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Veröffentlicht am 30.09.2022

Abenteuer- oder Freizeitpark?

StoryWorld (Band 1) - Amulett der Tausend Wasser
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Die Leseratte Sascha fiebert der Entscheidung des Lesewettbewerbs an ihrer Schule entgegen. Hat sie es dieses Jahr endlich geschafft, ihre größte Konkurrentin Chloe zu besiegen? Der Hauptpreis hört sich ...

Die Leseratte Sascha fiebert der Entscheidung des Lesewettbewerbs an ihrer Schule entgegen. Hat sie es dieses Jahr endlich geschafft, ihre größte Konkurrentin Chloe zu besiegen? Der Hauptpreis hört sich zumindest vielversprechend an. Ein Ausflug nach StoryWorld.

Als Sascha zur Gewinnerin gekürt wird, wählt sie Chloe als ihre Begleitung aus. Gemeinsam reisen die Mädchen nach StoryWorld, um dort Abenteuer zu erleben, die blütenweiße Bücher füllen sollen. Doch dunkle Mächte scheinen mit der Anwesenheit der beiden Mädchen gar nicht einverstanden zu sein…

Das Buch hat mich zunächst sehr angesprochen. Das wundervolle Cover gepaart mit dem Klappentext versprach eine interessante und abenteuerliche Geschichte. Leider wurde ich mehrfach enttäuscht und verwirrt.

Vielleicht lag das erste Problem daran, dass ich unter dem Begriff Freizeitpark mir einen Park mit Fahrgeschäften und Attraktionen vorstelle, nicht aber einen Abenteuerpark, in dem man sein eigenes Abenteuer erleben kann. Denn genau das passiert Sascha und Chloe.

Den Lesewettbewerb fand ich auch etwas merkwürdig. Letztlich ging es nur darum, wer hat die meisten Bücher gelesen, unabhängig von Genre und Umfang. Auch wurde nicht überprüft, ob die Bücher tatsächlich gelesen wurden. Theoretisch hätte Sascha auch einfach nur behaupten können, sie hätte die Bücher gelesen.
Nach der Verkündigung der Siegerin, was auch recht schnell und unspektakulär verlief, brechen die Mädchen sofort auf. Überhaupt waren viele Szenenwechsel drin, die sich nicht einfach nachvollziehen ließen. Dafür gibt es andere Passagen, bei denen es Längen gibt und die Geschichte mehr oder weniger auf der Stelle steht und ich mich immer wieder fragte, worauf läuft die Geschichte denn hinaus?

Beide stolpern mehr oder weniger schnell durch ein Abenteuer, immer mal taucht Henry auf, der eigentlich ein Reisebegleiter sein soll, aber irgendwie unsympathisch und nutzlos erscheint.

Die Landschaft ist teils sehr schön beschrieben. Die Protagonisten waren mir dagegen zu blass und ungreifbar. Die Entwicklung der Mädchen hat mir gefallen, auch wenn ich mit den Figuren selbst nicht warm geworden bin.

Manche Handlungen oder Szenen verwirren doch arg, sind nicht wirklich nachvollziehbar und ließen mich ratlos zurück. Es wird viel Fantasie vom Leser gefragt, damit die Geschichte teilweise rund wird. Das offene Ende zeigt eine Fortsetzung auf.

Fazit:
Ich hatte alleine auf Grund des wunderschönen Covers und des Klappentextes mehr erwartet. Mehr Spannung, mehr Logik und deutlich mehr Gefühl, in die Geschichte eintauchen zu können und Neblund selbst erkunden zu wollen.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Gemeinsam den Schulalltag bewältigen

Gemeinsam schlau statt über Schule meckern
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Das Buch ist eine Mischung aus Fachbuch, Lehrbuch, Nachschlagewerk und Mitmachbuch. Es gliedert sich in drei große Teile:
Teil 1: Gemeinsam schlau: Eltern, Lehrende & Kinder
Teil 2: Gemeinsam machen
Teil ...

Das Buch ist eine Mischung aus Fachbuch, Lehrbuch, Nachschlagewerk und Mitmachbuch. Es gliedert sich in drei große Teile:
Teil 1: Gemeinsam schlau: Eltern, Lehrende & Kinder
Teil 2: Gemeinsam machen
Teil 3: Anhang

Während es im ersten Teil vor allem um Selbstreflektion, Schaubilder und Analysen geht, geht es im zweiten Teil zur Sache mit Denkanstößen, Aufgaben und Spielen.
Doch zunächst wird theoretisch das Zusammenspiel zwischen Lehrern Eltern und Kinder betrachtet. Hierzu gibt es neben dem themensortierten Vorgehen, in rosa unterlegten Kästchen kleine Anekdoten der Autorinnen. In blau unterlegten findet sich u.a. Kommentare der Community. Auch rosa unterlegt, jedoch ganzseitig sind Checklisten zu finden. Hinzu kommen viele Schaubilder und ganzseitige, manchmal auch Doppelseitige Zeichnungen, die man ergänzen soll, wie z.B. Wer bin ich und welche Rolle habe ich?, Meine größten Fehler.
Theoretisch kann man diese Bilder im Buch bearbeiten und ausfüllen. Es ist dafür genug Platz da und auch die Seiten sind dick genug. Man kann diese Seiten allerdings auch kopieren und immer wieder verwenden oder man skizziert sie sich einfach auf ein Blatt Papier ab.
Im Vordergrund steht zunächst die Eltern-Kind-Beziehung. Man sollte sich als Eltern Gedanken machen, was kann und will mein Kind eigentlich, wo liegen seine Stärken und Schwächen und, was ich ganz interessant finde, wie war es bei mir als Elternteil und was übertrage ich (bewusst oder unbewusst) auf mein Kind (Erfahrung, eigene Erziehung, etc.).
Danach geht es weiter zur Kind-Lehrende-Beziehung und auch hier sind die Eltern wieder gefragt, schließlich müssen auch die Eltern mit der Schule und dem Lehrkörper kommunizieren.
Im zweiten Teil finden sich Aufgaben und Spiele, die in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt sind. Gut finde ich, dass hier immer angegeben wird: der Schwierigkeitsgrad, wer mitwirken muss, wie viele Personen benötigt werden.
Im Anhang findet man das Register, was ein schnelles Finden von bestimmten Themen erleichtert.
Das Buch ist übersichtlich und gut verständlich geschrieben. Anekdoten, Beispiel oder kleine Geschichten und Kommentare lockern den Text nicht nur auf, sondern stellen auch einen Bezug zur praktischen Seite her.

Fazit:
Das Buch ist für Eltern wie Lehrende gleichermaßen interessant, auch wenn ich es mehr bei der Elternseite angesiedelt sehe. Natürlich ist Zusammenarbeit gefragt, aber alleine die Passagen der Selbstreflektion findet auf Elternseite statt und birgt gewiss so manche Überraschung.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Da Blödeste oder das Beste?

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Almut steht vor dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ihre vier Kinder sind bis auf die jüngste aus dem Haus und versorgt. Ihr Mann betrügt sie, weswegen Almut sich scheiden lässt und in einer kleinen ...

Almut steht vor dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ihre vier Kinder sind bis auf die jüngste aus dem Haus und versorgt. Ihr Mann betrügt sie, weswegen Almut sich scheiden lässt und in einer kleinen Wohnung noch einmal neu beginnen möchte. Doch was kann sie, außer andere zu versorgen. Etwas anderes als Hausfrau und Mutter war sie nie gewesen. Diese Qualifikation wird jetzt jedoch nicht mehr benötigt.

Die erfolgreiche Werbefrau Yeliz hat nicht nur einen stressigen Job, sondern auch einen eher erfolglosen Mann, der als Tischler nicht so recht auf die Füße kommt und zudem immer wieder mit der türkischen Schwiegerfamilie aneinandergerät.

Tille ist eine alleinerziehende Urologin, die mit ihrem pubertierenden Sohn zu kämpfen hat. Nach dem Einzug Almuts ins Haus, sieht sie endlich einen kleinen Lichtblick. Nicht nur pendelt sich donnerstags ein gemeinsames Abendessen ein, bei dem Almut kocht, auch scheint sich ihr Sohn Jan endlich mal von Computer und Smartphone lösen zu können. Wird am Ende doch noch alles gut?

Die Geschichte wird sehr ruhig und beinahe sachlich erzählt. Gerade die ersten Seiten weisen wenig Emotionen auf, so dass man in Ruhe und urteilsfrei sich ein Bild über die einzelnen Situationen machen kann. Mit der Zeit verändert sich das etwas und man kommt den Protagonisten näher. Durch den Perspektivenwechsel war ich ohnehin schon nah dran an den drei Frauen.

Mir hat vor allem der Schreibstil sehr gefallen. Es ist kein aufregender Schreibstil, der von einer zur nächsten Pointe hetzt, sondern er ist fein ausformuliert, wohlüberlegt, mit kleinen Spitzen und Nuancen. Als Leserin hatte ich das Gefühl, dass ich mich zurücklehnen und einfach nur teilhaben konnte an dem Leben der drei Frauen.

Die Frauen selbst sind sehr unterschiedlich und doch nicht verschieden. Die Identifikation war problemlos möglich, so dass ich auch manchmal überlegt habe, was würde ich selbst in der Situation machen, wie handeln oder gar fühlen?

Der angekündigte Rachefeldzug lässt etwas auf sich warten, aber er kommt und bis dahin ist es nicht langweilig, sondern einfach nur so, wie ich mir Gespräche am Küchentisch mit einer Tasse Kaffee vorstelle.

Fazit:
Das Buch hat mich positiv überrascht. Der Schreibstil ist fein, einnehmend und band mich gleich auf den ersten Seiten an die Geschichte. Ein humorvoller Roman, der nicht überspitzt ist, sondern mit feinen Tönen arbeitet und den Leser die Geschichte in Ruhe genießen lässt.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Der Wald ist krank

Ein Mädchen namens Willow 3: Flügelrauschen
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Zunächst freut sich Lotti über ihren 9. Geburtstag, den sie zusammen mit ihren Freundinnen Gretchen, Valentin und Willow im Hexenwald feiert. Doch dann bekommt sie es mit der Angst zu tun. Überall hört ...

Zunächst freut sich Lotti über ihren 9. Geburtstag, den sie zusammen mit ihren Freundinnen Gretchen, Valentin und Willow im Hexenwald feiert. Doch dann bekommt sie es mit der Angst zu tun. Überall hört sie Stimmen und scheint Geister zu sehen. Dreht Lotti jetzt durch oder versucht der Wald sie verrückt zu machen?

Ihre Freundinnen sind sich dagegen sicher, der Wald will ihr nichts Böses und dass es sich wohl um eine neue Gabe handelt. Die Lotti zunächst noch verstehen und beherrschen lernen muss.
Zeitgleich geht es Willow immer schlechter. Da sie mit dem Wald verbunden ist, stellen die Mädchen fest, auch dem Wald geht es nicht gut. Aber warum? Schon bald stoßen die Freundinnen auf die schreckliche Wahrheit.

Doch ehe sich Willow um eine Lösung für das Problem kümmern kann, soll ihre neue Klasse eine Projektwoche machen – in ihrem Wald. Kann das gut gehen?

Der dritte Band knüpft an die ersten beiden Teile an. Da ich die Vorgängerbände bereits gelesen habe, war es wie ein Wiedersehen mit Willow und ihren Hexenfreundinnen. Für Quereinsteiger gestaltet sich der Einstieg vielleicht nicht so leicht, weswegen ich empfehlen würde, die Reihe von Beginn an zu lesen, um auch die ganzen Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Willow sieht sich im dritten Teil mit vielen Problemen und Aufgaben konfrontiert. Ihre drei Hexenfreundinnen helfen ihr dabei, eins nach dem anderen abzuarbeiten und zu lösen. Natürlich läuft nicht immer alles wie geplant und es kommt doch zu einigen witzigen und unterhaltsamen Situationen.

Klar im Fokus steht, dass der Wald krank ist und gerettet werden muss. Um dies allerdings zu erreichen, müssen Willow und ihre Freundinnen die Kinder der Schulklasse davon überzeugen, dass der Wald nichts Schlechtes oder gar Böses ist, sondern vielmehr was Schönes und Nützliches.
Die Wege dorthin sind sehr kreativ und ich muss gestehen, ich wäre gerne in Willows neuer Schulklasse gewesen und hätte an der Projektwoche teilgenommen.

Die Geschichte ist sehr spannend, unterhaltsam, aber auch lehrreich ohne gleich belehrend zu wirken, geschrieben. Es macht großen Spaß, in die Geschichte und den Wald einzutauchen und sich treiben zu lassen. Die Autorin gibt sehr viele Denkanstöße mit auf den Weg. Zwar ist Willows Wald fiktiver Natur, jedoch findet man ähnliche Wälder überall, auch mit den gleichen Problemen, Sorgen und Nöten.

Zahlreiche Illustrationen von Simona Cessarelli untermalen die Geschichte auf eine ganz wundervolle Art. Die Karte zu Beginn bzw. am Ende des Buches sorgt dafür, dass man sich als Leser*in im Wald nicht verläuft.

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung mit einer sehr wichtigen Botschaft, die zum Nachdenken anregt und vielleicht auch ein wenig wachrüttelt. Auf jeden Fall die Geschichte spannend fortführt und neugierig macht auf das nächste Abenteuer mit Willow, ihrem Wald und den Hexenfreundinnen.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Auf den Spuren der Deutschen Bibel

Deutsche Bibeln
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Auf den Tag genau vor 500 Jahren, am 21. September 1522, erschien mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren das „Newe Testament Deutzsch“ von Martin Luther.

Der Autor Michael Landgraf hat sich passend zu ...

Auf den Tag genau vor 500 Jahren, am 21. September 1522, erschien mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren das „Newe Testament Deutzsch“ von Martin Luther.

Der Autor Michael Landgraf hat sich passend zu diesem Jubiläum auf die Spuren der Deutschen Bibeln gemacht und nach ihren Ursprüngen gefahndet. Auch wenn es bereits vor Luther schon Bibeln oder Auszüge aus der Bibel gab, teilweise sogar schon auf Deutsch, änderte die Version Luthers einiges.

Luther machte es sich zur Aufgabe, die Bibel nicht nur einfach zu übersetzen, sondern berücksichtigte dabei den Urtext, legte Wert auf Verständlichkeit und Ästhetik. Dieser Spagat forderte ihm einiges ab, nicht zuletzt, da innerhalb Deutschlands viele Varianten und Dialekte existierten. Auch war die Rechtschreibung nicht einheitlich geregelt.

Michael Landgraf begibt sich in seinem Buch auf Spurensuche, betrachtet die Hindernisse und Herausforderungen, mit denen sich Martin Luther konfrontiert sah. Doch der Autor blickt auch über den Tellerrand hinaus, verfolgt die Geschichte der Bibel weiter bis zur heutigen Zeit und zeigt nicht nur die Entwicklung der Deutschen Bibel auf, sondern auch ihren Stellenwert.

Das Buch ist so gestaltet, dass man es zunächst nicht als Fachbuch wahrnimmt. Zahlreiche Abbildungen, Karten, Skizzen, Hinweise und Anmerkungen lassen das Buch optisch lebendig werden. Der Text von Michael Landgraf ist gut zu lesen, verständlich und nicht überladen. Natürlich ist es schwer, ein solches Buch in einem zu lesen. Doch ich nahm mir Zeit und las immer mal ein Kapitel, machte Pause, ehe es weiter ging. Manche Kapitel zog ich sogar vor, was problemlos möglich war.

Neben der Frage, welches Deutsch verwendet wurde bei den Bibelausgaben, blickt der Autor auch auf die Herstellung von Bibeln, die unterschiedlichen Ausgaben und auch auf die Neuzeit, in der z.B. spezielle Kinderbibeln existieren.

Einige Fakten waren mir schon bekannt, vieles noch nicht und so konnte ich mit dem Buch mein Wissen ergänzen und erweitern. Hinzu kamen einige Funfacts, denn dass es sogar eine LEGO® - Bibel gibt, war mir gänzlich neu.

Fazit:

Auch wenn man sich jetzt weniger für den Inhalt einer Bibel interessiert, so ist die historische Seite des Buches gewiss einen tieferen Blick wert. Fakten werden verständlich und leicht vermittelt und mir machte es Spaß, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, einzutauchen und neue Fakten und Informationen zu entdecken.

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