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Veröffentlicht am 17.07.2024

Das Rätsel um Lillys Bilder

Der Betrachter: Thriller
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In ihrem bereits neunten Fall bekommt es Spezialermittlerin Laura Kern erneut mit einem Serienmörder zu tun. Ein Obdachloser hat eine Frauenleiche in einer alten Lagerhalle gefunden. Das Opfer wurde in ...

In ihrem bereits neunten Fall bekommt es Spezialermittlerin Laura Kern erneut mit einem Serienmörder zu tun. Ein Obdachloser hat eine Frauenleiche in einer alten Lagerhalle gefunden. Das Opfer wurde in eine extrem kleine Holzkiste gezwängt, in ihrer Hand hält die tote Frau Teile eines Schmetterlings. Während Laura und ihr Kollege Max Hartung noch am Anfang ihrer Ermittlungen stehen, zeichnet Lilly, die in einer psychiatrischen Einrichtung lebt genau diese Auffindesituation nach. Lilly lebt seit Jahren abgeschirmt von der Außenwelt in der Psychiatrie und spricht kein Wort. Das Bild bleibt kein Einzelfall. Lilly fertigt weitere Zeichnungen an, die bizarre Morde ankündigen und diese auch folgen lassen. Woher hat Lilly dieses Wissen? Laura muss nicht nur einen Serienmörder jagen, sondern auch das Rätsel um Lillys Bilder lösen.
Wer die Bücher von Catherine Shepherd kennt, weiß dass die Autorin es immer wieder aufs Neue schafft einen unglaublich spannenden Thriller zu schreiben. Wie immer wird man von Beginn an in das Geschehen hineingeworfen und ist sofort von der Geschichte gefesselt. Geschickt werden falsche Fährten ausgelegt und die Liste der Verdächtigen wird immer länger. Doch dieses Mal kam noch dazu das Rätsel der Zeichnungen Lillys hinzu. Ein Mysterium, das kaum zu knacken ist. Die privaten Entwicklungen zwischen Laura und Taylor nehmen in diesem Band kaum Raum ein, dafür steht das Privatleben ihres Kollegen eher mal im Vordergrund. Doch hauptsächlich handelt das Buch von diesem extrem spannenden Fall, den ich jedem nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Top Thriller mit überraschenden Wendungen

Wenn sie lügt
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Fast 20 Jahre ist es her, dass die Freundesclique rund um Norah und Goran zerbrach. Die damals 17jährige Norah verliebte sich in den vier Jahre älteren David. Doch die junge Liebe endete recht schnell ...

Fast 20 Jahre ist es her, dass die Freundesclique rund um Norah und Goran zerbrach. Die damals 17jährige Norah verliebte sich in den vier Jahre älteren David. Doch die junge Liebe endete recht schnell und kurz darauf wurde David zum Mörder eines jungen Pärchens. Auf der Flucht kam er dabei ums Leben. Norah wurde daraufhin zur „Freundin des Killers“ abgestempelt und floh nach Dresden während Goran sein Glück in Berlin suchte.
Doch nun erhält Norah Drohbriefe, die klingen als würde David sie geschrieben haben. Ist er bei seiner Flucht doch nicht ertrunken? Norahs Mutter, die für Goran wie eine Ersatzmutter war, bittet ihn um Hilfe. Obwohl er seine Vergangenheit hinter sich lassen wollte, kehrt er dennoch zurück um Norah, die seine beste Freundin war, zu helfen. Doch um die Wahrheit ans Licht zu bringen, müssen sich beide auch ihrer Vergangenheit stellen.

Linus Geschke ist für mich schon seit jeher ein Garant für einen spannenden Thriller. Wie gewohnt geht es auch hier wieder gleich von Beginn an sehr spannend los.
Erzählt wird wechselweise aus der Sicht von Norah und Goran, die ihre wohlgehüteten Geheimnisse mit sich tragen. Erst sind es kleine Unstimmigkeiten und Widersprüche, dann kommen nach und nach die Lügen ans Licht. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblicke in die Zeit vor 19 Jahren, als das Unglück begann und anschließend seinen Lauf nahm. So formt sich langsam ein Gesamtbild für den Leser. Zudem gibt es auch ein paar Passagen aus der Täterperspektive, doch wer dahintersteckt wird erst ganz zum Schluss aufgelöst.
Ein durchweg fesselnder Thriller auf einem hohen Spannungsniveau. Hat man erst einmal mit dem Lesen begonnen, mag man gar nicht mehr aufhören. Dafür sorgen auch die angenehm kurzen Kapitel und der ständige Wechsel der Perspektive. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen mit denen man nicht gerechnet hat.
Wieder mal ein Top-Thriller in gewohnter Manier. Nachdem mir der letzte stand-alone „Die Verborgenen“ nicht so ganz zugesagt hat, bin ich von dem neuen Werk wieder vollauf begeistert. Angekündigt ist eine neue Trilogie, ich bin gespannt!

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Einfach gnadenlos gut!

Krähentage
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„Härter, blutiger, spannender – ein atemberaubender Thriller“ lautet die vielversprechende Werbung für diesen Thriller. Worte, denen man normalerweise nicht viel Glauben schenken darf. Doch in diesem Fall ...

„Härter, blutiger, spannender – ein atemberaubender Thriller“ lautet die vielversprechende Werbung für diesen Thriller. Worte, denen man normalerweise nicht viel Glauben schenken darf. Doch in diesem Fall trifft es absolut zu: „Krähentage“ ist ein Hammerthriller, der diese Versprechungen vollkommen erfüllt.
Der erste Fall für die neue Ermittlereinheit „Gruppe 4“, eine Einheit zur Aufklärung von Serienverbrechen, stellt alle vor ein Rätsel. Die Leiche einer älteren Frau wird gefunden, die schon längere Zeit tot ist. Doch nachweislich wurde die Frau noch vor kurzem von Nachbarn gesehen. Bald darauf liegt ein junger Student tot in seiner Wohnung. Auch ihn wollen Zeugen noch zu einem Zeitpunkt gesehen haben, als dieser bereits tot war.
In den abgedunkelten Wohnungen der Opfer finden sich zudem ausgehungerte Krähen, die eine mysteriöse Botschaft mit sich tragen. Schnell wird klar, dass das Team es hier mit einem perfiden Mörder zu tun hat, der vor nichts zurückschreckt.

Jakob Krogh und Mila Weiss sind die beiden leitenden Ermittler der neuen Sondereinheit, die aus insgesamt sechs Ermittlern besteht. Davon ist jeder auf ein anderes Fachgebiet spezialisiert. Insgesamt ein bunter Mix an Charakteren, die zwar unterschiedlich, aber allesamt sympathisch sind. Zusammen ergänzen sie sich zu einem sehr guten und kompetenten Team. Auch Jakob und Mila müssen sich erst einmal kennenlernen und zusammenraufen. Zudem tragen beide Ermittler ein belastendes Geheimnis mit sich herum.
Das Buch ist von Beginn an sehr spannend. Das Kuriose ist, dass man recht früh den Täter kennenlernt und trotz dieses Wissens die Spannung weiterhin sehr hoch bleibt. Auch das Tempo ist hoch, es passiert ständig etwas. Die Beschreibungen der Opfer und Taten sind teilweise heftig, man bekommt Bilder in den Kopf, die man schnell wieder vergessen möchte. Trotzdem habe ich dieses Buch geliebt, ein richtiger Pageturner. Zum Ende hin gibt es noch mal eine große Überraschung, mit dem man absolut nicht rechnen konnte. Einfach gnadenlos gut!

Für mich war es das erste Buch von Benjamin Cors, aber bestimmt nicht das letzte. Ein Thriller, den ich mit gutem Gewissen gerne weiterempfehlen kann. Da auch noch ein paar kleine Fragen offengeblieben sind, hoffe ich auf eine Fortsetzung der Reihe mit diesem tollen Ermittlerteam.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Auf den Spuren von Bonnie und Clyde

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Im Wald wird eine Frauenleiche gefunden, die auf den ersten Blick nach halb Mensch, halb Tier aussieht, da sie ein Geweih trägt. Bei der Toten handelt es sich um Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, ...

Im Wald wird eine Frauenleiche gefunden, die auf den ersten Blick nach halb Mensch, halb Tier aussieht, da sie ein Geweih trägt. Bei der Toten handelt es sich um Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, die für ihre großzügigen Spenden bekannt war. Nominiert war Charlotte für einen wichtigen Medienpreis, den Hirsch. Schnell gerät Leo Tempel, die 22-jährige Tochter der Toten in den Verdacht etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Doch Art Mayer hat da seine Zweifel.
Als kurz darauf eine zweite Frau auf ähnliche Weise inszeniert aufgefunden wird, die ebenfalls zu den Nominierten zählte, stellt sich die Frage, ob Berlin seine jüngsten Serientäterin jagt oder doch etwas anderes dahintersteckt.
Nach „Der Morgen“ nun also der zweite Fall für Art Mayer und Nele Tschaikowski. Zwei unbequeme Protagonisten, die man einfach mögen muss. Art zeichnet sich durch seine raue Schale aus, die aber durchaus einen weichen Kern besitzt. Zudem sind viele der Polizeiregeln für Art nur dazu gemacht, um sie zu brechen. Aber der Zweck heiligt bekanntlich ja die Mittel und so kommt Art auf seine spezielle Weise bei den Ermittlungen wenigstens stückweise voran, während er sonst gegen Mauern laufen würde. Nele hingegen hat in diesem Fall noch mit ihrer Schwangerschaft zu kämpfen, aber auch mit den Dämonen, die noch aus dem ersten Fall hervorgehen. Der Fall ist zwar in sich geschlossen, doch gerade was die privaten Entwicklungen angeht, ist es eher ratsam die Bücher in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen, da, vieles auf einander aufbaut.
Zu dem eigentlichen Fall gibt es noch einen zweiten Erzählstrang, bei dem sich eine Unbekannte mit einer Botschaft an ihr noch ungeborenes Kind wendet. Sie erzählt darin ihre Geschichte, die ein bisschen an Bonnie und Clyde erinnert. Wer sich hinter der Unbekannten verbirgt und was das alles mit den beiden Morden zu tun hat, zeigt sich erst ganz zum Schluss.
Der Erzählstil von Marc Raabe ist einfach unvergleichlich, da extrem spannend und flüssig mit guten Dialogen. Man wird von Beginn an sofort in die Handlung hineingezogen. Zudem gibt es auch immer wieder Bezüge zum aktuellen Zeitgeschehen wie z.B. sich an die Straße klebende Klimaaktivisten. Dies macht die Handlung umso lebendiger. Das Tempo und die Spannung sind von Beginn an sehr hoch und können bis zur letzten Seite gehalten werden. Gerade zum Ende hin gibt es zahlreiche Twists, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Für mich ist die Art-Mayer-Serie das Beste, was Marc Raabe bisher geschrieben hat, und ich kenne alle seine Thriller. „Die Dämmerung“ ist schon jetzt mein persönliches Highlight für dieses Jahr. Für das Frühjahr 25 ist bereits ein dritter Band „Die Nacht“ angekündigt. Ich hoffe, dass es danach noch viele Folgebände geben wird.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Genial konstruierter vierter Fall

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Der vierte Grenzfall knüpft unmittelbar an den Vorgängerband „Grenzfall – In der Stille des Waldes“ an. Da noch immer Roza Szabo spurlos verschwunden ist, lässt Chefinspektor Krammer kurzentschlossen ihre ...

Der vierte Grenzfall knüpft unmittelbar an den Vorgängerband „Grenzfall – In der Stille des Waldes“ an. Da noch immer Roza Szabo spurlos verschwunden ist, lässt Chefinspektor Krammer kurzentschlossen ihre Wohnung öffnen. Doch statt der vermissten Kollegin findet sich dort ein unbekannter männlicher Toter, der eine Tauchermaske trägt. Eine Spur führt nach Deutschland zum Walchensee, daher bittet Krammer seine deutsche Kollegin Alexa Jahn um Mithilfe. Eine mühsame Spurensuche beginnt.

Auch der vierte Band ist wieder sehr spannend geschrieben. Es empfiehlt sich übrigens bei dieser Reihe unbedingt die chronologische Reihenfolge einzuhalten, da zum einen die Handlung aufeinander aufbaut, aber auch vieles verraten wird, was in den Vorgängerbänden eine Überraschung ist. Der Fall ist zwar in sich geschlossen, doch gerade die privaten Entwicklungen der beiden Hauptprotagonisten machen den Charme des Buches aus.
Dieses Mal ermitteln Krammer und Jahn eher selten miteinander, sondern verfolgen getrennt die kaum vorhandenen Spuren. Eine sehr anstrengende Suche, doch letztendlich führt ein kleines Detail zum nächsten. Dazwischen gibt es immer wieder mal Einschübe aus der Perspektive einer Frau, die wahrlich nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht. Mit Entsetzen verfolgt man ihre Lebensgeschichte, kann sie aber anfangs überhaupt nicht in Zusammenhang mit der restlichen Handlung bringen. Erst kurz vor dem Ende lichtet sich das Dunkel und alle Puzzlestückchen fallen nacheinander auf ihren Platz. Dann auch erkennt man erst, wie genial dieser Fall wieder konstruiert war und all die vielen Rätsel erscheinen dann logisch und klar.
Natürlich gibt es am Ende wieder einen Cliffhanger, der die Neugier auf den nächsten Fall weckt. Der finale fünfte Band wird leider erst im Januar 25 erscheinen. Leider eine lange Zeit, aber ich freue mich darauf.

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