Lucy Clarke kann es einfach
Der Sommer, in dem es zu schneien begannDas Cover gefällt mir sehr gut, es erinnert mich irgendwie an das Meer. Die Farben sind gut gewählt, das weiß verbinde ich mit dem "Schnee", der im Titel vorkommt und das blaue erinnert mich an Sommer ...
Das Cover gefällt mir sehr gut, es erinnert mich irgendwie an das Meer. Die Farben sind gut gewählt, das weiß verbinde ich mit dem "Schnee", der im Titel vorkommt und das blaue erinnert mich an Sommer und Meer.
Wie schon bei "Das Haus, das in den Wellen verschwand", sind die Seiten am Rand bedruckt, sodass sich ein wunderschönes Muster ergibt.
Ich finde die Idee sehr schön, vor allem da dieses Deteil ja etwas zu sein scheint, was alle Lucy Clarke-Bücher äußerlich gemeinsam haben - neben der Schrift natürlich, die jedes mal auf dem Cover gleich ist, und dem Thema "Meer".
Von Lucy Clarke habe ich schon "Das Haus, das in den Wellen verschwand" gelesen und war absolut begeistert. Von daher war es nur eine Frage der Zeit, bis auch "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" bei mir einziehen durfte.
Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, weil es mir so gut gefallen hat und einfach nicht langweilig wurde.
Am Anfang der Geschichte steht ein Prolog aus Jacksons Sicht, zu dem Zeitpunkt ahnt man noch nichts Böses und ist einfach gespannt, was kommt.
Das ändert sich sofort im ersten Kapitel, das aus Evas Sicht erzählt wird.
Der Leser merkt sofort, dass irgendetwas passiert ist, auch wenn Eva, Jacksons Ehefrau, das noch nicht wirklich wahrhaben will. Aber dann muss sie sich eingestehen, dass ihr Mann verschwunden ist und bleibt, soviel auch mit Helikopter und Boot gesucht wird.
Eva ist am Boden zerstört.
Nach einiger Zeit beschließt sie, in die Heimat ihres Mannes zu fliegen, nach Tasmanien, um dort mit seiner Familie um Jackson trauern zu können.
Dort angekommen erwartet sie aber etwas völlig anderes, als sie erwartet hätte.
Seine Familie meidet es, über Jackson zu sprechen und bald schon treten Ungereimtheiten darüber auf, was Jackson in seiner Vergangenheit getan hat.
Eva ist völlig verstört und weiß nicht, was sie glauben soll.
Sie erfährt immer mehr und erkennt, dass sie ihren Mann eigentlich gar nicht gekannt hat.
Ihre Trauer und Verzweiflung hat die Autorin extrem gut auf den Leser übertragen können, ich habe mit Eva mitgelitten und habe genau wie sie alle möglichen Theorien gesucht. Ich hatte auch mit einigen Recht, wie sich am Ende herausgestellt hat.
Auch waren die Beziehungskonstellationen recht kompliziert, aber Lucy Clarke hat alles so erklärt, dass man schön mitkam. Im Laufe des Buches hat sich Vieles stark verändert und war gleichzeitig sehr authentisch; in einigen Büchern sind die Sinneswandel der Protagonisten ja nicht ganz nachzuvollziehen, hier aber schon.
Der Wandel ist kontinuierlich da, aber am Anfang kaum bemerkbar.
Die Landschaft wird von der Autorin so gut beschrieben, dass ich die ganze Zeit diese wunderschöne Kulisse vor Augen hatte; am liebsten wäre ich in das Buch hineingesprungen!
Die Handlungsplätze sind wunderbare Orte, bei denen sich bei mir das Fernweh gemeldet hat. Auch der Lebensstil von Saul, Jacksons Bruder, hat mir stark imponiert.
Insgesamt wird das Buch ja als Thriller-Lovestory beschrieben; wenn man es mit dem Thriller nicht so genau nimmt, dann hat Lucy Clarke hier genau das kreiert:
eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem winzigen Tickchen Thriller.
Es war richtig spannend, ständig kamen neue Erkenntnisse über Jackson ans Licht und ich habe die ganze Zeit wild Vermutungen angestellt, was denn in der Vergangenheit alles passiert sein könnte.
Am Anfang habe ich leider nur etwas schwer in die Geschichte hineingefunden, was sich aber nach 50 Seiten wieder gelegt hat.
Fazit: ein wunderschönes Buch, das das Fernweh in einem erweckt und dessen Handlung vor einer grandiosen Kulisse spielt. Es bleibt die ganze Zeit spannend, am Anfang fiel der Einstieg aber etwas schwer.
Daher gibt es von mir 4,5 Sterne!