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Veröffentlicht am 17.01.2020

Was die Liebe mit uns anstellen kann

Der unheilbare Romantiker
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Inhalt:

Dr. Frank Tallis nimmt uns mit auf eine Reise durch die verschiedenen Formen der Liebe bzw er schildert und analysiert Fallbeispiele aus seiner Praxis. Da gibt es zB eine Witwe, die Besuche vom ...

Inhalt:

Dr. Frank Tallis nimmt uns mit auf eine Reise durch die verschiedenen Formen der Liebe bzw er schildert und analysiert Fallbeispiele aus seiner Praxis. Da gibt es zB eine Witwe, die Besuche vom Geist ihres verstorbenen Ehemannes bekommt, einen Akademiker, der seinem eigenen Spiegelbild verfallen ist oder eine wunderschöne Frau, die von Eifersucht auf eine nicht vorhandene Rivalin geplagt wird.

Meinung:

Als ich dieses Buch gesehen habe, wusste ich, dass ich es lesen wollte. Psychologie übt immer wieder eine Faszination auf mich aus und Liebe sowieso. Nicht umsonst lese ich auch gerne Liebesromane. Aber natürlich habe ich auch schon einige Erfahrung in Liebesdingen, bin jetzt aber mit dem besten Mann der Welt verheiratet und glücklich.

Über Liebe und Liebeskummer kann wohl jeder von uns ein Lied singen, oder? In diesem Buch erfahren wir manche Fälle, in denen Liebe bzw ihre Auswirkungen krankhaft werden. Frank Tallis erzählt in diesem interessanten Buch über Fälle aus seiner Praxis, analysiert diese und erklärt die jeweiligen Symptome so, dass auch Laien alles gut verstehen können.

Es ist ein Buch, aus dem ich sehr viel lernen konnte und trotzdem hat es der Autor geschafft, unterhaltsam und abwechslungsreich zu schreiben. Er blieb in seinen Ausführungen immer korrekt und war nie abwertend, oft konnte man sogar Mitgefühl spüren und auch davon lesen.

Fazit:

Für psychologisch interessierte Menschen, die etwas über die Liebe und ihre Auswirkungen lernen wollen.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Ein bild- und wortgewaltiges Fantasyepos

Der Name des Windes
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Inhalt:


Das Buch erzählt die Geschichte von Kvothe, einem Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Es erzählt sein Leben von seiner Kindheit an. Wie er mit seinen Eltern durch das Land gezogen ist, ...

Inhalt:


Das Buch erzählt die Geschichte von Kvothe, einem Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Es erzählt sein Leben von seiner Kindheit an. Wie er mit seinen Eltern durch das Land gezogen ist, von jedem Menschen in seiner Nähe so viel gelernt hat, wie möglich, wie er seine Eltern tot aufgefunden hat, nachdem ihr Lager von den Chandrian überfallen wurde. Ab diesem Zeitpunkt galt es zu überleben und sein wichtigstes Bestreben, war, herauszufinden, wer bzw was die Chandrian waren. Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Nachdem er einige Jahre auf den Straßen der Hafenstadt Tarbean, wird er an der großen Universität für hohe Magie aufgenommen ...


Meinung:


Lange stand das Buch auf meiner Wunschliste und dann in meinem Regal. Es dauerte etwas bis ich mich über diesen dicken Schinken drübergetraut habe. Aber ich hätte es schon früher lesen sollen. Der Autor beschreibt das Leben von Kvothe so bild- und wortgewaltig, dass man nur staunen kann.


Das Leben von Kvothe wird von seiner Kindheit an erzählt. Damit bekommt man ein ganz besonderes Gespür für diesen Jungen, dessen Leben von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf gestellt wurde als seine Eltern starben. Aber er lässt sich nie unterkriegen, egal was ihm passiert, er macht weiter. Und irgendwie geht es auch immer weiter.


Schon als Kind war er wahnsinnig wissbegierig, also verwundert es nicht, dass er an die Universität geht und dort das Wissen in sich aufsaugt. Trotzdem hat er es im Leben nicht leicht. Es ist ständig ein Kampf - gegen Lehrer, Schüler, Geld, Liebe usw Bei allem begleiten wir ihn und können mit ihm mitfühlen, mitleiden und auch mit ihm uns freuen.


Das Magiesystem ist ganz anders als ich es bisher irgendwo gelesen habe. Und auch sonst strotzt die Geschichte nur so von Einfallsreichtum. So dick das Buch auch ist, es wird niemals langweilig. Ständig passiert etwas, es kommt zu Wendungen, die man nicht vorhergesehen hat und dabei wird alles noch wundervoll beschrieben - egal ob das Gedanken sind oder die Umgebung.



Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Es beginnt in der Gegenwart und diese wird immer wieder durch längere Passagen in die Vergangenheit unterbrochen. Dadurch entsteht zusätzliche Spannung und hält den Leser bei der Stange.


Fazit:


Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

In jeder Dunkelheit ist ein Licht

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Inhalt:

Leni ist ein ganz normales Mädchen mit normalen Träumen. Doch eines Tages gerät in ihr etwas aus dem Gleichgewicht. In der Schule ist sie im Abschlussjahr, sie weiß aber noch nicht, was sie danach ...

Inhalt:

Leni ist ein ganz normales Mädchen mit normalen Träumen. Doch eines Tages gerät in ihr etwas aus dem Gleichgewicht. In der Schule ist sie im Abschlussjahr, sie weiß aber noch nicht, was sie danach machen will. Sie macht sich zu viele Gedanken, bekommt Prüfungsangst, Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. Leni weiß nicht, was mit ihr passiert, sie verliert sich jeden Tag ein Stück mehr und will doch nur wieder die alte Leni sein. Mit jedem Tag wird es schlimmer und sie stellt fest, dass sie Hilfe braucht. Aber nichts hilft, keine Therapie, keine Medikamente ... Bis Leni eines Tages Matti trifft und mit ihm auf eine Reise geht, die sie eigentlich nicht machen wollte...

Meinung:

Die Autorin spricht in diesem Buch ein sehr wichtiges Thema an, das oft totgeschwiegen wird oder das immer wieder zu Missverständnissen und Unverständnis führt. Es geht um Depressionen, Angst- und Panikstörungen. Hier sieht man, dass es so gut wie jeden treffen kann. Leni war ein ganz normales, lebenslustiges Mädchen und trotzdem hat es sie getroffen. Diese Krankheit kann schleichend kommen, so wie hier in diesem Buch. Und oft wissen die Betroffenen lang nicht, was mit ihnen los ist, wollen es auch lang nicht wahrhaben und schon gar niemandem erzählen.

Es ist ein Kampf. Ein Kampf gegen die Krankheit, ein Kampf gegen sich selbst bzw ein Kampf, sich selbst wieder zu finden.

Die Geschichte ist sehr emotional erzählt und kann den Leser an einigen Stellen richtig aufwühlen. Man fühlt mit Leni mit, leidet mit ihr, würde am liebsten genau wie sie schreien, verzweifeln usw. Ganz wichtig finde ich auch, dass erzählt wird, dass man sich nicht schämen muss, dass man trotzdem ein wertvoller Mensch ist und vor allem, dass man Hilfe annehmen kann und soll. Denn manchmal geht es einfach ohne Hilfe nicht mehr.

Ich finde es gut, dass es so ein Buch gibt, das über dieses Thema erzählt. Es ist wichtig für alle. Egal ob man selbst mit dieser Krankheit kämpft, ob man ein Angehöriger/Freund/Bekannter ist oder auch wenn man gar nicht betroffen ist davon. Jeder Mensch sollte darüber Bescheid wissen, die Symptome kennen und begreifen, dass Betroffene nicht faul sind, sich nicht "zusammenreißen" können, sondern dass in ihnen einfach eine tiefe Dunkelheit ist, die ihnen alle Freude, allen Antrieb nimmt.

Aber auch dieses Zitat finde ich sehr schön und auch richtig:

"In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden."

Fazit:

Ein Buch, das jeder lesen sollte. Es hilft Depressionen und Angststörungen zu verstehen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Packend, spannend, beklemmend, intensiv

Das Paket
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Inhalt:

Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, geht sie nicht mehr aus dem Haus. Sie war das dritte Opfer des Friseurs. So wird der Psychopath genannt, der seinen ...

Inhalt:

Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, geht sie nicht mehr aus dem Haus. Sie war das dritte Opfer des Friseurs. So wird der Psychopath genannt, der seinen Opfern die Haare vom Kopf schert und sie dann umbringt. Emma war die einzige, die überlebt hat und lebt nun in ständiger Angst, dass der Friseur seine Tat vollenden und sie umbringen will. In ihrer Paranoia sieht sie in jedem Mann den Täter, obwohl sie diesen gar nicht gesehen hat.
Eines Tages übergibt ihr der Postbote ein Paket für einen ihrer Nachbarn. Einen Nachbarn, dessen Namen sie noch nie gehört hat, obwohl sie schon so lang in ihrer Straße wohnt ....

Meinung:

Das war mein erstes Buch von Sebastian Fitzek und ich war begeistert. Die Geschichte hat mich wahnsinnig gefesselt, sie war spannend vom Anfang bis zum Ende. Teilweise fand ich sie sogar richtig beklemmend.

Die Hauptprotagonistin wurde toll beschrieben und der Charakter richtig gut herausgearbeitet. Eine junge erfolgreiche Frau, eine Psychiaterin, die durch ein traumatisches Erlebnis plötzlich nur noch ein Wrack war. Sie konnte das Haus nicht mehr verlassen, hatte Panikattacken, Paranoia usw. Natürlich konnte sie ihre eigenen Symptome auch erkennen und analysieren, ändern konnte sie daran leider nichts - sich selbst therapieren ist schwierig.

Aber nichts, was ich schreiben könnte, könnte diesem Buch gerecht werden. Es war eines meiner Highlights 2019. Einfach genial, wie der Autor den Leser hier packt und in die Gefühlswelt von Emma stößt. Ich habe mit Emma richtig mitgefiebert und gelitten. Natürlich habe ich auch ständig mitgeraten, wer denn nun der Friseur war. Doch es gab immer wieder unerwartete Wendungen, die meine Überlegungen wieder zunichte machten.

Durch bestimmte Andeutungen schürte der Autor auch noch die Neugierde und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, was vorgefallen war und wer nun der Täter war. Kurz musste ich allerdings doch zu lesen aufhören, da das Gefühl der Beklemmung zu stark wurde, es war zu intensiv und ich brauchte eine Pause - aber lang habe ich es nicht ausgehalten, nach ein paar Minuten hatte ich das Buch schon wieder in der Hand.

Fazit:

Ein genialer Psychothriller, spannend, beklemmend, intensiv. Definitiv eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Entrümpelung & Neuanfang

Wenn ich dir nahe bin
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Inhalt:

Nach ihrer Scheidung zieht Mia mit ihren Töchtern nach Firefly Lake City. Um erstmal über die Runden zu kommen, nimmt sie die Arbeit an, die ihr ihr guter Freund Nic anbietet: Seiner Mutter beim ...

Inhalt:

Nach ihrer Scheidung zieht Mia mit ihren Töchtern nach Firefly Lake City. Um erstmal über die Runden zu kommen, nimmt sie die Arbeit an, die ihr ihr guter Freund Nic anbietet: Seiner Mutter beim Aussortieren zu helfen und sich ein bisschen um sie zu kümmern. Das Wichtigste für Mia ist, sich um ihre Mädchen zu kümmern und möchte sich auf keinen Fall ablenken lassen oder gar verlieben. Nie wieder möchte sie von einem Mann verletzt werden. Doch dann kommt es zu einem Kuss zwischen Nic und Mia und die beiden kommen sich immer näher...
Auch Nic möchte sich auf die Arbeit konzentrieren und in wenigen Wochen nach New York zurückkehren. Doch nun muss er sich entscheiden ...

Meinung:

Dies ist der zweite Band der Firefly-Lake Reihe. Das erste Buch habe ich nicht gelesen, aber das ist bei dieser Reihe nicht erforderlich, da es in jeder Geschichte um andere Protagonisten geht.

Hier geht es um Mia und Nic. Die beiden Protagonisten sind schön beschrieben und machen auch eine sichtbare Entwicklung durch. Beide wurden in ihrer letzten Beziehung verletzt und wollen sich nun auf keine neue mehr einlassen. Trotzdem spüren sie ihre gegenseitige Anziehungskraft, wissen aber anfangs nicht damit umzugehen. Außerdem wollen sie natürlich auch nicht ihre gute Freundschaft auf´s Spiel setzen.

Aber es geht nicht nur um Freundschaft und Liebe, es geht auch um Nics Mutter, die er nach einer Krebserkrankung überreden möchte, in einen Rentnerbungalow zu ziehen. Hier geht es auch um Verlustangst und Kontrollzwang und natürlich der Angst vor einer neuerlichen Erkrankung. Und irgendwie auch darum, ob ältere Menschen noch das Recht haben, an sich selbst zu denken?

Das Buch hat mich gut unterhalten und war an einigen Stellen auch sehr berührend. Leider hatte es aber auch immer wieder Längen, während denen nicht viel passierte und das Buch eher langweilig wurde.

Fazit:

Trotzdem fand ich das Buch recht gut und würde es jedem empfehlen, der eine recht tiefgreifende Geschichte lesen möchte, in der nicht ständig eine überraschende Wendung kommt.

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