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Veröffentlicht am 22.02.2020

Was, wenn die Beweise fehlen?

Aussage gegen Aussage
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Auch wenn es sich bei diesem Buch nicht um einen Roman handelt, lässt es sich dank des Erzählstils des Autors sehr gut lesen. Der Autor Alexander Stevens berichtet in diesem Buch von schwierigen Fällen, ...

Auch wenn es sich bei diesem Buch nicht um einen Roman handelt, lässt es sich dank des Erzählstils des Autors sehr gut lesen. Der Autor Alexander Stevens berichtet in diesem Buch von schwierigen Fällen, bei denen quasi Aussage gegen Aussage steht und eindeutige Beweise fehlen.

Neben einigen Fallbetrachtungen, lässt der Autor auch viel Fachwissen einfließen, jedoch ohne den Leser dabei zu überfordern oder zu langweilen. Sukzessive arbeitet sich der Autor durch die Fälle, trägt nüchtern und ohne Wertung die Fakten vor, lässt dem Leser selbst Raum, sich ein Bild zu machen und ein Urteil zu fällen. Das tatsächlich gefällte Urteil gibt es natürlich auch, aufgeschlüsselt und erklärt.

Fazit:
Ein sehr informatives und interessantes Buch, das sich leicht lesen lässt und einiges an Fachwissen vermittelt, ohne den Laien dabei zu überfordern.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Grüne Oase über den Dächern

Wunschbüro Edda - Alles Grüne kommt von oben
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In der Parkstrasse bricht der Frühling aus. Die Vögel zwitschern, die Leute kommen aus den Häusern, überall grünt und blüht es. Auch Edda ist in Frühlingsstimmung und freut sich auf neue Wünsche in ihrer ...

In der Parkstrasse bricht der Frühling aus. Die Vögel zwitschern, die Leute kommen aus den Häusern, überall grünt und blüht es. Auch Edda ist in Frühlingsstimmung und freut sich auf neue Wünsche in ihrer Wunschbox. Doch dieses Mal haben die Wünsche es in sich:
Eddas Mama wünscht sich einen kleinen Garten, in dem sie werkeln kann. Auch der andere Wunsch scheint schier unerfüllbar. Zumindest hat Edda keine Idee, wie sie ihre beste Freundin Nina in eine Fee verwandeln soll.
Doch Edda wäre nicht Edda, wenn sie gleich aufgeben würde. Zusammen mit ihrem Freund Noah überlegt sie, wie sie die Wünsche doch noch erfüllen kann. Doch dann verkrachen sich die beiden…

Der dritte Teil von Eddas Wunschbüro ist wieder ganz zauberhaft. Die Geschichte ist sprachlich auf dem Niveau von Leseanfängern, zeitgleich aber auch knifflig und spannend. Hinzu kommen kurze Kapitel, die zumindest bei meiner Tochter, zu einem schnelleren Lesefluss anregen und auch das Kind ans Buch fesseln. Immerhin sind so kleine Kapitel schnell gelesen. Vor allem, wenn man im Text noch viele schöne und farbige Illustrationen findet.

Was meiner Tochter gut gefällt, es ist ein Buch zum Anfassen. Der Umschlag hat Erhöhungen, die man während des Lesens immer wieder abtasten kann. Die Illustrationen sind sehr ansprechend und detailliert. Nicht nur, dass die den Text wunderbar ergänzen, auch kann man lustige kleine Details in den Bildern entdecken, die man zunächst so nicht erwartet hätte. Die Schrift ist ausreichend groß, so dass man sie gut lesen kann. Im Umschlag findet man noch einen kleinen Stadtplan mit den Markierungen der wichtigsten Schauplätze.

Edda erlebt in diesem Buch bereits ihr drittes Abenteuer. Was meiner Tochter und auch mir sehr gut gefällt, Edda steht zunächst vor einem schier unlösbaren Wunsch. Aber nach und nach tun sich Mittel und Wege auf, die dann schlussendlich zu einer Lösung führen. Dabei bleibt alles im Rahmen der Logik. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sind sehr realistisch dargestellt. Beim Streit zwischen Noah und Edda hat meine Tochter mitgefiebert und sich teilweise auch aufgeregt.

Fazit:
Ein tolles Buch und eine gelungene Fortsetzung zu Eddas Wunschbüro. Wir sind schon sehr gespannt, wie es mit Edda, Noah und ihrem Wunschbüro weitergehen wird. Immerhin waren im Buch von drei Zettel in der Wunschbox die Rede, ein Wunsch fehlt daher noch.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Zwischen den Fronten

Feuer im Elysium
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Der junge Sebastian Reiser lebt zusammen mit seinem Vater als Schlossverwalter auf dem Schloss der Familie von Sonnenberg. Als ein Unfall nicht nur seinen Vater, sondern auch den Schlossherrn das Leben ...

Der junge Sebastian Reiser lebt zusammen mit seinem Vater als Schlossverwalter auf dem Schloss der Familie von Sonnenberg. Als ein Unfall nicht nur seinen Vater, sondern auch den Schlossherrn das Leben kostet, findet sich der studierte Jurist auf der Straße wieder. Sein Weg führt ihn nach Wien, um sich dort ein respektables Leben aufbauen zu können. Denn noch gibt er seine Liebe zur Tochter von Sonnenberg nicht verloren.

In Wien angekommen gerät Reiser jedoch in ein dunkles Geflecht aus Lügen und Intrigen und weiß zunächst nicht, wo sein Platz in diesem Ränkespiel ist, bis es fast zu spät scheint …

Das Buch hat mich positiv überrascht. Die Geschichte ist sehr fein gesponnen, ausgeklügelt und politisch beschwert. Erwartete ich eine seichte leichte Unterhaltung, wurde ich bereits nach wenigen Seiten eines Besseren belehrt. Doch obwohl viel Politik, Intrigen und Ränkespiele zum tragen kommen, ist die Geschichte leicht zu lesen und die Spannung steigt kontinuierlich an.

Der Perspektivenwechsel lockert zudem etwas auf und bietet dem Leser ganz andere Einblicke in das Geschehen mit Verständnis um die Hintergründe. Man merkt dem Autor an, dass er selbst aus dem musikalischen Bereich stammt. Mit viel Liebe und Herzblut erzählt er hier eine Geschichte, die verpackt in einem Kriminalroman selbst Zugang zu Lesern finden dürfte, die eher weniger bewandert sind in diesem Bereich.

Fazit:
Fein ausgearbeitete Charaktere, Spannung und Wendemomente, dazu historisches und politisches Hintergrundwissen lassen den Roman für mich zu einer gelungenen Hommage an Ludwig van Beethoven werden.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Dem Frühling hinterher

HOLIDAY Reisebuch: frühlingsreisen
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Etwa 40 km am Tag reist der Frühling Richtung Norden. Der Autor Thomas Kastning wollte nicht wieder so lange auf den Frühling warten und hat sich auf den Weg gemacht, dem Frühling entgegen zu gehen und ...

Etwa 40 km am Tag reist der Frühling Richtung Norden. Der Autor Thomas Kastning wollte nicht wieder so lange auf den Frühling warten und hat sich auf den Weg gemacht, dem Frühling entgegen zu gehen und ihn auf seiner Reise, zumindest ein Stück weit, zu begleiten. Mit dabei den Maler und Fotografen Martin Christopher Welker, der die Reise bildlich festhalten und dokumentieren sollte.

Start der Reise war Gibraltar. Zwischen dem Affenfelsen und der historischen Vergangenheit, machten sich die beiden Reisenden auf den Weg nach Norden. Ihre Route führt sie am Mittelmeer entlang, durch Frankreich, entlang der Rhône, über die Alpen weiter nach Norden bis hin zur Ostsee. Auf Rügen sagt der Autor dem Frühling dann Adé.

Aber bis es soweit ist, bekommt der interessierte Leser einige Einblicke auf die Besonderheiten, die der Autor auf seinem Weg gefunden, kennengelernt und erprobt hat. Dazu gehören nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auf Restaurants und Hotel. Natürlich ist alles sehr von den Empfindungen des Autors und ggf. auch seines Begleiters geprägt und doch ist es ein guter Einstieg in die Thematik, sollte man selbst mal eine derartige Reise unternehmen wollen, oder zumindest die Region besuchen.

An für sich ist es ein sehr schönes Buch, nicht ausschweifend oder überladen, sondern knackig und kurz gefasst, das wichtigste auf Papier gebracht. Was mich stört, sind die Bilder. Sie sind sehr gelb-braun gehalten, wirken oft ein wenig blass. Gerade beim Erwachen des Frühlings hätte ich mir junge, frische und sattere Farben gewünscht. Ein wenig blieb die Sättigung der Farben auch aufgrund der Wahl des Papieres auf der Strecke, doch ein Großteil ist dem gelb-braun Ton zuzuschreiben. Die Motivwahl ist meist sehr ansprechend und passend. Ein wenig Natur, vermischt mit Eindrücken von Land und Leuten.

Fazit:
An sich eine tolle Thematik, auch gut umgesetzt, jedoch konnte mich das Bildmaterial nicht für sich begeistern.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Die Suche nach ein klein wenig Glück

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Binz, 1924: Vor der traumhaften Ostseeuferpromenade thront das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Geführt wird es von Bernadette von Plesow. Die aus einfachen Verhältnissen stammende, charakterstarke ...

Binz, 1924: Vor der traumhaften Ostseeuferpromenade thront das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Geführt wird es von Bernadette von Plesow. Die aus einfachen Verhältnissen stammende, charakterstarke Frau, wusste schon früh, was sie möchte und wie sie es bekommt.

Jetzt ist sie Besitzerin eines großen Hotels und strebt danach, das erste Hotel am Platz zu werden und sich gegen die Konkurrenten durchzusetzen. Zwar leben ihre beiden Kinder Alexander und Josephine noch bei ihr, doch von beiden ist wenig Hilfe zu erwarten. Während Alexander eher ruhig, zurückhaltend und wenig strebsam ist, ist Josephine die rebellische Künstlerin, die sich noch immer selbst sucht. Einzig ihr zweiter Sohn Constantin scheint ein wenig nach ihr zu kommen. Doch er hat selbst ein Hotel in Berlin eröffnet.

Zwar ist der Weg zu Bernadettes Ziel nicht gerade einfach, doch er ist zu schaffen, würden da nicht plötzlich merkwürdige Männer im Hotel auftauchen und ein anderer drohen, ihre Vergangenheit ans Licht zerren zu wollen. Bernadette muss schnell handeln, ehe ihre Existenz und das ihres geliebten Hotels dauerhaften Schaden nimmt.

Fast gehen dabei die Sorgen des jungen Zimmermädchens Marie in all dem Trubel unter…

Die Autorin Petra Mattfeldt schreibt wieder unter ihrem alten Pseudonym Caren Benedikt. Unter diesem Pseudonym hatte ich sie vor Jahren kennen und lieben gelernt. Ihre historischen Romane zogen mich gleich in den Bann. Spannend geschrieben und sehr gut recherchiert, waren sie ein Garant für gute Unterhaltung mit vielen interessanten Informationen zu jener Zeit.

Daher war ich begeistert, als ich das neuste Buch der Autorin in den Händen hielt und dieses wieder unter jenem Pseudonym veröffentlicht wurde. Angesiedelt ist das Buch dieses Mal nicht etwa im Mittelalter, sondern in den Goldenen Zwanziger Jahren in Deutschland, wo die Wirtschaft einen Aufschwung erfahren hat. Gerade die Zeit von 1924 – 1929 wird als die Blütezeit für Kunst, Kultur und Wissenschaft angesehen.

In diesen Aufschwung pflanzt Petra Mattfeldt ihre Familie von Plesow, lässt sie Teil davon werden und nimmt den Leser mit in eine Zeit, die zwar vom Aufschwung geprägt ist, jedoch nicht alles eitel Sonnenschein war. Sehr anschaulich, teilweise auch unterschwellig, vermittelt die Autorin die Fakten, die die damalige Zeit prägten. Im Vordergrund das Familienleben, die Sorgen und Nöte, nicht nur der Familie von Plesow, auch das junge Zimmermädchen erhält Gehör.

Gerade die Wechsel zwischen diesen beiden Schichten fand ich sehr interessant und mitreißend. Cliffhanger am Ende der Kapitel trieben den Lesefluss weiter an. Der Schreibstil ist sehr spannend und flüssig. Hatte ich das Buch zur Seite gelegt, lies mich die Geschichte dennoch nicht los und ich überlegte immer, wie geht es weiter? Was passiert als nächstes? Freud und Leid geben sich buchstäblich die Hand. Hatte ich in der einen Sekunde noch über eine Situation gegrinst, erschreckte mich die Entwicklung an einer anderen Front.

Das Ende kam viel zu schnell, aber da es als der erste Teil einer Trilogie angekündigt ist, hoffe ich natürlich auf ein baldiges Wiedersehen mit der Familie von Plesow, der Ostsee und dem imposanten Grand Hotel von Binz.

Fazit:

Die Goldenen Zwanziger Jahre an der Ostsee und in Berlin, eine Familiengeschichte, wie es sie tatsächlich gegeben haben könnte, machen das Buch zu meinem Jahreshighlight verbunden mit dem Wunsch, bald wieder dorthin zurückkehren zu dürfen.

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