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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2020

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Als ich dieses wunderschöne Cover gesehen und mich gleich darin verliebt habe, war ich super neugierig auf den Klappentext. Und als auch dieser mich total angesprochen hat, war für mich klar: Dieses Buch ...

Als ich dieses wunderschöne Cover gesehen und mich gleich darin verliebt habe, war ich super neugierig auf den Klappentext. Und als auch dieser mich total angesprochen hat, war für mich klar: Dieses Buch musst du lesen!
Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, dass ich mit ihrem Schreibstil an sich wirklich super gut klargekommen bin. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Allerdings muss ich sagen, dass das Cover und der flüssige Schreibstil auch schon fast alles sind, was mir hier gefallen hat.

Mein Problem fängt leider schon bei den beiden Protagonisten an, die für mich nur wie zwei Namen auf Papier ohne wirkliche eigene Persönlichkeit gewirkt haben. Sowohl im Klappentext als auch sehr häufig innerhalb der Geschichte wird erwähnt, dass es Sasha's größter Traum ist, in Yale zu studieren, doch warum genau das so ist, weiß ich jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, noch immer nicht so wirklich. Es werden ein paar schwammige Bemerkungen bezüglich ihres Vaters gemacht, bei denen sich erahnen lässt, dass er der Grund dafür ist, dass Sasha sich so sehr an diese Universität klammert, aber nur für vage Vermutungen ist das Thema deutlich zu präsent in diesem Buch. Ansonsten erfährt man nur, dass Sasha für ihr Leben gerne Cupcakes backt, süchtig nach Kaffee ist und lieber Secondhand als teure Markenkleidung trägt. Wer genau sie eigentlich ist und was sie ausmacht, das erfährt man nicht. Ebenso gibt es auch nichts, an dem man festhalten könnte, um irgendwie Sympathie für sie aufzubringen. Sie hat mich ein bisschen an eine Mind-Map erinnert, bei der man vergessen hat, die Verbindungsstriche zu ziehen - Sasha ist der Mittelpunkt und alle Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften stehen zwar um sie herum, haben aber keinerlei Verbindung zu ihr. Zudem ging mir ihr Verhalten sehr oft auf den Keks, weil sie sich nicht nur super kindisch und naiv aufgeführt hat, sondern auch keine wirkliche eigene Meinung hatte und wahnsinnig sprunghaft war. Ich habe sie einfach nicht zu fassen bekommen, konnte mich nicht in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge sowie Handlungen nicht nachvollziehen.

Ähnlich ging es mir auch mit Ben. Was bei ihm anders war und mir gefallen hat ist, dass er genau weiß, wie seine Zukunft aussehen soll und was er später einmal machen möchte, ebenso wie die Tatsache, dass man diesen Wunsch bei ihm auch nachvollziehen kann. Ansonsten war auch er ein eher blasser Charakter, zu dem ich keine wirkliche Verbindung aufbauen konnte und der für mich überhaupt nicht greifbar war. Sein Verhalten war die meiste Zeit über genauso widersprüchlich wie Sasha's und für mich war hier leider keinerlei charakterliche Entwicklung zu sehen. Ganz besonders zum Ende hin habe ich absolut nicht nachvollziehen können, warum er sich so verhält, wie er es eben tut, aber das ist innerhalb des Buches generell vermehrt vorgekommen.

Sicherlich ist es nicht verwunderlich, dass mir - wenn ich keinerlei Verbindung zu den beiden Protagonisten hatte und mich so vieles an ihnen und ihrem Verhalten gestört hat - auch die Liebesgeschichte nicht zugesagt hat. Die gesamte Entwicklung der Beziehung vom Anfang bis zum Ende hatte für mich eher was von einer Young Adult Geschichte, die aber selbst auf 14-jährige wahrscheinlich noch einen zu kindischen Eindruck machen würde. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich absolut nicht nachvollziehen kann, dass sich zwischen Sasha und Ben überhaupt irgendetwas entwickelt hat. Es herrscht das gesamte Buch über ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden, es gibt wahnsinnig viel Drama und alles wirkt irgendwie so, als hätte es keinen wirklichen Sinn. Viele Dialoge werden mal eben so in die Geschichte hineingeworfen, aber viel zu schnell beendet. Alles Wichtige scheint mit einem Wimpernschlag zu kommen und mit dem Nächsten wieder zu gehen, vieles wirkt übertrieben und erzwungen und die Gefühle bleiben leider vollkommen aus. Ich bin das Gefühl nicht losgeworden, dass Sasha und Ben sich überhaupt nicht richtig kennengelernt haben und als dann die Rede von "Liebe" war, konnte ich wirklich nur noch den Kopf schütteln. Hier hat einfach nichts zusammengepasst, es war überhaupt nicht stimmig und es hat ständiges Chaos geherrscht, weswegen man das Lesen gar nicht richtig genießen konnte.

Die Nebencharakteren waren mir ebenfalls allesamt viel zu flach und blass. Keiner von ihnen hatte wirklich Persönlichkeit, keiner hat mich berührt oder mich zumindest zum Lachen gebracht. Sie waren da, aber es hätte auch keinen großen Unterschied gemacht, wenn sie es nicht gewesen wären - absolut austauschbar. Die meisten Szenen haben zusammengewürfelt gewirkt, oftmals ist man von der einen zur nächsten Sache gesprungen, ohne irgendetwas überhaupt mal richtig abzuschließen und die Geschichte hat bei mir leider den Eindruck vermittelt, als wüsste sie selbst nicht so genau, welche Richtung sie einschlagen und wohin sie am Ende führen will.

Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, reizt mich tatsächlich überhaupt nichts daran, zu wissen, wie es weitergeht. Weil ich keine Beziehung zu den Charakteren aufgebaut habe. Weil mich die Liebesgeschichte nicht berühren konnte. Weil mich die Dialoge nicht unterhalten haben. Weil ich mich an vielen Stellen einfach zu alt für dieses ganze Drama gefühlt habe. Und weil mir hier einfach zu viel gefehlt hat - Gefühl, Humor, Zusammenhang, etwas woran ich festhalten kann und die Greifbarkeit der Charaktere. Mir tut das wirklich wahnsinnig leid, weil ich mich am Anfang echt auf die Geschichte gefreut habe, aber sie ist einfach absolut nicht meins gewesen. Vielleicht bin ich mit meinen 20 Jahren wirklich einfach zu alt dafür und das Buch kommt bei einer jüngeren Altersgruppe besser an? Oder es ist reine Geschmacksache? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass ich hier einen Haken hinter die Reihe setzen und die Geschichte von Sasha und Ben nicht weiterverfolgen werden.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Eine etwas andere Geschichte ...

Like Day and Night
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"Like Day and Night" ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und auch dieses Mal hat mir ihr Schreibstil wieder wahnsinnig gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich super leicht und ...

"Like Day and Night" ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und auch dieses Mal hat mir ihr Schreibstil wieder wahnsinnig gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich super leicht und schnell lesen und sorgt dafür, dass man problemlos in die Geschichte hineinkommt. Zudem finde ich es toll, dass die Autorin ihre Kapitel immer in genau der richtigen Länge schreibt - sie sind weder zu kurz, noch zu lang und ermöglichen einem einen klasse Lesefluss.

Die Geschichte von Sophie und Cole ist eine ganz Besondere. Nicht nur, weil ihre erste Begegnung unter vollkommen ungewöhnlichen Umständen stattfindet, sondern vor allem, weil die beiden - besonders Sophie - zwei unglaublich besondere Charaktere sind.

»Du weißt nicht, wer ich bin.«
»Aber ich weiß, wie dein Herz schlägt. Und es schlägt gut.«

Sophie ist eine sehr naive und unwissende Protagonistin, die man wirklich einfach nur beschützen möchte. Dadurch, dass sie ihr bisheriges Leben nur in denselben vier Wänden verbracht hat, sind die für uns normalsten Dinge für sie komplettes Neuland. Sie kennt und weiß nur das, was ihre Mutter ihr gezeigt und sie hat wissen lassen - und das ist nicht viel. Dadurch, dass Sophie nie in Kontakt mit der Welt und somit auch nicht mit ihren Grausam- und Ungerechtigkeiten gekommen ist, ist sie vollkommen rein. Sie ist wahnsinnig lieb, total gutgläubig und hat ein absolut reines Herz. Dass sie damit eigentlich das genaue Gegenteil von Cole darstellt, wird sehr schnell klar. Was mich bei ihr aber am meisten fasziniert hat war, dass ich durch sie zur Erkenntnis darüber gekommen bin, welche Dinge bzw. welches Wissen über bestimmte Dinge ich als so selbstverständlich ansehe und bei denen ich überhaupt nicht weiß, woher genau ich dieses Wissen eigentlich habe. In Situationen, in denen ich als Leserin sofort wusste, was Sache ist, war Sophie vollkommen ahnungslos und bei jeder anderen Protagonistin hätte mich diese Naivität wahrscheinlich unfassbar gestört - aber bei ihr nicht. Denn sie kann nichts für ihr Unwissen, weswegen mich ihr Verhalten auch nicht gestört, sondern eher fasziniert hat. Es ist sogar so, dass ich sagen würde, dass ich mir selber das ein oder andere Mal gewünscht habe, einmal alles aus ihrer Sicht betrachten zu können - ganz ohne Vorwissen und die damit verbundenen Vorurteile.

»Manchmal kann man einfach nicht gegen das ankommen, was die Dinge, die einem zugestoßen sind, mit einem machen. Man verliert sich an das, was passiert ist. Und sich wieder zu finden ist … verdammt schwer.«

Auch von Cole bin ich positiv überrascht gewesen. Auf den allersten und vielleicht auch zweiten Blick macht er den Eindruck eines typischen Bad-Boys, wie man ihn aus vielen anderen Büchern kennt. Doch je näher man ihn kennenlernt und je mehr Einblick man in seine Gedanken und Gefühle bekommt, desto kleiner wird dieses Klischeebild. Denn in ihm steckt so viel mehr. Sein Äußeres ist keine Fassade, um cool zu wirken oder gut bei Frauen anzukommen - Cole steckt voller Schuldgefühle, Schmerz und Selbstverachtung. Und genau diese Dinge sind es, die sein Äußeres so dunkel erscheinen lassen. Für mich ist er ein unglaublich authentischer und vor allem greifbarer Charakter gewesen. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen und seine Handlungen nachvollziehen. Besonders schön finde ich die Entwicklung, die er durchmacht. Zu sehen, wie er nach und nach seine Mauern einstürzen lässt und immer mehr von sich preisgibt, hat mir wahnsinnig gut gefallen und konnte mich total überzeugen!

Wir sind wie Tag und Nacht. Aber wir können auch nicht ohneeinander sein.

Gleiches gilt für die Liebesgeschichte zwischen ihm und Sophie. Anfangs hatte ich so meine Probleme mit der ersten Begegnung der beiden, weil diese beim ersten Lesen schon recht ungewöhnlich und auch unwahrscheinlich erscheint. Aber je mehr ich mich damit befasst und darüber nachgedacht habe, desto größer wurde eine Frage in meinem Kopf: Warum eigentlich nicht? Wer sagt, dass es nicht genau SO ablaufen kann? Und dann habe ich beschlossen, den Beginn ihrer Geschichte einfach mit den Worten "Nichts ist unmöglich" zu betrachten - denn das ist es nicht. Auch der weitere Verlauf ihrer Geschichte ist alles andere als normal. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander - sie, die die Welt ganz neu kennenlernen will trifft auf ihn, der die Welt nur noch als einen grauenvollen Ort sieht. Die Unwissende trifft auf den vom-Leben-Gezeichneten. Die reine trifft auf die dunkle Seele. Sophie und Cole sind tatsächlich - wie der Titel des Buches schon sagt - wie Tag und Nacht. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und genau das zeigen die beiden hier auch ganz deutlich. Die Entwicklung ihrer Beziehung findet in einem sehr kurzen Zeitraum statt, ist aber alles andere als unrealistisch oder weit hergeholt. Sie ist echt, sie ist emotional und sie hat es geschafft, mich nicht nur zu überzeugen, sondern vor allem auch zu berühren. Die einzige Sache, die ich hierbei zu kritisieren habe, ist tatsächlich die Sexszene. Diese hat meiner Meinung nach nicht in den Zeitpunkt gepasst, zudem sie stattgefunden hat und hätte für mich auch überhaupt nicht sein müssen. Die Autorin hat schon in ihrem Buch "The dreams they stole" bewiesen, dass Sexszenen kein Muss in New Adult Romanen sind und ich finde, genau das hätte sie hier auch wieder super zeigen können. Das ist aber wirklich kein großer Kritikpunkt und auch nichts, was die Geschichte der beiden für mich in irgendeiner Weise negativ beeinflusst hat.

Eine andere Sache, die ich jedoch auch etwas zu bemängeln habe, ist das Ende. Hier ging mir nämlich alles etwas zu schnell. Mir hat es gefehlt, dass auf einige wichtige Dinge noch einmal genauer eingegangen wird und ich habe das Gefühl bekommen, hier zu schnell abgespeist zu werden. Besonders was Sophie und ihre Mutter angeht, hätte ich mir gewünscht, dass darauf noch etwas mehr eingegangen worden wäre. Das macht den Rest der Geschichte zwar in keiner Weise weniger gut oder authentisch, ist aber nicht die perfekte Abrundung des Ganzen, die es hätte werden können.

Ein kleines Highlight für mich, das noch erwähnt werden muss, ist Jules gewesen - ein Nebencharakter, der für die Geschichte, für Cole und für Sophie's Entwicklung sehr wichtig war. Sie habe ich gleich von Anfang an als unfassbar sympathisch und herzlich empfunden und die Rolle, die sie in diesem Buch spielt, habe ich wirklich total geliebt. Für mich ist sie einer dieser Menschen, die man einfach mögen muss und die sich ganz still und heimlich, aber dafür umso schneller in dein Herz schleichen und sich dort ihren Platz sichern. Denn genau das hat sie bei mir getan.

Alles in allem hat mir "Like Day and Night" wirklich unglaublich gut gefallen. Das Buch besitzt sehr authentische und einzigartige Charaktere, erzählt eine unglaublich tolle und emotionale Geschichte und schafft es, einen wirklich zu berühren. Und hätte das Ende für mich genauso gestimmt wie der Rest, wäre es definitiv auch ein 5-Sterne-Buch geworden!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Ein Buch, das mir nicht nur wahnsinnig gut gefallen, sondern mich vor allem extrem überrascht hat.

Never Too Late
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Wie auch bereits in "Never Too Close" hat mir der Schreibstil der Autorin wieder super gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich sehr gut und schnell lesen und ehe man sich versieht, hat man das Buch auch ...

Wie auch bereits in "Never Too Close" hat mir der Schreibstil der Autorin wieder super gut gefallen. Er ist flüssig, lässt sich sehr gut und schnell lesen und ehe man sich versieht, hat man das Buch auch schon in einem Rutsch verschlungen. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn etwas kritisch war, weil die Geschichte und vor allem die Charaktere anfangs einen recht oberflächlichen Eindruck auf mich gemacht haben - doch da habe ich mich tatsächlich geirrt. Um ehrlich zu sein hätte ich damit falscher nicht liegen können, was aber dazu geführt hat, das mich dieses Buch wahnsinnig überraschen konnte.

Sowohl Zoé als auch Jason konnte man bereits in "Never Too Close" etwas kennenlernen, doch diesmal bekommt man natürlich ein viel klareres Bild von den beiden, ebenso wie einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, wodurch man sie noch einmal wesentlich näher kennenlernt. Die Geschichte der beiden spielt sich parallel zu der von Violet und Loan ab und auch, wenn ich bereits geahnt habe, dass zwischen ihnen mehr ist, als sie zugeben wollen, hätte ich nie gedacht, dass der Teil, den man von der Geschichte der beiden zuvor mitbekommen hat, nur ein ganz kleiner war.

»Ich mag den Eindruck erwecken, dass ich weiß, was ich tue. Aber in Wahrheit gleitet mir mein Leben durch die Finger.«

Zoé hat mich wirklich wahnsinnig überrascht. Auf den ersten Blick hat sie auf mich einen ziemlich oberflächlichen und gleichgültigen Eindruck gemacht und es ist mir so erschienen, als würde sie das ganze Leben auf die leichte Schulter nehmen. Das Schlimme daran? Ich hatte keine Ahnung, wie falsch ich damit lag. Denn je näher man sie kennenlernt, desto klarer wird, dass das Bild, das sie nach außen hin gibt, mehr Schein als Sein ist. Sie ist innerlich nicht nur zerbrochen - sie ist leer, verloren und einsam. Was ich an ihr so bewundert habe? Jeder Tag mag zwar ein Kampf gegen ihre inneren Dämonen für sie sein, aber er ist auch eine neue Chance für sie. Zoé ist eine Kämpferin, ein unglaublich sturer und dickköpfiger, aber dafür eben auch unwahrscheinlich starker Mensch. Wirklich schöne finde ich, dass man im Laufe der Geschichte auch eine andere Seite von ihr kennenlernt. Eine Seite, die deutlich verletzlicher und weicher ist und die ihrem Charakter diese Authentizität und ihren Gefühlen diese Echtheit verleiht. Ich konnte mich unglaublich gut in sie hineinversetzen, ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen und mit ihr mitfühlen.

Auch von Jason bin ich positiv überrascht. Ich muss sagen, dass ich ihn eine Weile nur ganz schwer einschätzen konnte. Er ist ein sehr lockerer, humorvoller und auf seine eigene Art und Weise auch charmanter Charakter bei dem ich aber manchmal das Gefühl hatte, dass er wichtige Dinge nicht wirklich Ernst nimmt. Doch genauso wie ich mich vorher schon einige Male getäuscht habe, war das auch hier der Fall. Denn Jason ist tatsächlich ein unglaublich tiefsinniger, einfühlsamer und aufmerksamer Mensch dessen Talent es einfach ist, die Stimmung anderer Leute mit seiner lockeren Art anzuheben. Er ist ein unglaublich guter Zuhörer, absolut ehrlich und die Sorte Mensch, die man einfach gern haben muss. Besonders geliebt an ihm habe ich, dass er sich niemals verstellt hat. Er war vom Anfang bis zum Ende immer einhundert Prozent er selbst und hat es genau dadurch geschafft, sich in mein Herz zu schleichen. Denn sind wir mal ehrlich - es gibt nichts Tolleres als Typen, die nicht den Drang haben, sich in irgendeiner Weise verstellen zu müssen, um gut bei den Frauen anzukommen, oder?

Die Liebesgeschichte der beiden konnte mich wirklich komplett überzeugen. Ich bin grundsätzlich einfach ein Fan davon, wenn die Protagonisten sich am Anfang nicht ausstehen können und jede Begegnung damit endet, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel springen - und genauso ist es auch bei Zoé und Jason. Ihre Beziehung entwickelt sich schleichend und anfänglich auch eher unbemerkt, ist verbunden mit jeder Menge Neckereien sowie super unterhaltsamen Dialogen und befindet sich lange Zeit auch eher im Bereich der "Hassliebe". Aber genau das habe ich so geliebt. Die Entwicklung braucht Zeit, es gibt einige Höhen und Tiefen, die beiden - besonders Zoé - haben jeweils ihre eigenen Päcken zu tragen, die das Ganze noch einmal mehr verkomplizieren und es ist wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Aber es ist vor allem eins - und zwar echt. Die Gefühle zwischen ihnen, jeder schöne und auch jeder weniger schöne Moment, jede Streiterei und alles weitere, was die beiden zusammen erleben, fühlt sich voll und ganz echt an. Und genau das hat mir so wahnsinnig gut gefallen.

In diesem Buch werden zudem einige sehr ernste und wichtige Themen angesprochen und behandelt und ich finde es unfassbar toll, wie gut die Autorin mit diesen umgegangen ist. Ich hatte ein bisschen Angst, dass einiges davon nur kurz angeschnitten und dann wieder fallen gelassen wird oder dass, dadurch dass es wirklich mehrere verschiedene Themen sind, die hier mit in die Geschichte reingenommen worden sind, es zu viel, zu erzwungen zu unecht wirkt - aber das war überhaupt nicht der Fall. Man merkt, dass Morgan Moncomble sich mit den einzelnen Themen auseinandergesetzt und sich gründlich mit ihnen befasst hat. Sie hat sie passend in die Geschichte mit eingebaut, eine authentische Verbindung zwischen ihnen und den jeweiligen betroffenen Charakteren hergestellt und ist auf alles tiefer eingegangen. Am Ende hatte ich nicht das Gefühl, irgendwas wäre noch offen, ungeklärt oder hinge in der Luft - im Gegenteil. Jedes der hier angesprochenen Themen hat seinen eigenen zufrieden stellenden Abschluss bekommen, wobei manches Ende aber wohl eher erst der Anfang ist.

"Never Too Late" ist wirklich ein Buch, das mir nicht nur wahnsinnig gut gefallen, sondern mich vor allem extrem überrascht hat. Es besitzt Tiefe, Gefühl und Humor, erzählt die emotionale Geschichte zweier wirklich greifbarer Charaktere und geht zudem mit sehr wichtigen und ernsten Themen wunderbar authentisch und gut um! Ich freue mich schon jetzt auf neuen Lesestoff der Autorin und kann euch "Never Too Late" ebenso wie "Never Too Close" wirklich nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Ein absolutes Jahreshighlight!

All Saints High - Die Prinzessin
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Ich habe mich, nachdem ich die "Sinners of Saint" Reihe von L. J. Shen so geliebt habe, wirklich wahnsinnig auf dieses Buch hier gefreut! In der neuen "All Saints High" Reihe geht es um die nächste Generation, ...

Ich habe mich, nachdem ich die "Sinners of Saint" Reihe von L. J. Shen so geliebt habe, wirklich wahnsinnig auf dieses Buch hier gefreut! In der neuen "All Saints High" Reihe geht es um die nächste Generation, also die Kinder der "Hot Holes" und der erste Band erzählt die Geschichte von Daria, der Tochter von Jamie und Mel. Dadurch, dass ich diese beiden bereits in "Rough Love" kennengelernt habe, war es anfangs erstmal komisch, sie nun aus einer ganz anderen Perspektive - nämlich der ihrer Tochter - zu betrachten. Gleichzeitig habe ich mich total darüber gefreut, die Geschichte der beiden nebenher weiterverfolgen zu können und zu sehen, wie es nach dem Ende ihres Buches mit ihnen weitergegangen ist.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach jedes Mal unfassbar fesselnd, intensiv, emotional und süchtig machend. L. J. Shen schreibt keine klassischen Liebesgeschichten, sondern weicht von dem "typisch ..." ab. All ihre Bücher sind etwas Besonderes und Einzigartiges.
Der Prolog findet in der Vergangenheit statt und erzählt quasi den ersten Teil des Klappentextes detaillierter. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Charakteren und schon hier bin ich wirklich überrascht worden. Denn man bekommt zwei völlig unterschiedliche Sichten von ein- und derselben Sache gezeigt und muss sich anhand dessen seine eigene Meinung bilden. Auch die erste Begegnung zwischen Daria und Penn findet im Prolog statt und ist definitiv eine der Sorte, die man nicht so schnell vergisst. Da ist von Anfang an eine besondere Verbindung zwischen ihnen, die aber weder sie beide noch man selbst als LeserIn so richtig begreifen kann. Allerdings spürt man einfach, dass dies ein ganz wichtiger und für den Fortgang der Geschichte bedeutungsvoller Moment ist. Das erste Kapitel startet dann mit einem Zeitsprung von vier Jahren und setzt beim zweiten Teil des Klappentextes an. Hier merkt man schon sehr schnell, dass sich einiges innerhalb dieser Jahre verändert hat und das sorgt dafür, dass man wissen möchte, was genau sich verändert hat und vor allem warum.
Ich bin auf jeden Fall sehr gut und schnell in die Geschichte hineingekommen und hatte tatsächlich eher Probleme damit, dieses Buch überhaupt wieder aus der Hand zu legen.

Daria ist für mich eine wirklich einzigartige Protagonistin. Sie sieht sich selbst als ein Monster an und stellt sich zwar als beliebte und verwöhnte Prinzessin dar, aber nicht im positiven Sinne. Sie verachtet sich selbst, ist verbittert, wütend und unkontrolliert. Aber was sie noch viel mehr ist als diese Dinge, ist schrecklich verletzlich, einsam und verloren. Sie ist ein ganz und gar gebrochener Mensch, der im Laufe der Geschichte beginnt, auseinander zu brechen - aber das ist gut so, weil nur so die Chance besteht, am Ende wieder heil und mit jedem Teil an der richtigen Stelle zusammengesetzt zu werden. Ich war wirklich noch nie innerlich so zerrissen wie bei ihr. Denn auf der einen Seite tut Daria furchtbar viele schreckliche Dinge, die man auf keinen Fall schön reden kann, und trifft zu oft die falschen Entscheidungen. Aber auf der anderen Seite ist es so, dass man sie dadurch, dass man als LeserIn einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, tatsächlich verstehen und mit ihr mitfühlen kann. Ihr Verhalten macht zumindest teilweise nach und nach immer mehr Sinn und was ich bei ihr am faszinierendsten finde, ist die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht. Man begleitet sie dabei, wie sie sich langsam aus dem Käfig voller Hass, Frustration und Verzweiflung befreit - auch wenn dieser Weg mit vielen Höhen und Tiefen und einer Achterbahnfahrt der Gefühle verbunden ist. Daria ist für mich definitiv einer der authentischsten und greifbarsten Charaktere, über die ist bisher gelesen habe. Und alleine das war schon ein kleines Highlight für mich.

Auch Penn scheint ein gebrochener und auf den ersten Blick ziemlich verkorkster Charakter zu sein, wobei ich aber sagen muss, dass er mir noch "ganzer" erschienen ist als Daria. Er hat eine alles andere als einfache Vergangenheit hinter sich, wird von Schuldgefühlen geplagt und ist ein sehr verschlossener, kühler und lange Zeit auch unnahbarer Mensch. Auch er steckt voller Hass, Wut und Verachtung, unter die sich aber auch noch ein anderes Gefühl mischt - nämlich Liebe. Und auch, wenn er mit diesem Gefühl nicht umgehen kann und anfänglich nichts damit anzufangen weiß, ist es da. Penn's Verhalten ist nicht mit Daria's zu vergleichen, aber es hat mir trotzdem an einigen Stellen wiedersagt. Ich habe ihn nicht immer verstanden, aber ich habe ihn zu verstehen gelernt. Denn auch er macht eine deutlich Entwicklung durch, lernt aus seinen Fehlern, lernt einiges über sich selbst, lernt sich zu öffnen, legt ein Stück des Alten ab und findet dafür einen Teil der früheren Version seiner Selbst wieder. Was dabei aber am besten ist? Er bleibt sich treu, verstellt sich für nichts und niemanden und überzeugt mit seiner Authentizität.

Die Liebesgeschichte hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sie ist anders, sie ist kompliziert und sie ist hochgradig explosiv. Denn Daria und Penn sind nicht wie Katz und Maus, sondern wie Benzin und Feuer - immer kurz vor der Explosion. Zwischen ihnen herrscht eine Hassliebe, bei der lange Zeit nicht klar ist, welche der beiden Emotionen stärker ist, wodurch absolutes Gefühlschaos natürlich vorprogrammiert ist. Gerade zu Beginn scheint das - was auch immer zwischen ihnen ist - einfach nur verkehrt zu sein. Aber etwas, das falsch ist, darf sich doch eigentlich nicht so wunderbar richtig anfühlen? Wer hier übrigens auf Bienchen und Blümchen hofft, den muss ich leider enttäuschen. Diese Liebe ist rau, grob und gefährlich, aber dafür im tief Kern auch umso echter, emotionaler und intensiver. Penn schafft es als einziger, hinter Daria's Fassade zu schauen und Daria hat nur bei ihm das Gefühl, sie selbst sein zu können. Den beiden werden wahnsinnig viele Steine in den Weg gelegt, aber egal, wie tief sie fallen und wie hart der Aufprall auch ist - sie stehen immer wieder auf und kämpfen weiter. Und ich habe absolut mit ihnen mitgefiebert- und gefühlt! Ich habe gelitten, war verzweifelt und mit meinen Nerven am Ende. Ich war wütend, enttäuscht und schockiert. Aber ich habe ebenso gehofft und geliebt. Diese Liebesgeschichte offenbart ihre brutale Echtheit im Verlauf der Geschichte und man sollte sich sicher sein, dass man darauf vorbereitet ist.

Was mir unglaublich gut gefallen hat war auch, dass sowohl die erste Generation, also die Hot Holes, mehrmals im Buch aufgetaucht sind, als auch dass man schon Kleinigkeiten von Knight und Luna - um deren Geschichte es im zweiten Band gehen wird - , sowie von Vaughn - um dessen Geschichte es im dritten Band gehen wird - mitbekommt. Die Freundschaft zwischen den Dreien und Daria ist ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte und ich habe ihren Zusammenhalt und die Loyalität, die zwischen ihnen herrscht, unglaublich geliebt! Zudem macht es einen wirklich umso neugieriger auf Band 2, bei dem ich mir übrigens sicher bin, dass er mindestens genauso emotional und grandios werden wird, wie dieser hier.

Ganz besonders eine Szene zum Ende des Buches hin ist mir im Gedächtnis geblieben, weil sie für mich einfach wahnsinnig ausdrucksstark war. Ich kann natürlich nicht verraten, worum genau es geht, aber diese Szene zeigt, dass niemand makellos oder perfekt ist. Dass jeder sein Päckchen zu tragen und seine Geheimnisse hat. Und dass diese Dinge ihn zwar verletzlich, aber dafür eben auch menschlich machen. Es wird hier ganz deutlich, wie viel Schaden damit angerichtet werden kann, in eine Scheinwelt zu fliehen, so zu leben als wäre man unantastbar und vorzugeben, jemand zu sein, der man eigentlich gar nicht ist.

Was mir dieses Buch sonst noch gezeigt hat?
1. Ich LIEBE kaputte Charaktere, denn sie sind für mich am interessantesten, faszinierendsten und vor allem am greifbarsten.
2. Unvollkommenheit macht einen nicht weniger wertvoll, sondern menschlich.
3. Liebe darf rau, grob und auch kompliziert sein solange sie echt ist.
4. L. J. Shen schreibt keine Bücher, sie erschafft Kunstwerke, die allesamt eine tiefere Bedeutung haben.

Das Ende ist das Einzige, was mir an diesem Buch nicht so gut gefallen hat wie. Es ist typisch L. J. Shen und ich glaube, ich werde niemals ein Fan von ihren Enden werden. Aber es ändert rein gar nichts daran, dass der Rest für mich einfach absolut gestimmt hat und mich nicht nur voll und ganz überzeugen, sondern vor allem auch berühren und absolut mitreißen konnte.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Ein wirklich gelungener Abschluss!

Der Ruf der Rache
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"Der Ruf der Rache" ist eine von mir lang ersehnte Fortsetzung und somit ein Buch, auf das ich mich wahnsinnig gefreut habe! Der Cliffhanger am Ende vom ersten Band war zwar nicht so, dass er mich innerlich ...

"Der Ruf der Rache" ist eine von mir lang ersehnte Fortsetzung und somit ein Buch, auf das ich mich wahnsinnig gefreut habe! Der Cliffhanger am Ende vom ersten Band war zwar nicht so, dass er mich innerlich zerrissen hat, aber er war super rätselhaft und hat definitiv dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es im Folgeband weitergeht. Man kommt sehr schnell wieder in die Geschichte rein und lässt sich von der einzigartigen Welt in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil ist, genau wie auch im ersten Band schon, ganz besonders. Er ist nicht nur fesselnd, sondern vor allem auch sehr rätselhaft. Jedes hier geschriebene Wort scheint eine tiefere Bedeutung zu haben, bringt einen während des Lesens ins Grübeln und zieht einen somit noch tiefer in die Geschichte hinein. Auch die Rätsel, die hier gestellt werden, habe ich total geliebt. Es hat super viel Spaß gemacht, diese zu lösen und ich finde es klasse, dass es hier ab und an wirklich mal knifflig wird.

Sei dir deiner Schwächen bewusst, aber spiele deine Stärken aus.

Die Welt, in der die Geschichte spielt, konnte mich schon in "Der Klang der Täuschung" total beeindrucken, aber hier habe ich mich wirklich Seite für Seite mehr in sie verliebt. Sie hat etwas Mittelalter-Feeling, ist urig, magisch, faszinierend und zudem eine Mischung aus angsteinflößend und atemberaubend schön. Ich glaube, ich kann tatsächlich sagen, dass sie zu einer meiner liebsten fiktiven Welten geworden ist und eines meiner absoluten Highlights in diesem Buch war.

Auch diesmal wird man wieder einige Male hinters Licht geführt, getäuscht und mehr als nur einmal mit einem große Fragezeichen im Kopf zurückgelassen. Diesem Buch mangelt es nicht an Lügen und Intrigen, überall lauert Gefahr, die Charaktere, die man liebt, schweben andauernd zwischen Leben und Tod und ab einem gewissen Punkt ist diese Geschichte so spannend, dass man während des Lesens zu zerreißen droht. Lediglich zu Beginn gibt es eine Phase in diesem Buch, in der scheinbar gar nichts passiert und wo sich das Ganze ziemlich in die Länge gezogen hat. Dafür wird aber dann hinten raus alles rausgehauen und es ist umso nervenaufreibender. Hier ist es wirklich so, dass man so in dieser Welt gefangen ist, dass man die Realität vollkommen ausblendet und alles um sich herum vergisst.

Es ist nicht immer eine Armee nötig, um die Welt zu retten. Manchmal genügt ein einziger Mensch, der das Böse nicht gewinnen lässt.

Meine Bewunderung Kazi gegenüber ist im Laufe der Geschichte noch weiter gestiegen. Sie ist eine so wahnsinnig mutige, kluge, starke und heldenhafte Kämpferin, die man sich wirklich nur zum Vorbild nehmen kann. Sie setzt ihr Herz UND ihren Verstand ein und vollbringt dadurch Unglaubliches. Sie verliert nie die Ruhe, ist unglaublich widerstandsfähig und absolut raffiniert. Manchmal ist mir der Mund offen stehen geblieben, weil ich so sprachlos wegen ihrer Art und Weise zu denken und zu handeln war. Kazi hat mich immer wieder aufs Neue überrascht und ist definitiv jemand, den man nur lieben und super cool finden kann.

Auch in Jase habe ich mich mehr und mehr verliebt. Er entwickelt sich deutlich weiter, wird reifer und noch verantwortungsbewusster und er lernt einiges von Kazi. Er ist ein wirklich toller Charakter, aber meiner Meinung nach nichts im Vergleich zu Kazi. Sie ist hier einfach die Badass-Protagonistin mit dem charmanten und wundervollen Freund an ihrer Seite, der sie wunderbar unterstützt und ergänzt.

»Und jeder von uns kann nur beten, eines Tages jemanden zu finden, der uns so sehr liebt wie Kazi ihren Jase - bereit, alles für ihn zu opfern, sogar das eigene Leben.«

Die Liebesgeschichte der beiden steht nicht im Mittelpunkt, ist aber das, was Kazi und Jase antreibt. Ihre unendliche Liebe zueinander ist das, was sie dazu bringt, immer weiterzukämpfen und niemals aufzugeben. Sie ist das, was ihnen beiden Kraft und Mut verleiht und ihnen mehr als nur einmal das Leben rettet. Sie ist stark, tief gehend und etwas ganz Besonderes, aber eben auch eine ordentliche Herausforderung für sie. Eine Herausforderung, die den Kampf und all die Mühe und Arbeit aber mehr als wert ist und die sich am Ende auszahlt!

Die perfekte Abrundung des Ganzen waren für mich die Nebencharaktere - sowohl die, die man liebt, als auch die, die man hasst. Denn sie alle tragen einen entscheidenen Teil dazu bei, dass dieses Buch das ist, was es ist. Aber ganz besonders dankbar bin ich natürlich für all die wunderbaren Nebencharaktere, die sich mit der Zeit in mein Herz geschlichen haben und bei denen ich mir wünschen würde, dass die Autorin auch ihre Geschichten irgendwann erzählen wird. Vielleicht tut sie das ja auch, wer weiß?

Auf jeden Fall ist "Der Ruf der Rache" ein wirklicher gelungener Abschluss dieser Dilogie, der zwar zu Beginn etwas schwächelt, aber hinten raus alles wieder rausholt, einen überrascht, begeistert, fasziniert und vor allem absolut komplett fesselt!
Es ist unglaublich schade, dass ich jetzt von dieser grandiosen Welt Abschied nehmen muss, aber ich hoffe sehr, dass Mary. E Pearson uns irgendwann noch einmal dahin zurückkehren lassen wird. Ich kann die Chroniken der Hoffnung, ebenso wie die Chroniken der Verbliebenen - wie ich auch in meiner ersten Rezension schon erwähnt habe - auf jeden Fall jedem, der auf der Suche nach einer spannenden, magischen und wunderschönen Geschichte ist, nur empfehlen. Ich glaube, ihr werdet hier nicht enttäuscht werden!

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