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Veröffentlicht am 24.06.2022

Mit der Isetta nach Rimini

Ein Sommer in Rimini
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Hamburg 1955: Nina ist gelernte Köchin und arbeitet mehr als Handlanger im Hotel Vier Jahreszeiten. Als ein italienischer Gast ihr ein Angebot macht, fällt es ihr schwer, nein zu sagen. Immerhin soll sie ...

Hamburg 1955: Nina ist gelernte Köchin und arbeitet mehr als Handlanger im Hotel Vier Jahreszeiten. Als ein italienischer Gast ihr ein Angebot macht, fällt es ihr schwer, nein zu sagen. Immerhin soll sie endlich als richtige Köchin arbeiten dürfen. Die Sache hat nur einen Haken, sie muss dazu nach Rimini umziehen.
Henni, mit der sie sich eine Wohnung teilt, ist ganz begeistert von der Idee. Immerhin hat sie immer schon von Italien geträumt. Sie überredet Nina, es zu versuchen und schon stürzen sich die beiden Frauen ins Abenteuer.
Aber kann Nina in Italien ihren Traum wirklich wahr werden lassen? Wird sie gegen die männliche Konkurrenz bestehen und wie sieht es mit der Sprachbarriere aus?

Das Cover ist ganz bezaubernd und erweckt schon ein richtig schönes Italien-Feeling. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich war sehr schnell drin in der Geschichte. Henni, die einige Jahre älter ist als Nina und aus besseren Verhältnissen zu stammen scheint, kauft für den Trip nach Italien eine Isetta, die sie liebevoll Elly nennt.
Mit einer Isetta nach Italien, alleine das klingt schon abenteuerlich. Viel Gepäck haben die beiden Frauen nicht und sie lassen quasi alles hinter sich zurück und wagen einen Neuanfang.
Die ganzen Sorgen, Ängste und Befürchtungen, aber die Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben gibt die Autorin spürbar weiter. Dass nicht alles eitel Sonnenschein in Italien ist, muss Nina schnell erkennen.
Die Autorin hat mit Nina und Henni zwei Protagonistinnen geschaffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und dabei so einfühlsam und authentisch beschrieben, dass ich als Leserin wiederum nachvollziehen konnte, wieso die beiden sich so gut verstehen und ergänzen.

Fazit:
Das Buch ist eine wundervolle Urlaubslektüre mit Wohlfühlcharakter und ich kann es wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Das Abenteuer geht weiter

Drachensturm - Cara und Silberklaue
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Cara ist eine Einzelkämpferin und war schon früh auf sich allein gestellt. Doch ganz alleine war sie irgendwie nie. Sie hatte immer eine Stimme im Kopf, die sie lenkte, leitete und ihr mit Ratschlägen ...

Cara ist eine Einzelkämpferin und war schon früh auf sich allein gestellt. Doch ganz alleine war sie irgendwie nie. Sie hatte immer eine Stimme im Kopf, die sie lenkte, leitete und ihr mit Ratschlägen zur Seite stand. Als Malik ihr dann schließlich erklärt, dass es sich bei ihrer Stimme um einen Drachen handelt, hält sie ihn zunächst für verrückt. Doch dann sieht sie Silberklaue und ihr Abenteuer kann beginnen.

Auch der zweite Teil ist wieder groß geschrieben und verfügt über einige passende Illustrationen. Das Textniveau richtet sich hier etwas konstanter an 8jährige Leser mit etwas Leseerfahrung. Der rote Faden spannt sich wunderbar durch das Buch und ordnet die Geschichte zeitlich so ein, dass es gewisse Überschneidungen zum ersten Teil gibt.
Leider finden sich auch hier einige Rechtschreib- und Satzfehler, was den Lesefluss unterbricht und die Geschichte in Stocken geraten lässt.
Die Welt der Drachen und ihrer Drachenseher wird weiter ausgearbeitet und das Bild davon wird immer plastischer und farbiger. Es gibt viele Baustellen und Geheimnisse, die noch nicht gelöst wurden, so dass die Spannung konstant hoch bleibt.
Das Abenteuer von Cara und Silberklaue ist zwar auf der einen Seite in sich abgeschlossen, doch streckt die Geschichte ihre Fühler nach allen Richtungen aus, blickt über den Tellerrand und als Leser wurde ich dann schon neugierig, wie geht es weiter? Wie ist die Geschichte der anderen Drachensehern? Es bleibt spannend.

Fazit:
Auch wenn es immer noch leichte Schwächen gibt, wurde das Potenzial im zweiten Teil deutlich besser genutzt und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Eine Welt aus Purpurstaub

Purpurstaub Magie
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Die elfjährige Serafina Nightingale fühlt sich allein gelassen. Ihre Familie ist in die Großstadt umgezogen, damit ihre Mutter sich um ihre Oma kümmern kann, der es immer schlechter geht. Serafina macht ...

Die elfjährige Serafina Nightingale fühlt sich allein gelassen. Ihre Familie ist in die Großstadt umgezogen, damit ihre Mutter sich um ihre Oma kümmern kann, der es immer schlechter geht. Serafina macht sich große Sorgen und hat Angst, dass ihre Oma stirbt. Auch in der neuen Schule läuft es nicht wirklich gut und so brennt Serafina eines Sonntags durch. Sie findet einen Wald, der ihr ziemlich verwunschen vorkommt und ihre Fantasie anregt. Kann es sein, dass dies der Wald ist, von der ihr ihre Oma immer Märchen erzählt hat? Gibt es am Ende die Feenkönigin Tula tatsächlich? Vielleicht kann sie ihrer Oma helfen und sie wieder gesund machen.
Kaum zurück erfährt Serafina von ihrer Oma, dass sie sich nicht getäuscht hat und bekommt sogar ein wenig Purpurstaub und eine Pfeife, mit der sie zu Tula Kontakt aufnehmen kann. Gemeinsam mit dem Beo Pampusch macht sie sich auf den Weg und hofft, dass es nicht zu spät ist.

Das Buch ist sehr schön und fantasievoll geschrieben. Außer den Bildern auf dem Cover kommt das Buch gänzlich ohne Illustrationen aus, die ich aber auch nicht vermisst habe. Die Sprache der Autorin ist so farbenprächtig und stimmig, dass sie die Bilder schnell im Kopfkino entwickeln.
Serafina ist ein mutiges kleines Mädchen, das zunächst vor allem von seiner Angst und ihrer Sorge um die geliebte Oma getrieben wird. Sie möchte ihre Oma wiederhaben, nachdem diese kurz zuvor verstorben ist und geht dazu einen gefährlichen Schritt. Wie gefährlich, wird ihr erst nach und nach bewusst.
Ich war sehr schnell in die Geschichte eingetaucht und befand mich an der Seite von Serafina. Spürte ihre Hoffnung, Sorgen und Ängste. Hätte selbst manchmal fast aufgegeben und doch hat sich Serafina durchgebissen.
Es ist ein Buch, in dem nicht nur viele Emotionen durchlebt, sondern auch Themen wie Mobbing, Verlustängste, Tod, Trauer und Krieg angesprochen werden. Dabei ist die Sprache kindgerecht und manchmal ein wenig verspielt, so dass es auch Spaß macht, das Buch trotz dieser ernsten Themenbereiche zu lesen.
Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren vorgeschlagen. Ich würde es eher etwas später ansiedeln.

Fazit:
Viele Wendungen, Spannung und eine fantastische Welt, die Parallel zur unsrigen existiert, machen das Buch zu einem Fantasy-Abenteuer, welches nicht nur junge Leser begeistern wird, sondern auch erwachsene in seinen Bann zieht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich konnte mich nur schwer von Pipinea und seinen Bewohnern lösen.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Kampf und Intrigen

Verrat in Colonia
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Invita, Sklavin des Statthalters, ist gerade mit ihrer Herrin in Niedergermanien angekommen. Bei einer Feier hofft Invita auf einige ruhige Minuten mit ihrem Gefährten und germanischen Sklaven, Flavus. ...

Invita, Sklavin des Statthalters, ist gerade mit ihrer Herrin in Niedergermanien angekommen. Bei einer Feier hofft Invita auf einige ruhige Minuten mit ihrem Gefährten und germanischen Sklaven, Flavus. Doch es kommt ganz anders. Im Bad, das eigentlich um die gewählte Zeit verlassen sein soll, finden die beiden einen schwerverletzten Mann, der vor ihren Augen verstirbt.
Flavus gerät in Verdacht, den Quaestor Aurelius Celer getötet zu haben. Da ihm die Hinrichtung droht, setzt Invita alle Hebel in Bewegung, um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu finden. Doch es ist nicht nur ein Wettlauf mit der Zeit, auch gerät Invita in einen Strudel auf Verrat und Verschwörung, der nicht zuletzt ihr eigenes Leben bedroht.

Das Buch ist bereits der vierte Band mit der Sklavin Invita. Ich hatte bisher die ersten drei Bände nicht gelesen gehabt und kam dennoch sehr gut in die Geschichte hinein. Natürlich musste ich mir als Quereinsteigerin zunächst einen Überblick über die Protagonisten und ihre Beziehungen zueinander verschaffen. Das ging recht gut, denn zum einen fand ich am Ende des Buches einen umfangreichen Personenglossar, zum anderen zeigt die Autorin auch in kleinen Nebensätzen immer wieder die Verhältnisse und gegebenenfalls Vorkommnisse aus der Vergangenheit auf. Daher war es für mich kein Problem, in die Geschichte zu finden und mich schnell an Invitas Seite zu stellen.
Der Personenglossar ist auch während des Lesens sehr praktisch. Es kommen viele Namen vor, teils ähnlich klingend und etwas sperrig, was aber authentisch ist. Ebenfalls sehr nützlich finde ich das Glossar. Hier werden unbekannte Begriffe erläutert. Manche kannte ich schon von anderem historischem Roman, die in der Römerzeit spielen, aber manches Mal musste ich dann doch nachschlagen.
Die Geschichte ist sehr spannend und emotional. Invita und Flavus bindet eine Liebe, der man anmerkt, wie sie entstand und wie zart, verletzlich und doch tiefgängig sie ist. Der Fall ist spannend konstruiert. Da sich nicht alles auf einer Ebene abspielt, erhält man als Leser Einblicke in die verschiedenen Bereiche und Schichten. Hieran merkt man ganz deutlich, wie genau und intensiv die Autorin recherchiert hat und die Ergebnisse in Worte zu fassen weiß, so dass ein farbenprächtiges Kopfkino entstehen kann.

Fazit:
Ein spannender, sehr gut recherchierter historischer Kiminalroman, der seine Leser ins römische Köln entführt und auch für Quereinsteiger problemlos lesbar ist.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Zufriedenheit ist eine Form des Glücks

Der Zug der Nonnengänse
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Die Nonnengänse kommen heim. Über nichts freut sich die 60jährige Amelie so sehr, wie über deren Anblick und Anwesenheit. Sie spenden ihr Trost und Zuversicht und gerade das benötigt sie in ihrer Situation, ...

Die Nonnengänse kommen heim. Über nichts freut sich die 60jährige Amelie so sehr, wie über deren Anblick und Anwesenheit. Sie spenden ihr Trost und Zuversicht und gerade das benötigt sie in ihrer Situation, denn Amelie hat Krebs im Endstadium und sie weiß nicht, wie viel Zeit ihr noch bleibt.
Umso spannender findet sie die Ankunft der 20 Jahre jüngeren Bente, die total durch den Wind ist und Zuflucht auf der Insel sucht. Schnell erkennen die beiden Frauen, dass etwas sie verbindet, dass sie einander brauchen.
Zwischen den Dünen von Langeoog kommen sich die beiden Frauen näher und es entsteht eine tiefe Freundschaft, die manches Geheimnis an die Oberfläche spülen wird.

Ich mache eigentlich einen Bogen um Bücher, in denen Kerbs eine tragende Rolle spielt. Doch in diesem Buch ist er zwar präsent, nimmt aber nicht die vordere Reihe ein. Die Autorin Franka Michaels legt ihren Fokus vielmehr auf die Nonnengänse und die Freundschaft zwischen zwei Frauen, die, ohne es zu wissen, einander brauchen. Abgerundet wird der Roman durch viele wunderschöne Landschaftsbeschreibung, so dass sich der Roman auch als ein Wohlfühlroman entpuppte.
Erst schob ich das Buch lange vor mir her und wollte ihn einerseits lesen, andererseits hatte ich auch wiederum Scheu davor. Doch dann las ich die ersten Seiten und tauchte in eine wunderschöne, wenn auch teils sehr traurige Geschichte ein, die mich nicht mehr los lies.
Die Figuren sind so plastisch ausgearbeitet, dass ich meinte, Amelie und auch Bente persönlich zu kennen, neben ihnen auf Langeoog saß beim Lesen und mir nicht nur die Insel, das Flair, sondern auch die Nonnengänse ansehen konnte. Gerade zu den Gänsen vermittelt die Autorin viel Fachwissen, was aber mehr unterschwellig an den Leser übergeht.

Fazit:
Auch wenn ich zunächst Scheu vor dem Buch hatte, bin ich jetzt froh, mich überwunden zu haben, denn es ist ein zauberhafter und wundervoller Roman, bei dem Freundschaft, die Liebe zu den Nonnengänsen und der Insel Langeoog definitiv im Vordergrund stehen. Eine ganz klare Leseempfehlung – als Urlaubslektüre oder auch wenn man vom Sofa auch auf die Insel reisen möchte.

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