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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2024

Bewegend

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Das dieses Buch Proteste ausgelöst hat, kann man sich beim lesen gut vorstellen. Es beschreibt auf nüchterne und alltägliche Weise das Leben von Kim Jiyoung, die seit ihrer Kindheit (wie alle südkoreanischen ...

Das dieses Buch Proteste ausgelöst hat, kann man sich beim lesen gut vorstellen. Es beschreibt auf nüchterne und alltägliche Weise das Leben von Kim Jiyoung, die seit ihrer Kindheit (wie alle südkoreanischen Frauen) diskriminiert und benachteiligt wird. Beginnend mit der vermehrten Abtreibung weiblicher Föten, über die Rolle im Haushalt, in der Schule, der Sportmannschaft und hin zum Berufsleben, in dem Frauen um ein vielfaches weniger verdienen und erwartet wird, dass sie mit der Geburt des Kindes aufhören zu arbeiten. Das erschütternde des Buches ist das Bewusstsein, welches Jiyoung für diese Ungerechtigkeit hat, in ihrer Paarbeziehung weiß sie sich dennoch nicht zu helfen und rutscht immer tiefer in die vorgegebene Rolle. Nur langsam ändert sich etwas über die Generationen hinweg, darum sind solche Bücher auch so wichtig.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Inhaltlich etwas abgedriftet

Lieben
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Emilia Roig beschäftigt sich mit der Liebe, mit den verschiedenen Arten der Liebe in Partnerschaft, Familie oder mit Freunden, mit ihren Ansprüchen, Auswirkungen und ihrer Rolle in unserer Gesellschaft. ...

Emilia Roig beschäftigt sich mit der Liebe, mit den verschiedenen Arten der Liebe in Partnerschaft, Familie oder mit Freunden, mit ihren Ansprüchen, Auswirkungen und ihrer Rolle in unserer Gesellschaft. Besonders treffend schreibt Roig zu Beginn "Liebe ist keine Zustandsbeschreibung, sondern eine Praxis."
Manche von Emilia Roig's Thesen sind mir zu radikal, zu weit hergeholt, zu theoretisch. Dennoch finde ich, dass ihre Arbeiten immer zum nachdenken anregen und das erwarte ich von einem Sachbuch wie diesem. Kritik an unseren patriarchalen Gesellschaftsstrukturen, Kapitalismus und Rollenbildern inklusive. Denn um den Diskurs voran zu bringen, müssen alle Stimmen einbezogen werden und Gehör finden können.
Leider driftet das Buch mir irgendwann zu sehr ins spirituelle ab, bis es vor allem um Energien und Astrologie geht und der Konsum psychedelischer Drogen verharmlost wird.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Weihnachtlicher Cosy Crimefür jedes Alter

Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi: Cosy Crime in einem eingeschneiten Herrenhaus
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Lilly verbringt die Weihnachtstage mit ihrer besten Freundin Zelda und deren Familie im abgelegenen Montfort Lakebay Country House Hotel. Doch statt Weihnachtsidylle geraten die beiden Mädchen mitten in ...

Lilly verbringt die Weihnachtstage mit ihrer besten Freundin Zelda und deren Familie im abgelegenen Montfort Lakebay Country House Hotel. Doch statt Weihnachtsidylle geraten die beiden Mädchen mitten in einen Mordfall und müssen sich mit Geheimnissen, Familienstreitigkeiten und einer Erbschaft auseinandersetzen, sodass sie sich entschließen, auf Spurensuche zu gehen.

Wer einen gemütlichen Krimi in winterlicher Landschaft und mit weihnachtlichem Glanz sucht, ohne sich zu gruseln, ist hier richtig. Die Sprache ist gut zu lesen, man kann miträtseln, da jeder irgendwann mal verdächtig ist und wird trotzdem immer wieder durch unerwartete Wendungen in der Story überrascht. Obwohl es ein Happy End gibt, so viel sei gesagt, ist das Buch nicht kitschig oder vorhersehbar und konzentriert sich auf die Untersuchung der Geschehnisse im Haus. Dabei gelingt es Alexandra Fischer-Hunold, die einzelnen Schicksale und Geheimnisse der Personen echt spannend und unterhaltsam miteinander zu verknüpfen und nach und nach aufzudecken. Hilfreich ist vor allem zu Beginn das Personenregister mit den kleinen Kurzbeschreibungen der auftretenden Personen. Neben dem Buchcover sind auch die Seiten sind mit kleinen weihnachtlichen Ornamenten verziert und zeigen Liebe zum Detail.

Aufgrund des Alters der Protagonistinnen eignet es sich auf jeden Fall als Jugendbuch aber auch erwachsene Leser werden ihren Spaß haben. Für Fans des Cosy Crime Genres auf der Suche nach weihnachtlicher Literatur auf jeden Fall das richtige.

Veröffentlicht am 13.10.2024

Kreative Ideen für den Alltag

Jeden Tag kreativ sein
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Das Buch beinhaltet zahlreiche Ideen, mit alltäglichen Gegenständen kreativ zu werden. Sei es zeichnen, basteln, fotografieren, Kollagen erstellen, Alltagsgegenstände zweckentfremden usw. Für die meisten ...

Das Buch beinhaltet zahlreiche Ideen, mit alltäglichen Gegenständen kreativ zu werden. Sei es zeichnen, basteln, fotografieren, Kollagen erstellen, Alltagsgegenstände zweckentfremden usw. Für die meisten Projekte benötigt man daher nichts besonderes, was man nicht eh schon zuhause hat, für andere Farbe, Bastelbedarf oder Materialien aus der Natur.

Es regt dazu an, die Umwelt mit anderen Augen zu sehen, nämlich als Projekt, dass man zum Ausdruck der eigenen Kreativität nutzen könnte. Manche Ideen sind jedoch so unkonkret (Beispiel: „Schaffen Sie ein Bild für das Cover Ihres Lieblingsbuchs. Sie können es zeichnen, malen, mit verschiedenen Medien herstellen oder digital kreieren.“), dass ich damit nichts anfangen kann. Andere wiederum so einfach und irgendwie nichtssagend (aus Herbstblättern einen Kreis legen), dass man dafür kein Buch benötigt. Trotzdem sind auch einige ganz interessante Ideen dabei, von denen ich bereits ein paar ausprobiert habe.

Ich denke, die Zielgruppe sind Erwachsene, die ihre Freizeit füllen möchten oder bereits künstlerisch tätig sind und neue Ideen und Anreize brauchen. Es leitet auf jeden Fall dazu an, in der direkten Umgebung nach Materialien Ausschau zu halten, die man auf kreative Weise einsetzen kann.

Veröffentlicht am 11.10.2024

Spannende Thematik, leider recht allgemein gehalten

Digital. Kriminell. Menschlich.
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Die Autorin Jana Ringwald gibt in diesem Buch einen Einblick in ihr komplexes Aufgabengebiet als Cyber-Staatsanwältin, dabei steht vor allem die Arbeit der Staatsanwaltschaft im Vordergrund, moralische ...

Die Autorin Jana Ringwald gibt in diesem Buch einen Einblick in ihr komplexes Aufgabengebiet als Cyber-Staatsanwältin, dabei steht vor allem die Arbeit der Staatsanwaltschaft im Vordergrund, moralische Fragestellungen werden erörtert und die allgemeinen Fallstricke unserer digitalisierten und globalisierten Welt im Hinblick auf Verbrechen im digitalen Raum werden vorgestellt.

Die zugrundeliegende Thematik finde ich sehr spannend und man merkt beim lesen, dass Jana Ringwald eine engagierte Staatsanwältin ist, die sich vorbehaltlos und neugierig mit einer für sie neuen Welt beschäftigt hat. Beim lesen haben mich jedoch zwei Dinge gestört, die ich aufgrund des Klappentextes anders erwartet hatte.

Dies ist zum einen der fehlende Praxisbezug im Sinne von konkreten Fällen, bei denen man der Ermittlung folgt. Es werden zwar Bespiele genannt, jedoch ohne einen chronologischen Verlauf darzulegen. Stattdessen wird dort, wo es gerade passend erscheint, ein Häppchen eingeworfen, ohne dass es einen roten Faden gibt. Dann wieder gibt es Kapitel, bei denen das Fallbeispiel dann nichts mit Cyberkriminalität zu tun hat. Ich hätte mir gewünscht, die Sachverhalte anhand eines großen Beispiels erklärt zu bekommen, oder an jeweils thematisch passenden Beispielen, die dann auf ein Kapitel beschränkt sind.

Der andere Störfaktor war für mich der Aufbau und Schreibstil des Buches. Es liest sich nicht richtig flüssig, immer wieder gab es Wiederholungen, verschachtelte Sätze, manche Fachbegriffe werden erst später erklärt, obwohl sie am Anfang schon fallen, andere werden irgendwie mehrmals erklärt, Beispiel Bitcoin. Ein Glossar wäre hier vielleicht passend gewesen um den Lesefluss zu erleichtern und Leser:innen mit unterschiedlichem Wissensstand einzubinden und abzuholen. In der Mitte des Buches gibt es mehrere Kapitel, die mir richtig gut gefallen haben, da sie strukturiert aufgebaut waren und es um das Ansehen des Berufes in der Gesellschaft, den moralischen Wert der Arbeit, die Fehlerkultur oder die Schuldfrage ging. Da dies aber recht allgemeine Themen sind, hätte ich sie eher am Anfang erwartet. Die anderen Kapitel haben sich in meinem Kopf zu "einem" vermischt, da die Unterteilung sich mir nicht erschlossen hat.

Ich bin etwas hin- und hergerissen, da die zugrundeliegende Thematik doch eigentlich spannend ist und das Buch auch einige interessante Punkte hatte. Aber der fehlende Praxisbezug und der Schreibstil haben mir leider einfach nicht gefallen, weswegen ich das Buch nicht weiterempfehlen würde, wenn man einen Einblick in verschiedene Fälle von Cyberkriminalität haben möchte.