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Veröffentlicht am 27.11.2016

"Elias & Laia - Wie eine Fackel in dunkler Nacht" von Sabaa Tahir

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Inhalt

Das Schicksal hat Elias und Laia zueinander geführt und im Kampf gegen das Imperium geeint. Laia hat Elias vor der Hinrichtung bewahrt, und als egenleistung hilft Elias ihr, durch die Tunnel unterhalb ...

Inhalt

Das Schicksal hat Elias und Laia zueinander geführt und im Kampf gegen das Imperium geeint. Laia hat Elias vor der Hinrichtung bewahrt, und als egenleistung hilft Elias ihr, durch die Tunnel unterhalb von Schwarzkliff zu fliehen. Der Plan: Sie wollen die Stadt verlassen und den weiten Weg durch die Wüste bis nach Kauf einschlagen. Dort sitzt Laias Bruder im Gefängnis. Um ihn zu befreien, braucht Laia Elias‘ Hilfe. Auf ihrer Flucht bleibt kaum Zeit für die Frage, was sie außer dem gemeinsamen Feind noch miteinander teilen. Doch noch immer ist da dieses Gefühl, das sie vom ersten Moment zueinander hingezogen hat.

Eindruck

So schön, so traurig, so grausam!

Machtgier, imperialistisches Denken und die Besessenheit von einer Welt in der es Über- und Unter-
menschen gibt war noch nie eine gute Idee und wird es auch nie sein. Auch im zweiten Teil von
Elias und Laia - "Wie eine Fackel in dunkler Nacht" - entführt Sabaa Tahir in eine Welt voller Grausamkeit, Folter und Verknechtung aber auch von Liebe, Leidenschaft, Vertrauen und Zusammenhalt.

Sie zeigt auf, dass der einzelne Mensch sein Denken und Handeln ändern kann und sich ihm dann eine ganz andere Welt auftut. Eine Welt voller Gefühl, Wärme und Vertrauen, eine Welt in der die Anerkennung und der Respekt jedes einzelnen Menschen unabhängig seiner Herkunft, gesellschaft-
lichen Stellung, Religion und seines Geschlechts zu tiefen Freundschaften führen kann. Freundschaften, die stark genug sind gegen das imperialistische Denken und das Streben nach Macht zu kämpfen.
Sabaa Tahir hat in einer tollen Geschichte klar gemacht, dass Menschen sich nur bedingt knechten
lassen und auch unter den noch so aussichtslos erscheinenden Lebensbedingungen in der Lage sind,
alle Reserven zu mobilisieren und sich gegen die Unterdrückung zu erheben.

Die Charaktere, die Sabaa Tahir geschaffen hat sind - wie schon im ersten Teil - sehr lebendig und greifbar. Entweder, man hat sich aus dem ersten Band seine /seinen persönlichen Lieblinge/Liebling mitgenommen oder ist zu dem einen oder anderen übergelaufen, weil sich dieser ganz unerwartet entwickelt hat. Ebenso war es aber auch möglich, dass man sich von dem einen oder anderen distanziert hat, weil hier Wendungen eingetreten sind, mit denen wirklich nicht zu rechnen war. Auf jeden Fall sehr genial gemacht.

Ein Blick hinter die Maske eines Menschen, offenbart eine neue Perspektive. Manchmal eine Gute, man-chmal eine Schlechte - aber es lohnt sich. Wenn diese Maske dann für immer fällt, ist der Lohn für diesen einen Blick unendlich groß.

Elias zu Laia:
"Du bist mein Tempel. Du bist meine Priesterin. Du bist mein Gebet. Du bist meine Erlösung."

Fazit

Ein wahnsinnig spannender und rasanter zweiter Teil mit einem extrem hohen Spannungsbogen und Tränengarantie. Einige Fragen bleiben offen, die das Warten auf die Fortsetzung nicht gerade einfach machen. Ich kann diese Reihe wirklich empfehlen und werde mich für die Fortsetzung(en) mit vielen Taschentüchern ausstatten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Fantasie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2016

"Helix" von Marc Elsberg

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Inhalt

Bei der Sicherheitskonferenz in München bricht Panik aus, als der Außenminister während einer Rede leblos zu Boden fällt. Bei der anschließenden Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsamer Fleck ...

Inhalt

Bei der Sicherheitskonferenz in München bricht Panik aus, als der Außenminister während einer Rede leblos zu Boden fällt. Bei der anschließenden Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsamer Fleck entdeckt. Als der Ministerstab, der eiligst in die USA zurückgeflogen wurden, auf amerikanischem Boden landet, muss er sich einer Untersuchung des Seuchenschutzes unterziehen.
Jessica Roberts, leitende Stabmitarbeiterin und Mutter von zwei Kindern, macht sich Sorgen wegen einer eventuellen Ansteckung, weil sie in München versucht hat, den Außenminister wiederzu-beleben.
Doch ihr bleibt keine Zeit, denn kurz drarauf werden sie und ihr Team in den Situation Room des Weißen Hauses zitiert. Dort wird sie vom nationalen Sicherheitsberater zur Leiterin der Sonderermittlung ernannt, die den Tod des Ministers aufklären - und herausfinen soll, wer in der Welt in der Lage ist, einen Grippevirus so zu manipulieren, dass er nur eine ganz bestimmte Person töten kann. Denn eines ist den führenden Biologen des Landes klar: Dieses Virus ist genetisch verändert worden...

Eindruck

Schon bittere Wahrheit - oder noch erschreckende Fiktion !?

Das Schreckensszenario von genetisch veränderten Grippeviren und gentechnisch veränderten Lebensmitteln ist der Welt schon bekannt. Zwar wird diese Tatsache sehr kontrovers aufgenommen, aber so richtig schocken tut es niemanden mehr. Das Grippeviren aber schon so veränderbar sind, dass sie exakt auf nur eine Person zuge-schnitten werden, ist neu und jagt einem einen Schauer über den
Rücken.
Wer nun aber denkt, dass sei in diesem Roman alles, der irrt. Denn Wissenschaftler haben den Code gefunden, die DNA von Menschen wunschgemäß zu generieren. Das ermöglicht Eltern sich zukünftig "Designerkinder" zu "bestellen".
Wie darf denn ihr zukünftiges Kind aussehen, wie groß soll es sein, welches Geschlecht soll haben? Soll es Sportler, Wissenschaftler, Künstler oder doch Handwerker werden? Sehr verehrte zukünftige
Eltern - für 1 bis 2 Millionen designen wir ihnen ihr Kind nach ihren persönlichenVorstellungen und finanziellen Möglichkeiten. UND sollten sie während der Schwangerschaft doch noch die eine oder
andere Änderung wünschen - kein Problem, auch das machen wir schon möglich.

Die Vorstellung ist grauenhaft, erschreckend und angsteinflößend.

Noch unvorstellbarer ist die Möglichkeit, dass mittels GeneDrive diese konfigurierten Gene von Mann auf Frau übertragen und somit von Generation zu Generation fortgeführt werden. Das würde be-deuten, innerhalb kürzester Zeit werden nur noch genetisch "opti-mierte" Menschen auf der Welt leben. In "Helix" hat Marc Elsberg sehr eindringlich gezeigt, was passiert, wenn diese hyperintelligent generierten Kinder außer Kontrolle geraten. Wenn ich mir dann vorstelle, wozu diese Möglichkeiten eingesetzt werden könnten - z.B. um höchstleistungsfähige, schmerzresistente und unbegrenzt aggressive Armeen herzustellen - wird mir übel.
Grippeviren - geklonte Schafe - manipuliertes Obst und Gemüse ist leider schon die Realität !

Generierte Menschen auch ?

Die Protagonisten behielten für mich hier eine gewisse Distanz, was ich bei diesem Thema aber als überhaupt nicht störend empfunden haben. So konnte ich mich gut auf das Thema einlassen, ohne mit einem oder einer Person mitfiebern zu müssen. Lediglich Eugene habe ich zu meinem persönlichen kleinen Hassobjekt erklärt. Wobei er mich auch nicht abgestossen hat, sondern eine Art Hass-Liebe
entstanden ist. Ich konnte nicht mit ihm aber auch nicht ohne ihn.

Fazit

"Helix" war mein erstes Buch von Marc Elsberg, wird aber mit Sicherheit nicht das Letzte sein. Das Thema durch fundiertes Fachwissen und tolle Recherche wahnsinnig temporeich umgesetzt. Es spielt sich alles innerhalb von 8 Tagen ab, diese Zeitspanne und Geschwindigkeit wird durch kurze, knappe und knackige Kapitel unterstrichen.
Genial und sehr intelligent umgesetztes Szenario, das einem den einen oder anderen Schauer über den Rücken gejagt hat und hoffen lässt, dass diese Möglichkeiten niemals bzw. noch lange nicht Realität
werden. Genforschung ist Segen und Fluch zugleich - und der Appell kann nur an die Forscher und Regierungen gehen, mit diesen Möglichkeiten verantwortungsvoll und NICHT Profit orientiert umzu-
gehen.
Chapeau Marc Elsberg für diesen Roman, Empfehlung!

Veröffentlicht am 06.11.2016

"Auferstehung" von Craig Russell

Auferstehung
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Inhalt

Jan Fabel, Chef der Mordkommission in Hamburg, hat sich verändert. Vor zwei Jahren ist er beinahe gestorben, als ein Mann ihn anschoss. Er hatte eine Nahtod-Erfahrung, die ihn noch mehr zu einem
intuitiv ...

Inhalt

Jan Fabel, Chef der Mordkommission in Hamburg, hat sich verändert. Vor zwei Jahren ist er beinahe gestorben, als ein Mann ihn anschoss. Er hatte eine Nahtod-Erfahrung, die ihn noch mehr zu einem
intuitiv arbeitenden Polizisten werden lässt. Als bei Bauarbeiten eine Leiche gefunden wird, ahnt er sofort, dass es sich um die sterblichen Überreste von Monika Krone handelt, die vor fünfzehn Jahren
spurlos verschwand. Wenig später beginnt er eine unheimliche Mordserie: Ein Maler, zu dessen frühen Motiven ein Bild von Monika gehört, wird tot aufgefunden, ein Autor, der sich auf morderne
Edgar-Allan-Poe-Versionen verlegt hat, wird ermordet. Alle haben eine Verbingung zu Monika gehabt. Und dann taucht ein Mann aus Fabels Vergangeheit wieder auf - und er begreift, welche Dimension
dieser Fall hat.

Eindruck

"Auferstehung" - eine gute Geschichte, aber für mich nicht gut aufgebaut. Zu viele krause Typen, die in teilweise sehr kurzen Kapiteln beschrieben werden. Mein Lesefluss war dadurch sehr gestört, so dass ich mich im ersten Teil des Buches wirklich durch die Kapital quälen musste. Zeitweise war ich versucht, dass Buch abzubrechen, denn gerade in einer spannenden Phase angekommen, wurde man durch die nächste Szene herausgerissen.

Ein zweiter Handlungsstrang - der Mord in einem Altersheim, sowie die Ausflüge zum Altonaer Blutmarsch von 1932 - haben mich noch weniger überzeugen können, weil sich mir der Sinn für den Aufbau nicht erschlossen hat. Vielleicht um eine falsche Spur zu legen ?!
Ebenso ratlos zurückgelassen hat mich die Nahtod-Erfahrung Fabels. Inwiefern diese ihn zu einem intuitiveren Polizisten werden ließ kann ich nicht sagen, dafür ist auch zuwenig darauf eingegangen worden und für meinen Geschmack waren die Ermittlungen dahingehend auch nicht wirklich ausgelegt.
Ganz suspekt fand ich den Charakter Mensing/Zombie - zwar laufen die Fäden bei ihm zusammen, somit darf er im Ablauf nicht fehlen, jedoch... tot ist tot. Und lebende Tote gibt es nunmal nicht.

Der zweite Teil des Buches wurde dann ein wenig spannender und nahm mehr Tempo auf, jedoch auch hier war es schwierig sich richtig fesseln zu lassen und in die Handlung einzutauchen. Dieses Gefühl hatte ich auf den letzten ca. 60 Seiten - aber das reicht mir für meinen Geschmack nicht aus, um von einem 398 Seiten Buch überzeugt zu werden.

Fazit

Die Idee ist mich Sicherheit nicht schlecht, aber nicht pfiffig umgesetzt, so dass die fast 400 Seiten sich wirklich zäh in die Länge gezogen haben.

Veröffentlicht am 31.10.2016

"Für alle Tage, die noch kommen" von Teresa Driscoll

Für alle Tage, die noch kommen
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Inhalt

Wie fühlt es sich an, wenn die Mutter ohne Abschied geht? Auch 17 Jahre nach deren Tod ist Melissa zutiefst verunsichert. Gerade hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ...

Inhalt

Wie fühlt es sich an, wenn die Mutter ohne Abschied geht? Auch 17 Jahre nach deren Tod ist Melissa zutiefst verunsichert. Gerade hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ihn
innig liebt. Da bekommt sie ein Buch zugestellt. Von ihrer Mutter. Ein Buch, dass Melissa lehren kann, sich selbst zu vertrauen und den Menschen, die sie liebt.

Eindruck

"Für alle Tage, die noch kommen" - die Geschichte von einer Mutter, die an Krebs stirbt und die verbleibende Zeit nutzt, um für ihre Tochter eine Tagebuch zu schreiben. Mit Ratschlägen und Rezepten, welche die Familie besonders geliebt haben. Aber auch mit einem Geheimnis, das alles verändern kann.

Die Idee für diese Geschichte fand ich so besonders, ergreifend, bewegend und berührend. Leider habe ich etwas anderes von diesem Buch erwartet. Wohl einen innigen Abschied, vielleicht auch intensive Momente zwischen Mutter und Tochter, Taschentuchalarm mit Schniefattacken. Das baute sich auch phasenweise auf, wurde aber leider immer wieder durch Nebenhandlungsstränge unterbrochen, so dass bei mir das wirkliche Gefühl für die Situation nicht aufkam.

Ich hätte mir eine purere Handlung, die nur Mutter und Tochter betrifft gewünscht und das hatte ich nach dem Klappentext auch erwartet. So fand ich den ganzen Strang um den Urlaub von Teresa
und Sam überflüssig. Und die komplette Handlung um die Beziehungen von Max, Teresas Vater, habe ich sogar als störend empfunden.

Fazit

Ein tolle Idee, mit leider zu viel unnötigem "Drumherum" und wenig Möglichkeit sich wirklich fallen zu lassen in das was eine sterbende Mutter ihrer 8-jährigen Tochter mit auf den Weg geben möchte,
weil sie ja nicht an deren Leben teilnehmen kann. Somit habe ich es doch als ein klein wenig langatmig empfunden.

Veröffentlicht am 29.10.2016

"Falsche Schwestern" von Cat Clarke

Falsche Schwestern
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Inhalt


Vor 13 Jahren verschwand meine Schweter.
Jetzt ist sie wieder da.
Nichts ist, wie es war.

Stell dir vor, du hast deine Schwester verloren. Kidnapping. Seit der Entführung vergehen deine Eltern ...

Inhalt


Vor 13 Jahren verschwand meine Schweter.
Jetzt ist sie wieder da.
Nichts ist, wie es war.

Stell dir vor, du hast deine Schwester verloren. Kidnapping. Seit der Entführung vergehen deine Eltern vor Kummer. Das Loch, das deine Schwester in der Familie hinterlassen hat, ist immer schmerzhaft
präsent. Alles fällt auseinander. Stell dir vor, deine Schwester taucht plötzlich wieder auf. 13 Jahre später! Bei deinen Eltern ist die Freude riesig. Alle scheinen glücklich, aber sie drängt sich so in den Mittelpunkt, dass für dich kein Platz mehr ist. Sogar deinen Fraund spannt sie dir aus. Doch dann passiert etwas, dass alles verändert.

Eindruck

"Falsche Schwestern" - eine eigentlich gute Geschichte, deren Umsetzung mich nicht wirklich überzeugen konnte, weil sie für meinen Geschmack zu konstruiert und unwahrscheinlich ist. Vor allem den Schluss halte ich - schon aufgrund des Alters der Hauptpersonen - für utopisch.

Den Schreibstil der Autorin fand ich eigentlich sehr angenehm, das erste Drittel konnte mich auch wirklich fesseln, da die Gefühle von verzweifelten Eltern, eine durch die Situation in die Brüche
gegangene Ehe und die angespannte Familiensituation gut rübergebracht wurden. Leider ist das im Laufe der weiteren Geschichte für mich verloren gegangen und ich konnte die Verhaltensweisen der Mutter und des Vaters nicht mehr greifen. Einzig Faith's Handeln war für mich irgendwie nachvoll-
ziehbar.
Der Titel sagt eigentlich schon zuviel über den Inhalt aus und in Verbindung mit bestimmten Handlungen von Laurel war klar was kommt.

Den Nebenstrang um Faith und Thomas fand ich recht überflüssig, weil er für die Geschichte an sich nicht viel getan hat.

Fazit

Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch mit einem Thema aus dem man sehr viel mehr hätte machen können.