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Veröffentlicht am 23.10.2018

Sehr starkes Debüt

Höllenjazz in New Orleans
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Inhalt

New Orlweans, 1919. In der Stadt herrschen Chaos und Korruption. Gerade erst wurde das berühmte Vergnügungsviertel Storyville geschlossen, die Prohibition verabschiedet und der Mafia zu neuer Macht ...

Inhalt

New Orlweans, 1919. In der Stadt herrschen Chaos und Korruption. Gerade erst wurde das berühmte Vergnügungsviertel Storyville geschlossen, die Prohibition verabschiedet und der Mafia zu neuer Macht verholfen. Zur selben Zeit versetzt der "Axeman" die Stadt in Angst und Schrecken. Der geheimnisvolle Killer mordet scheinbar willkürlich und bewegt sich wie ein Phantom durch die Straßen.
Doch Detective Lieutnant Michael Talbot ist ihm dicht auf den Fersen. Der ehemalige Polizist Luca D'Andrea sucht ebenfalls nach dem Axeman - im Auftrag der Mafia. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie und ihren besten Freund, den Jazztrompeter Louis Armstrong, mitten in den Fall hineintreibt.

Eindruck

Drei Ermittler - aus drei unterschiedlichen Gründen - und ein Serienkiller. Das ganze, intelligent, atmosphärisch und nicht durchschaubar spannend verwoben. "Höllenjazz in New Orleans" hat tolle, teils knorrige Charaktere und wahnsinnig gute Beschreibungen von New Orleans. Das hier Fakten und Fiktion miteinander versponnen wurden, macht das ganze noch runder und attraktiver. Allerdings wurde der "Axeman" - anders als hier - real nie gefasst. Oder scheint es nur so, als wäre der Fall geklärt...?!

Fazit

Ein sehr starkes Debüt, das mir Lust auf die ganze Reihe gemacht hat. Ich will mehr von diesem Autor und warte jetzt ungeduldig auf Band 2 den "Todesblues in Chicago.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Unvorstellbar wenn es so gewesen wäre, ein Alptraum wenn es so sein wird

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Inhalt

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reiches überwacht werden. Erst als ...

Inhalt

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reiches überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen,
ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet.

Eindruck

Eschbach hat mit diesem Buch einen Nerv getroffen und die Augen nochmals um einiges weiter geöffnet. Der Umgang mit sozialen Medien, der Gebrauch von Mobiltelefonen und Computers ist heikel und sollte mit einer so großen Vorsicht betrieben werden, wie es wohl den wenigsten bewußt ist.

Schon seit langer Zeit habe ich die Kamera meines Laptops abgeklebt. Warum, was der Auslöser war, weiß ich gar nicht - ich fühlte mich einfach beobachtet.
Nach diesem Buch bin ich mir sicher, dass es richtig ist so. Die Vorstellung, dass ich durch all diese Dinge, ja sogar durch den Fernseher beobachtet werden kann,
ist beängstigend. Wenn ein Staat die Möglichkeiten hat, ALLES zu kontrollieren und über jeden Einkauf, jedes Gedankengut, beliebig Telefonate mithören kann
und sogar über die Aktivitäten in eigenen vier Wänden informiert ist, dann steuern wir, gerade im Hinblick auf die politische Entwicklung in unserem Land, auf ganz dunkle Zeiten zu.Und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wo wir heute stünden, wenn es 1942
tatsächlich bereits diese Möglichkeiten gegeben hätte.

Die Schauplätze und Charaktere die Andreas Eschbach in NSA geschaffen hat,waren mit sehr nah. Mit allen konnte ich durch diese Geschichte gehen und mir
alles sehr gut vorstellen. Den einen habe ich gehasst, mit den anderen habe ich gefiebert, gelitten und geweint. Ich war fassungslos wie dieses Buch endet, aber auch wenn es noch so hart ist - alles andere hätte die Authentizität zerstört.

Fazit

Ein großes Dankeschön an Andreas Eschbach für NSA - ein ganz großer Schatz unter meinen Büchern. Es war wieder ein Leseerlebnis vom Feinsten auch, oder
gerade, weil es mich sprachlos gemacht hat. Es wird mich Sicherheit nicht das erste und letzte Mal gewesen sein, dass ich NSA lese.

Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 13.10.2018

Spannend bis zum Schluß

Die Party
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Inhalt

Es ist der 31. Oktober - Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf das Wiedersehen. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem Felsplateau hoch ...

Inhalt

Es ist der 31. Oktober - Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf das Wiedersehen. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen - was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen. Doch als sie begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Aus einem vermeintlichen Schockeffekt wird tödlicher Ernst. Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Ein Unfall. Oder? Unter den Freunden ist ein Killer.

Die Party beginnt...

Eindruck

Jetzt weiß ich wieder warum ich Halloween nicht mag und auch niemals zu Klassentreffen gehe. Vermeintliche Freunde von damals haben sich dramatisch auseinanderentwickelt, dass ich mich wirklich frage, ob sie jemals so zusammengepasst haben, um Freunde zu sein.

Bei diesem Zusammentreffen hinterfragt jeder jeden, einer ist neidisch auf den anderen, der nächste wird mit abfälligen Bemerkungen über sein Leben über-
schüttet. Es ist ein einziges messen, wer ist erfolgreicher, schöner, besser und reicher. So ist es auch kein Wunder, dass die 10 sich auf dieser "Party" mit
speziellen Effekten misstrauen und nicht zusammenhalten können und sich letztlich damit selbst im Weg stehen. Und wie immer ist es Neid, Missgunst und Gier die dieses fatale Klassentreffen zu Horror-Halloween mutieren lassen.

Ich mochte schon "Die Zelle" von Jonas Winner doch "Die Party" ist stärker.Gänsehaut und Spannung von Anfang bis Ende und genau dieses ist nicht ansatzweise vorhersehbar für mich gewesen. Immer und immer wieder war ich auf der
falschen Fährte und habe mich gefragt, warum...? Und ganz ehrlich, die Methoden sind schon ganz schön krank.

Das Setting und die Charaktere sind so gut gemacht, dass ich mir vorstellen kann, wie so ein Treffen nach Jahrzehnten aussehen würde und wie gesagt, ich habe keinen Antrieb an einem Klassentreffen teilzunehmen.

Fazit

Lasst die Party steigen, es lohnt sich!

Veröffentlicht am 19.09.2018

Was langatmig erscheint entwickelt sich zum Knalleffekt

Vier.Zwei.Eins.
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Inhalt

Im Sommer 1999 erleben Kit und Laura eine totale Sonnenfinsternis in Cornwall. Im fahlen Dämmerlicht danach, glaubt Laura, etwas gesehen zu haben. Eine brutale Vergewaltigung. Doch der Mann bestreitet ...

Inhalt

Im Sommer 1999 erleben Kit und Laura eine totale Sonnenfinsternis in Cornwall. Im fahlen Dämmerlicht danach, glaubt Laura, etwas gesehen zu haben. Eine brutale Vergewaltigung. Doch der Mann bestreitet alles. Die Frau schweigt. Monate nach der Gerichts-verhandlung steht die Frau plotzlich vor Lauras und Kits Tür.

Eindruck

"Vier Zwei Eins" - ein sehr intelligent aufgebauter Spannungsroman, mit Wendungen, die man nicht vorhersehen und als man vor den Tatsachen stand, erstmal gar nicht fassen konnte.

Anfangs war ich hin- und hergerissen ob diese Geschichte langatmig und mit zu vielen Details aus der Vergangenheit versehen war oder ob ich einfach weiterund weiter lesen wollte - am besten ohne Pause für Diskussionen. Relativ schnell hatte ich mich für letzteres entschieden und wurde nicht enttäuscht.

Ich reimte mir relativ schnell meine eigene Wahrheit der Geschichte zusammen und hatte auch sehr schnell die Schuldige für alles gefunden. Das ganze war wie eine Schneekugel, die man rollt und rollt und rollt, bis man letztlich den Körper des Schneemannes fertig hat und dann...

kommt alles anders und so gar nicht wie man es sich vorgestellt hatet und glauben konnte man es eigentlich auch nicht. Das konnte doch so nicht wahr sein, oder doch ?

Das angeblich langweilige, langatmige war absolut wichtig um den Knaller herbeizuführen und der kam über den Leser wie eine Urgewalt.

Fazit

Vom Genre Thriller verabschieden und als Spannungsroman genießen. Dann ist es eine absolute Leseempehlung wert.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Zuviel Unwichtiges, zuwenig Wichtiges, keine Auflösung

Idaho
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Inhalt

Ein flirrender Sommertag, eine Familie im Wald. Zwei Mädchen, die spielen, während die Eltern den Pick-up mit Brennholz für den Winter beladen. Die Luft steht, die Muter hat ein Beil in der Hand ...

Inhalt

Ein flirrender Sommertag, eine Familie im Wald. Zwei Mädchen, die spielen, während die Eltern den Pick-up mit Brennholz für den Winter beladen. Die Luft steht, die Muter hat ein Beil in der Hand - und von einer Sekunde auf die andere ist die Idylle für immer zerstört.

Eindruck

Nie hat ich mich so durch ein Buch quälen müssen wie durch "Idaho". Der Titel, die Aufmachung und die Beschreibung haben mich so neugierig auf
die Geschichte gemacht, doch es hat mich enttäuscht und verwirrt zurück gelassen.

Der Schreibstil steif und distanziert, ständige Zeitsprünge, die mir normalerweise gut gefallen, doch hier haben sie mich immer wieder aus dem Lesefluss
gebracht, Nebenstränge die meiner Meinung nach mit der Geschichte nichts zu tun haben und sie auch keinen Millimeter voranbringen und nicht einmal der
Ansatz einer Auflösung. Eine Protagonistin, die mir von Beginn an auf die Nerven ging, weil das Motiv ihres Handels für mich im Dunkeln blieb.

Die Beschreibungen der Landschaften und die Schwierigkeiten des einsamen Lebens auf dem Berg mit all seinen Widrigkeiten - vor allem im Winter - sowie Wades schleichender Verfall konnten mich für sich gewinnen.

Fazit

"Idaho" eine Geschichte die mich frustriert zurücklässt mit der Frage: "Was will mir die Autorin mit dieser Geschichte sagen?"