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Veröffentlicht am 03.04.2020

genialer Auftakt

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Im Reich Demora ist es gang und gäbe, dass eine Kupplerin heiratswillige Paare zusammenbringt, die sich vorher noch nie gesehen haben. Für Sage ist das undenkbar und sie wehrt sich mit Händen und Füßen ...

Im Reich Demora ist es gang und gäbe, dass eine Kupplerin heiratswillige Paare zusammenbringt, die sich vorher noch nie gesehen haben. Für Sage ist das undenkbar und sie wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, verkuppelt zu werden. Da sie keine Eltern mehr hat, und ihr Onkel sie nicht länger bei sich behalten will, beginnt sie eine Lehre bei einer Kupplerin. Dort ist es ihre Aufgabe, die jungen adligen Damen zu dem großen Verlobungsball zu begleiten, und die Soldaten, die für ihre Sicherheit sorgen sollen, zu bespitzeln. Im Reich braut sich etwas zusammen und schon bald findet sich Sage zwischen den Fronten wieder. Sie weiß nicht mehr, wem sie trauen soll, und dann kommen auch noch ihr Herz und ihre Gefühle ins Spiel…

Mir hat dieser Reihen-Auftakt sehr gut gefallen, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Autorin nimmt einen mit in eine wunderschöne, unbekannte Welt. Ich hatte keine Schwierigkeiten, in die Geschichte einzusteigen, die Autorin schreibt klar und flüssig, die Seiten fließen leicht dahin. Im Buch enthalten sind mehrere Perspektivwechsel, die anfangs nicht so leicht einzuordnen sind. Nicht nur Sage kommt zu Wort, auch andere Personen schildern ihre Sichtweise. Später im Buch kann man das dann aber alles zuordnen und es bekommt seinen Sinn.

Sage als Charakter hat mir sehr gut gefallen. Sie wird nicht als arme Jungfer in Nöten beschrieben, sondern nimmt selbst die Zügel in die Hand. Sie hat kein Problem damit, Risiken einzugehen und für das zu kämpfen, was ihr wichtig ist. Auch wird sie nicht als eitles, hochnäsiges Püppchen beschrieben, das für Menschen unter ihrem Stand nur Herablassung und Spott übrighat. Sage ist es egal, welchen Stand ein Mensch hat, sie ist sich auch nicht zu schade, sich mal die Hände schmutzig zu machen.

Den männlichen Part kann ich nicht mit Namen benennen, weil das direkt ein Spoiler wäre. Natürlich spielt auch in diesem Buch die Liebe eine große Rolle, und ausgerechnet Sage, die nie heiraten wollte, erwischt es mit voller Macht. Der männliche Hauptcharakter spielt ein eigenes Spiel, ähnlich wie Sage, und es ist lange nicht klar, wer er in Wahrheit ist, und für welche Seite er spielt. Trotzdem kommen sich die beiden näher und helfen sich gegenseitig.

Am Ende gibt es einen tollen Showdown, der mich nicht enttäuscht hat. Die Masken fallen, die wahren Personen kommen zum Vorschein. Sage erlebt eine riesige Enttäuschung doch am Ende wird alles gut.

Für mich ist das Buch ein tolles Leseerlebnis gewesen. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

schöner Roman

Das Erwachen der Lady Mayfield
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Hannah Rogers arbeitet als Gesellschafterin bei Marianna Mayfield. Diese unterhält eine Affäre mit einem Londoner Gentleman. Um diese zu unterbinden, beschließt Sir John Mayfield, aufs Land zu ziehen. ...

Hannah Rogers arbeitet als Gesellschafterin bei Marianna Mayfield. Diese unterhält eine Affäre mit einem Londoner Gentleman. Um diese zu unterbinden, beschließt Sir John Mayfield, aufs Land zu ziehen. Unterwegs verunglückt die Kutsche und als Hannah wieder aufwacht, ist alles anders…

Mir hat die Geschichte eigentlich ganz gut gefallen. Die Autorin nimmt einen mit in die Zeit des Regency. Mit wenigen Worten gelingt es ihr, eine Kulisse für ihre Geschichte zu schaffen. Die Sprache der Figuren ist einem historischen Roman angemessen, ohne zu gestelzt oder übertrieben zu sein.

Einige wenige Kapitel werden aus Marianna Mayfields Sicht geschrieben, die meisten schildert Hannah oder ein Anwalt, der im Verlauf der Geschichte dazu kommt.

Die Figuren wirken soweit glaubhaft auf mich, sie verhalten sich authentisch. Einige Handlungsweisen sind vielleicht etwas unverständlich, aber schließlich waren das noch andere Zeiten und Sitten.

Natürlich geht es auch in diesem Roman um die ganz große Liebe, Verrat, Geheimnisse und Intrigen. Die Liebesgeschichte hat mir gut gefallen, auch wenn es mir zu schnell ging. Erst war da nur körperliche Anziehung und dann wird plötzlich von Liebe gesprochen.
Drama gibt es natürlich auch, denn Hannah befindet sich mit ihren Gefühlen im Zwiespalt. Sie fühlt sich zu zwei Männern hingezogen.
Außerdem gibt es in ihrer Vergangenheit etwas, das für Zündstoff sorgt und sie fast ins Gefängnis bringt.

Alles in allem ein amüsanter Roman für ein paar kurzweilige Stunden. Man kann den Kopf ausschalten und sich einfach treiben lassen.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Ganz netter Roman mit völlig austauschbarer Geschichte und Charakteren

Fast geküsst ist halb verliebt
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Die 21-jährige Emma lebt zusammen mit ihrer Freundin Rebecca in einer WG. Eines Morgens begegnet sie Rebeccas One-Night-Stand Paul in der Küche. Die beiden geraten sofort aneinander, aber sie gehen sich ...

Die 21-jährige Emma lebt zusammen mit ihrer Freundin Rebecca in einer WG. Eines Morgens begegnet sie Rebeccas One-Night-Stand Paul in der Küche. Die beiden geraten sofort aneinander, aber sie gehen sich nicht mehr aus dem Kopf...

Die Idee der Geschichte ist gar nicht mal so verkehrt: Mädchen verliebt sich in den One-Night-Stand der besten Freundin, aber die Umsetzung war wirklich zum Davonlaufen.

Die Geschichte wird sowohl von Emma als auch von Paul erzählt, das soll dem Ganzen wohl mehr Tiefe geben, was leider nicht funktioniert.

Emma benimmt sich wie ein Mädel in der Pubertät, ist völlig naiv und unreif. Außerdem scheint sie kaum einmal logisch zu denken, bildet sich sofort ein Urteil und steckt jeden in eine Schublade. Zudem passt sie nicht in das gesellschaftlich anerkannte Klischee, wie man aussehen soll. An sich ganz löblich, wenn nicht ständig darauf herumgeritten werden würde. So versichert ihr Paul gönnerhaft, dass sie "auch so" "Ganz hübsch" wäre, und scheint zu erwarten, dass sich das arme Mädel dafür auch noch bedankt.

Paul hatte eine "schwere" Beziehung, die Trennung war nicht einfach, weshalb er, ohne nachvollziehbaren Grund, beschließt, ein Bad Boy zu werden. Dementsprechend verhält er sich auch, bis Emma auftaucht. Damit ändert sich alles natürlich schlagartig. Er hat Angst, dass er langweilig wirken könnte, deshalb verheimlicht er, dass er auf seine jüngere Schwester und seine Nichte aufpasst.

Natürlich gibt es noch ein dramatisches Highlight zum Schluss, von dem ich total genervt war, weil -> total vorhersehbar, und mit ein bisschen gesundem Menschenverstand vermeidbar.

Für mich war das Buch nichts, es ist eine Geschichte für Mädchen um die 13/14 Jahre, mit völlig austauschbaren Charakteren ohne Tiefgang und einer Geschichte, die nicht mal ansatzweise glaubwürdig ist.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

etwas Geduld am Anfang, dann wird es spannend!

Birthday Girl - Vier Freundinnen. Ein tödliches Geschenk.
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Clarys, Andrea und Zoe werden von ihrer Freundin Joanne auf ein Überraschungswochenende nach Schottland eingeladen. Die drei wissen nichts, sie halten den Ausflug für einen Versöhnungsversuch. Was sie ...

Clarys, Andrea und Zoe werden von ihrer Freundin Joanne auf ein Überraschungswochenende nach Schottland eingeladen. Die drei wissen nichts, sie halten den Ausflug für einen Versöhnungsversuch. Was sie nicht ahnen: das Wochenende dient nur einem-Rache!
Doch wer rächt sich hier an wem, und warum? Bevor das geklärt werden kann, ist eine der vier Freundinnen tot...

Der Schreibstil der Autorin hat mir recht gut gefallen, sie schreibt sehr flüssig. Anfangs war das Buch etwas langatmig, es hat einige Seiten gedauert, bis die Geschichte Fahrt aufgenommen hat.
Doch als es dann soweit war, konnte ich das Buch nicht mehr weglegen.

Die Autorin verrät immer gerade so viel, dass man sich seine eigenen Gedanken macht und Theorien aufstellt. Manche stellen sich im Lauf des Buches als wahr heraus, anderes nimmt rasante und unerwartete Wendungen.

Das Highlight am Ende war spannend und voller Tempo, wenn gleich es auch nicht total unerwartet kam. Ich hatte mir schon so etwas gedacht, aber das fand ich nicht so schlimm.

Die Charaktere sind in Ordnung, aber nicht originell. Sie handeln ihrem Klischee entsprechend, teilweise fand ich sie unpersönlich und fremd. Mir ist es nur schwer gelungen, einen Bezug zu Carys herzustellen, um die sich alles dreht.

Alles in allem war das ein spannendes Buch, das ein paar Längen am Anfang hat. Ein paar Abstriche musste ich auch bei den Charakteren machen, aber im Großen und Ganzen ist es ein gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

wunderschön atmosphärischer Roman

Die brennenden Kammern
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1562 in Carcassonne:
Minou ist die Tochter eines katholischen Buchhändlers. Sie liebt Bücher und hilft immer wieder im Laden ihres Vaters aus. Eines Tages bekommt sie eine Nachricht mit der Botschaft: ...

1562 in Carcassonne:
Minou ist die Tochter eines katholischen Buchhändlers. Sie liebt Bücher und hilft immer wieder im Laden ihres Vaters aus. Eines Tages bekommt sie eine Nachricht mit der Botschaft: Sie weiß, dass Ihr lebt. Minou kann sich darauf keinen Reim machen, dennoch begleitet sie diese Botschaft auf eine lange Reise. Über Toulouse kommt sie zusammen mit dem Hugenotten Piet schließlich nach Puivert, wo sich das Geheimnis um ihre eigene Herkunft schließlich lüftet.

Dieses Buch ist der Auftakt zu einer Serie, die zur Zeit der Glaubenskriege spielt. Mit wunderschön detaillierten Beschreibungen kreiert die Autorin eine tolle Atmosphäre, man kann richtig in das Buch eintauchen.
Die Umgebung wird sehr bildhaft beschrieben, das Kopfkino hat einiges zu tun.

Minou wird als junge, starke und selbstständig denkende Frau beschrieben, die für die kämpft, die sie liebt. Um diese Menschen zu schützen, muss sie einiges auf sich nehmen, denn die Zeiten sind hart und ihr Geliebter wird von allen Seiten gejagt. Doch auch sie hat eine Widersacherin, die sie unbedingt tot sehen will.

Piet ist sehr idealistisch, liebt Minou von ganzem Herzen und würde alles für sie tun, aber auch für seinen Glauben. Dieser Glaube macht ihn aber zum Feind von sehr mächtigen Männern.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und authentisch dargestellt, aber gerade auch die Antagonisten haben mir gefallen, weil sie wunderbar böse, durchtrieben und gefühlskalt beschrieben wurden, sehr interessant.

Gefühle kommen in diesem Buch sehr klar und deutlich zum Ausdruck, positive wie negative. Die Liebe zwischen Minou und Piet fand ich zuckersüß und wunderschön, denn sie nimmt dem Buch etwas von seiner Schwere.

Folter ist ein großes Thema, Fanatismus, Verfolgung, Inquisition. Ich hatte mehrmals eine Gänsehaut, wie grausam Menschen gegenüber anderen Menschen sein können.

Mich hat das Buch noch sehr lange beschäftigt aber auch erschreckt, weil wenn man sie gerade so manche Situationen ansieht, sind sie nicht so viel anders, wie in diesem Buch beschrieben.

Ich bin ganz begeistert von der Autorin und von diesem genialen Auftakt zu einer spannenden Reihe. Ich kann dieses Buch voll und ganz empfehlen und warte nun ungeduldig auf die Fortsetzung.

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