mittelmäßig
Clans of London, Band 1: HexentochterCaroline ist ein ganz normales Mädchen, das glaubt sie zumindest, bis sie dem charmanten Ash begegnet. Er eröffnet ihr, dass er ein Magier und sie selbst eine Hexe ist. Da sie im Kinderheim aufgewachsen ...
Caroline ist ein ganz normales Mädchen, das glaubt sie zumindest, bis sie dem charmanten Ash begegnet. Er eröffnet ihr, dass er ein Magier und sie selbst eine Hexe ist. Da sie im Kinderheim aufgewachsen ist, wurde ihre Magie nie aktiviert. Genau das wird zum Problem, denn wenn die Magie bis zu Carolines 18. Geburtstag nicht aktiviert wird, muss sie sterben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn ihr Geburtstag ist schon in wenigen Tagen. Ash ist ihr eine unentbehrliche Hilfe, und bald schon findet sie ihn gar nicht mehr so arrogant und ungehobelt, wie am Anfang. Im Laufe der Geschichte erfährt Caroline, dass sie Teil einer uralten Prophezeiung ist. Daher machen die zwei mächtigsten Hexenclans von London Jagd auf sie…
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Die Geschichte wird nicht nur von Caroline erzählt, in mehreren Traumsequenzen erfährt man auch etwas über andere Personen. Diese Sequenzen sind in einer schnörkeligen Schreibschrift geschrieben, die nicht so leicht zu entziffern ist. Außerdem ist lange Zeit nicht klar, um wen und was es da geht, das wird erst später klar. Das hat mich ein bisschen gestört.
Die Charaktere fand ich in Ordnung, aber nicht berauschend. Sie haben alle ihr Klischee zu erfüllen und es ist schwer, andere Seiten an ihnen zu entdecken.
Caroline beispielsweise bekommt von Ash gesagt, dass sie eine Hexe ist. Ihre Reaktion ist quasi gar nicht vorhanden. Selbst Harry Potter hat ungläubig reagiert, als Hagrid ihm erzählt hat, dass er ein Zauberer ist. Caroline nimmt es einfach hin. Außerdem macht sie eine ziemliche Wandlung durch, die ich nicht authentisch fand. Zuerst ist sie stur, fast bockig, will alles allein machen und sich von niemandem helfen lassen. Und später dann das exakte Gegenteil: ohne Ash oder Henri traut sie sich keinen Schritt mehr.
Den ganzen Trubel um die „geheimnisvolle und unheilbringende“ Prophezeiung habe ich gar nicht verstanden. Die Clans reagieren völlig bescheuert, sie schießen mit Kanonen auf Spatzen. So wird z.B. eine ganze Generation von Töchtern getötet, und jeder findet das in Ordnung.
Das große Finale am Ende ist nicht halb so spannend, wie ich es erhofft hatte. Es hat so einige Logik-Fehler und Lücken, die mich ziemlich genervt haben.
Alles in allem bin ich etwas enttäuscht. Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen, doch leider war es eben nicht wie erwartet. Daher kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen und bin gespannt, ob der nächste Band besser ist.