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Veröffentlicht am 04.07.2019

Cool oder Großbaustelle?

Cool in 10 Tagen
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Eigentlich ist Juli ganz zufrieden mit ihrem Leben, sieht man mal von ihrem Namen ab. Aber selbst da hat sie noch Glück gehabt, immerhin könnte sie ja auch Novemba oder so heißen. Kurz vor dem Ende der ...

Eigentlich ist Juli ganz zufrieden mit ihrem Leben, sieht man mal von ihrem Namen ab. Aber selbst da hat sie noch Glück gehabt, immerhin könnte sie ja auch Novemba oder so heißen. Kurz vor dem Ende der Sommerferien zieht jedoch eine neue Familie ins Haus. Juli hat keine Rechte Lust auf Kontakt, doch ihre Mutter verdonnert sie, mit dem Jungen der Familie etwas zu unternehmen, damit dieser sich schneller zurecht findet in der Stadt.

Wäre auch nicht so dass Problem, hieße der Junge nicht ausgerechnet August. Juli und August. Na, wenn das nicht mal zu ungewollten Lachern führt? Die beiden Kinder beschließen, etwas an ihrer Situation zu ändern und endlich cool zu werden. Doch wie wird man cool? Wie gut, wenn man eine Mutter hat, die als Unternehmensberaterin arbeitet und die entsprechende Fachlektüre dazu im Haus hat.

Zusammen setzen sich Juli und August ein Ziel – Cool werden in 10 Tagen. Dafür stellen sie sich jeden Tag entsprechende und immer schwerer werdende Aufgaben. Cool sein … das kann doch nicht so schwierig sein, oder etwa doch?

Die Autorin Katja Reider hat mit Juli und August zwei sehr sympathische und authentische Charaktere geschaffen. Beide Kinder werden dem Leser schnell vertraut und man verfolgt vor allem Juli bei ihren Versuchen, cool zu werden.

Der Text ist flüssig und kindgerecht geschrieben. Kleine Zeichnungen ergänzen den Text und lockern ihn etwas auf. Mit viel Situationskomik und Einfallsreichtum bringt die Autorin die Thematik dem Leser näher und zeigt gleichzeitig auf, dass Freundschaft doch das wirklich wichtige im Leben ist.

Fazit:
Ein sehr schönes Buch mit einer ansprechenden Geschichte und einem Ende, bei dem man hoffen darf, bald wieder etwas von Juli und August lesen zu können. Mir hat das Buch als erwachsene Leserin jedenfalls sehr gut gefallen und ich bin sicher, dass auch meine Tochter ihre Freude daran haben wird, sobald sie etwas älter ist.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Das ganz andere ABC

Von Alpakakacka bis Zotteltrottel - Das voll verbotene Abc
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Auf dem Spielplatz treffen eine Mädchen- und eine Jungsgruppe aufeinander. Beide wollen den Spielplatz für sich haben, aber wie wird man die anderen wieder los? Ganz klar – indem man einen Wettbewerb ...

Auf dem Spielplatz treffen eine Mädchen- und eine Jungsgruppe aufeinander. Beide wollen den Spielplatz für sich haben, aber wie wird man die anderen wieder los? Ganz klar – indem man einen Wettbewerb veranstaltet. Der Gewinner darf bleiben, der Verlierer muss weichen. Aber was für einen Wettbewerb sollen sie austragen? – Da hat eine eine Idee … wie wäre es mit einem Schimpfwörterwettkampf? Und schon geht es los, einmal quer durch das Alphabet.

Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahren empfohlen, aber meiner kleinen Tochter (4) gefällt es schon jetzt sehr gut. Die Zeichnungen sind ganzseitig, zwei Seiten sind einem Buchstaben gewidmet, Autorin und Illustratorin waren sehr kreativ und haben sich nicht nur lustige, einfallreiche und aberwitzige Schimpfwörter ausgedacht, sie haben diese auch noch grafisch versucht umzusetzen.

Und so geht es erst einmal ganz langsam mit Alpakakacka und Asselschlamassel los, steigert sich dann aber weiter zur Furztulpe, Knatternatter, Pupselfe, Warzenwichtel bis hin zum Zappelzombie. Dazwischen wird man als Leser immer aufgefordert, eine Bewertung abzugeben. Welches der beiden Schimpfwörter ist das bessere?

Während meine kleine Tochter sich an den Bildern und den Wortkonstruktionen erfreut, unkt meine große (8) Tochter über die Begrifflichkeiten und versucht, sie sich zu merken. Man könnte sie ja auf dem Schulhof einmal für irgendwas gebrauchen.

Fazit:
Das Buch kam bei uns sehr gut an. Die Kinder haben es immer wieder in der Hand. Die Große liest darin, liest ihrer kleinen Schwester auch vor und beide haben viel Spaß. Mit den Illustrationen ebenso, wie mit den ulkigen und kreativen Begriffen quer durchs Alphabet.

Veröffentlicht am 15.06.2019

"Eines Tages wird alles gut sein ..."

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Der Philosoph Stephan Mervier wird zusammen mit seiner frisch angetrauten Frau Johanna Caselius nach St. Petersburg an den Zarenhof geschickt. Dort hat nach dem Tod von Zar Peter III seine Frau Katharina ...

Der Philosoph Stephan Mervier wird zusammen mit seiner frisch angetrauten Frau Johanna Caselius nach St. Petersburg an den Zarenhof geschickt. Dort hat nach dem Tod von Zar Peter III seine Frau Katharina II. die Regentschaft übernommen. Stephan soll für den preußischen König Friedrich die Lage und die Einstellung der neuen Regentin überprüfen und regelmäßig Meldung machen. Zwar gefällt Stephan seine ihm zugedachte Rolle als philosophischer Spion nicht, doch ihm bleibt keine andere Wahl.

Auch bei Katharina gibt es einige Veränderungen. Nicht nur, dass sie plötzlich Witwe ist und ein Land regieren muss, auch wird ihr ein Kind anvertraut. Und während Katharina ihr Land auf den Weg in eine moderne Zukunft führen will, gewinnt sie das kleine Mädchen immer lieber. Doch im Land brodelt es und Katharina muss mehr als einmal beweisen, dass sie stärker ist, als viele es glauben …

Der zweite Teil der Sankt Petersburg – Reihe schließt an den ersten Teil an, kann aber auch unabhängig von diesem gelesen werden. Der Roman umfasst die Jahre 1762 bis 1775. Nach einem Staatsstreich stirbt Zar Peter III. und Katharina II. erklärt sich zur Kaiserin. An dieser Stelle der Geschichte fängt der Roman von Martina Sahler an.

Ich habe schon einige Bücher von der Autorin gelesen gehabt, nicht zuletzt die Auswanderer-Trilogie, in der auch Katharina die Große eine Nebenrolle einnahm. In diesem Buch steht Katharina eindeutig im Fokus der Geschichte und ich konnte ihren Aufstieg mitverfolgen. Verrat, Intrigen, aber auch Leidenschaft umgeben die neue Zarin von Russland und man wird Teil ihres vertrauten Kreises. Zwar steht die Politik bei Katharina im Vordergrund, jedoch bekommt man auch einige philosophische Gedankenspiele und auch ein wenig Romanze mit.

Martina Sahler versteht es, die Geschichte Katharinas lebendig werden zu lassen und ihre Politik dem Leser zugänglich zu machen. Ich hatte mich schnell festgelesen und verfolgte nicht nur Katharina, sondern auch Stephan, der schon bald mit rebellischen Reihen in Kontakt kommt, Boris, der als unglücklicher Student nur seinen Traum vom Schriftstellerleben verwirklichen möchte und Sonja, die zwar bei der Zarin ein neues Zuhause gefunden hat, jedoch immer noch auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrem Stand im Zarenreich ist.

Sehr plastisch und facettenreich werden nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Umgebung beschrieben. Das Kopfkino wird stark gefordert und bildet einen farbenprächtigen Film, in den man eintauchen und mitfiebern kann. Zwar ist ein wenig Romantik im Roman enthalten, der Fokus liegt aber eindeutig auf der Regentschaft Katharinas und den Unruhen im Land.

Neben Karten im Bucheinband, findet man auch eine Zeittafel, eine Auflistung der Personen inkl. Kenntlichmachung der historischen Persönlichkeiten sowie ein erklärendes Nachwort.

Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Roman, der mich nicht mehr losließ, mir die Zeit von Katharina II. näherbrachte und bei dem ich Teil der Geschichte werden durfte. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Martina Sahler.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Wenn dich ein Fluch trifft ...

Isabels Fluch
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Cassandra De Warenne ist frisch verliebt in den Freund ihrer Schwester. Was sie nicht ahnt, dass ein alter Fluch zwischen den Familien steht, der immer noch aktiv ist. Als Cassandra ihrer Schwester nach ...

Cassandra De Warenne ist frisch verliebt in den Freund ihrer Schwester. Was sie nicht ahnt, dass ein alter Fluch zwischen den Familien steht, der immer noch aktiv ist. Als Cassandra ihrer Schwester nach Spanien in ein altes Haus folgt, geschehen merkwürdige Dinge.

Noch kann Cassandra nicht viel damit anfangen, aber schon bald stößt sie nicht nur auf den Fluch, sondern auch auf Isabel De la Barca, die schon bald von Cassandra Besitz ergreift, um ihren Racheplan in die Tat umsetzen zu können.

Ich liebe die Bücher von Brenda Joyce, allerdings muss ich sagen, dass dieses hier gegen die beiden anderen (Lanas Schuld und Kates Geheimnis) etwas schwächer ist. Der Beginn ist recht schleppend und man muss sich durchbeißen. Nach und nach wird es aber besser und die Autorin findet zu ihrem alten Stil zurück, Spannung kommt auf und die Geschichte entwickelt sich.

Brenda Joyce beschreibt wieder sehr plastisch die Figuren, webt eine alte Familiengeschichte, die in einem Fluch gipfelt, welcher bis in die Gegenwart wirkt.

Fazit:
Etwas schwächer als die anderen Bücher von Brenda Joyce, aber dennoch lesenswert. Man muss sich zu Beginn durchkämpfen und bei der Stange bleiben, doch dann bekommt man auch hier wieder eine spannende Familiengeschichte zu lesen.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Wenn die Gefahr aus den eigenen Reihen kommt...

Lanas Schuld
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Kait ist ein richtiger Familienmensch, vor allem nach dem Tod der Mutter. Daher kann sie nicht verstehen, dass ihre Schwester sang- und klanglos von heute auf morgen verschwunden ist und sich mehr sporadisch ...

Kait ist ein richtiger Familienmensch, vor allem nach dem Tod der Mutter. Daher kann sie nicht verstehen, dass ihre Schwester sang- und klanglos von heute auf morgen verschwunden ist und sich mehr sporadisch und unberechenbar meldet. Dabei sind sie doch Zwillingsschwestern und sollten sich doch nahestehen.
Um so mehr freut sich Kait, als sich Lana plötzlich bei ihr meldet und sogar ein Treffen vorschlägt. Doch irgendwas stimmt nicht. Denn Lana bittet Kait um Hilfe. Kait soll ihre Identität annehmen, da Lana Schulden gemacht hat und diese irgendwie begleichen muss. Dafür muss sie aber weg, was jedoch niemand bemerken soll.
Kait lässt sich auf die Bitte ein und ahnt nicht, dass sie schon bald in großer Gefahr schwebt.

Die Autorin beschreibt eine sehr spannende und verzwickte Geschichte. Die Protagonisten sind sehr plastisch herausgearbeitet und ihre Entwicklung lässt sich detailliert verfolgen. Der Spannungsbogen nahm mich gleich gefangen, steigerte sich im Laufe der Geschichte und fand schließlich seinen Höhepunkt im letzten Drittel des Buches.

Sehr spannend, fesselnd und nachvollziehbar. Natürlich ist manches etwas klischeehaft, überzogen und für den versierten Leser auch vorhersehbar. Jedoch tut dies dem Lesegenuss keinen Abbruch.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon recht lange ein Fan von Brenda Joyce, die versteht, ihre Geschichte so zu weben, dass man gar nicht bemerkt, wie die Zeit verfliegt.