Ein „Emotional Ride“ mit offenem Ende
Lake of Lies – Hidden„Liebe bedeutet nicht, auf Nummer sicher zu gehen, […], sondern um jemanden zu kämpfen, selbst wenn du dich dabei verletzt.“ (Seite 436).
Am Lake Tahoe versuchen Via und Miles ihre traumatischen Erfahrungen ...
„Liebe bedeutet nicht, auf Nummer sicher zu gehen, […], sondern um jemanden zu kämpfen, selbst wenn du dich dabei verletzt.“ (Seite 436).
Am Lake Tahoe versuchen Via und Miles ihre traumatischen Erfahrungen und damit einhergehende Emotionen zu verarbeiten und wieder zu sich selbst zu finden. Die beiden begegnen sich, entwickeln Gefühle füreinander und unterstützen sich gegenseitig in diesem Prozess. Doch dann wird Via plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt und sie geraten bald in eine gefährliche Situation, die ihre aufkeimende Beziehung auf die Probe stellt.
Der Roman zieht die Leserinnen und Leser von Anfang an durch seine fesselnde Mischung aus Crime, Drama und Romantik in seinen Bann. Besonders die einnehmende Dynamik zwischen Via und Miles sorgt für einen leichten Einstieg in die Geschichte. Allerdings nimmt der Fokus auf das Beziehungsdrama gegen Ende überhand und Crime-Anteil, der zur Spannung beiträgt, nimmt zunehmend ab.
Die Nebencharaktere, wie die besten Freunde Nora und Riley, sind toll ausgestaltet und bereichern die Geschichte sehr. Die Entwicklungen um Seth sorgen für Spannung, der Handlungsstrang bleibt jedoch im weiteren Verlauf unaufgelöst, was Fragen offenlässt, die vermutlich erst im zweiten Band beantwortet werden.
Während die Charakterentwicklung von River und Via viel Potenzial hat, führt das Hin und Her zwischen den beiden am Ende zu einem Gefühl der Frustration. Dies liegt vor allem daran, dass sie es lange hinauszögern, sich ihre (offensichtlichen) Gefühle zu gestehen. Wobei anzumerken ist, dass dies im New Adult / Romance-Genre nicht selten vorkommt.
Positiv hervorzuheben sind auch die vielen Details, welche die Geschichte bereichern. Sei es das gesellige Streifenhörnchen, die verschiedenen unterhaltsamen Uber Rides oder das symbolische Herz auf Miles' Sneakern – all diese kleinen Elemente tragen für mich wesentlich zur Atmosphäre und Lebendigkeit des Buches bei. Auch die Nebencharaktere wie Nora, Alex, Riley und Knox fügen der Geschichte Tiefe hinzu und tragen zur Dynamik der Handlung bei. Es bleibt zu hoffen, dass sie im Folgeband noch stärker in den Fokus rücken.
Insgesamt gelingt es dem Roman, eine solide Mischung aus Crime und Romantik zu bieten, auch wenn der Krimi-Anteil insgesamt etwas zu kurz kommt. Das Ende spannt geschickt den Bogen zum zweiten Band, besonders durch die Einführung eines zentralen weiteren Charakters, und der Andeutung, dass es in der Fortsetzung wieder dramatisch wird. Ich freue mich auf den Folgeband und bin gespannt, ob die offenen Fragen beantwortet werden und wie die Geschichte am Lake Tahoe fortgesetzt wird.
*Fazit:* Eine Geschichte mit vielen liebenswerten Momenten, starken Charakteren und viel Potenzial, die zum Ende hin durch zu viel Drama etwas an Spannung verliert, aber dennoch Lust auf den zweiten Band macht.