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Veröffentlicht am 18.08.2020

Erdrückende Stimmung

Hitze
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„Oscar ist tot, weil ich ihm beim Sterben zugesehen habe, ohne mich zu rühren.“

Der Roman „Hitze“ von Victor Jestin, erschienen am 12. Mai 2020 im Kein&Aber Verlag, greift diverse Themen wie Suizid, ...

„Oscar ist tot, weil ich ihm beim Sterben zugesehen habe, ohne mich zu rühren.“

Der Roman „Hitze“ von Victor Jestin, erschienen am 12. Mai 2020 im Kein&Aber Verlag, greift diverse Themen wie Suizid, das erste Mal, Homosexualität und Freundschaften auf.

Klappentext: Während seine Altersgenossen bei Rekordhitze feiern, trinken und unbedingt noch ein Mädchen klarmachen wollen, taumelt der 17-jährige Léonard alleine und übermüdet durch die letzten Stunden seiner Sommerferien auf einem französischen Campingplatz. Die Nacht zuvor steckt ihm in den Knochen: Er hat einem Jungen reglos beim Selbstmord zugesehen ist dessen Tod also seine Schuld? Zugleich verwirrt ihn die verführerische Luce, hilflos und hingerissen ist er ihren schamlosen Spielchen ausgesetzt. Gefangen in seinen komplexen und gegensätzlichen Gefühlen, vermag Léonard seinem Delirium kaum zu entrinnen.

Wir haben es hier mit einem Roman zu tun, welcher für mich leider viel zu früh geendet hat bzw. zu kurz war mit 157 Seiten. Ich hätte gerne noch mehr und weitergelesen. Das Ende ist sehr abrupt gekommen und lässt so einige Fragen offen im Raum stehen, was für mich wiederrum einen gewissen Reiz ausmacht. Der Protagonist Leo, beobachtet durch Zufall den Suizid von Oscar, einem anderen Jugendlichen, schreitet jedoch nicht ein. Es stellt sich also die Frage, ob er ihn sterben lassen hat, um durch die Augen Oscars seinen eigenen Tod nahe zu sein, ohne selbst Schäden davon zu tragen, oder aber auch um sich selbst zu bestrafen…

Mich hat der Schreibstil von Jestin sehr beeindruckt und ich bin schon gespannt auf weitere Werke von ihm. Daumen hoch also für seinen Debütroman!

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Zu hohe Erwartungen

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wahrscheinlich mit einer viel zu hohen Erwartungshaltung an dieses Buch heran gegangen bin. Mich konnte es leider so gar nicht überzeugen. Es gab zwar einige süße ...

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wahrscheinlich mit einer viel zu hohen Erwartungshaltung an dieses Buch heran gegangen bin. Mich konnte es leider so gar nicht überzeugen. Es gab zwar einige süße Passagen, aber im großen und ganzen war mir die Handlung zwischen Greyson und Eleanor zu kurz gekommen. Bis auf eine leicht feurige Szene zwischen den beiden ist kaum etwas passiert und zum Großteil haben wir die ganze Zeit etwas von den Kindern erfahren. Leider mein erstes Buch vom LYX-Verlag, das mich nicht begeistert hat, auch wenn ich den Schreibstil aus den abwechselnden Perspektiven und den eingebauten E-Mail Elementen gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Unvergessliches Leseerlebnis

Zugvögel
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„Um mich her treiben Eisberge, ein kristallklares Meer wie aus blauem Glas und ein endloser Schneehimmel. Wie kann es sein, dass so viel Schönheit noch existiert? Wie kann sie unsere Zerstörungswut überlebt ...

„Um mich her treiben Eisberge, ein kristallklares Meer wie aus blauem Glas und ein endloser Schneehimmel. Wie kann es sein, dass so viel Schönheit noch existiert? Wie kann sie unsere Zerstörungswut überlebt haben?“

Der Roman „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy befasst sich zu einem großen Teil mit dem Natur- und Tierschutz, aber führt auch andererseits zu den tiefen, verletzlichen Seiten des Lebens. Er erscheint am 26. August 2020 im S.Fischer Verlag.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt und der Leser bekommt immer wieder Eindrücke, welche in Frannys vergangenes Leben führen. Im Laufe des Buches bekommt man einen immer deutlicheren Eindruck davon, warum Franny so ist, wie sie ist und warum sie ohne Rast ist.

Man hat es hier eindeutig mit einem Roman mit interessanten Zukunftsvisionen zu tun, welcher einige überraschende Wendungen nimmt und trotz all den schlechten Dingen, wie kaum noch wildlebenden Tieren, leer gefischten Ozeanen und allgemein zerstörter Wildnis, stets die Hoffnung nicht verliert.

Für mich ist dieser bewegende Roman ein atemberaubendes und unvergessliches, wenn auch herausforderndes und teilweise aufwühlendes Leseerlebnis gewesen!

Veröffentlicht am 09.08.2020

Schon jetzt ein Jahreshighlight

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Jan Beck’s Debütthriller „Das Spiel – Es geht um dein Leben“ lässt euch das Blut in den Adern gefrieren und beschert einige Schockmomente. Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und lässt den potenziellen ...

Jan Beck’s Debütthriller „Das Spiel – Es geht um dein Leben“ lässt euch das Blut in den Adern gefrieren und beschert einige Schockmomente. Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und lässt den potenziellen Leser in der Buchhandlung direkt nach diesem Schätzchen greifen. Es besteht aus vielen einzelnen Charakteren, mit jeweils eigenen Handlungen, welche jedoch immer mehr miteinander verknüpft werden und somit am Ende ein in sich rundes Ende ergeben. Die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere ist perfekt gelungen und vor allem das Schicksal der 17-jährigen Mavie hat es mir angetan. Mit Christian Brand und Inga Björk haben wir ein interessantes Ermittlerduo der Europol. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass man sich alles sehr gut bildlich vorstellen konnte und jede Szene mehr als gelungen ist. Es herrschte eine stetige Spannung in diesem Buch, welche bis zum Ende hin stetig anstieg, einen fast wahnsinnig machte und durch die teilweise unerwarteten Wendungen und ab und zu sehr blutrünstigen Schockmomente verstärkt wurde. Die kurz gehaltenen Kapitel, welche die Spannung noch weiter haben ansteigen lassen, haben das Buch zu einem richtigen Pageturner werden lassen, sodass ich das Buch innerhalb von weniger als 48 Stunden inhaliert habe.

„Das Spiel“ hat für mich alles, was ein sehr guter Thriller haben muss und landet daher definitiv in meiner Kategorie der Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 08.08.2020

Dieser Roman geht mitten ins Herz!

Für eine Nacht sind wir unendlich
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Lea Coplin hat mit „Für eine Nacht sind wir unendlich“ genau das richtige für den Sommer geschaffen, besonders für den ganz speziellen Corona-Sommer dieses Jahr. Durch das Buch kommt direkt Festivalstimmung ...

Lea Coplin hat mit „Für eine Nacht sind wir unendlich“ genau das richtige für den Sommer geschaffen, besonders für den ganz speziellen Corona-Sommer dieses Jahr. Durch das Buch kommt direkt Festivalstimmung auf und man fühlt sich direkt so, als wäre man selbst mitten drin auf dem Glastonbury Festival in England.

Die beiden Protagonisten, Liv und Jonah, sind zwei absolut sympathische Charaktere. Liv, welche ihrer Tante im Falafelstand auf dem Festival helfen will und Jonah, welcher mit seinen Freunden zum Feiern aus Deutschland angereist ist. Blöd nur, dass Liv’s merkwürdiger Freund Laurent nur Stress macht und Jonah’s Ex Annika mit auf dem Trip dabei sind. Die beiden treffen durch Zufall aufeinander und verbringen die Nacht miteinander (und ja, in einer Nacht kann verdammt viel passieren!).

Durch Coplins präzise Beschreibung der Ereignisse in der besagten Nacht, kommt es einem so vor, als wäre man live dabei, wenn sich Liv und Jonah Stück für Stück näherkommen. Lasst euch also von diesem fabelhaften Roman verzaubern und taucht für rund 300 Seiten ein in die Nacht, in der Liv und Jonah unendlich sind.