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Veröffentlicht am 16.10.2016

ein heikles Thema

All die verdammt perfekten Tage
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Diese Geschichte beginnt mit einen heiklen Thema. Finch, der Freak wie ihn manche Schüler nennen, sitzt oben am Glockenturm der Schule und überlegt sich, wie es denn wäre, wenn er jetzt von oben springen ...

Diese Geschichte beginnt mit einen heiklen Thema. Finch, der Freak wie ihn manche Schüler nennen, sitzt oben am Glockenturm der Schule und überlegt sich, wie es denn wäre, wenn er jetzt von oben springen würde. Ob er es wirklich tun wollte oder will, erfährt der Leser nicht wirklich, er erfährt nur, dass Finch oben am Glockenturm sitzt um sich lebendig zu fühlen.
Und auf einmal kommt die beliebte Violet dazu, die letztes Jahr ihre ältere Schwester bei einem Autounfall bei dem sie auch anwesend war, verloren hat und seitdem nicht wirklich mit ihrem Leben klar kommt. Was sie am Glockentrum machen möchte, scheint gleich klar zu sein, sie überlegt nicht zu springen, sie WILL springen um ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Finch wird auf sie aufmerksam und versucht sie am springen zu hintern, was ihm auch sehr gut gelingt. Für alle Mitschüler die das von unten beobachten, sieht es so aus, als ob Violet Finch am springen gehindert hat, was natürlich genau umgekehrt ist, aber keiner der beiden revidiert die Aussage.
Ab da bekommt Finch Violet nicht mehr aus dem Kopf, denn er möchte sie aus ihrer Trauer rausholen und sie glücklich sehen. Durch das gemeinsames Schulprojekt, in dem sie besondere Orte ihres Heimatstaats besuchen, lernen sich beide immer näher kennen und für beide beginnt eine ganz besondere Reise.

Mir fällt es wirklich nicht leicht, dieses Buch zu bewerten, denn eigentlich ist es eine sehr ernste aber auch zugleich traumhaft schöne Geschichte die abwechselnd aus der Ich-Perspektive beider Hauptprotagonisten erzählt wird. Bemerkenswert dabei sind die Anmerkungen unterhalb der jeweiligen Kapitelüberschriften, die bei Violet die Tage bis zum Schulabschluss benennen, bei Finch aber die Tage die er bei wachem Verstand bleibt.
Am Anfang bin ich nicht so wirklich in die Geschichte reingekommen, was sich aber nach einer Weile doch von Seite zu Seite gebessert hat.
Die Entwicklung gegen Ende der Geschichte lässt mich aber doch irgendwie zwiegespalten zurück, denn mit so einem Ende hätte ich auf keinen Fall gerechnet.
Besonders an dem Buch finde ich die Anmerkung der Autorin ganz am Ende. Hier wird dem Leser klar, dass es sich hier um eine autobiographische Geschichte der Autorin handelt.

Da mich das Buch im Endeffekt doch zum Nachdenken gebracht und gefesselt hat, vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Wunderschöne Reihe

Das Weihnachtsdorf
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Als ich erfahren habe, dass es noch ein weiteres Buch nach "Kräuter der Provinz" geben soll, war ich regelrecht aus dem Häuschen. Wie sehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut und habe sehr lange darauf ...


Als ich erfahren habe, dass es noch ein weiteres Buch nach "Kräuter der Provinz" geben soll, war ich regelrecht aus dem Häuschen. Wie sehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut und habe sehr lange darauf gewartet. Und als es endlich soweit war und ich es in den Händen halten konnte, war es so als wäre ich nie aus Maierhofen weg gewesen.
Nach dem tollen und sehr erfolgreichen Sommerfest lädt das "Genießerdorf" Maierhofen nun zum ersten Weihnachtsmarkt ein und wir begleiten die Bewohner in der Vorbereitung und im alljährlichen Weihnachtsstress.
Anders aber als in "Kräuter der Provinz", in der größtenteils die Hauptpersonen Therese und vor allem Greta sind, kommt es mir so vor, als würden in "Das Weihnachtsdorf" alle anderen Charaktere aus "Kräuter der Provinz" in den Fokus gestellt.
Durch einige Einblenden zu den Ereignissen aus der vorherigen Geschichte bekommt man einen schnellen Überblick über das Leben der Bewohner in Maierhofen. Durch das Sommerfest hast sich die wirtschaftliche Situation vom Dorf um einiges verbessert, die Geschäfte laufen gut und auch Edy der Metzgerssohn hat Erfolg mit seinem neuen veganen Konzept.
Doch wenn man genau hinsieht und hinhört, merkt man, dass es bei Edy und seiner Rosi kriselt, sie ist zwar auch mit ihren Kesselchips sehr erfolgreich ist, wirkt aber immer unglücklicher und einsamer. Sie tat mir wirklich sehr leid, weil Rosi eine sehr liebevolle Person ist die sich neben der Arbeit auch immer noch um ihre dementen Eltern kümmert, von denen sie durch ihre Krankheit wenig Dankbarkeit vermittelt bekommt.
Greta ist in dem Städtchen Maierhofen völlig angekommen, beruflich und auch privat ist sie sehr glücklich mit Vincet.
Auch Therese geht es wieder nach ihrer Krankheit deutlich besser und sie hat mit Sam auch ihr Liebesglück wiedergefunden. Beide beschließen, das Gasthaus "Goldene Rose" über die Feiertage zu schließen und sich eine Auszeit zu nehmen um die Zeit gemeinsam zu genießen.
Eine Person die mir nach Rosi ans Herz gegangen ist, ist die von ihrem Möchte-Gern-Macho-Ehemann-hat-sie-für-eine-jüngere-verlassene Christine. Denn nach ihrem Ehemann sieht es auch so aus, als würden nun auch ihre verwöhnten beiden Töchter die nicht mehr zuhause leben, ihre Mütter an Weihnachten im Stich lassen.
Gewundert habe ich mich etwas über das plötzliche Erscheinen von Rosis Geschwister. Mir persönlich ging das irgndwie zu schnell. Kurz wird über das Leben von Sophie erzählt, dann taucht kurz der Bruder noch auf und auf einmal stehen beide an Heilig Abend vor der Tür bei Rosi. Und mehr erfährt man aber nicht wirklich, außer was für eine unmögliche Person Sophie ist und wie sehr Rosi das alles mitnimmt.
Vielleicht wird ja im nächsten Buch näher darauf eingegangen.

Auch mit "Das Weihnachtsdorf" hat Petra Durst-Benning eine wundervolle und auch wieder sehr nachdenkliche Geschichte erzählt, die mir sehr gefallen hat. Kann das Buch jeden empfehlen, denn mit dieser Geschichte könnt ihr aus eurem täglichen stressigen Alltag für eine kurze Zeit entfliehen und bekommt ein Stück Gelassenheit von Maierhofen zu spüren.

Leider war mir das Buch mit den ca. 170 Seiten viel zu kurz, man hätte definitiv mehr erzählen können.

Und aus diesem Grund und weil es vom Format nicht zum Vorgänger passt, kann ich auch NUR 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Spannung pur!

DIE WAHRHEIT
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Das Cover sticht zusammen mit dem Titel ziemlich ins Auge, wie ich finde. Hinter dem Titel könnte sich alles verbergen, deshalb hat er mich auch sehr neugierig gemacht. Er passt auch perfekt zu der Geschichte. ...

Das Cover sticht zusammen mit dem Titel ziemlich ins Auge, wie ich finde. Hinter dem Titel könnte sich alles verbergen, deshalb hat er mich auch sehr neugierig gemacht. Er passt auch perfekt zu der Geschichte.
Das Cover finde ich sehr schön, im Buch gibt es auch eine Stelle, in der Haare abgeschnitten werden, von daher finde ich, dass das Cover auch passt.


Der Anfang des Buches war für mich etwas seltsam, da auf viele Dinge angespielt wurde, die der Leser zu dem Zeitpunkt noch gar nicht weiß. Dennoch war er gut gemacht, denn ich war von der ersten Seite an sehr neugierig, was war und was noch kommt.
Somit war eigentlich von der ersten Seite an eine gewisse Spannung da, der man sich nicht entziehen konnte.
Der Leser kennt als allererstes Sarah kennen, die einen Sohn von ihrem Mann hat, der seit sieben Jahren auf einer Geschäftsreise verschwunden ist. Obwohl alle sie dazu drängen, will sie ihn nicht für tot erklären lassen und wartet auf ihn; nach sieben Jahren bekommt sie die Nachricht, dass ihr Mann am Leben ist und bald zurück nach Hause kommen wird.
Sarah ist verwirrt und in ihrem Herz herrscht Chaos; wie wird es nach sieben Jahren sein, wenn ihr Mann zurückkommt?
Doch am Flughafen, an dem sie Phillip empfängt - natürlich begleitet von Presse und wichtigen Personen - kommt der Schock: der Mann, der da aus dem Flugzeug steigt, ist gar nicht ihr Mann. Sie ist anscheinend die Einzige, die den Schwindel bemerkt.

Allerspätestens ab diesem Moment ist der Leser vollkommen gefangen von der Geschichte. Melanie Raabe bringt die Sarahs Gefühle so glaubhaft rüber, dass ich beim lesen so verzweifelt war wie sie. Ich konnte mit ihr mitfühlen und das war unerträglich - welche Frau würde auch bei dem Gedanken, dass da ein Fremder in ihrem Haus ist, cool bleiben?
Doch nicht nur mit Sarahs Gefühlen hat die Autorin bewiesen, dass sie absolute Meisterin im Schreiben ist. Die Umgebung wird so detailliert beschrieben, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann, und das ohne dass es zu viel wird. Eine überaus gelungene Mischung.
Die Spannung, die Aufgebaut wird, hat Melanie Raabe mit einigen psychologischen Tricks versehen, die einen Psychothriller ausmachen; ich habe mich die ganze Zeit erst auf die eine, dann auf einen andere Seite geschlagen, da ich keine Ahnung mehr hatte, wem man glauben kann und wer was zu verbergen hat. Das passiert mir nicht so häufig, aber "Die Wahrheit" hat mich geschafft.

Sarah war eine Frau, die ich nicht zwangsläufig sehr sympathisch fand, aber sie war okay. In jedem Fall war sie eine sehr authentische Protagonistin, der ich auch geglaubt habe, was sie denkt, fühlt und dann auch tut.
"Der Fremde", wie er im Buch bezeichnet wird, weiß alles über Sarah und kennt auch ein angeblich schmutziges Geheimnis, etwas, das sie zu einer skurpellosen Person macht. Ich war so gespannt, was das war!

Das Einzige, was mir nicht gefallen hat, war die Auflösung der ganzen Geschichte. Meiner Meinung nach macht das Ende nicht viel Sinn, da es zu viele Anspielungen auf eine andere Lösung gab. Ich kann hier nicht so viel verraten, da das wirklich sehr viel spoilern würde, aber vielleicht können sich diejenigen, die das Buch gelesen haben, denken was ich meine. Für mich hat die Auflösung leider keinen Sinn gegeben.

Ich vergebe vier Sterne, da die Geschichte auf den ersten 360 Seiten einfach hammermäßig gut war. Die Spannung war bei mir im Zimmer schon spürbar und ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte - das Buch hat mich nicht losgelassen. Für das Ende, das mir leider nicht so gut gefallen hat, gibt es einen Stern Abzug.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Eine wundervolle Geschichte

Die silberne Königin
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Das Cover ist mal richtig schön winterlich! Vor allem der untere Teil des Bildes, auf dem man schneebedeckte Berge sieht, zu deren Füßen die dunklen Nadelbäume stehen, vermittelt ein sehr gutes Bild des ...

Das Cover ist mal richtig schön winterlich! Vor allem der untere Teil des Bildes, auf dem man schneebedeckte Berge sieht, zu deren Füßen die dunklen Nadelbäume stehen, vermittelt ein sehr gutes Bild des eisigen Winters in Glanzvoll. Wer das Buch gelesen hat, wird in dem Cover sicher die ein oder andere Andeutung auf die Handlung im Buch erkennen können.
Der Übergang zwischen dem oberen und dem unteren Teil des Covers ist richtig gut gemacht. Oft ist es ja so, dass dieser schlampig erstellt und somit gut zu erkennen ist. Hier liegt der Vorteil darin, dass die Farben ineinander übergehen, was ich sehr schlau finde. Der Schriftzug mit dem Titel mittendrin passt richtig gut hinein!


Als ich die Inhaltsangabe von "Die rote Königin" gelesen habe, stand für mich fest, dass ich dieses Buch lesen wollte. Der Klappentext hat mich richtig neugierig gemacht, und etwas hat mir gesagt, dass mir das Buch gefallen würde; somit hatte ich hohe Ansprüche an die Geschichte.

Als allererstes liest man einen Prolog, der länger ist als üblich. Allerdings ist das sehr gut so, denn man erfährt hier schon so einiges, kann sich aber noch keinen Reim darauf machen; somit war ich gleich von der ersten Seite gepackt.
Als dann das erste Kapitel anfing, war ich sofort drin in der Geschichte. Erzählt wird von Emma, einer einfachen Bergarbeiterin ohne Mutter und mit einem schwierigen Vater. Gleich beim zweiten Satz konnte ich mit ihr die Kälte spüren, die über dem Land Glanzvoll, in dem sie lebt, liegt. Katharina Seck hat einen wundervollen Schreibstil, der von vielen auch bemerkt wurde; als Vergleich habe ich für mich persönlich Reneé Ahdieh aufgeführt, deren Debüt "Zorn und Morgenröte" am Anfang des Jahres für einen riesigen Hype sorgte. Diese Autorin hatte einen so bildgewaltigen Schreibstil, dass sich der Leser in eine andere Welt versetzt fühlte.
So ähnlich ist das hier mit Katharina Seck. Anders als bei Reneé Ahdieh aber gelingt ihr das scheinbar mühelos, trotzdem spürt man beim Lesen den bitterkalten Winter mitsamt dem Knirschen des Schnees bei jedem Schritt.
Auf die Frage, wie sie das denn hinbekomme, antwortete die Autorin:
"Ich gehöre tatsächlich zu den "Bauchschreibern", also wenn ich schreibe, dann überlege ich nicht, wie ein Satz oder ein Abschnitt gut klingen könnte, sondern ich schreibe einfach, wie ich es "fühle". So entsteht mein Schreibstil, und ich kann gar nicht so genau erklären, wie er tatsächlich zustande kommt." (Quelle: lesejury.de)
Das finde ich sehr beeindruckend.

Nicht nur der Schreibstil hat mir gefallen, auch die Handlung war sehr schön aufgebaut. Es war durchweg interessant, spannend und einfach magisch. Das Einzige, was ich an diesem Punkt auszusetzen habe, ist die Liebesgeschichte, aber dazu gleich mehr.
Die Charaktere fand ich wirklich gut ausgearbeitet, jeder hatte seine eigene Persönlichkeit, die zu allen Entscheidungen auch gepasst hat. Ich konnte mir sehr gut in die Figuren reinversetzen und habe mit ihnen gefühlt, war geschockt, wütend, verzweifelt. Insgesamt kommen nicht viele Charaktere vor, doch das ist überhaupt nicht schlimm, denn Katharina Seck setzt diese sehr gut an den passenden Stellen ein.
Es gibt an sich keine Figur, mit der ich absolut nicht klargekommen bin; Emma war mir sehr sympathisch, sie hat es nicht leicht und lässt sich trotzdem nicht unterkriegen und hat immer eine Lösung parat.
Madame Weltfremd hat mich mit ihrer Art einfach bezaubert! Ich fand sie richtig toll und wenn ich meinen Lieblingscharakter aus diesem Buch wählen müsste, so wäre das wohl definitiv Madame Weltfremd. Ihre Märchen haben mir sehr gut gefallen, ich konnte mir bildhaft vorstellen, wie sie in ihrem Sessel saß und Geschichten erzählt; ich war ganz gefangen von ihren Worten, auch wenn diese "nur" auf dem Papier standen.

Nun komme ich allerdings zu einem Punkt, der oben schon erwähnt wurde: die Liebesgeschichte.
Besonders viel kann ich hierzu leider nicht sagen, allerdings hat mich diese nicht überzeugt. Das Pärchen ist wirklich sehr süß zusammen, aber es war wenig glaubwürdig, wie ich finde. Beide kennen sich fast gar nicht, haben zwar anschließend recht viel Zeit miteinander verbracht, aber für meinen Geschmack war das zu wenig und die Liebe kam zu schnell. Deshalb bekommt dieses tolle Buch von mir keine vollen fünf Sterne sondern vier :)

  • Einzelne Kategorien
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  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 30.09.2016

Leute, lest es!

Paragrafen und Prosecco
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Das Cover fällt einem schon sehr ins Auge. Das grelle Pink ist sehr auffällig, denke ich ^^
Normalerweise ist das nicht so meine Farbe, aber in dieser Komposition, zusammen mit dem dicken weißen Rand ...

Das Cover fällt einem schon sehr ins Auge. Das grelle Pink ist sehr auffällig, denke ich ^^
Normalerweise ist das nicht so meine Farbe, aber in dieser Komposition, zusammen mit dem dicken weißen Rand und den weiß umrandeten, schwarzen Figuren, die gerade etwas trinken, gefällt es mir richtig gut!
Die Farben sind sehr schön zusammen, sorgen für einen tollen Kontrast. Ein ziemlich ungewöhnliches Cover, das mir aber sehr gut gefällt!


Ich muss zugeben, ich hatte mir nicht viel von diesem Buch erwartet, denn das hat sich als ganz, ganz böser Fehler herausgestellt.
Der Einstieg in die Handlung war nicht unbedingt hammermäßig, aber nach circa 30 Seiten war ich doch gespannt, was noch passieren sollte.
Allerspätestens ab Seite 80 hatte mich das Buch vollkommen gepackt! Die Protagonisten Ida, Karla und Susi sind mir schnell ans Herz gewachsen und somit hat es mich auch sehr interessiert, wie es denn mit ihnen weitergeht, jede Seite auf´s Neue.
Die drei sind vollkommen unterschiedlich, bauen sich aber dennoch gemeinsam eine Anwaltskanzlei auf, die dann sogar recht gut läuft für den Anfang! Somit war ich ganz gefesselt von der Geschichte, nicht, weil sie spannend war, sondern weil ich wirklich neugierig auf jede neue Seite war. Es passiert schließlich auch sehr viel, was genau kann ich aber leider nicht verraten. Nur soweit: es ist richtig was los!

Es wird keine Ich-Perspektive benutzt, die Autorinnen begleiten aber alle drei Protagonisten quasi in ihrem Alltag. Manchnmal geht es um Susi, die sich gerade mit einem Mann trifft, dann wieder um Ida mit ihrer Familie, oder es geht um Karla, die gerade einen neuen Fall bearbeitet.
Dabei ist es wirklich nie langweilig, da der Schreibstil wirklich sehr witzig ist, wie ich finde. Es wird sehr humorvoll von der Arbeit als Anwalt erzählt, und die ein oder anderen Lacher sind dem Leben der drei Protagonisten verschuldet.
Die Sätze sind klar strukturiert und es werden größtenteils keine stilistischen Mittel verwendet, was wirklich eine erholsame Abwechslung ist, da man sich beim Lesen viel weniger konzentrieren muss, und dann auch besser durchkommt. Es ist mir gar nicht aufgefallen, wie anstrengend es sein kann, wenn man einen Text liest, der zugekleistert ist mit Vergleichen, Metaphern und Hypotaxen.

Die Kapitel sind auch sehr schön kurz, sodass es diesen "Ach komm, noch ein Kapitel, dann höre ich auf" - Effekt hat; was ich sehr gerne habe. Ich mag es nicht so, wenn ein Kapitel um die 30 Seiten lang ist, wie beispielsweise bei der Reihe "Die Brücke der Gezeiten", bei der es schon mal auf 80 Seiten pro Kapitel kommen kann.

Sehr viel mehr darf ich gar nicht sagen, denn das Wichtige ist schon genannt worden und den Inhalt darf ich natürlich nicht wiedergeben.
Ich vergebe für "Paragrafen und Prosecco" 4 Sterne!