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Veröffentlicht am 15.09.2016

"Rabenherz" von Anja Ukpai

Rabenherz
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Inhalt:

Als June ein Stipendium für die Saint Gilberts High School erhält, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Nur ihre Tante ist nicht begeistert. Sie warnt vor einem uralten Fluch und sieht eine ...

Inhalt:

Als June ein Stipendium für die Saint Gilberts High School erhält, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Nur ihre Tante ist nicht begeistert. Sie warnt vor einem uralten Fluch und sieht eine dunkle Gefahr über Saint Gilberts aufsteigen. Doch June hat andere Sorgen: Sie hat sich Hals über Kopf in Jacob verliebt, was alles andere als unkompliziert ist. Außerdem taucht immer wieder ein unheimlicher Rabe in ihrer Nähe auf und verfolgt sie sogar bis in ihre Träume. Und plötzlich geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge in dem alten Schulgemäuer. Hatte Tante Phoebe etwa recht damit, dass ausgerechnet June die Bestimmte ist, die den Fluch auf Saint Gilberts aufheben wird? Und zwar im Tausch gegen ihre große Liebe ...

Eindruck:

Ein Cover in düsteren, mystischen Farben mit einem geheimnisvollen Mädchen umgeben von Raben - einfach ein Traum!
Die Kapitelanfänge mit Einträgen aus den Tagebüchern des Rabenlords, Auszügen aus den Statuten der Guild of Wise Fellows und vieles mehr, immer begleitet von einem Raben unterstreichen das Magische dieser Geschichte.

Personen und Orte sind so lebendig und greifbar beschrieben, dass sich der Leser in sie hinein versetzen kann und das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein. Man geht mit ihnen auf die dunkle, geheimnisvolle und mystische Reise nach Saint Gilberts, um hinten diesen alten ehrwürdigen Gemäuern der Prophezeiung auf den Grund zu gehen.

In den ersten Kapiteln kam das Gefühl auf, dass es sich ein wenig zieht, dafür kam dann die Spannung mit Macht und man geht mit June über den gruseligen Friedhof, erkundet geheime Räume
und hat mit ihr die Schmetterling im Bauch, die sich bei der ersten Liebe einstellen. Aber man leidet und zittert auch mit ihr, wenn die Stimme in ihrem Kopf bedrohlich wird. Hat Tante Phoebe recht - ist June die Bestimmte um den uralten Fluch zu brechen? Oder wird geht das Oracle in Erfüllung:

"Wenn der Rabe erwacht, wird eine Sehnsucht gestillt, ein Geheimnis gelüftet und ein alter Flucht erfüllt."


Fazit:

"Rabenherz" von Anja Ukpai hat mich voll und ganz in seinen Bann gezogen. Lediglich die vielen offenen Fragen und das sehr plötzliche Ende haben mich verwirrt zurück gelassen - allerdings positiv, denn ich warte jetzt ungeduldig auf den zweiten Teil.

Für mich ein Volltreffer und absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Witch Hunter" von Virginia Boecker

Witch Hunter
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Inhalt:

Die 16-jährige Elizabeth Grey sieht harmlos aus und ganz und gar nicht so, als könnte sie einen Hexer vergiften oder zehn Totenbeschwörer nur mit einem Schwert und einem Beutel Salz
überwältigen. ...

Inhalt:

Die 16-jährige Elizabeth Grey sieht harmlos aus und ganz und gar nicht so, als könnte sie einen Hexer vergiften oder zehn Totenbeschwörer nur mit einem Schwert und einem Beutel Salz
überwältigen. Trotzdem gehört Elizabeth zu den gefährlichsten Hexenjägern in Anglia. Doch als sie mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker
geworfen und selbst der Hexerei angeklagt. Wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen
befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich auf. Doch was wird der Preis sein, den sie dafür bezahlen muss ?

Eindruck:

"Oberhalb meines Nabels ist es in meine Haut eingebrannt, ein schwarzes mal. XII. Das Stigma, das mich beschützt und allen zum Beweis dient, was ich bin. Eine Hexenjägerin. Sie weichen vor
mir zurück, als ob sie mich fürchten müssten. Sie müssen mich fürchten."

Virginia Boecker nimmt uns mit in eine Zeit der Hexenverfolgungen und Verbrennungen auf dem Scheiterhaufen. Jedoch sprachlich angepasst an die heutige Zeit. Genauso sind auch die Figuren -
eigentlich aus einem anderen Jahrhundert, jedoch in Sprache und teilweise Kleidung angepasst. Witch Hunter ist eine gut gelungene Mischung aus Historie und Moderne.
Die Protagonistin Elizabeth - typisch Teenager - ein wenig nervig, ein wenig frecht, frei nach dem Motto "Ich bin 16 Jahre alt, ich bin gut und ich habe schon alles gesehen und erlebt, also was kostet
die Welt?" Aber sie macht eine Wandlung durch, von ihren bisherigen Vertrauenspersonen allein gelassen und verraten muss sie einen neuen Weg gehen und viele neue Emotionen und Erkenntnisse zulassen.

Alle Personen dieser Geschichte sind schön dargestellt. Der Leser kann sich seinen persönlichen Favoriten heraussuchen oder seine Meinung auch ändern...
Der Schreibstil ist flüssig, leicht und einprägsam. Orte und Handlungen toll beschrieben, so das man eintauchen und "verschwinden" kann.

Was fehlt ist ein Karte von Anglia und der Umgebung - das wäre noch die Krönung gewesen.

Fazit:

"Witch Hunter" - magisch, mystisch, fesselnd, frech. Es macht Lust auf mehr, zumal die Leseprobe am Ende des Buches einen super Einblick gibt.
Sehnsüchtig warte ich jetzt auf den zweiten Teil, aber bis November ist noch lange Zeit. Bis dahin eine absolute Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Pandora" von Eva Siegmund

Pandora - Wovon träumst du?
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Inhalt:

Mr. Sandman, bring me a Dream...

In der Zukunft können die Träume der Menschen durch einen Chip im Kopf gesteuert werden. Sophie hat lange gespart, um ihren Chip kaufen zu können. Doch dann bricht ...

Inhalt:

Mr. Sandman, bring me a Dream...

In der Zukunft können die Träume der Menschen durch einen Chip im Kopf gesteuert werden. Sophie hat lange gespart, um ihren Chip kaufen zu können. Doch dann bricht ihre sonst so normale Welt
zusammen, als sie erfährt, dass sie adoptiert ist und eine Zwillingsschwester hat. Gemeinsam wollen die beiden die Hintergründe ihres Lebens erkunden - und stoßen dabei auf eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes. Die Chips in ihren Köpfen werden vom Sandmann gesteuert, der die Menschheit beherrschen will. Und Sophie und Liz kommen ihm dabei viel zu nah ...


Eindruck:

"Pandora" nimmt den Leser mit auf kleine Zeitreise, 17 Jahre in die Zukunft, wo Menschen keine Smartphone's oder Handy's mehr haben, sondern sogenannte Port's direkt in ihren Köpfen. Eine
gruselige Vorstellung.

Die Geschichte ist flüssig, leicht und teilweise witzig geschrieben, so das man sofort eintauchen kann, aber den Ernst und die Gefahren einer solchen Entwicklung nie aus den Augen verliert.
Eva Siegmund hat einen riesen Raum für Spekulationen gelassen und die 493 Seiten fliegen nur so dahin. "Pandora" ist zu keiner Zeit langweilig oder hat irgendwelche Längen über die man sich hinweg "quälen" muss. Es ist Spannung pur bis zum Schluss.

Die Charaktere sind einprägsam dargestellt und Klischee's werden bedient, so dass der Leser sich nicht wie in der Zukunft fühlt, sondern durch die ganze Geschichte das Gefühl hat im Hier und Jetzt zu sein.

Denn wer weiß, so oder so ähnlich könnte es in 17 Jahren sein ...


Fazit:

Ich hatte durch das Cover und den Namen eine ganz andere Vorstellung von Handlung und Ort und war sehr überrascht mich in Berlin im Jahr 2031 wieder zu finden - positiv überrascht.
Pandora hat mich sehr in seinen Bann gezogen und begeistert und ich kann mit sehr gutem Gewissen eine Leseempfehlung abgeben.
Wunderschönes Cover, locker und leicht geschriebene Geschichte über ein nicht zu unterschätzende Zukunftsvision - TOP !

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Eidergrab" von Volker Streiter

Eidergrab
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Inhalt:

Eiderstedt 1846: Dina Martensen soll nach dem Verbleib einer jungen Milchmagd forschen, von der jede Spur fehlt. Die Gendarmerie nimmt den Fall zunächst nicht ernst, doch dann wird eine Tote in ...

Inhalt:

Eiderstedt 1846: Dina Martensen soll nach dem Verbleib einer jungen Milchmagd forschen, von der jede Spur fehlt. Die Gendarmerie nimmt den Fall zunächst nicht ernst, doch dann wird eine Tote in der Marsch gefunden. Ist sie die Vermisste? Als wenig später ein weiteres Verbrechen geschieht, beginnt für Dina ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ein mutige Friesin ermittelt in einem dramatischen Kriminalfall im Schleswig-Holstein der Biedermeier-Zeit.

"Ein kalter Meereswind zog über die Marsch. Die Herren, die sich zu dem Körper hinunterbeugten, fröstelten und drückten ihre Hüte fester. Einige Arbeiter hielten sich abseits und sahen neugierig zu
der dunkel gekleideten Gruppe hinüber, zu der auch ein Uniformierter gehörte. Auch wenn der Wind böig blies, lag der Geruch des Todes in der Luft."


Eindruck:

Ein historischer Krimi der ganz leise, dafür aber umso spannender daher kommt und nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Toll recherchiert und aufgebaut, wunderschön die beschriebene Landschaft und klasse die angepasste Sprache der Zeit.
Sehr schön, die deutlich gemachten Unterschiede zwischen arm und reich, Brotherr und Gesinde sowie der damals doch unterkühlte und distanzierte Umgang zwischen Mann und Frau.
Anspruchsvoll aber leicht zu lesen und bis zum Schluss ein großer Raum für Spekulationen.
Ein Roman mit Spannung bis zur letzten Seite ohne eine einzige Länge zu haben oder langweilig zu werden.


Fazit:

Volker Streiter hat hier einen historischen Küstenkrimi geschrieben der nur einen einzigen Wunsch offen lässt - mehr davon !
"Eidergrab" kann ich jedem Freund von Kriminalromanen mit historischem Hintergrund empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die Zelle" von Jonas Winner

Die Zelle
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Inhalt:


Sammy ist elf und gerade mit seinen Eltern nach Berlin gezogen. Im Luftschutzbunker der alten Jugendvilla in Grunewald macht er eine verstörende Entdeckung. Ein vollkommen verängstigtes Mädchen, ...

Inhalt:


Sammy ist elf und gerade mit seinen Eltern nach Berlin gezogen. Im Luftschutzbunker der alten Jugendvilla in Grunewald macht er eine verstörende Entdeckung. Ein vollkommen verängstigtes Mädchen, nicht viel älter als er, ist dort unten in einer Zelle eingesperrt, die man mit Gummifolie ausgekleidet hat. Nur durch einen winzigen Schlitz hindurch kann er sie sehen. Am nächsten Tag ist die Zelle leer, das Mädchen verschwunden. Und für Sammy kann es dafür eigentlich nur einen Grund geben: seinen Vater.

Eindruck:

"Die Zelle" ist ein Psychothriller der ganz feinen Art. Zwar auch mit blutigen Szenen, überwiegend aber Nerven aufreibend. Dem Leser bleibt bis zum Schluss verborgen, was sich hinter der ganzen Geschichte verbirgt. Der sympathische kleine Sammy bleibt das ganze Buch über der zu schützenden arme kleine Junge, dem scheinbar der Umzug von London nach Berlin psychisch so zu schaffen macht, das er in Depressionen mit manischen Zügen verfällt.
Die Eltern beide Musiker, haben keine Zeit für die Kinder und drehen sich ausschließlich jeder um sich selbst. Der Bruder - Linus - bleibt bis zum Ende eine blasse Randgestalt - nicht weiter der Rede wert. Sammy's Vater mutiert schnell zum Unsympathen.

Was ist hier Realität ? Was Wahnvorstellung ?

Im ersten Teil - nachdem Sammy die kleine Yoki in der Zelle entdeckt - hat das Buch kleine Längen, die jedoch durch den flüssigen und fesselnden Schreibstil von Jonas Winner, nicht weiter ins Gewicht
fallen. Man ist so gefesselt und von Neugier getrieben, dass es einfach weiter gehen muss. Der zweite Teil nimmt dann rasant Fahrt auf und der Spannungsbogen dehnt sich und dehnt sich.
Für mich teilweise ein echte Herausforderung der Nerven, vor allem die Frage, was ist mit Yoki ?

Fiktion oder grausame Realität ?!

Fazit:

Ein toller Thriller mit einem intelligent ausgearbeiteten Ende. An vielen Stellen hatte ich Herzklopfen und Gänsehaut, an anderen wiederum war ich fassungslos - so wie es bei einem Thriller eben sein soll.
"Die Zelle" kann ich jedem Fan dieses Genres empfehlen !