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Veröffentlicht am 01.12.2016

"Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning"

Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning
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Inhalt

Frank Banning ist klüger als der Großteil der Menschheit und verfügt über ein enzyklopädisches
Wissen. Dennoch hat er in der Schule so seine Probleme, und das Leben mit ihm ist kein Zucker-
schlecken ...

Inhalt

Frank Banning ist klüger als der Großteil der Menschheit und verfügt über ein enzyklopädisches
Wissen. Dennoch hat er in der Schule so seine Probleme, und das Leben mit ihm ist kein Zucker-
schlecken für seine Mutter Mimi. Die Bestsellerautorin schafft es seit Jahren nicht, ihr zweites Buch abzuliefern. Um sie zu unterstützen, wird ihr die junge Alice geschickt, die schon bald ahnt, was das Problem ist: Frank. Denn der Junge ist nicht wie andere Kinder, und in seiner Welt ticken die Uhren anders. Während Alice sich noch fragt, wie eigentlich der adonishaft Klavierlehrer Xander ins Bild passt, überschlagen sich die Ereignisse - bis so einiges in Flammen aufgeht un jeder von ihnen seine Geheimnisse preisgeben muss.

Eindruck

Willkommen in der Welt von Frank Banning. Mit dieser humorvollen, heiteren und doch auch ein wenig traurigen und nachdenklich stimmenden Geschichte, erhält der Leser Einblicke in den Alltag mit einem authistischen Kind. Frank ist besonders in jeder Beziehung - besonders intelligent, besonders sensibel, besonders ehrlich und vor allem besonders gekleidet. Alles zusammen macht ihn einerseits zu einem willkommenen Mobbingopfer in der Schule, zu einer unverstandenen Kuriosität in der "normalen" Welt sowie zu einer psychischen und physischen Herausforderung in seinem familiären Nest. Aber andererseits - hat meine seine Regeln verstanden, akzeptiert und respektiert bekommt man einen liebenswerten und auf seine Art liebevollen Kerl, den man nur schwer emotional wieder wieder loslassen kann.

Für den Leser erscheint Frank einsam, allein und verloren - doch für sich selbst ist er zufrieden und
glücklich, solange seine Mutter Mimi, sein väterlicher Freund und Klavierlehrer Xander und für eine kurze Zeit auch die Nanny Alice um ihn herum sind und die eingefahrenen Bahnen nicht verlassen werden.

Das Leben mit so einem - in jeder Beziehung - besonderen Menschen muss unendlich schwierig
und anstrengend sein, aber auch ebenso bereichernd für das eigene Leben und das eigene Ich. Denn man lernt bestimmt eine ganze Menge über sich selbst und entdeckt mit Sicherheit auch die eine oder andere Seite an sich, die man nie vermutet hätte.

Fazit

"Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning" - humorvoll, witzig und mit vielen herz-
zerreißenden Momenten. Dennoch plätscherte das Buch ein wenig vor sich hin und ich hatte einige
Längenhänger. Der letzte Pfiff hat mir gefehlt. Von daher 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.11.2016

"Auferstehung" von Craig Russell

Auferstehung
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Inhalt

Jan Fabel, Chef der Mordkommission in Hamburg, hat sich verändert. Vor zwei Jahren ist er beinahe gestorben, als ein Mann ihn anschoss. Er hatte eine Nahtod-Erfahrung, die ihn noch mehr zu einem
intuitiv ...

Inhalt

Jan Fabel, Chef der Mordkommission in Hamburg, hat sich verändert. Vor zwei Jahren ist er beinahe gestorben, als ein Mann ihn anschoss. Er hatte eine Nahtod-Erfahrung, die ihn noch mehr zu einem
intuitiv arbeitenden Polizisten werden lässt. Als bei Bauarbeiten eine Leiche gefunden wird, ahnt er sofort, dass es sich um die sterblichen Überreste von Monika Krone handelt, die vor fünfzehn Jahren
spurlos verschwand. Wenig später beginnt er eine unheimliche Mordserie: Ein Maler, zu dessen frühen Motiven ein Bild von Monika gehört, wird tot aufgefunden, ein Autor, der sich auf morderne
Edgar-Allan-Poe-Versionen verlegt hat, wird ermordet. Alle haben eine Verbingung zu Monika gehabt. Und dann taucht ein Mann aus Fabels Vergangeheit wieder auf - und er begreift, welche Dimension
dieser Fall hat.

Eindruck

"Auferstehung" - eine gute Geschichte, aber für mich nicht gut aufgebaut. Zu viele krause Typen, die in teilweise sehr kurzen Kapiteln beschrieben werden. Mein Lesefluss war dadurch sehr gestört, so dass ich mich im ersten Teil des Buches wirklich durch die Kapital quälen musste. Zeitweise war ich versucht, dass Buch abzubrechen, denn gerade in einer spannenden Phase angekommen, wurde man durch die nächste Szene herausgerissen.

Ein zweiter Handlungsstrang - der Mord in einem Altersheim, sowie die Ausflüge zum Altonaer Blutmarsch von 1932 - haben mich noch weniger überzeugen können, weil sich mir der Sinn für den Aufbau nicht erschlossen hat. Vielleicht um eine falsche Spur zu legen ?!
Ebenso ratlos zurückgelassen hat mich die Nahtod-Erfahrung Fabels. Inwiefern diese ihn zu einem intuitiveren Polizisten werden ließ kann ich nicht sagen, dafür ist auch zuwenig darauf eingegangen worden und für meinen Geschmack waren die Ermittlungen dahingehend auch nicht wirklich ausgelegt.
Ganz suspekt fand ich den Charakter Mensing/Zombie - zwar laufen die Fäden bei ihm zusammen, somit darf er im Ablauf nicht fehlen, jedoch... tot ist tot. Und lebende Tote gibt es nunmal nicht.

Der zweite Teil des Buches wurde dann ein wenig spannender und nahm mehr Tempo auf, jedoch auch hier war es schwierig sich richtig fesseln zu lassen und in die Handlung einzutauchen. Dieses Gefühl hatte ich auf den letzten ca. 60 Seiten - aber das reicht mir für meinen Geschmack nicht aus, um von einem 398 Seiten Buch überzeugt zu werden.

Fazit

Die Idee ist mich Sicherheit nicht schlecht, aber nicht pfiffig umgesetzt, so dass die fast 400 Seiten sich wirklich zäh in die Länge gezogen haben.

Veröffentlicht am 31.10.2016

"Für alle Tage, die noch kommen" von Teresa Driscoll

Für alle Tage, die noch kommen
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Inhalt

Wie fühlt es sich an, wenn die Mutter ohne Abschied geht? Auch 17 Jahre nach deren Tod ist Melissa zutiefst verunsichert. Gerade hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ...

Inhalt

Wie fühlt es sich an, wenn die Mutter ohne Abschied geht? Auch 17 Jahre nach deren Tod ist Melissa zutiefst verunsichert. Gerade hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ihn
innig liebt. Da bekommt sie ein Buch zugestellt. Von ihrer Mutter. Ein Buch, dass Melissa lehren kann, sich selbst zu vertrauen und den Menschen, die sie liebt.

Eindruck

"Für alle Tage, die noch kommen" - die Geschichte von einer Mutter, die an Krebs stirbt und die verbleibende Zeit nutzt, um für ihre Tochter eine Tagebuch zu schreiben. Mit Ratschlägen und Rezepten, welche die Familie besonders geliebt haben. Aber auch mit einem Geheimnis, das alles verändern kann.

Die Idee für diese Geschichte fand ich so besonders, ergreifend, bewegend und berührend. Leider habe ich etwas anderes von diesem Buch erwartet. Wohl einen innigen Abschied, vielleicht auch intensive Momente zwischen Mutter und Tochter, Taschentuchalarm mit Schniefattacken. Das baute sich auch phasenweise auf, wurde aber leider immer wieder durch Nebenhandlungsstränge unterbrochen, so dass bei mir das wirkliche Gefühl für die Situation nicht aufkam.

Ich hätte mir eine purere Handlung, die nur Mutter und Tochter betrifft gewünscht und das hatte ich nach dem Klappentext auch erwartet. So fand ich den ganzen Strang um den Urlaub von Teresa
und Sam überflüssig. Und die komplette Handlung um die Beziehungen von Max, Teresas Vater, habe ich sogar als störend empfunden.

Fazit

Ein tolle Idee, mit leider zu viel unnötigem "Drumherum" und wenig Möglichkeit sich wirklich fallen zu lassen in das was eine sterbende Mutter ihrer 8-jährigen Tochter mit auf den Weg geben möchte,
weil sie ja nicht an deren Leben teilnehmen kann. Somit habe ich es doch als ein klein wenig langatmig empfunden.

Veröffentlicht am 29.10.2016

"Falsche Schwestern" von Cat Clarke

Falsche Schwestern
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Inhalt


Vor 13 Jahren verschwand meine Schweter.
Jetzt ist sie wieder da.
Nichts ist, wie es war.

Stell dir vor, du hast deine Schwester verloren. Kidnapping. Seit der Entführung vergehen deine Eltern ...

Inhalt


Vor 13 Jahren verschwand meine Schweter.
Jetzt ist sie wieder da.
Nichts ist, wie es war.

Stell dir vor, du hast deine Schwester verloren. Kidnapping. Seit der Entführung vergehen deine Eltern vor Kummer. Das Loch, das deine Schwester in der Familie hinterlassen hat, ist immer schmerzhaft
präsent. Alles fällt auseinander. Stell dir vor, deine Schwester taucht plötzlich wieder auf. 13 Jahre später! Bei deinen Eltern ist die Freude riesig. Alle scheinen glücklich, aber sie drängt sich so in den Mittelpunkt, dass für dich kein Platz mehr ist. Sogar deinen Fraund spannt sie dir aus. Doch dann passiert etwas, dass alles verändert.

Eindruck

"Falsche Schwestern" - eine eigentlich gute Geschichte, deren Umsetzung mich nicht wirklich überzeugen konnte, weil sie für meinen Geschmack zu konstruiert und unwahrscheinlich ist. Vor allem den Schluss halte ich - schon aufgrund des Alters der Hauptpersonen - für utopisch.

Den Schreibstil der Autorin fand ich eigentlich sehr angenehm, das erste Drittel konnte mich auch wirklich fesseln, da die Gefühle von verzweifelten Eltern, eine durch die Situation in die Brüche
gegangene Ehe und die angespannte Familiensituation gut rübergebracht wurden. Leider ist das im Laufe der weiteren Geschichte für mich verloren gegangen und ich konnte die Verhaltensweisen der Mutter und des Vaters nicht mehr greifen. Einzig Faith's Handeln war für mich irgendwie nachvoll-
ziehbar.
Der Titel sagt eigentlich schon zuviel über den Inhalt aus und in Verbindung mit bestimmten Handlungen von Laurel war klar was kommt.

Den Nebenstrang um Faith und Thomas fand ich recht überflüssig, weil er für die Geschichte an sich nicht viel getan hat.

Fazit

Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch mit einem Thema aus dem man sehr viel mehr hätte machen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die Schande der Lebenden" von Mark Billingham

Die Schande der Lebenden
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Inhalt:

Ein renommierter Chirurg, eine attraktive Grenzgängerin, ein unberechenbarer Stricher, eine junge Kassiererin und eine verbitterte reiche Dame: Fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, ...

Inhalt:

Ein renommierter Chirurg, eine attraktive Grenzgängerin, ein unberechenbarer Stricher, eine junge Kassiererin und eine verbitterte reiche Dame: Fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bilden einen Kreis. Sie alle sind Süchtige, die sich auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. Jeden Montag treffen sie sich im selben Haus, um in der Gruppe Halt zu finden. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der selbst eine Vergangenheit hat. Ihm vertrauen die fünf ihre dunkelsten Geheimnisse an. Dabei gibt es eine eherne Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als ein Gruppemitglied ermordet wird, halten die Überlebenden an dieser Übereinkunft fest - während die Ahnung wächst, dass einer von ihnen ein Mörder ist.

Eindruck:

"Die Schande der Lebenden" ist eine sehr interessant aufgebaute Geschichte. Wahnsinnig gut gefallen haben mir die verschiedenen Zeitebenen, denn das Buch ist in "Hier und Jetzt" und "Damals und Dort" geteilt. Zusätzlich gibt es noch Phasen, in denen ein Dialog stattfindet, zwischen zwei Personen in einem Gefängnis. Hierbei ist nicht klar, um wen es sich handelt und was die beiden verbindet. Eigentlich ein Buch nach meinem Geschmack, weil man sehr lange überhaupt nicht weiß wohin die Reise gehen soll.

Die einzelnen Personen lernt man nur sehr sehr langsam und auch nur sehr wenig kennen. Die Charaktere bleiben weitestgehend fremd und sind teilweise sehr anstrengend sind. Durch die distanzierte Darstellung fand kein Aufbau von Sympathie oder Antipathie statt. Eigentlich fand man jeden von ihnen - sogar den Therapeuten - früher oder später ätzend, aber trotzdem auch interessant genug um die Therapie zu begleiten. Fasziniert hat mich, wie eine Gruppe total kaputter Typen, die durch ihre Sucht eigentlich zu Einzelgängern geworden sind, zusammenhalten und mauern wenn es darum geht, dass "Nest" in dem sie sitzen und Halt bekommen, nicht zu beschmutzen.

Es blieb viel Raum für Spekulationen und um sich zusammen zu reimen, wer was wie und warum getan haben könnte oder auch nicht. Und alles was man sich zurecht gelegt hatte, brach am Schluss zusammen wie ein Kartenhaus, denn das Ende war überhaupt nicht abzusehen und wahnsinnig überraschend.

Fazit:

Eine eigentlich sehr gut aufgebaute und überlegte Geschichte, die aber doch - trotz spannender Handlung - sehr zäh zu lesen war. Ein wenig wie: Man hat ein tolles Rezept, man hat alle hochwertigen Zutaten zusammen aber irgendwie will die Mischung nicht gelingen und der Teig nicht aufgehen.

Schade aber dennoch von mir 3,5 Sterne.