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Veröffentlicht am 24.10.2018

Grenzenloses Verwirrspiel

Das falsche Kind
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„Das falsche Kind“ ist der Debütroman von Susi Fox (https://www.susifox.com.au), einer australischen Autorin und praktizierenden Ärztin für Allgemeinmedizin.

Ich habe das Buch als Manuskript im Rahmen ...

„Das falsche Kind“ ist der Debütroman von Susi Fox (https://www.susifox.com.au), einer australischen Autorin und praktizierenden Ärztin für Allgemeinmedizin.

Ich habe das Buch als Manuskript im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury von Bastei Lübbe zur Verfügung gestellt bekommen - vielen Dank dafür.

Es geht in der Geschichte um Sasha, eine junge verheiratete Pathologin, die nach zwei Fehlgeburten ziemlich unverhofft erneut schwanger wird, jedoch dann in der 33. SSW eine Frühgeburt erleidet. Als sie nach dem Notkaiserschnitt wieder zu sich kommt, ist sie verwirrt, als man sie auf die Säuglings-Intensivstation zu ihrem Baby im Brutkasten bringt. Sie erkennt sofort, dass dieses Kind, das man ihren Sohn nennt, nicht ihr eigenes ist, doch niemand glaubt ihr, am wenigsten ihr eigener Mann. Statt ihrem Wunsch nachzukommen und das Ganze zu klären, wird Sasha direkt in die Psychiatrie eingewiesen. Aber sie gibt nicht auf! Was steckt dahinter? Wer ist im Recht?

Das Cover ist recht düster und passt meines Erachtens sehr gut zum Inhalt des Klappentextes sowie zur Leseprobe. Der Schreibstil ist flüssig und ich wurde sofort von der Idee der Geschichte gefesselt und wollte wissen, was nun tatsächlich hinter Sasha Erkenntnis steckt. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Die Geschichte entwickelte sich zu einem einzigen Verwirrspiel und meine Fragen wurden erst im dritten Leseabschnitt geklärt, aber nicht besonders zufriedenstellend und nur wenig glaubwürdig beantwortet. Durch das Splitting der Handlung in zwei Perspektiven (die von Sasha und von Mark) hat man als Leser zwar ein umfassenderes Bild der aktuellen Gesamtsituation sowie der Vergangenheit der beiden bekommen, allerdings nicht unbedingt ein schlüssigeres, nicht zuletzt weil beide Charaktere nicht so klar gezeichnet wurden, wie ich mir das gewünscht hätte. Vertrauen konnte ich zu keinem aufbauen, so dass ich bis zuletzt eher ein recht distanzierter (und skeptischer) Zuschauer war.

Ein Thriller ist das Buch jedenfalls nicht, soviel steht fest. Mir fehlte definitiv die Spannung, von Nervenkitzel wollen wir schon mal gar nicht reden. Am Ende war es mir fast schon egal, wie die Auflösung aussah, weil alles so dermaßen schräg war. Und das Ende setzte dem Ganzen dann noch die Krone auf. Ich habe selten ein so unglaubwürdiges Buch gelesen.

Man hätte aus der Thematik deutlich mehr rausholen können, schon alleine indem man die Charaktere klarer definiert und voneinander abgegrenzt hätte. So war es ein einziges Wischiwaschi und alle waren gut und böse zugleich.

Ich kann das Buch daher leider nicht empfehlen und gebe nur zwei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Psychologie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2018

Unterhaltsame Romance-Story mit Situationskomik

Between us
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„Between Us“ ist der erste Band der Burnham-College-Reihe von Julianna Keys.

Es geht um Nora Kincaid, die nun ihr zweites Jahr am Burnham College antritt und viele gute Vorsätze hat, nachdem das erste ...

„Between Us“ ist der erste Band der Burnham-College-Reihe von Julianna Keys.

Es geht um Nora Kincaid, die nun ihr zweites Jahr am Burnham College antritt und viele gute Vorsätze hat, nachdem das erste Jahr reichlich schiefgelaufen ist.
Nora ist zierlich und hat eine große Oberweite – sie ist also seit der Pubertät ein Blickfang für das andere Geschlecht. Da sie aber vom Wesen her nicht der Betthäschen-Typ ist, hat sie sich quasi als graue Maus in übergroßen Klamotten ziemlich unscheinbar durch die Schulzeit manövriert und stand in den Ruf, „Nora, die Schlaftablette“ zu sein. Damit sollte am College nun Schluss sein, und als sie sich mit ihrer Nebenjob-Kollegin Marcela anfreundet, gibt sie Gas. Aber so richtig und weit über das Ziel hinaus. Spaß hatte sie nicht zu knapp, aber das Ende vom Lied waren dann leider auch zwei Verhaftungen, drei nicht bestandene Kurse und die Kürzung ihres Stipendiums. Nun im zweiten Jahr will sie wieder zurückrudern, aber das ist leider gar nicht so einfach wie gedacht, denn sie zieht genau zu dem Typen in die WG, mit dem sie auf einer der vielen Partys einen One-Night-Stand hatte, an den dieser sich aber im Gegensatz zu ihr nicht mehr erinnert – und dann ist da auch noch dessen bester Freund, der sich für sie interessiert…

Das Cover ist nicht sehr auffällig. Es reiht sich mit dem romantischen Schwarz-Weiß-Foto und dem überdimensionierten rosafarbenen Titel in verschnörkelter Schrift eigentlich nahtlos in die Masse der Young-Romance-Bücher ein.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Story hat Tempo, vor allem im letzten Drittel. Es gibt immer wieder neue Konflikte, die jedoch auch gleich wieder gelöst werden. Dabei geht leider der Spannungsbogen verloren. Aber der Unterhaltung tut dies meines Erachtens keinen Abbruch.

Die Story hat keinen Tiefgang, aber den erwarte ich in diesem Genre auch nicht. Hier und da neigt die Autorin zu diversen Übertreibungen, aber auch darüber konnte ich hinwegsehen.

Was mich allerdings gestört hat, war eine medizinische Sache. Es geht etwa in der Mitte des Buches um eine Geschlechtskrankheit (Gonorhoe/Tripper), die auf der einen Seite von der Symptomatik nicht korrekt bzw. gar nicht beschrieben wurde und auf der anderen Seite hinsichtlich der Länge der Inkubationszeit falsch wiedergegeben wurde, was die ganze Szenerie drum herum ad absurdum geführt hat. So etwas mag ich nicht.

Alles in allem vergebe ich daher nur drei, statt der sonst verdienten vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.05.2018

Sind wir nicht alle ein bisschen Mängelexemplar?

Ein halbes Jahr zum Glück
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„Ein halbes Jahr zum Glück“ ist der dritte ins Deutsche übersetzte Roman der Autorin Julie Lawson Timmer. Für mich war es der erste Roman von ihr.

Es geht in dem Buch um die Mittvierzigerin Markie Bryant, ...

„Ein halbes Jahr zum Glück“ ist der dritte ins Deutsche übersetzte Roman der Autorin Julie Lawson Timmer. Für mich war es der erste Roman von ihr.

Es geht in dem Buch um die Mittvierzigerin Markie Bryant, die frisch geschieden von ihrem untreuen Ex-Mann Kyle mit ihrem 14jährigen Sohn Jesse in einen heruntergekommenen Vorort zieht, um den mit der Scheidung einher gehenden sozialen Abstieg zu verdauen, indem sie sich zurückzieht und gehen lässt. Sie hat diese Rechnung allerdings nicht mit ihrer neuen Nachbarin Angeline St. Denis, genannt Mrs. Saint, gemacht, einer übergriffigen alten Dame mit französischem Akzent, die sich in alles einmischt und nicht zuletzt auch Markie zu ihrem Glück zwingen will. Diese will das aber partout nicht zulassen. Kann die alte Frau sie überzeugen?

Das Buch ist nicht das, was es zu sein scheint. Am Ende steht man etwas ratlos da und fragt sich, was man denken und fühlen, wie man die Geschichte einordnen und bewerten soll. In den ersten beiden Dritteln plätschert die Geschichte vor sich hin und wirft unzählige Fragen auf, die zwar im letzten Drittel beantwortet werden, den Leser aber dennoch unzufrieden zurücklassen. Es kommen zahlreiche Themen ins Spiel, die man anhand des Klappentextes nicht unbedingt erwartet hätte, so zum Beispiel der zweite Weltkrieg in Europa und die Judenverfolgung, Jugendkriminalität und Drogenabhängigkeit. Das ist per se nicht schlecht, sprengt aber meines Erachtens den Rahmen der Geschichte. Und den Begriff der „Mängelexemplare“, mit dem Mrs. Saint verlorene Existenzen betitelt, finde ich ziemlich grenzwertig, auch wenn er sich auf banale menschliche Schwächen bezieht und nicht so abwertend, wie es auf den ersten Blick scheint.

Ich habe das Ganze als Nullsummenspiel empfunden. Daher bewerte ich es auch im Mittelfeld.

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  • Charaktere
  • Geschichte
  • Humor
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.03.2018

Fesselnde Erotik im Mafia-Milieu

Cold Princess
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Allgemeines:
„Cold Princess“ von Vanessa Sangue ist Band 1 eines zweiteiligen Liebesromans, der im Mafia-Milieu von Palermo spielt. Der zweite Band mit dem Titel „Fire Queen“ erscheint Ende Juli 2018. ...

Allgemeines:


„Cold Princess“ von Vanessa Sangue ist Band 1 eines zweiteiligen Liebesromans, der im Mafia-Milieu von Palermo spielt. Der zweite Band mit dem Titel „Fire Queen“ erscheint Ende Juli 2018.

Der Roman ist eher düster und nichts für Zartbesaitete, daher hat die Autorin eine entsprechende Warnung vorangestellt.

Zum Inhalt:


Es geht in diesem Roman um die 26jährige Saphira De Angelis, die unangefochten am Kopf einer der beiden mächtigsten Mafiafamilien der Welt sitzt, seit 11 Jahre zuvor ihre Eltern und ihr kleiner Bruder Pippo bei einem Attentat ums Leben kamen. Als capo der famiglia ist sie bekannt für ihre eiskalte und berechnende Art. Sie hat klare und strikte Regeln, an die sie sich halten muss. Ganz oben steht hierbei, dass sie keine Gefühle zeigen und sich keinerlei Schwäche erlauben darf. Aber auch, dass sie sich niemals verlieben darf und alles töten muss, was eine Bedrohung darstellt, gehört zu ihren Maximen. Mit diesen Vorsätzen hat sie es als Frau geschafft, auf ihrer hohen Position respektiert und anerkannt zu werden.

Aber dann kommt alles anders, als sie denkt, denn es gibt da jemanden in ihrem direkten Umfeld, der sie nicht so kalt lässt, wie sie es gerne hätte, und der ihre Grundsätze ins Schwanken geraten lässt: Der Auftragskiller Madox cerbero Caruso, den sie als Verstärkung ihrer Leibgarde als soldato eingestellt hat.

Was Saphira nicht weiß: Madox ist ein Varga und die Vargas sind die zweite mächtige Mafiafamilie in Palermo, ergo ihr Todfeind.

Meine Meinung:


„Cold Princess“ war mein erstes Buch der Autorin und hat mich auf jeden Fall überzeugt.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und deutet die düstere, aber auch sinnliche und verletzliche Stimmung an, die sich durch den Roman zieht.

Das Buch hat Tempo und liest sich sehr flüssig. Die aus mehreren Perspektiven geschriebene Handlung ist durchweg spannend und plausibel aufgebaut. Die sexuellen Szenen zwischen den Protagonisten weichen teilweise vom einvernehmlichen seichten Blümchensex ab, aber wirklich brutal wird es nicht, vor allem nicht vor dem Hintergrund der Warnung vorab.

Besonders gut haben mir als Italia-Fan die eingeflochtenen kursiv gedruckten italienischen Begriffe gefallen, die einen noch mehr nach Palermo und in die Geschichte reingezogen haben.

Das Ende hat mich allerdings ein bisschen stutzig gemacht, weil alles plötzlich so schnell ging und dann abrupt aufhörte. Andererseits will ich jetzt natürlich umso mehr wissen, wie es weiter geht mit Madox und Saphira. Aber es wurde alles etwas zu schnell aufgelöst für meinen Geschmack. Daher ein halber Punkt Abzug.

Fazit:


Das Buch hat mich sofort gefesselt und in seinen Bann gezogen. Ich lese sehr gerne erotische Literatur, die eben keine eintönigen Sexszenen, sondern insgesamt eine gute Story bietet, daher kam ich mit „Cold Princess“ wirklich voll auf meine Kosten. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

Vielen Dank an die lesejury und den LYX Verlag für die gelungene Leserunde und nicht zuletzt an Vanessa, die entscheidend dazu beigetragen hat.

  • Einzelne Kategorien
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  • Gefühl
  • Thema
Veröffentlicht am 06.02.2018

Hat nichts mit der Romanserie zu tun!

Sugar & spice and everything nice
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Ich weiß nicht, wie ich auf die Idee kam, dass dieses Büchlein zu der erotischen Serie "Sugar & Spice" gehört. Dort wird ja immer von den köstlichen Sachen berichtet, so dass ich ganz gespannt war, ob ...

Ich weiß nicht, wie ich auf die Idee kam, dass dieses Büchlein zu der erotischen Serie "Sugar & Spice" gehört. Dort wird ja immer von den köstlichen Sachen berichtet, so dass ich ganz gespannt war, ob ich die sagenumwobenen Zimtschnecken dort drin finden würde, da sie ja zu Weihnachten passen.

Das Büchlein ist nett gemacht, keine Frage!

Es stehen eher alltägliche Weihnachtsrezepte drin von Bratapfel, Stollen und Karpfen zum Beispiel (sprich nicht ausschließlich Gebäck).

Um es kurz zu machen, ich war total enttäuscht. Für mich war es weder zum Behalten noch zum Verschenken geeignet.