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Veröffentlicht am 28.01.2018

Wer ist der gemeine Dieb?

Hase und Holunderbär - Der Dieb in der Heide
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Der dicke Hase Jakob flucht und zetert, jemand hat ihn beraubt. Seine ganze Vorratskammer wurde über Nacht ausgeräumt. Dabei hat Jakob schon schlechte Laune, denn immerhin macht er derzeit eine Diät und ...

Der dicke Hase Jakob flucht und zetert, jemand hat ihn beraubt. Seine ganze Vorratskammer wurde über Nacht ausgeräumt. Dabei hat Jakob schon schlechte Laune, denn immerhin macht er derzeit eine Diät und möchte abnehmen, aber doch nicht so!
Als nachts immer mehr Bewohner der Hasenheide ausgeraubt werden, beschließen die Tiere, sich auf die Lauer zu legen, um den Dieb zu fangen. Doch wachbleiben ist gar nicht so einfach. Und auch die Fallen bieten nicht den gewünschten Erfolg.
Aber wer könnte der Dieb sein? Immerhin scheint er genau zu wissen, wo die Vorräte versteckt sind und wo welche Fallen auf ihn warten …

In diesem Abenteuer sind der Holunderbär und der kleine Hase, auch Ritter Freund genannt, auf der Jagd nach einem Dieb. Kreativ und mit viel Spürsinn kommen sie dem vermeintlichen Dieb auf die Fährte. Doch bis dahin müssen sie einiges in Gang bringen und auch Niederlagen verkraften. Untermalt wird diese liebenswerte Geschichte durch detaillierte und sehr schöne Bilder, die Erstleser und Zuhörer gleichermaßen begeistern können.

Für Erstleser bieten die große Schrift, sowie die einfachen und kurzen Sätze einen Anreiz. Die Kinder sind nicht nur mit dem Lesen, sondern auch vor allem mit dem Betrachten der Bilder beschäftigt.

Fazit:
Meine beiden Kinder sind begeistert von den Geschichten vom Hasen und Holunderbären. Die Geschichten sind spannend, abwechslungsreich, überraschend und dabei sehr kreativ.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Die Welt steckt voller Weisheiten

Weisheiten uff Pälzisch
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Weisheiten gibt es schon sehr lange. Ob im Volksmund übertragen oder in Büchern oder Bibeln festgehalten, überall begegnet man weisen Worten von bedeutenden oder unbedeutenden Menschen.

Der Bezug ist ...

Weisheiten gibt es schon sehr lange. Ob im Volksmund übertragen oder in Büchern oder Bibeln festgehalten, überall begegnet man weisen Worten von bedeutenden oder unbedeutenden Menschen.

Der Bezug ist dabei so vielfältig wie das Leben. Mal beziehen sie sich genau auf dieses, aber auch die Liebe, Menschen, Glück, Tod, Frieden, Freiheit und vieles mehr stehen im Vordergrund von Weisheiten.

Nun mag man denken, Bücher mit Lebensweisheiten gibt es zu genüge am Markt. Und doch hebt sich dieses hier aus der Masse heraus. Zum einen sind die Weisheiten in diesem Buch nicht etwa in Hochdeutsch verfasst, sondern wurden vom Autor ins Pfälzische übertragen und zudem hat der Autor versucht, einigen Sprüchen einen bestimmten Ort in der Pfalz zuzuordnen. Herausgekommen ist eine kleine Bilderreise durch die Pfalz, die mit dialektischen Weisheiten untermalt wird.

Bunt wie das Leben steigt der Autor mit „Iwwers Leewe“ auch gleich bei Gimmeldingen ein. Dabei werden Zitate und Weisheiten von Ernst Bloch, aber auch Marc Aurel, Marcus Tullius Cicero oder Albert Schweitzer in Pfälzische übersetzt.

Für Pfälzer ist diese Sammlung gewiss ein kleines Schmuckstück im heimischen Bücherregal. Zugezogene müssen sich wie Pfalzfremde nicht vor der Sprache fürchten, denn der Autor stellt dem Leser ein kleines Wörterbuch am Ende des Buches zur Verfügung.

Fazit:
So oder so, es ist eindeutig ein wunderbares Buch, um selbst darin zu stöbern, es zu verschenken, es einfach nur zu entdecken. Mir haben nicht nur die „Sprich“ gut gefallen, da sie doch sehr durchmischt sind, sondern auch die Bilder der Pfalz, die zum Sinnieren einladen und zum Entdecken.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Ein spannender Teil deutscher Polizeigeschichte

Trümmermorde
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Michael Kühner, ehemaliger Leiter der Stuttgarter Mordkommission, widmet sich in diesem Buch sieben Mordfälle in der Zeit zwischen 1945 und 1958. Der Autor möchte mit der Aufarbeitung der alten Fälle dem ...

Michael Kühner, ehemaliger Leiter der Stuttgarter Mordkommission, widmet sich in diesem Buch sieben Mordfälle in der Zeit zwischen 1945 und 1958. Der Autor möchte mit der Aufarbeitung der alten Fälle dem Leser vor allem zeigen, wie sich die Welt des Verbrechens und der Polizeiarbeit in dieser Ausnahmezeit darstellte.

Gerade mal noch fünf Kriminalbeamten, die nicht in der NSDAP gewesen waren, versuchten in Stuttgart Mordfälle aufzuklären. Der Autor Michael Kühner, selbst Jahrgang 1948, wuchs in dieser Zeit auf.

In seinem Buch geht Michael Kühner sehr akribisch vor. Liefert neben Erklärungen und Ermittlungsbeschreibungen, auch zahlreiche Abbildungen, um dem interessierten Leser die sieben Fälle vorzustellen und ihm ein Bild des Geschehens geben zu können.

Das Buch ist kein Roman, sondern zeigt deutlich das Bild akribischer Polizeiarbeit, vor allem in einer Zeit, da es oft nicht nur an der Technik, sondern vor allem auch an qualifiziertem Personal mangelte.

Dennoch ist es interessant zu lesen, wie zu jener Zeit gearbeitet wurde, wie man ein Puzzleteil nach dem anderen zusammengetragen hat. Auch wenn ich das Buch nicht am Stück lesen konnte, gerade für Abends zur Entspannung auf der Couch eignet es sich weniger, habe ich es doch mit Interesse gelesen.

Auch ein wenig persönlich wird das Buch, zeigt es doch ein wenig den Werdegang des Kriminalinspektors Frey, der nicht zuletzt der Mentor des Autors war.

Fazit:
Ein interessantes Buch, das die wahre Polizeiarbeit in der schwierigen Nachkriegszeit in Stuttgart aufzeigt und dem Leser einen unverfälschten Einblick gewährt.

Veröffentlicht am 12.01.2018

"Es ist, wie es ist."

Die achte Sure
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Noch grübelt der Mannheimer Hauptkommissar Leo Lauer über die vergangene Nacht und seinen Black Out nach, als ihn buchstäblich ein Mann vor die Füße fällt. Der junge Mann fiel vom Dach des Leonardo Hotels, ...

Noch grübelt der Mannheimer Hauptkommissar Leo Lauer über die vergangene Nacht und seinen Black Out nach, als ihn buchstäblich ein Mann vor die Füße fällt. Der junge Mann fiel vom Dach des Leonardo Hotels, doch nach einem Selbstmord sah dies nicht aus. Leo Lauer hat so seine Zweifel und begibt sich auf Spurensuche. Dass er dabei allerdings in einer ihm fremden Szene ermitteln muss, ahnte er nicht.

Der junge Deutsch-Türke besuchte nicht nur eine undurchsichtige Hinterhofmoschee, sondern hatte auch Kontakte zur IS. Wer hatte ein Interesse daran, ihn aus dem Weg zu schaffen? Wieso war er wieder in Deutschland? Warum lagerten fast 10.000 Euro im Hotelsafe?

Leo Lauer ermittelt bereits in seinem fünften Buch in Mannheim. Kennt man die Region, wird man vom Autor an die Hand genommen und durch Mannheim und Umgebung geführt, bekommt die bekannten Schauplätze aus einer anderen Sicht gezeigt. Kennt man die Gegend dagegen nicht, so lernt man sie zusammen mit Walter Landin ein wenig kennen.

Hauptkommissar Leo Lauer ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, was mir sehr gut gefällt. Bei ihm ist nicht alles perfekt. Auch er steckt mal in Problemen, hat private Sorgen und Nöte, möchte es gerne vielen Menschen recht machen und eckt dabei aber gerne an, gerät in Gewissenskonflikte.

Ich kenne die ersten vier Bücher (noch) nicht. Vielleicht blieb er mir daher etwas zu distanziert und blass, dennoch war er auf seine Weise sympathisch und ich bin sicher, das nächste Buch werde ich ebenfalls lesen. Bis dahin halte ich nach den Vorgängerbänden Ausschau.
Der Fall an sich ist spannend, bietet Wendepunkte, Überraschungen, kurz, es ist nicht leicht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Parallel wird Leo Lauer noch mit einem alten Fall von 1987 konfrontiert.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm, flüssig und fesselnd. Lediglich einige Dialogszenen verwirrten mich, da man irgendwie den Überblick verlor, wer was wie warum gesagt hat. Ansonsten floss die Geschichte flüssig dahin, das Kopfkino arbeitete auf Hochtouren, da mir die Schauplätze vertraut waren.

Fazit:
Für mich ein recht gelungenes erstes Zusammentreffen mit Leo Lauer. Auf dem Mannheimer Krimitag gab der Autor einen kurzen Ausblick für den nächsten Band, an dem er aktuell arbeitet, so dass ich schon sehr gespannt bin, wie es mit Leo Lauer weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Verstand verloren? - Wahrscheinlichkeit: hoch!

A Girls’ Night In – Audrey & Ich
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Libby Lomax tingelt von einer Statistenrolle zur nächsten. Ihre Agentin ist zeitgleich ihre Mutter, die Libby immer wieder dazu antreibt, endlich besser zu werden und verschafft ihr letztlich eine kleine ...

Libby Lomax tingelt von einer Statistenrolle zur nächsten. Ihre Agentin ist zeitgleich ihre Mutter, die Libby immer wieder dazu antreibt, endlich besser zu werden und verschafft ihr letztlich eine kleine Sprechrolle. Zwar nur ein Satz in einer seltsamen Serie, aber immerhin.
Libby ist darüber nicht wirklich glücklich, muss sie doch dazu ein potthässliches Alienkostüm tragen. Gerade als Libby sich in das nächste Fettnäpfchen stürzt, fängt ihr Kostüm Feuer und sie fliegt vom Set.

Nach so einem schlimmen Tag möchte Libby eigentlich nur noch ihre Ruhe haben und ihre neue Wohnung genießen. Doch ihr Vermieter überrascht sie, indem er ihr eine viel kleinere Wohnung präsentiert. Und als würde das nicht genügen, taucht ihr Kumpel noch mit den falschen Möbeln auf. Plötzlich steht eine riesige – nach nassem Hund müffelnde - Chesterfield in Libbys klitzekleiner Wohnung und füllt den Raum komplett aus.

Nun kann es doch eigentlich nicht mehr schlimmer kommen. Denkt Libby. Doch da hat sie sich geirrt, denn plötzlich sitzt Audrey Hepburn neben ihr auf dem Sofa und gibt ihr Ratschläge. Halluziniert Libby nach dem ganzen Stress etwa? Ist sie krank? Oder wird das hier die beste Begegnung ihres Lebens?

Das Buch startet mit einem Prolog, der die Leser in Libbys Vergangenheit zurückführt. Man erfährt, wie Libby zu dem geworden ist, was sie nun ist und wie sie ihren besten Freund Oli kennen gelernt hat.

Durch diesen Prolog war es einfacher, Libby und ihr Verhalten zu verstehen, denn oft reagiert sie doch recht naiv. Dabei ist Libby bisweilen recht taff und schlagfertig, wenn auch mit wenig Selbstvertrauen ausgestattet. Doch dafür hat sie Audrey. Die Diva gibt Libby immer wieder mal einen kleinen dezenten Tritt in den Hintern, sorgt für Überraschungen und Situationskomik.

Nach dem Klappentext und dem Titel hätte ich mir zwar eine etwas stärkere Präsenz von Audrey – gerade in der ersten Buchhälfte – gewünscht, doch Libby hat diesen Platz gut ausgefüllt.

Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und sehr humorvoll. Libby stolpert gerne in Fettnäpfchen und versucht mit ihrer Wortgewandtheit sich doch noch ein wenig Würde noch zu bewahren.

Das Buch stellt den ersten Teil einer Trilogie dar, so dass ich gespannt bin, wie es weiter gehen wird. Ob Libby sich weiter entwickeln wird, für welchen Mann in ihrem Leben sie sich entscheidet und wie die Begegnung mit Marilyn Monroe aussehen wird, denn die trifft Libby laut Vorschau als nächste.

Fazit:
Auch wenn ich mir eine stärkere Präsenz von Audrey Hepburn in dem Buch gewünscht hätte, ist es doch ein unterhaltsamer und witziger Auftakt einer Reihe um Filmdiven. Der zweite Teil wird von mir schon mit Spannung erwartet.