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Veröffentlicht am 13.06.2021

Was ist ein Talent?

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
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Alva geht in die vierte Klasse und hat ein kleines, naja, eher großes Problem. Sie kann Tiere verstehen. Alle Tiere, laut, sehr laut. Selbst die kleinen Fliegen reden so laut, dass Alva Probleme hat, sich ...

Alva geht in die vierte Klasse und hat ein kleines, naja, eher großes Problem. Sie kann Tiere verstehen. Alle Tiere, laut, sehr laut. Selbst die kleinen Fliegen reden so laut, dass Alva Probleme hat, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.
Alva weiß sich nicht zu helfen, bis ihr geheimnisvoller Onkel Thomas Franzen zu Besuch kommt. Er weiß, dass Alva ein besonderes Talent hat und möchte ihr helfen. Zwar kann er ihr nicht direkt nachfühlen, aber doch ein wenig, immerhin ist sein Talent das Gedankenlesen.
Damit nicht genug, auch ist er Direktor einer Schule – School of Talents – und dorthin möchte er Alva nun mitnehmen. Aber was ist das für eine Schule und wie kann sie Alva bei ihrem Problem helfen?
Alva stellt schnell fest, nicht nur sie hat ein ungewöhnliches Talent, auch andere Kinder. Manche können das Wasser beeinflussen, andere schrumpfen oder verwandeln sich. Schnell findet Alva neue Freunde. Doch dann droht sie Schulschließung. Können Alva und ihre neuen Freunde das verhindern und was hat es mit der Anzeigetafel auf sich, die immer wieder ein merkwürdiges Rätsel anzeigt?

Das Buch ist der erste Band einer neuen Reihe. Alva ist ein junges Mädchen, das komplett damit überfordert ist, dass sie Tiere versteht, sehr laut und nicht ausblendbar. Sie ist sehr plastisch und man kann sich gut als Leserin in Alva hineinversetzen. Ihre Ängste und Sorgen, als sie plötzlich von zu Hause weg soll, um auf eine ganz besondere Schule zu gehen, waren nachvollziehbar.
Fantastisch wurde es dann, als Alva in der Schule ankam. Da kam dann die Neugierde, was wohl die anderen Kinder alles können und wie sie damit umgehen. Auch die Frage, wie gestaltet sich in dieser Umgebung der Unterricht. Das Rätsel und der Wettlauf gegen die Zeit brachten weitere Spannung in die Geschichte. Die Kinder wollen unbedingt die Schule erhalten, aber ihnen bleibt nicht viel Zeit, um das Rätsel zu lösen und die Schule damit zu retten.
Sprachlich ist es altersgemäß und flüssig geschrieben. Selbst erwachsene Leser haben ihre Freude mit der Geschichte. Kleine schwarz-weiße Illustrationen lockern den Text etwas auf und geben ein Bild von dem Geschehen, was gerade junge Leser sehr gut unterstützt.
Meine große Tochter geht selbst in die vierte Klasse und fand die Idee, dass ein Kind alle Tiere verstehen kann, sehr interessant. Das Buch war schnell gelesen und zum Glück lag schon der zweite Band bereit.

Fazit:
Eine fantastische Geschichte, bei der man in Grübeln kommt, was wäre, wenn es wirklich diese Talente geben würde und wie würde man damit umgehen? Wir freuen uns jetzt auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Prinzessin vs. Freigeist

Molly und Miranda − Party mit Huhn
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Miranda ist eine echte Prinzessin. Verwöhnt, mit viel Glitzer und noch mehr pink lebt sie in den Tag hinein und muss sich um nichts sorgen. Bis ihre Eltern dann plötzlich beschließen, sie auf eine echte ...

Miranda ist eine echte Prinzessin. Verwöhnt, mit viel Glitzer und noch mehr pink lebt sie in den Tag hinein und muss sich um nichts sorgen. Bis ihre Eltern dann plötzlich beschließen, sie auf eine echte Schule zu schicken. Kein Hausunterricht mehr bei der verpeilten Hauslehrerin, sondern eine echte Schule mit echten Lehrern, Kindern und noch mehr Regeln, an die sie sich halten soll. Miranda ist davon alles andere als begeistert.
Noch schlimmer wird es, als sie ihre Tischnachbarin kennenlernt. Molly ist ein echter Freigeist, der sich gerne für andere einsetzt, neugierig, wissensdurstig und eine regelrechte Rebellin ist. Neben ihrem Hund hat Molly auch noch eigene Hühner, die Eier legen und die Molly, hartgekocht, mitbringt. Und Miranda hasst hartgekochte Eier.
Als Miranda dann schließlich die ganze Klasse zu ihrem Geburtstag einladen soll, erhält Molly als Einzige keine Einladung. Das soll gerecht sein? Und überhaupt, verstößt das nicht gegen die Schulregel, nach der ALLE Kinder einer Klasse einzuladen sind? Molly lässt sich das nicht gefallen und ruft zum Boykott auf…

In dieser Geschichte prallen zwei Welten aufeinander. Die gut gelaunte und stets fröhliche Molly, ein Freigeist der ihresgleichen sucht, trifft auf eine verwöhnte mürrische Prinzessin. Das kann nicht gut gehen. Erst recht nicht nach den ganzen Missverständnissen, die die Kluft zwischen den Mädchen immer größer werden lässt.
Die Geschichte ist recht einfach geschrieben und schön illustriert. Dennoch blieben mir die Mädchen etwas blass. Ich hätte sie gerne näher kennengelernt, ihren Hintergrund, ihre Familie und Herkunft. So stand mehr der Zank zwischen ihnen im Vordergrund. Beide Mädchen beharren auf ihrer Meinung, bis es schließlich gipfelt und sich alles ändert.
Es ist eine leicht zu lesende Geschichte mit viel Fantasie (wer hat schon Elefanten, Affen und weiße Löwen zum Geburtstag da?). Für junge Erstleserinnen ein schöner Einstieg mit viel Glitzer, Rosa und etwas Freundschaft.

Fazit:
Uns hat die Geschichte gut gefallen, manches war überzogen, aber noch im Rahmen, Glitzer und Pink überwogen, so dass die Geschichte auf ein Wiedersehen hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Die Hebamme auf neuen Wegen

Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt
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Berlin 1924: Die Hebamme Hulda Gold bewirbt sich um eine Stelle in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte und wird dort auch angenommen. Leider ist die Arbeit nicht ganz so, wie sie es sich erhofft hat, ...

Berlin 1924: Die Hebamme Hulda Gold bewirbt sich um eine Stelle in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte und wird dort auch angenommen. Leider ist die Arbeit nicht ganz so, wie sie es sich erhofft hat, doch sie arrangiert sich damit, immerhin ist die Geburtshilfe dort modern und die Frauen haben eine bessere Überlebenschance als bei den Hausgeburten.
Doch dann stirbt eine Schwangere bei einer OP, die der ehrgeizige Chef-Gynäkologe Egon Breitenstein durchgeführt hat. Aber ging da alles mit rechten Dingen zu? Hulda kommt die Sache komisch vor und als ihre beste Freundin schließlich selbst in die Klinik aufgenommen wird, erhärtet sich Huldas Verdacht. Aber kann sie etwas ändern? In einem Netz aus Ehrgeiz, Lügen und falschen Ambitionen?

Für mich war es der erste Band mit der Hebamme Hulda Gold. Noch befinden wir uns in den goldenen Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts, doch sind schon die ersten Zeichen des nahenden Krieges zu spüren. Aber Hulda hat andere Sorgen, die die Schwangeren in ihrer Obhut betreffen.
Obwohl ich Quereinsteiger der Reihe war, fand ich mich gleich im Buch zurecht. Vielleicht half mir die Tatsache, dass Hulda auch einen Neubeginn vor sich hatte und sich erst einmal zurecht finden musste. Schnell wurde ich mit ihr warm, verstand ihre Beweggründe und Sorgen.
Die Protagonisten sind durchweg sehr plastisch und facettenreich. Die Geschichte ist spannend, wenn auch nicht aufregend, sondern eher fesselnd. Man möchte wissen, wie es mit Hulda weiter geht, ohne dabei zu bemerken, dass sie in einem Fall ermittelt.

Das Hörbuch wird von Anna Thalbach gelesen, die ich schon von anderen Hörbüchern kenne und deren Stimme ich sehr mag. Sie ist perfekt für diese Geschichte ausgewählt und konnte Hulda mir stimmlich gut näher bringen.

Das Buch ist eher ruhig und doch spannend. Neben ihrer Arbeit lernt man auch die private Seite von Hulda kennen und bekommt so ein besseres Bild von ihr. Obwohl ich die beiden Vorgängerbände nicht kenne, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat.

Fazit:
Eine spannende und doch ruhige Geschichte mit der Hebamme Hulda, die in diesem Buch einen neuen Weg geht und dabei feststellt, dass nicht jeder Weg, der zunächst einfacher erscheint, nicht doch mit Steinen gespickt sein kann.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

"Als Täter bist du besser flüchtig"

Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel
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Kommissar Jennerwein und sein Team haben den aktuellen Fall nahezu abgeschlossen. Der Mörder des toten Industriellen Drittenbass ist gefasst und sitzt sein. Lediglich das verschwundene Geld bereitet den ...

Kommissar Jennerwein und sein Team haben den aktuellen Fall nahezu abgeschlossen. Der Mörder des toten Industriellen Drittenbass ist gefasst und sitzt sein. Lediglich das verschwundene Geld bereitet den Ermittlern noch Kopfzerbrechen. Doch das ist alles nur eine Frage der, ist Jennerwein überzeugt.
Doch dann wacht er plötzlich auf einer Wanderbank auf und versteht die Welt nicht mehr. Wie kam er da hin? Wieso fühlt er sich so merkwürdig? Und was ist mit seinem Körper geschehen???

Noch während Jennerwein versucht, alles zu verstehen, stellt er eins fest. Niemand wird ihm glauben und er steht plötzlich im Fokus einer Mordermittlung.


Die Krimis mit Kommissar Jennerwein und seinem Team kenne ich schon eine Weile. Auf den 14. Band habe ich mich sehr gefreut und wollte dieses Mal etwas Neues ausprobieren. So habe ich mir das Buch als Hörbuch angehört und mal nicht selbst gelesen.

Das Hörbuch wird vom Autor selbst gelesen, was ich sehr interessant finde. Zum einen hört man die Stimme des Autors, zum anderen finde ich, kann er die Geschichte um einiges besser vermitteln als ein neutraler Erzähler. Immerhin hat er die Geschichte geschrieben und weiß, wie er sich die einzelnen Protagonisten vorgestellt hat. Das habe ich übrigens sehr gut erkennen können, da ich manche Protagonisten nicht so gelesen hätte, wie der Autor und so ein ganz anderes Bild der betreffenden Person vermittelt worden wäre.

Die Geschichte ist zunächst verwirrend Wie Jennerwein versteht man als Leser oder Zuhörer zunächst nicht, was los ist und was mit Jennerwein geschehen ist. Aber durchhalten lohnt sich, denn sobald sich die Nebel lösen, wird die Geschichte sehr spannend und Fordernd.

Der Schreibstil ist gewohnt, wenn auch manchmal etwas ausschweifend, philosophisch. Doch werden dadurch kleine Ruhephasen geschaffen. Sehr gut gefallen haben mir die Kapiteleinleitungen, die im Hörbuch von einem Jingle eingerahmt wurden. Hier wurde sich immer auf den berühmten altgriechischen Halbgott Herakles bezogen, der 12 Aufgaben zu lösen hatte. Vor jedem Kapitel durfte sich eine Person eine Aufgabe für Herakles ausdenken, die dieser zu lösen habe, Dabei handelte es sich um aktuelle Aufgaben und manchmal auch bekannte Personen.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und als Hörbuch ein Genuss. Der Autor schafft es mit seinem Dialekt, den Leser in das Alpenvorland zu versetzen. Die verschiedenen Nuancen in seiner Stimme hauchen den Protagonisten ihren eigenen Charakter ein, so dass man sie gut voneinander unterscheiden kann.

Der Fall ist bereits der 14. Fall von Jennerwein, so dass man zum besseren Verständnis einige der Vorgängerbände bereits kennen sollte. Zwar ist der Fall in sich abgeschlossen, jedoch sind die zwischenmenschlichen Beziehungen vielleicht nicht ganz so leicht zu verstehen. Gerade in diesem Band gibt es doch einige Bezüge, deren Vorgeschichte man kennen sollte.

Was mich etwas gestört hat, am Ende lösen sich nicht alle Fäden auf und es bleibt so manche Frage leider offen.
Fazit:
Mir hat beides sehr gut gefallen – Buch wie Hörbuch. Es war für mich ein versuch, ob ich mit einem vom Autor gelesenen Hörbuch zurechtkomme und ich bin begeistert. So gesehen finde ich es sogar noch besser als ein Hörbuch von einem neutralen Erzähler und werde nun verstärkt nach dieser Art Hörbücher Ausschau halten.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Blühende Liebe

Liebe treibt die schönsten Blüten
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Svea möchte etwas für ihren Rücken tun. Immer wieder neigt sie zu Verspannungen vor allem im Schulterbereich. Doch beim Faszientraining trifft sie auf Lars und verliebt sich in ihn. Doch Lars scheint ihre ...

Svea möchte etwas für ihren Rücken tun. Immer wieder neigt sie zu Verspannungen vor allem im Schulterbereich. Doch beim Faszientraining trifft sie auf Lars und verliebt sich in ihn. Doch Lars scheint ihre Flirtversuche nicht zu erwidern.
Beruflich sieht es bei Svea auch eher mau aus. Der Professor lässt sich Zeit mit der Verlängerung ihres Vertrages und so gerät Svea in eine ungewisse Zukunft. Als dann ihr Vater ins Krankenhaus muss, übernimmt Svea die Leitung des elterlichen Betriebs. Aber auch hier scheint nicht alles so zu laufen, wie sie es gerne hätte. Als sie sich bei der Stadt Köln für die Neugestaltung einer Platze bewirbt, trifft sie auf Lars. Ist Svea in der Lage, berufliche und private Interessen voneinander zu trennen? Oder treibt die Liebe ganz besondere Blüten?

Das Buch ist ein echter Wohlfühlroman. Svea ist eine tollpatschige, aber dennoch liebenswerte junge Frau, die auf der Suche nach ihrem Platz im Leben ist. Nicht nur beruflich, auch privat scheint sie noch nicht den rechten Weg gefunden zu haben.

Ihre Mitbewohnerin ermutigt und spornt sie an, doch letztlich muss Svea selbst entscheiden, was sie als nächstes machen möchte. Möglichkeiten und Wege bieten sich einige, doch welchen Weg schlägt sie ein?

Das Buch ist herrlich entspannend, ohne dabei allzu seicht zu sein. Mit Svea kann man wunderbar lieben, leiden, kämpfen und streiten. Oft möchte man Svea an die Hand nehmen oder sie einfach nur drücken. Ebenso gut konnte ich über die ganzen Fettnäpfchen, in die Svea gerne mal reinspringt, lachen.

Fazit:
Ein herrlicher Sommer-Wohlfühlroman, mit viel Herz, Schmerz, Kampfgeist und noch mehr Blumen. Das Buch unterhält nicht nur, es liefert auch viele nützliche Ideen, gerade im Hinblick auf bienenfreundliche Gärten oder auch Balkone.

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