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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ungewöhnlicher Schreibstil

Das Leben spielt hier
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In "Das Leben spielt hier" geht es um Ona, Pe und dem Buchhändler Kriedel. Sie haben eines gemeinsam: Jeder hat eine andere Art von Verlust erlitten. Sie verstehen sich auch ohne große Worte. Deshalb sind ...

In "Das Leben spielt hier" geht es um Ona, Pe und dem Buchhändler Kriedel. Sie haben eines gemeinsam: Jeder hat eine andere Art von Verlust erlitten. Sie verstehen sich auch ohne große Worte. Deshalb sind Ona und Pe auch ein Paar geworden. Kriedel und Pe verbindet die gemeinsame Leidenschaft zum Surfen.

Anhand von der Inhaltsangabe habe ich eine gefühlvoll erzählte Geschichte erwartet. Über Schmerz, Verlust und die erste große Liebe. Leider hat meiner Meinung nach der Schreibstil gar nicht dazu gepasst. Dieser ist im Präsens. Die direkte Rede ist ohne Anführungszeichen. Hinter jedem der Sätze steht "sagt/fragt" usw. Das hat sehr distanziert gewirkt. Zu den Protagonisten konnte ich keinen Bezug aufbauen. Oft ist die Handlung gedanklich zu Ereignissen, die bereits geschehen sind gesprungen. Kurz danach wieder zurück. Was mich zusätzlich verwirrt hat. Zwei Szenen haben mir sehr gut gefallen. In denen es um Pe und Kriedel und ihren Verlust geht. Insgesamt ist mir das Lesen des Buches, obwohl es recht dünn ist, schwer gefallen. Vieles musste ich doppelt lesen, um es zu verstehen. Schade.

Fazit: Ein Jugendbuch von dem ich mir viel mehr versprochen habe. Mich aber leider durch seinen Schreibstil nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Ein bildgewaltiger Roman in den Wirren des 2. Weltkrieges

Als wir den Himmel berührten
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1940. Paris ist von den Deutschen besetzt. Die französische Regierung hat mit Deutschland einen Waffenstillstand vereinbart. Tausende fliehen vor den Besatzern in den freien Süden. Wollen nur eines. Nach ...

1940. Paris ist von den Deutschen besetzt. Die französische Regierung hat mit Deutschland einen Waffenstillstand vereinbart. Tausende fliehen vor den Besatzern in den freien Süden. Wollen nur eines. Nach Amerika. Mittendrin das frisch verheirate Ehepaar Juline und Georg Hasler. Im Gegensatz zu den anderen möchten sie in Marseille bleiben. Eine Unterkunft zu bekommen ist jedoch fast unmöglich. Unerwartet bekommen sie Hilfe von einem alten Mann. Georg erhält sogar eine Anstellung. Eines Tages begegnen sie im Hafen dem Maler Nicolas Guyot. Das Schicksal nimmt seinen Lauf....

"Als wir den Himmel berührten" ist ein bildgewaltiger Roman in den Wirren des 2. Weltkrieges. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Die Szenen detailgetreu erzählt. Fast wie im Film. Eine unterschwellige Spannung von Beginn an vorhanden. Die Protagonisten sind überschaubar und gut ausgearbeitet. Obwohl das Buch mehr als 500 Seiten hat, habe ich es zügig gelesen. Mit den Charakteren mitgefiebert. Immer tiefer hat mich der Sog in das Geschehen hineingezogen. Dies beginnt im Jahr 2007. Ein alter Maler erhält einen Brief aus Amerika. Erinnerungen werden in ihm wach und die Geschichte springt zurück nach Marseille im Jahr 1940. Dort erfährt der Leser nach und nach was es mit dem Brief auf sich hat. Am Ende ist man dann wieder in der Anfangsszene und letzte Details werden preisgegeben. Die Zeitform wechselt mit dem jeweiligen Jahr, was für mich das Ganze zusätzlich abgerundet hat.

Fazit: Ein bildgewaltiger Roman. Mit überschaubaren und gut ausgearbeiteten Charakteren. Den ich regelrecht durchgesuchtet habe. Sehr zu empfehlen für Liebhaber dieses Genre. Eines meiner Monatshighlights.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Autobiografische Zeitreise des Autors

Der Hamlet und die Schokolinse
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Bei "Der Hamlet und die Schokolinse" handelt es sich um eine autobiografische Zeitreise des Autors Bernd Mannhardt. Hierbei blickt er in seine Kindheit zurück, aber auch auf seine Anfänge als Autor. Ironisch ...

Bei "Der Hamlet und die Schokolinse" handelt es sich um eine autobiografische Zeitreise des Autors Bernd Mannhardt. Hierbei blickt er in seine Kindheit zurück, aber auch auf seine Anfänge als Autor. Ironisch und manchmal auch tragisch erfährt der Leser in fünf Kapiteln einiges Interessantes. Dabei nimmt sich der Autor durchaus auch selbst aufs Korn. Philosophiert was es heißt im Sternzeichen des Krebses geboren worden zu sein. Das Buch ist recht dünn und lässt sich schnell lesen. Probleme hatte ich allerdings mit dem Schreibstil. Teilweise sind die Sätze verschachtelt, was mich nicht groß gestört hat. Jedoch das vieles in für mich unbekannte Worte und Ausdrücke geschrieben ist. So ist mir das Lesen teilweise schwer gefallen. Gleichzeitig beinhaltet das Buch eine Kurzgeschichte. "Lisbeth ist tot". Diese wiederum ist in einem ganz anderen Stil geschrieben und hat mir richtig gut gefallen.

Fazit: Eine interessante autobiografische Zeitreise des Autors. Ironisch. Manchmal auch tragisch. Mit dem Schreibstil bin ich jedoch nicht warm geworden.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Frau Merkel und ihr Dosenöffner Steinböck auf Klassentreffen

Hüttenkatz
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Kommissar Steinböck wird von seinem Freund und Informanten Peter Obstler überredet an einem Klassentreffen teilzunehmen. Dieses findet auf dem Berggasthof von Hanni Kümmelkorn statt. Einer ehemaligen Klassenkameradin. ...

Kommissar Steinböck wird von seinem Freund und Informanten Peter Obstler überredet an einem Klassentreffen teilzunehmen. Dieses findet auf dem Berggasthof von Hanni Kümmelkorn statt. Einer ehemaligen Klassenkameradin. Insgesamt sehen sich elf Ehemalige nach 30 Jahren wieder. Hanni deckt jedoch beim Abendessen für zwölf und kündigt noch einen Überraschungsgast an. Zum Erstaunen aller erscheint Elias Stanzel, der vor Jahren für tot erklärt wurde. Dieser erzählt seine Geschichte und enthüllt nebenbei noch einiges brisantes zu seinen ehemaligen Klassenkameraden. Am nächsten Tag werden zwei Tote in der Sauna gefunden. Zudem ist der Berggasthof durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten.....

"Hüttenkatz" ist der vierte Band um Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel. Man kann das Buch aber gut unabhängig von den Vorgängern lesen. Auch ich habe die Reihe nicht gekannt und war begeistert. Unterhaltsam und spannend wird von dem Klassentreffen erzählt. Zudem lebt der Krimi von seinen skurrilen Figuren. Allen voran Steinböcks Katze Frau Merkel. Nicht nur, dass sie überall mit von der Partie ist, sie kann auch mit ihrem Dosenöffner Steinböck reden. Ihre bissigen Bemerkungen haben mich mehr als einmal Tränen lachen lassen. Besonders gut hat mir auch Kommissar Emil Mayer junior gefallen. Er bezeichnet sich selbst als mittelstark pigmentiert und sitzt im Rollstuhl. Kommt damit aber prima zurecht. Das Ende hat mich überrascht und hatte gleichzeitig noch ein paar lustige Szenen parat.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer und spannender Krimi. Der von seinen skurrilen Figuren lebt. Lachtränen inklusive. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe

Hainberg
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Christian Heldt ist bei der Galerie Eröffnung seiner Ex-Freundin. Da wird er zu einem Leichenfund gerufen. Ein Toter liegt auf der Rückbank eines Autos. Dies steht mitten auf der Schillerwiese am Göttinger ...

Christian Heldt ist bei der Galerie Eröffnung seiner Ex-Freundin. Da wird er zu einem Leichenfund gerufen. Ein Toter liegt auf der Rückbank eines Autos. Dies steht mitten auf der Schillerwiese am Göttinger Hainberg. Nach einem Unfall sieht es nicht aus. Schnell findet Christian heraus, dass es sich um den Kunstwissenschaftler Marcel Hofmeister handelt. Er hat unter Plagiatsverdacht gestanden. Außerdem ergibt die Obduktion: Marcel wurde überfahren. Gibt es da einen Zusammenhang?

"Hainberg" ist der zweite Band der Heldt und Piotrowski Reihe. Kann aber unabhängig vom Vorgänger gelesen werden. Relevantes aus Band 2 fließt in den Text mit ein. "Hainberg" ist einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Hier stimmt einfach alles. Spannung, Lokalkolorit und Privatleben der Ermittler in einer gelungenen Mischung. Mit Christian Heldt und Tomek Piotrowski hat der Autor gut ausgearbeitete Charaktere geschaffen, in die ich mich prima hineinversetzen konnte. Von Anfang an wird die Spannung kontinuierlich gesteigert. Wozu auch wechselnde Sichtweisen beigetragen haben. Der Krimi war unterhaltsam, kurzweilig und hat mich förmlich zum Miträtseln eingeladen. Das Ende konnte mich überraschen und hat noch mit einem Knall bzw. kleinen Cliffhanger zum Privatleben von Christian aufgehört.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Krimi. Mit einer Mischung wie es sein sollte. Einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Unbedingt lesen.