Ein Werk, das leider ein gutes Stück hinter den Erwartungen zurückbleibt
Das Geschenk eines RegentagesEine junge Frau findet an einem Regentag einen kleinen und schwachen Kater in einem Karton. So beginnt die erste der vier Episoden, die in "Das Geschenk eines Regentages" enthalten sind. Im Mittelpunkt ...
Eine junge Frau findet an einem Regentag einen kleinen und schwachen Kater in einem Karton. So beginnt die erste der vier Episoden, die in "Das Geschenk eines Regentages" enthalten sind. Im Mittelpunkt stehen jeweils ein Mensch und ein Tier. Die Altersspanne reicht von der jungen Frau bis zur Seniorin, und so unterschiedlich wie ihr Alter sind auch ihre Herkunft, ihre Probleme, Wünsche und Träume, Schicksalsschläge ... Lebensumstände. Auch bei den Katzen finden wir eine solche Bandbreite vor.
Ich hatte einen großen Roman erwartet und war insofern überrascht, als ich merkte, dass es sich um mehrere Episoden handelt. Allerdings störte dies nicht weiter, da die Episoden in sich geschlossen sind. Zudem sind alle Frauen und Katzen nicht nur dadurch verbunden, dass sie in der selben Stadt leben. Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen, erkennt man ihre Verbindungen, wird doch noch ein großes Ganzes daraus.
"Das Geschenk eines Regentages" bringt dem Leser das Leben in Japan, den Alltag, die Probleme, mit denen Frauen sich dort konfrontiert sehen, näher.
Der Stil ist fast schon poetisch und schön zu lesen.
Allerdings gibt es auch Dinge, die mir weniger gut gefallen haben.
Das beginnt schon beim Cover, bei dem nicht genügend auf Details geachtet wurde und das nicht so recht zum Inhalt passt. Denn auf dem Cover befinden sich schwarze Katzen, während die Katzen in den Episoden weiß sind ...
Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der Katzen, aus Sicht der Menschen sowie in Gesprächen unter den Tieren. Während ich die Sicht der Tiere und der Menschen reizvoll und gut gelöst fand und gerne gelesen habe, haben die Gespräche unter den Tieren eher was zerstört. Sie wirkten viel zu kindlich und einfach nicht gut. Sie passen nicht zu diesem Werk und diesem Genre. Auf sie hätte ich gut verzichten können.
Die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier, die Schlüsselrolle, die Tiere spielen können, wie viel Liebe, Glück, Zuversicht sie uns schenken können ... dies alles wurde wundervoll dargestellt.
Leider schwächelte das Werk aber doch gerade zum Ende hin wieder. Ich habe schon deutlich bessere japanische Autorinnen gelesen. Unterm Strich bleibt "Das Geschenk eines Regentages" leider ein gutes Stück hinter den Erwartungen zurück.