spekuliert die Presse darüber, ob es sich um die damals verschwundene Friederike handeln könnte. Anlass für Sascha und Wedeland, unterdessen pensioniert, wieder nach Hulthave zurückzukehren....

"Nordsee-Nacht" ist das Debüt der Autorin. Trotz eines atmosphärischen Schreibstils, der sich den jeweiligen Szenen anpasst, bin ich nicht so richtig warm mit dem Roman geworden. Dieser ist in zwei Teile unterteilt. Teil 1 spielt 1987 und hat etwas verwirrend begonnen. Es gibt viele wechselnde Szenen, teilweise mitten in den doch recht kurzen Kapiteln. Auch werden hier die Protagonisten vorgestellt. Bekommt viel von ihren Gedankengängen mit. Bis zum Ende des ersten Teils habe ich dann langsam in einen Lesefluss gefunden. Leider hat sich das mit Beginn von Teil 2, der 25 Jahre später spielt, wieder geändert. Trotz des Auftauchens der Nixe hat mir einfach die Spannung gefehlt. Der Fall selbst ist in den Hintergrund getreten. Vielmehr hat man die Protagonisten bei ihren Auseinandersetzungen mit ihren inneren Dämonen begleitet. So hat sich das Ganze für mich bis zum Ende ziemlich gezogen. Das kam plötzlich, klärt den Fall aber logisch auf. Ein paar Fragen sind jedoch offen geblieben.

Fazit: Ein Roman bei dem ich vom Klappentext her mehr erwartet habe. Bei dem mir die Spannung gefehlt hat und auch der Fall selbst kam mir viel zu kurz. Bei einigem hatte ich das Gefühl es wird nur erwähnt, um die Story irgendwie am Laufen zu halten. Schade. Denn Potential hat die Geschichte. Auch der Schreibstil an sich hat mir gefallen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Junge Protagonisten am Anfang ihrer Karriere

Letzte Spur: Ostsee
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Johanna Arnold ist Studentin für Journalistik. In den Semesterferien besucht sie ihre Oma Rose in Rerik an der Ostsee. Beim Durchstöbern eines Kartons mit alten Zeitungsausschnitten, entdeckt sie einen ...

Johanna Arnold ist Studentin für Journalistik. In den Semesterferien besucht sie ihre Oma Rose in Rerik an der Ostsee. Beim Durchstöbern eines Kartons mit alten Zeitungsausschnitten, entdeckt sie einen Artikel über zwei junge Leute. Sie staunt nicht schlecht. Das Mädchen auf dem Bild gleicht ihr wie ein Zwilling. Das lässt ihr keine Ruhe und Johanna beginnt Nachforschungen anzustellen......

"Letzte Spur Ostsee" ist der Auftakt einer Krimi-Reihe um die Journalistik Studentin Johanna Arnold, genannt Ann. Genau wie sie stehen auch die anderen Protagonisten am Anfang ihrer Berufslaufbahn. Sind nicht so erfahren. Müssen noch einiges lernen. Das hat die Autorin in der Art, wie sie die Geschichte geschrieben hat, gut herausgearbeitet. Für mich war es erfrischend anders, ausbaufähige Charaktere und ihre Handlungen zu erleben. Der Schreibstil ist flüssig und bildlich gehalten. Die Spannung wird von Anfang an aufgebaut. Auch Lokalkolorit fehlt nicht. Die Geschichte hat im Laufe der Zeit einen Sog entwickelt, der mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen hat. Lediglich am Ende hat mir die ganz große Überraschung gefehlt. Damit kann ich jedoch leben. Lässt das Ganze doch noch viel Potential für Fortsetzungen zu.

Fazit: Ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe mit noch jungen und nicht so erfahrenen Protagonisten, die erfrischend anders agiert haben. Ich freue mich schon auf ihre weitere Entwicklung in Folgebänden. Der spannende Schreibstil hat mir kurzweilige Lesestunden beschert. Jedoch hätte ich mir am Ende einen Aha-Effekt gewünscht. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Spannend und kurzweilig

Wolfsspiel
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Im Kurpark von Bad Salzuflen wird ein Toter gefunden. Kurios: in Nasen- und Ohrlöcher stecken Spielkegel aus Holz. Erste Hinweise führen den ermittelnden Beamten Florian Dreier zu einer Importfirma für ...

Im Kurpark von Bad Salzuflen wird ein Toter gefunden. Kurios: in Nasen- und Ohrlöcher stecken Spielkegel aus Holz. Erste Hinweise führen den ermittelnden Beamten Florian Dreier zu einer Importfirma für russische Spezialitäten. Deren Besitzer Sergej Kusainov musste gerade vom Vorwurf der Geldwäsche freigesprochen werden. Sehr zum Leidwesen von Strafrichterin Tara Wolf. Das möchte sie nicht hinnehmen und beginnt mit dem Paläontologen Peter Falk und Hackerin Lou Ritter eigene Recherchen. Dann geschieht ein zweiter Mord.......

"Wolfsspiel" ist zwar der erste Band um Strafrichterin Tara Wolf, aber in einem bereits 2017 erschienenen Kurzgeschichtenband wird sie erwähnt. Ein Teil von dem Erlebten wird nun fortgesetzt. Was aber nicht weiter schlimm ist. Der Autor gibt immer wieder Rückblicke und Hintergrundinfos zu damals.Diese sind kurz gehalten. So geht zu keiner Zeit die Spannung verloren. Gleich von Anfang an wird man mit den für den Krimi wichtigen Personen konfrontiert. Was mir persönlich gut gefällt. Ein paar Seiten zur Orientierung habe ich deshalb jedoch gebraucht. Die Figuren haben lebendig gewirkt. Manchmal haben sie einen etwas raueren Umgangston. Alles Dinge, die ich gerne mag. Die Kapitel sind kurz gehalten, getrennt durch Spielkegel. Die Spannung steigert sich stetig. Was dazu geführt hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Der Showdown hat es dann noch einmal in sich und auch wenn der Fall aufgeklärt wird, lässt doch eine unbeantwortete Frage auf eine Fortsetzung hoffen.

Fazit: Ein spannender und unterhaltender Krimi, der alles hat was ein Regionalkrimi braucht. Neben Lokalkolorit, Figuren mit besonderen Eigenschaften und natürlich Spannung. Sehr gerne empfehle ich Wolfsspiel weiter und freue mich schon auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Ein Abschied kann auch ein Neuanfang sein

Zwei Wochen im Juni
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Mit dem Elternhaus in Gragaard verbinden die Schwestern Toni und Ada meist schöne Erinnerungen. Jetzt ist ihre Mutter tot. Das Haus soll verkauft werden. Zwei Wochen im Juni wollen sich beide Zeit nehmen, ...

Mit dem Elternhaus in Gragaard verbinden die Schwestern Toni und Ada meist schöne Erinnerungen. Jetzt ist ihre Mutter tot. Das Haus soll verkauft werden. Zwei Wochen im Juni wollen sich beide Zeit nehmen, um auszuräumen. Dabei machen die Schwestern nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern denken auch über ihr jetziges Leben nach....

"Zwei Wochen im Juni" erzählt über die ungleichen Schwestern Toni und Ada. Aus Adas Sicht erfährt der Leser nach und nach einiges aus der Vergangenheit der beiden. Dabei ist der Schreibstil eher ruhig. Auch passiert nicht allzu viel. Trotzdem habe ich den Roman nicht als langweilig empfunden. Durch Fundstücke im Haus gibt es immer wieder Rückblenden. Ada erinnert sich wie es war. Stück für Stück erfährt man mehr. Was ich interessant fand. Zumal am Schluss beiden Schwestern die Erkenntnis kommt: Alles haben sie doch nicht gewusst und damit kommt beiden auch eine Erkenntnis. Wollen sie wirklich so weiterleben? Denn jeder Abschied kann auch ein Neuanfang bedeuten.

Fazit: Ein ruhiger Roman, der durch seine leisen Töne besticht. Sich durch den flüssigen Schreibstil schnell lesen lässt. Ich bin gerne mit Toni und Ada in die Vergangenheit gereist. Allzu viel Handlung sollte man jedoch nicht erwarten. Für mich war das Buch eine schöne Auszeit von der stressigen Welt. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Kommt ziemlich trocken daher

Heißes Pflaster
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Guido Ehrlich, Amtsleiter des Leipziger Liegenschaftsamtes, wird tot aufgefunden. Er war dafür bekannt, sich für ein vielfältiges und multikulturelles Leipzig einzusetzen. Alles sieht nach Selbstmord aus. ...

Guido Ehrlich, Amtsleiter des Leipziger Liegenschaftsamtes, wird tot aufgefunden. Er war dafür bekannt, sich für ein vielfältiges und multikulturelles Leipzig einzusetzen. Alles sieht nach Selbstmord aus. Doch als die Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo Novic nähere Nachforschungen anstellen, entdecken sie Indizien, die sie zweifeln lassen. Auch konnte der Bauunternehmer Gerd Wenger endlich die Gebäude kaufen, die von den Linken besetzt sind und Ehrlich bisher einen Verkauf verhindern konnte. Dann passiert ein heimtückischer Anschlag auf einen Polizisten. Ausgerechnet in einem der Häuser. Das ruft Milo und Hanna, allen Widerständen zum Trotz, endgültig auf den Plan.....

"Heisses Pflaster" ist der zweite Band um die beiden Hauptkommissare Hanna Seiler und Milo Novic. Obwohl ich den Vorgänger kenne, habe ich es nicht geschafft, zur Geschichte und den Protagonisten einen Bezug aufzubauen. Die Story selbst ist in viele Szenen aufgegliedert, die sich in rascher Reihenfolge abwechseln. Ähnlich wie in einer Krimiserie. Der Schreibstil ist kühl gehalten. So habe ich zwar die Protagonisten beobachtet wie sie agieren, aber verstehen konnte ich einige Gedankengänge nicht. Vieles erschien mir zusammenhanglos. Allerdings haben die Protagonisten Potenzial. Sind spezielle Typen.Vor allem Novic. Auch den trockenen Humor in manchen Dialogen fand ich gut. Aber irgendwie hat mir der letzte Schliff gefehlt. Der Schluss selbst ist stimmig und hier kam für mich auch endlich etwas Spannung auf.

Fazit: Leider konnte mich Band 2 der Reihe nicht überzeugen. Mir war es zu emotionslos und mir hat die Spannung gefehlt. Die Protagonisten haben ihre Macken, die genau meine Wellenlänge sind. Jedoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Schade.

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