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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2019

Lovestory mit Macken

Immer noch wir
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Ich gebe zu, dass ich eigentlich nicht der Genre-Freund von Frauen- bzw. Liebesromanen bin. Jedoch hatte mich die Idee der Geschichte nach der Leseprobe durchaus neugierig gemacht. Und auch das toll gestaltete ...

Ich gebe zu, dass ich eigentlich nicht der Genre-Freund von Frauen- bzw. Liebesromanen bin. Jedoch hatte mich die Idee der Geschichte nach der Leseprobe durchaus neugierig gemacht. Und auch das toll gestaltete Cover lädt ja geradezu in die emotionale Geschichte ein.

Nach 25 Jahren treffen sich eher zufällig Lina und Joe auf einer Party wieder. Sie ahnen erst nicht, wer der jeweilige Fremde ist. Doch schon mal erkennen Sie im jeweils anderen den alten und engen Freund aus den Kindertagen. Doch die Jahre haben Spuren hinterlassen. Und obwohl beide mit den Gefühlen für den jeweils anderen kämpfen, entwickelt sich langsam und sicher eine tiefe Liebe.

Elja Janus schafft es eine wunderbar feinfühlige und auch traurige Liebesgeschichte zu entwickeln, mit vielen Wendungen und emotionalen Momenten. Beide Charaktere ringen mit ihrer tiefen und besonderen Freundschaft aus Kindertagen, aber auch mit den vielen Veränderungen und Schicksalsschlägen, durch die beide sich in 25 Jahren verändert haben. Beide sind komplett unterschiedlich im Wesen, sind aber auf ihre Art auch authentisch für mich. Lina ist mir auf ihre quirrlige, lebensbejahende Art sympathischer, während mir wahrscheinlich Joe druch seine vorsichtige, pedantische Art den Nerv rauben würde. Jedoch entwickeln sich beide Charaktere im Laufe der Geschichte weiter. Die Autorin erzählt dabei die Geschichte aus beiden Perspektiven und lässt uns als Leser an den Gedanken und Gefühlen des jeweils anderen teilhaben. Allerdings ist die Story doch sehr auf die Gefühlswelt der beiden Hauptcharaktere ausgerichtet. Und dabei wäre ich auch schon bei den kleinen Abstrichen: Die Geschichte ist in jedem Fall emotional und berührend. Aber ich musste ehrlich gesagt zwischendurch abbrechen und konnte erst nach einigen Tagen weiterlesen. Es gelang nicht, mich wirklich zu fesseln. Die Geschichte plätschert für mich teilweise dahin. Das liegt sicherlich auch am eingängigen und flüssigen Schreibstil der Autorin. Aber alles dreht sich immer nur um die Gedanken und Gefühle der beiden und die Sicht, die beide auf den jeweils anderen haben. Das Gedankenkarussel war mir dann irgendwann ein klein wenig zuviel. Ich denke, dass die Geschichte auch so hätte gut überzeugen können. So ist eine emotional, psychologisch gut konstruierte Liebesgeschichte geworden mit romantischen Höhepunkten, aber auch kleinen Kratzern.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Herzklopfen garantiert

Wo mein Herz schlägt
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Was für ein überaus gefühlvoller, berührender Roman, der aber auch ein ernstes Thema, Organspende, aufgreift und in einer wunderbaren Geschichte über zwei Menschen, die zueinander finden, verwebt. Rose ...

Was für ein überaus gefühlvoller, berührender Roman, der aber auch ein ernstes Thema, Organspende, aufgreift und in einer wunderbaren Geschichte über zwei Menschen, die zueinander finden, verwebt. Rose Bloom ist hier eine wirkliches tolle Geschichte gelungen, die ich fast an einem Stück durchlesen konnte, weil sie nicht nur berührt, sondern auch ein Quentchen Spannung enthält.

Im Kern geht es um Claire, die ein neues Leben durch eine Herztransplantation bekommt und sich bei der Familie des Spenders bedanken möchte. Und es geht um Grant, der auf tragische Weise seinen Bruder verloren hat - den Spender - und der sich verzweifelt auf die Heimatinsel Lundy Island zurückzieht, um sich dort um die Pension seines verstorbenen Bruders zu kümmern. Claire reist nach Lundy Island, doch die erste Begegnung gestaltet sich alles andere als leicht. Claire wagt es nicht, sich zu offenbaren. So entwickelt sich, trotz aller Unterschiede, langsam eine kleine Romanze zwischen den beiden. Allerdings hängt Claire's Leben nach wie vor am seidenen Faden...

Ich fand die Idee hinter der Geschichte wunderbar und zugleich sehr berührend, zeigt sie doch, welche meist tragischen Geschichten sich hinter Organspenden verbergen. Rose Bloom gelingt es aus meiner Sicht hervorragend eine feinfühlige Geschichte zu erzählen, mit leisen Tönen und mit authentischen Figuren, die ans Herz gehen, sympathisch sind und mit denen man einfach mitfühlen kann. Dabei schafft sie es die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven, der von Claire und auf der anderen Seite aus Sicht von Grant zu erzählen. Auf diese Weise erzeugt sie Spannung und Dynamik. Ich konnte mich zudem als Leserin hervorragend in die Gefühlswelt des jeweils anderen hineinversetzen. Letztlich ist es eine gefühlvolle, unterhaltsame Geschichte für alle Leser/innen romantischer Liebesgeschichten.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Wenn Träume wahr werden

Das kleine Café im Gutshaus
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Lara MacDonald kehrt nach einer enttäuschenden Beziehung zurück in ihren schottischen Heimatort. Dort möchte die begeisterte Hobby-Bäckerin und ehemalige PR-Frau am liebsten mit tollen Backideen das kleine ...

Lara MacDonald kehrt nach einer enttäuschenden Beziehung zurück in ihren schottischen Heimatort. Dort möchte die begeisterte Hobby-Bäckerin und ehemalige PR-Frau am liebsten mit tollen Backideen das kleine Café ihrer Chefin auf Touren bringen. Doch dazu kommt es nicht. Als sie den älteren Gutsbesitzer Hugo Carmichael kennenlernt, fördert er das Talent von Lara, indem er ihr nach seinem unerwarteten Tod, die Chance bietet, auf dem Landsitz der Carmichaels ein eigenes kleines Café zu eröffnen und ihren Traum zu verwirklichen...

"Das kleine Café im Gutshaus" ist ein richtig locker, leichter Gute-Laune-Roman, der noch dazu vor der Traumkulisse Schottlands spielt. Ich konnte die sich gut lesende Geschichte fast in einem Rutsch durchlesen. Die Hauptfigur Lara war mir persönlich von Anfang an sympathisch. Mit ihren frischen Ideen und ihrer Leidenschaft fürs Backen läuft einem manchmal schon ein bisschen das Wasser im Mund zusammen, vor lauter süßen Leckereien. Dennoch hat natürlich auch diese Geschichte, so schön sie auch erzählt wird, ihre Schwächen. Die Handlung ist leider doch etwas vorhersehbar und bietet kaum überraschende Momente. Auch die sich anbahnende Liebesromanze zwischen Lara und Vaughan war von Anfang an doch durchschaubar - letztlich geht es auch nur um die beiden. Gut gefallen haben mir allerdings auch die unterschiedlichen Nebenfiguren: die etwas quirrlige Mutter, die sich in einen viel jüngeren Überlebenskünstler verliebt, und auch Lara's beste Freundin, die ihr mit vielen Ratschlägen beiseite steht und Lara's Traum vom eigenen kleinen Café auf dem Lande Wirklichkeit werden lässt. Alles in allem, ein solider erzählter unterhaltsamer Sommerroman für alle diejenigen, die romantische Geschichten mit Happy-End mögen.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Bewegende Familiensaga

Bella Ciao
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Giulia Masca verlässt als junge Frau überstürzt ihren Heimatort Borgo di Dentro, als sie herausfindet, dass ihr Verlobter und ihre beste Freundin Anita ein Paar sind. Den Verrat vergisst sie nie. Sie flieht ...

Giulia Masca verlässt als junge Frau überstürzt ihren Heimatort Borgo di Dentro, als sie herausfindet, dass ihr Verlobter und ihre beste Freundin Anita ein Paar sind. Den Verrat vergisst sie nie. Sie flieht nach New York, um sich weit entfernt von der Heimat ein neues Leben aufzubauen. Mehr als 50 Jahre später kehrt sie mit ihrem Sohn in den Heimatort zurück. Nichts ist mehr, wie es wahr. Doch wie werden sich die Freundinnen wieder begegnen. Kann man je verzeihen? Und wie verändert das Schicksal zweier Familien diese besonder Freundschaft?

Ich muss zugeben, dass ich mit einer komplett anderen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen bin. Ich hatte eine Frau erwartet, die verbittert nach Rache sinnt und Jahrzehnte später in ihre Heimat zurückgeht, um ähnlich wie im „Besuch der alten Dame“ mit ihren ehemaligen Freunden abzurechnen. Zugegeben das klingt ziemlich abwägig. Aber die Lektüre dieses Buches, das mich anfangs nicht so richtig packen konnte, hat mich am Ende doch eines besseren belehrt. Ja, sogar positiv überrascht. Es gelingt der Autorin die verschiedenen Handlungsstränge und die Zeitsprünge zwischen der Gegenwart, in der Giulia durch ihren Heimatort wandert und Orte ihrer Kindheit und Jugend besucht, mit der außergewöhnlichen fiktiven Geschichte des Ortes, der Region und der beiden Familien von Giulia Masca und Anita Leones' zu verbinden. Beide Frauen verbindet mehr, als sie beide ahnen. Aber ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Das Buch muss man meiner Ansicht nach einfach lesen. Und, ja, eintauchen, in die Geschichte, die einen Bogen spannt von Anfang des 20. Jahrhunderts, als Kinder noch in Seidenspinnereien hart arbeiten mussten. Über den Ersten Weltkrieg, mit seinen vielen Trägödien. Hin zum Faschismus in Italien bis zu den Wirren des Zweiten Weltkrieges mit seinen Widerstandskämpfern, die gerade in der Region Piemont hart für ihre Freiheit kämpfen und viele persönliche Opfer bringen mussten. In diese Wirren ist das Schicksal der Familie von Anita eingebettet, die für mich zu den heimlichen tragischen Helden der Geschichte werden. Der Autorin gelingt es wunderbar, den Leser auf dieser geschichtlichen Reise mitzunehmen. Man erfährt selbst sehr viel über die Geschichte der Region. Und mal abgesehen von der erzählerischen Leistung der Autorin, finde ich sowohl das Setting, als auch die Art und Weise, wie sie die Sprache einsetzt und dabei unglaublich viel Leidenschaft transportiert – einfach nur toll. Mein Fazit: Ein kleiner Schatz. Eine außergewöhnliche Familiengeschichte vor dem Hintergrund weltbewegender Ereignisse und Umwälzungen – im Kern aber auch eine bewegende Freundschaft zweier Frauen, die das Schicksal untrennbar miteinander verbindet.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Magische Welten

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
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Sam Quicksilver lebt friedlich mit seinen Einhorn- und Zentraurenfreunden in der freien Stadt. Seit 100 Jahren herrscht Frieden. Der letzte erbitterte Krieg mit den Pegasus ist für viele nur eine Erinnerung, ...

Sam Quicksilver lebt friedlich mit seinen Einhorn- und Zentraurenfreunden in der freien Stadt. Seit 100 Jahren herrscht Frieden. Der letzte erbitterte Krieg mit den Pegasus ist für viele nur eine Erinnerung, bis am Feiertag anlässlich des Friedensvertrags die Pegasus die freie Stadt angreifen und die Stadt zerstören. Sam muss fliehen und so beginnt ein spannendes Abenteuer, das den Auftakt zu einer fantasievollen Geschichte für Jung und Alt bildet.

Ich muss sagen, dass mich diese Geschichte mitgerissen und begeistert hat. Man wird geradezu hineingezogen in eine Handlung voller Fabelwesen und Sagen, die wie ich finde wunderbar miteinander zu einer spannenden Geschichte verknüpft werden. Das Cover ist fantastisch gelungen und geradezu eine Augenweide. Hier hat der Illustrator sich wirklich austoben dürfen. Die Geschichte an sich ist in vier Handlungsstränge aufgeteilt. Wir verfolgen nicht nur die spannenden Abenteuer von Sam, der sich mit den kriegerischen Einhörnern herumschlagen muss, und dabei eine schicksalhafte Verbindung zu einem Einhorn knüpft. Sondern auch die Geschichten eines jungen Zentauren, einer Pegasus-Stute und eines jungen Mädchens, die per Zufall zu einer Kelpie wird, um fortan im Meer leben zu müssen. Man spürt auf jeder Seite die Liebe zum Detail und auch den Sagenschatz der griechischen Mythologie, aus dem die Autorin aus dem Vollen schöpft. Auch alle Hauptfiguren sind sympathische Helden, von denen jeder seinen eigenen Weg gehen muss und auch nicht selten in Konflikt mit dem eigenen Gewissen gerät. Nicht zuletzt ist aber die Freundschaft, die alle Widerstände überwindet, das zentrale Motiv. Das macht es für mich zu einem gelungenen Jugendbuch, das mit seiner bildgewaltigen Erzählweise, dem sehr leichten Schreibstil und mit viel Fantasie, Lust auf mehr Abenteuer macht. Auf jeden Fall ist das ein sehr gelungener Auftakt, dem hoffentlich noch einige spannende Abenteuer folgen werden.