Leider nicht überzeugend...
Paper Princess
Inhalt
Es geht um die 17 jährige Ella, die nicht nur ihre Mutter verloren hat, sondern auch ihren Vater - den sie nie wirklich gekannt hat.
Mit seinem Tod leitet sich mit einem Schlag eine komplette ...
Inhalt
Es geht um die 17 jährige Ella, die nicht nur ihre Mutter verloren hat, sondern auch ihren Vater - den sie nie wirklich gekannt hat.
Mit seinem Tod leitet sich mit einem Schlag eine komplette Wendung in ihrem Leben ein. Ein Mann behauptet von nun an ihr Vormund zu sein - Callum Royal. Er ist der beste Freund ihres Vaters gewesen und nimmt Ella zu sich, wo er mit seiner Freundin und seinen 5 Söhnen lebt. Denen gefällt es natürlich gar nicht, dass Ella ab sofort bei ihnen lebt, deshalb machen sie ihr den Start zur Hölle. Vor allem Reed Royal gefällt es gar nicht, dass Ella von nun an dort lebt. Oder?
Die Idee hat mich sehr neugierig gemacht, weshalb ich es auch sofort angefragt habe. Mit der Umsetzung war ich insgesamt aber nicht allzu sehr zufrieden, was meiner Meinung nach aber an den Charakteren lag, die noch einiges an Schwächen hatten und die Handlungen somit etwas oberflächlich und nicht immer ganz nachvollziehbar werden ließen,
Sonst ist es eine relativ locker gehaltene Story, es gab auf jeden Fall auch gute Ansätze, wo die Autorinnen etwas auf die Geschichte der Charaktere eingegangen sind, die auch neugierig auf neues machen. Auf der anderen Seite war vieles aber auch wieder vorhersehbar, sodass sich die Geschichte auch nicht so wirklich von so vielen bisher erschienen Büchern in diesem Genre abhebt.
Durch den lockeren und flüssigen Schreibstil kommt man schnell voran und will es auch nicht weg legen. Trotz manch suspekter Situationen, ist der Suchtfaktor trotzdem gegeben.
Sehr gut gelungen ist aber, vieles humorvoll zu gestalten, sodass dann die guten Seiten der Charaktere auch hervorgebracht wurden.
Charaktere
Ella hat mit ihren 17 Jahren auf jeden Fall schon einiges erlebt - weswegen ich schon wirklich Respekt vor ihr hatte. Wett macht sie diese Lücke größtenteils, mit ihrem selbstbewussten und schlagfertigen und sarkastischem Auftreten, sodass man kaum merkt, was sie schon durch gemacht hat. Man merkt aber natürlich sehr schnell, dass das in ihrem Fall dem Selbstschutz dient, was ich auch vollkommen verstehen kann.
Aber wie ein siebzehn jähriges Mädchen sonst so als Protagonistin präsentiert worden ist, war meiner Meinung nach etwas zu oberflächlich und aus moralischer Sicht auch komplett falsch angesetzt. Sie wird zu Anfang von ihren neuen "Brüdern" ziemlich oft beleidigt und gemobbt, - auf moralisch völlig niedrigstem Niveau - aber das kümmert sie im Endeffekt nicht wirklich. Sie tanzt nach der Nase der Royal Brüder, zieht sich zu einem natürlichen vollkommen hingezogen - obwohl dieser derjenige war, der sie, meiner Meinung nach, am schlimmsten beleidigt hat - und ist da teils so naiv, dass es mir mit der Empathie durchging und ich nur den Kopf schütteln konnte. Das hat mir an ihr gar nicht gefallen und hat sie mir wirklich zu oberflächlich erscheinen lassen.
Man merkt auf jeden Fall , dass sie trotz allem erst 17 ist. Als Vorbild fungiert sie als Protagonistin nicht so wirklich, was wirklich schade ist, da in ihr auf jeden Fall weit mehr Potential steckt.
Von den Royal Brüdern, waren Easton und Reed am stärksten vertreten. Beide ähneln sich eigentlich erstmal so ziemlich. Dass Ella da ist, gefällt ihnen überhaupt nicht, dementsprechend behandeln sie sie herablassend und lassen sie spüren, dass sie nicht erwünscht ist. Dennoch ist da etwas, vor allem auch bei Reed, dass vor allem für Ella ziemlich anziehend wirkt. Gut, dass konnte ich jetzt nicht so wirklich verstehen. Man merkt auf jeden Fall, dass ihn und Easton irgendwelche inneren Dämonen quälen, denn auch sie haben es in letzter Zeit nicht einfach gehabt, aber das gibt ihnen meiner Meinung nach nicht das Recht, so ausfallend zu werden. Aus ethischer Sicht - und in diesem Alter - völlig unangebracht, das dann auch noch gut zu heißen, indem Ella darauf mit Verlangen nach Reed reagiert.
Dadurch, dass man auf jeden Fall auch gezeigt bekommen hat, dass sie sich über diese Seite ihrer Persönlichkeit auch hinweg setzen können und auch eine andere Seite zeigen können, hat mich insgesamt etwas milder gestimmt.
Ein Nebencharakter, der mir noch gefallen hat, was Valerie - Ellas Freundin, die sie dort kennen lernt. Bei den anderen wurde auch einiges an Potential nicht ausgeschöpft oder man ist nicht weiter auf deren Charakter eingegangen oder sie waren so voller Klischees, dass ich sie eigentlich kaum für voll genommen habe.
Fazit
Insgesamt muss ich sagen, dass ich wohl mit etwas zu hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen bin. Die Idee klang wirklich gut, schlussendlich hat sich das Buch in seiner Umsetzung aber nicht wirklich von anderen abgehoben und dieses Einzigartige hat mir gefehlt. Die Ansätze bei den Charakteren waren nicht immer schlecht, das Hauptaugenmerk wurde aber zu sehr auf die negativen Eigenschaften gelenkt, sodass die Handlungen und Situationen mir nicht so ganz authentisch waren.