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Veröffentlicht am 02.02.2024

Beklagenswerte Mädchen und ein Diamantendiadem

Cosima und der Diamantenraub
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London, 1899. Die 12jährige Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim für beklagenswerte Mädchen. Richtig behindert ist Cosima nicht, denn sie ist sehr intelligent und gewieft. Jedoch machen ihre Gelenke ...

London, 1899. Die 12jährige Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim für beklagenswerte Mädchen. Richtig behindert ist Cosima nicht, denn sie ist sehr intelligent und gewieft. Jedoch machen ihre Gelenke nicht immer mit und an manchen Tagen fällt ihr das Laufen schwer.
Mit ihren Freundinnen heckt sie immer wieder Streiche aus, um das Leben im Heim ein wenig erträglicher zu machen. Denn die Geschwister Makel lassen keine Gelegenheit aus, um endlich reich zu werden, leider auf Kosten der Heimkinder. Diese müssen unter schlimmen Bedingungen im Heim leben und für die Geschwister Makel arbeiten.
Nach einem misslungenen Streich bekommt Cosima mit, dass alle Kinder an den berühmten Entdecker Lord Francis Fitzroy verkauft werden sollen. Aber was für ein Interesse mag der Entdecker an beklagenswerten Mädchen haben, während er eine grandiose Ausstellung in London plant? Und was hat es mit den Exponaten auf sich, zu denen auch ein Sterndiamant gehört?
Cosima und ihre Freundinnen ahnen, dass nur dieser Sterndiamant sie vor Lord Fitzroy retten kann, aber können sie den Diamanten wirklich stehlen?


Das Buch steigt gleich bei der Planung des nächsten Streichs von Cosima ein, so dass ich die beklagenswerten Mädchen mit ihren Behinderungen erst nach und nach kennenlernen konnte. Mitten im Geschehen, warf ich einen Blick über Cosimas Schulter, lernte die Bedingungen, unter denen die Mädchen im Heim leben genauer kennen und auch ihre Stärken.
Die Geschichte ist sehr flüssig und spannend geschrieben. Was mir gut gefallen hat, ist, dass nicht auf den Behinderungen der Kinder herumgeritten wird, sondern dass vor allem ihre Stärken thematisiert wurden. Immer wieder kommt zur Sprache, dass die Kinder nicht verstehen, wieso sie von der Gesellschaft als minderwertig angesehen werden und wieso sie sich verstecken müssen. Immerhin ist jedes Leben gleich viel wert.
Cosima ist als Älteste die Anführerin der Truppe und zeigt sehr viel Selbstbewusstsein und Stärke, was ich interessant fand, da sie schon ihr ganzes Leben in dem Heim ausharrt. Zusammen mit ihren Freundinnen bildet sie ein eingespieltes Team, bei dem Freundschaft und Zusammenhalt an oberster Stelle steht.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, spannend geschrieben, an einigen Stellen gab es kleine Längen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Schwierige Wörter werden im Fließtext erklärt.

Fazit:
Ein spannendes Buch über beklagenswerte Mädchen, die beweisen, was sie trotz ihrer Behinderungen alles schaffen können und wie stark Freundschaft und Zusammenhalt sein kann.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Mörderische Sportakivitäten

Tod, Mord, Sport
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Für dieses Buch muss man nicht sportlich sein, sondern man kann sich sogar entspannt auf dem Sofa zurücklehnen und einfach nur abschalten.

Der Autor Jan Ische präsentiert 16 Kurzkrimis, die zwar alle ...

Für dieses Buch muss man nicht sportlich sein, sondern man kann sich sogar entspannt auf dem Sofa zurücklehnen und einfach nur abschalten.

Der Autor Jan Ische präsentiert 16 Kurzkrimis, die zwar alle einen sportlichen Hintergrund haben, jedoch von einem Selbst kaum sportliches Wissen und noch weniger sportliche Aktivität erfordern.

Dafür werden viele Sportarten angeschnitten. So geht es mal zum Minigolf, mal in eine Kletterhalle oder zu einem Lauf.

Die Morde geschehen auch immer unterschiedlich. Bei einem durfte ich einem Mörder über die Schulter blicken, bei einem anderen Kurzkrimi ermittelte ich mit einem Kommissar.

Der Schreibstil ist noch etwas ungeschliffen, aber dennoch ist Potenzial vorhanden. Die Geschichten lassen sich recht gut lesen und sind dank der Kürze wunderbare Häppchen für zwischendurch.

Das Niveau der Geschichten schwankt von leicht über skurril bis hin zu makaber. Es sollte sich wirklich für jeden etwas dabei sein.

Fazit:
Ich mag solche Kurzgeschichtensammlungen oder Anthologien recht gerne. Gerade weil ich immer wieder mal mit der Straßenbahn unterwegs bin. Da passen diese Geschichten wunderbar, sind unterhaltsam und beanspruchen nicht meine volle Konzentration. Für unterwegs, egal ob in der Bahn oder in einem Wartezimmer, sind diese Geschichten nur zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Gegensätze und Freundschaften

Die Völker von Calvaria
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Calvaria, das Land der Piratenvölker. Vier Völker soll es geben, die sich zu Piraten berufen fühlen. Das fünfte Volk wurde nach einem Verrat verbannt und doch schicken diese Anwärter zur Piratenprüfung. ...

Calvaria, das Land der Piratenvölker. Vier Völker soll es geben, die sich zu Piraten berufen fühlen. Das fünfte Volk wurde nach einem Verrat verbannt und doch schicken diese Anwärter zur Piratenprüfung. Die Geschwister Arius und Saria Vane sind auch unter den Prüflingen und müssen nicht nur den Kodex auswendig lernen, sondern ihn auch anwenden und in Prüfungen beweisen, dass sie ihn beherrschen und umsetzen können.
Doch was ist mit den Zwillingen aus dem verräterischen Volk? Kann man denen trauen? Können die Kinder alle die Prüfung bestehen und dennoch Freunde werden?

Das Buch ist sehr ansprechend aufgemacht. Das Cover stimmte mich schon gleich in die Geschichte ein und die Landkarte zeigte mir die Welt, in der wir uns bewegen werden. Diese ist recht überschaubar und doch ausreichend. Die ersten Seiten waren recht mühsam. Der Schreibstil musste sich erst formen und der Zugang zum Buch wurde mir dadurch erschwert. Nach und nach wurde es jedoch besser und flüssiger, so dass ich tatsächlich in die Geschichte eintauchen konnte.

Die Geschichte ist sehr komplex gestrickt und durch die Namen und Spitznamen muss man auch immer bei der Sache sein, um den Überblick über die ganzen Protagonisten nicht zu verlieren. Der Text wird durch viele s/w - Illustrationen aufgelockert und unterstrichen.

Nachdem ich den Zugang zum Buch und der Geschichte gefunden hatte, ging es Schlag auf Schlag. Die Kinder kommen aus den ganzen verschiedenen Völkern in Calvaria an. Jedes Volk hat eine besondere Gabe, die es Besonders macht. Es war interessant zu lesen, welches Volk, welche Gabe hat und wie sie diese gerade zu den Prüfungen einsetzt.

Das erste Abenteuer lässt auch nicht lange auf sich warten und der Spanungsbogen geht gleich weiter. Leider kam mir das Ende etwas zu unrund vor. Es blieben Fragen übrig, einige Dinge passten nicht ganz zusammen und doch hat mir das Buch, die Geschichte und die Welt um Calvaria gut gefallen. Ich bin gespannt, ob es ein Wiedersehen geben wird.

Fazit:
Nach dem etwas schweren Einstieg in die Geschichte, ging es flüssig und sehr spannend zur Sache. Der Piratenkodex wird bildhaft umgesetzt und gelebt.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Zwei Abenteurer, die zu Brüdern werden

An den Ufern des Orowango
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Bokkelsen, 1895: Gustav lebt notgedrungen auf dem Hof seines Onkels, nachdem sein Vater in Afrika verschollen und seine Mutter gestorben ist. Als ein Zirkus mit echten Kannibalen ins Dorf kommt, fällt ...

Bokkelsen, 1895: Gustav lebt notgedrungen auf dem Hof seines Onkels, nachdem sein Vater in Afrika verschollen und seine Mutter gestorben ist. Als ein Zirkus mit echten Kannibalen ins Dorf kommt, fällt Gustav ein Junge in seinem Alter ins Auge.

Für Gustav ist klar, er muss in den Zirkus, irgendwie. Der Zufall will es, dass er den Jungen Kulu dort nicht nur wieder trifft, sondern ihn auch verstecken muss. Ein Zwischenfall zwingt die beiden schließlich zur Flucht, doch wohin? Für beide steht schnell fest, nach Afrika, In die Heimat von Kulu.

Gustav hofft zudem, etwas über den Verbleib seines Vaters zu erfahren und vielleicht sogar zu finden. Doch der Weg ist nicht gerade einfach, vor allem, wenn man kein Geld hat.

Das Buch beginnt mit dem ersten Zusammentreffen von Gustav und Kulu. Gustav geht es nicht gut auf dem Hof seines Onkels, auf dem er nur geduldet, keineswegs willkommen ist. Schnell hatte ich mich festgelesen, denn die Sprache und der Schreibstil des Autors sind sehr plastisch und spannend.

Die Geschichte von Gustav und Kulu wirkt authentisch und doch hätte ich gerne etwas mehr über die Ausstellung von Kannibalen erfahren. Die Reise nach Afrika ist sehr abenteuerlich und zeigt auf, wie beschwerlich manche Schiffsreise war. Auch der Weg durch den Dschungel Afrikas mit seinen Gefahren ist sehr bildhaft und gut beschrieben. Einzig das Ende kam mir etwas zu dünn und zu schnell.

Das Buch ist in sich abgeschlossen und die offenen Punkte wurden geklärt und doch fiel es mir schwer, die beiden Jungen alleine zu lassen. Ich hätte gerne noch etwas mehr über das Leben von Kulu und wie sich Gustav dort integriert erfahren.

Fazit:
Eine spannende Geschichte über eine abenteuerliche Reise zweier Jungen nach Afrika, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch die besten Freunde werden.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Welches Geheimnis hütet der weiße Pfau?

Der Ruf des weißen Pfaus
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Feline ist sauer. Ausgerechnet bei ihrer Großmutter Felicitas soll sie ihre Ferien verbringen und das nur, weil diese sich das Bein gebrochen hat? Dabei kennt sie ihre Großmutter doch gar nicht. Viel lieber ...

Feline ist sauer. Ausgerechnet bei ihrer Großmutter Felicitas soll sie ihre Ferien verbringen und das nur, weil diese sich das Bein gebrochen hat? Dabei kennt sie ihre Großmutter doch gar nicht. Viel lieber wäre sie mit ihrer besten Freundin zu einem Tauchkurs gefahren. Aber nein, ihre Tante besteht darauf, dass sie ihrer Großmutter helfen. Immerhin plant diese zudem noch, ein Café zu eröffnen.

Das große Herrenhaus flößt Feline Respekt ein und auch das verwilderte Grundstück mit dem Labyrinth ist alles andere als einladend. Am schlimmsten sind jedoch die Pfauen, die überall frei herumlaufen.

Doch dann lernt Feline Pavo kennen, der sich um die Pfauen kümmert. Er zeigt ihr nicht nur die Schönheiten des Grundstückstücks, sondern auch einen See, in dem sie ein fremdes und doch bekanntes Mädchen sieht. Wer ist das fremde Mädchen und wieso scheint sie Kontakt zu Feline aufnehmen zu wollen?

Das Buch hat ein sehr schönes und ansprechendes Cover. Die Geschichte startet zunächst entspannt, denn wie auch Feline, musste ich mich erst einmal auf dem Grundstück und dem alten Herrenhaus zurechtfinden. Feline ist ein wenig naiv, sehr neugierig und liebenswert. Schnell hatte ich sie und Pavo ins Herz geschlossen und mit ihnen gemeinsam nicht nur das Grundstück, sondern auch den Ort entdeckt.

Schon bald muss Feline feststellen, dass es Geheimnisse im Ort gibt, die mit ihrer Familie zu tun haben. Bei der Spurensuche und Auflösung durfte ich Feline begleiten. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, doch kam mir das Ende etwas zu schnell. Ich hätte gerne mehr erfahren, nicht zuletzt auch über die Beweggründe und wie es letztlich weitergehen wird. Vielleicht wird es eine Fortsetzung geben, ich würde mich jedenfalls darüber freuen.

Der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Die Geschichte baut sich langsam auf und die ganzen Puzzleteile, die Feline im Laufe des Buchs findet, fügen sich nach und nach zusammen.

Fazit:
Eine schöne Geschichte, deren Ende ruhig noch etwas ausformuliert sein dürfte, in mir aber die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Feline und ihrer Familie weckt.

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