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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Eine unglaublich tiefsinnige, emotionale und berührende Geschichte ...

Wir sind das Feuer
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Als ich mich vor einigen Monaten schlagartig in dieses wunderschöne Cover verliebt habe und mich dann auch noch der Klappentext absolut angesprochen hat, war eigentlich sofort klar für mich: Dieses Buch ...

Als ich mich vor einigen Monaten schlagartig in dieses wunderschöne Cover verliebt habe und mich dann auch noch der Klappentext absolut angesprochen hat, war eigentlich sofort klar für mich: Dieses Buch musst du lesen!
Ich muss gestehen, dass es etwas gedauert hat, bis ich richtig in der Geschichte drin war, aber das liegt nicht daran, dass es nicht flüssig oder gut verständlich geschrieben ist, sondern daran, dass man schnell das Gefühl bekommt, all das Geschriebene hier eine tiefere Bedeutung hat. Die Autorin hat einen sehr sehr tiefgründigen und fast schon poetischen Schreibstil, der dafür sorgt, dass man automatisch viel konzentrierter - und somit auch langsamer - liest, um bloß nichts von dem, was sie einem hier vermitteln will, verpasst. Die Geschichte von Louisa und Paul ist keine, die man mal eben schnell in einem Rutsch durchliest, sondern eine, dessen Inhalt und Sinn man nach und nach tief in sich aufnimmt. Und das hat mir wirklich unfassbar gut gefallen!

Mein altes Leben haftete noch an mir, aber ab heute wollte ich nicht mehr die tragische Heldin, sondern die Erzählerin meiner Geschichte sein.

Erzählt wird hier sowohl aus der Sicht von Louisa als auch von Paul, wodurch man Einblick in die Gedanken und Gefühle beider bekommt und somit sehr schnell und gut eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Es wird einem leicht gemacht, sich in die beiden hineinzuversetzen und ihre Gedankengänge sowie Handlungen nachvollziehen zu können.

Louisa und Paul sind zwei Charaktere, die sich sehr sehr ähnlich sind. Beide haben in der Vergangenheit etwas erlebt, mit dem sie nach wie vor zu kämpfen haben. Beiden fällt es schwer, sich anderen zu öffnen und Nähe zuzulassen. Beide wirken nach außen hin so, als würden sie das Leben ganz gelassen nehmen, während in ihnen drin ein Sturm tobt. Und sie beide sind unglaublich herzliche, kluge und vor allem authentische und greifbare Protagonisten.
Sie beide machen im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung durch, und sie auf ihrem Weg dabei zu begleiten, ist eine unglaublich tolle Leseerfahrung. Während Louisa daran arbeitet, sich endlich von ihrer Vergangenheit zu lösen, anzufangen richtig zu leben und glücklich zu sein, lernt Paul, dass er so viel mehr ist, als der Mensch, den er selbst seit Jahren in sich sieht und dass es vollkommen in Ordnung ist, zu lieben und geliebt zu werden.

Manchmal dachte ich, die angestauten Tränen in mir waren alles, was mich von innen noch zusammenhielt. Und ich hatte Angst, dass ich, sobald ich anfing zu weinen, zerfließen würde, bis nichts mehr von mir übrig war.

Die Liebesgeschichte der beiden ist unglaublich emotional und tiefgründig. Dadurch, dass Louisa und Paul beide gebrochen sind, ist die Entwicklung ihrer Beziehung natürlich alles andere als einfach und unkompliziert. Sie ist ein langsamer Prozess, verbunden mit einigen Auf- und Abs. Aber egal, was zwischen ihnen passiert, man fühlt absolut mit ihnen mit. Man leidet und freut sich mit ihnen, man verzweifelt und hofft und man liebt. Mein persönliches Highlight sind die Gespräche der beiden gewesen. Sie sind unfassbar tiefsinnig, gefühlvoll und stecken voller Weisheiten, die man auch auf sein eigenes Leben beziehen kann. Die geschriebenen Worte der Autorin gehen einem hier wirklich unter die Haut, weil sie allesamt so wahnsinnig ausdrucksstark und bedeutsam sind. Die Geschichte der beiden erreicht den Verstand und das Herz gleichermaßen und sorgt somit dafür, dass man sich vollkommen von ihr mitreißen lässt.

Ich hatte mich noch nie verliebt und wollte es auch in Zukunft nicht tun. Denn Lieben bedeutete immer, einen Teil von sich zu verschenken. Und ich war schon ein Puzzle ohne Teile.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass Sophie Bichon auch die Nebencharaktere so wunderbar ausgearbeitet hat. Sie erzählt teilweise auch ihre Geschichten, sorgt dafür, dass man auch zu ihnen eine Verbindung aufbauen kann und sie sich einem somit nach und nach ebenfalls ins Herz schleichen. Freundschaft ist in diesem Buch ein ganz wichtiges Thema und ich habe den Zusammenhalt, die Loyalität und die Liebe, die hier zwischen den Charakteren herrscht, absolut genossen. Es ist eine wunderschöne Ergänzung zur Liebesgeschichte, die ich auf keinen Fall hätte missen wollen.

Den unglaublich gemeinen und zerstörerischen Cliffhanger am Ende habe ich SO definitiv nicht kommen sehen. Im Laufe der Geschichte ist mir öfter in den Sinn gekommen, dass Louisa's und Paul's Vergangenheit miteinander verknüpft sein könnten, aber meine Gedanken wurden in eine vollkommen verkehrte Richtung gelenkt. Denn das, was einem hier am Ende offenbart wird, ebenso wie das, was hier passiert, war für mich nicht vorhersehbar und hat mich ziemlich geschockt. Und jetzt bin ich nicht nur sprachlos, verwirrt und leide unter totalem Gefühlschaos, sondern habe zudem auch noch unglaublich viele Fragen, die mir durch den Kopf schwirren. Keine Ahnung, wie ich diesen Zustand bis Mai aushalten soll, aber mir wird ja wohl nichts anderes übrig bleiben.

Mir hat das Buch auch jeden Fall wahnsinnig gut gefallen. Es konnte mich fesseln, berühren und überraschen. Es hat wunderbar authentische und greifbare Charaktere. Und die Art und Weise der Autorin, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, ist einfach nur unglaublich beeindruckend. Ich habe es total geliebt und freue mich schon jetzt darauf zu erfahren, wie die Geschichte von Louisa und Paul im Mai weitergehen wird. Von mir gibt's hierfür auf jeden Fall eine ganz große Leseempfehlung!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2020

Ich habe mehr erwartet ...

Das Licht von tausend Sternen
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"Das Licht von tausend Sternen" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss zugeben, dass hierbei wirklich das Cover dafür ausschlaggebend war, dass ich es lesen wollte. Der Klappentext ...

"Das Licht von tausend Sternen" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss zugeben, dass hierbei wirklich das Cover dafür ausschlaggebend war, dass ich es lesen wollte. Der Klappentext klingt nach einer zuckersüßen Liebesgeschichte und hat mich auch durchaus angesprochen, aber in das Cover habe ich mich sofort verliebt! Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, wodurch man gut und schnell in die Geschichte hineinkommt. Erzählt wird hier aus den Sichten beider Protagonisten und das ist auch notwendig, weil beide - neben der Hauptstory - auch ihre eigene Geschichte zu erzählen haben. Die Kapitel sind alle schön kurz gehalten und sorgen noch einmal mehr für einen guten Lesefluss.

Ich habe gelernt, das Leben als eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen zu sehen, und jede einzeln zu genießen oder abzuhaken.

Harper, die Protagonistin, führt ein etwas anderes Leben als die anderen Leute in ihrem Alter. Sie kümmert sich neben dem Studium gemeinsam mit ihrer Mutter um ihren autistischen Bruder und alles dreht sich nur darum, dass seine kleine perfekte Welt aufrecht erhalten wird. Harper schenkt ihren eigenen Bedürfnissen keine Beachtung, steckt immer zurück und gibt alles, was sie zu geben hat, ihrem Bruder. Es ist deutlich zu sehen, dass sie mit dieser Situation nicht glücklich ist und trotzdem fügt sie sich einfach. Ich muss hierbei sagen, dass ich sie zum Teil dafür bewundert habe, dass sie so selbstlos ist, jedoch übertreibt sie damit meiner Meinung nach an manchen Stellen auch. Familie und Zusammenhalt ist wichtig, aber ebenso wichtig ist es, dass sie Raum und Zeit dafür hat, ihr eigenes Leben zu leben, Erfahrungen zu sammeln und vor allem glücklich und frei zu sein. Oftmals hatte ich hier das Gefühl, dass sie sich selbst ein wenig widerspricht und sehr sprunghaft ist. Im einen Moment trifft sie eine Entscheidung und kurz darauf bereut sie diese wieder, wobei aber dann das, was sie von sich gibt, nicht zu ihren Gedanken und Gefühlen passt. Sie hat manchmal einen sehr naiven Eindruck auf mich gemacht und mit ihrer Unschlüssigkeit und ihrem ambivalenten Verhalten hatte ich so meine Schwierigkeiten.

Ashton ging mir leider die meiste Zeit über gewaltig auf den Keks. Es wird immer wieder aus seiner Vergangenheit berichtet und gezeigt, was auf ihm lastet und was ihn bedrückt und ich muss sagen, dass mir dieser Teil auch sehr gefallen hat, weil er mit deutlich mehr Tiefgang und Gefühl zusammenhängt als der Rest des Buches. Jedoch wird sein oftmals impulsives und vor allem unreifes Verhalten mit eben genau dieser Vergangenheit gerechtfertigt. Und auch, wenn ich dies zum Teil nachvollziehen konnte, ist es für mich noch lange keine Erklärung dafür, warum er sich andauernd so merkwürdig benehmen muss, wie er es tut. Ashton ist für mich einfach kein authentischer Charakter und leider auch überhaupt nicht greifbar. Bei ihm wusste ich nie, wo genau ich gerade dran bin und oftmals fand ich seine Reaktionen auf bestimmte Dinge wirklich maßlos übertrieben. Ich muss zugeben, dass es auch einige schöne Momente gab, in denen er mir auch sympathisch war, jedoch waren diese Momente eher selten.

Auch mit der Liebesgeschichte hatte ich leider von Anfang an schon meine Probleme. Ich komme absolut nicht damit klar, wenn diese überstürzt beginnen, aber genauso ist es hier. Die erste Begegnung der beiden ist recht lau, aber trotzdem scheint sie in den Augen beider etwas zu sein, das sie nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Es ist von einer Verbindung die Rede, die sie beide gespürt haben sollen, die für mich als Leserin aber absolut nicht nachzuvollziehen und auch nicht erkennbar war. Und auch alles, was danach kam, konnte mich nicht wirklich überzeugen. Zwischen Harper und Ashton herrscht lange Zeit ein ständiges Hin- und Her, denn während die eine nicht ganz ehrlich ist und sich ihr Verhalten durch diese Unehrlichkeit ganz oft nicht erklären lässt, weiß der andere glaube ich selbst nicht so recht, was er will, ist super empfindlich und reagiert oftmals einfach über. Was mir hier am meisten gefehlt hat, war zu einem das wirkliche Kennenlernen der beiden und zum anderen die Gefühle. Denn diese sind meiner Meinung nach einfach nicht vorhanden und jedes Mal, wenn von ihnen die Rede war, habe ich mich nur gefragt, woher das jetzt auf einmal kommt. Es gibt einige schöne Momente zwischen ihnen, ebenso wie scheinbar tiefgründige Momente, in denen aber leider überhaupt nichts bei mir ankam. Entweder, weil sie einfach nicht zu dem gepasst haben, was zuvor passiert ist oder weil sie erzwungen gewirkt haben. Ich finde das selber wirklich unglaublich schade, aber für mich kam hier nicht der Eindruck einer flüssigen Liebesgeschichte auf, sondern von einer Aneinanderreihung von typischen Szenen in Liebesgeschichten, deren Übergänge sehr holprig waren.

Was mir dafür wiederum sehr gut gefallen hat, war die Thematik mit dem Autismus von Harper's Bruder. Man hat hierbei gemerkt, dass die Autorin sich entweder sehr gut damit auskennt oder sich zumindest gründlich mit dem Thema beschäftigt hat, weil hiermit nicht nur sehr gut umgegangen worden ist, sondern es vor allem super authentisch rübergebracht wurde. Meiner Meinung nach dreht sich der Großteil der Geschichte zwar um dieses Thema, jedoch finde ich das, wenn man bedenkt, dass mir die Liebesgeschichte nicht wirklich zugesagt hat, überhaupt nicht schlimm. Denn so hat es das Buch mich doch noch zum Teil überzeugen können.

Eine weitere Sache, die ich zudem noch wirklich gut in diesem Buch fand, waren die Freundschaften hier. Besonders die Freundschaft zwischen Ashton und Becca, der Zusammenhalt und die freundschaftliche Liebe zwischen ihnen, haben mir super gut gefallen. Bei diesen beiden Charakteren war auch die Verbindung deutlich zu spüren, die ich bei Harper und Ashton so vermisst habe. Schade natürlich, dass ich diese bei der Liebesgeschichte nicht fühlen oder sehen konnte, aber besser an einer anderen Stelle als überhaupt nicht, oder?

Als Gesamtes betrachtet hat mir das Buch zwar schon gefallen, konnte aber meine Erwartungen nicht erfüllen und mich auch nicht vollends überzeugen. Mir haben die Hintergrundgeschichten beider Protagonisten und deren Einbringung in das Buch sehr gut gefallen, ebenso wie der Umgang mit der hier behandelten Thematik des Autismus. Dafür konnte ich aber zu den Charakteren leider nur schlecht bis gar keine Beziehung aufbauen und berühren konnte mich die Geschichte auch nicht. In meinen Augen ist das Buch schön für zwischendurch, aber nichts, das man lesen sollte, wenn man auf der Suche nach einer Geschichte ist, die einen emotional mitreißen soll oder von der man gefesselt werden möchte.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Eine süße und leichte Geschichte für zwischendurch ...

Midnightsong. Es begann in New York
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Als ich "Midnightsong - Es begann in New York" entdeckt und mir den Klappentext durchgelesen habe, hat dieser mich sofort angesprochen. Ich bin ein absoluter Fan von Rockstargeschichten, weshalb ich mich ...

Als ich "Midnightsong - Es begann in New York" entdeckt und mir den Klappentext durchgelesen habe, hat dieser mich sofort angesprochen. Ich bin ein absoluter Fan von Rockstargeschichten, weshalb ich mich auch so sehr auf dieses Buch gefreut habe! Erzählt wird die Geschichte nur aus der Sicht von Lynn, was ich etwas schade fand, weil es daher umso schwieriger war, eine wirkliche Beziehung zu Ryle, dem Protagonisten, aufzubauen. Es gibt schöne kurze Kapitel, der Schreibstil der Autorin ist unglaublich leicht und flüssig und das Buch lässt sich sehr schnell und gut lesen.

Lynn ist gerade frisch in New York angekomen und noch dabei, sich dort ihr neues Leben aufzubauen. Sie hat einen genauen Plan, wie dieses aussehen soll und verfolgt diesen auch ehrgeizig. Man lernt sie als sehr sympathischen, angenehmen und herzlichen Menschen kennen, jedoch war sie mir an einigen Stellen zu unschlüssig. An ihrem Verhalten hat man ihr oftmals noch ihr junges Alter angemerkt und es wurde deutlich, dass sie manchmal eben doch noch nicht so genau weiß, was sie will. Es hat mich, vor allem zum Ende hin, ziemlich gestört, dass sie sich nie wirklich festlegen konnte. Ihre Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos und daher für mich nur schwer nachzuvollziehen und auch die Tatsache, dass sie ihre Meinung immer wieder ändert, hat dazu geführt, dass ich sie sehr oft überhaupt nicht verstanden habe. Zudem ist sie auf jeden Fall jemand, der sich schnell von einer Idee mitreißen lässt und hin und wieder auch vorschnell handelt. Ich finde, dass das in ihrem Alter noch gar nicht Problem ist, jedoch war sie mir als Protagonistin dadurch einfach zu anstrengend.

Zu Ryle konnte ich nur sehr schlecht eine Beziehung aufbauen, was vor allem daran gelegen hat, dass man keine Kapitel aus seiner Sicht hatte und das, was man von ihm zu sehen und hören bekommen hat, relativ blass war. Er ist sympathisch, charmant und scheint auch sehr ehrlich zu sein, jedoch hat mir beim ihm seine wirkliche Persönlichkeit gefehlt. Er war für mich nicht greifbar, kein authentischer Charakter und niemand, an den ich mich später noch erinnern werde. Auch sein Verhalten war, ebenso wie das von Lynn, oftmals sehr widersprüchlich. Ich hatte das Gefühl, dass ich nie so genau weiß, wo ich gerade bei ihm dran bin, was mich nicht nur manchmal verwirrt, sondern auch dazu geführt hat, dass ich echt frustriert war. Was mir beim ihm jedoch echt gut gefallen hat, war seine tiefgründige Ader, die immer mal wieder zum Vorschein kam. Er hat viele wirklich schöne Dinge gesagt - Dinge, die voller Emotionen stecken und die einen selber zum Nachdenken anregen. Ansonsten hätte ich mir aber beim ihm allgemein mehr Tiefe und etwas gewünscht, an dem ich ihn hätte zu fassen bekommen können.

Die Liebesgeschichte, um die es sich in diesem Buch hauptsächlich dreht, hat bei mir für gemischte Gefühle gesorgt. Auf der einen Seite ist es so, dass mir die erste Begegnung von Lynn und Ryle wirklich super gut gefallen hat. Da ist gleich eine Verbindung zwischen ihnen zu sehen, die neugierig auf das macht, was im Laufe der Geschichte noch folgen wird. Während der Entwicklung ihrer Beziehung erleben die beiden, dadurch dass Ryle nun mal ein Rockstar ist, unglaublich viel. Dieses Buch gibt einem selten mal eine Pause zum Durchatmen und ein Ereignis jagt das Nächste. Dadurch hat mir das Lesen wirklich viel Freude bereitet und ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß. Jedoch muss ich sagen, dass mir auf der anderen Seite die Verbindung, bei der ich am Anfang dachte, dass sie zwischen den beiden bestehen würde, sowie allgemein die Gefühle vollkommen gefehlt haben. Ich bin bei den scheinbar wunderschönen Momenten nicht dahingeschmolzen, habe nicht mit den beiden gelitten, als es unschön wurde und konnte generell einfach nicht mit ihnen mitfühlen- oder fiebern. Dafür waren sich beide, vor allem aber Lynn, zu unsicher über das, was sie wirklich wollen, haben zu oft ihre Meinung geändert, waren zu unentschlossen und sprunghaft. Für mich gab es hier keine tiefer gehenden Gefühle, was ich unfassbar schade finde.

Eine sehr sehr schöne Ergänzung in diesem Buch waren für mich dafür die anderen Bandmitglieder, sowie Ryle's Bodyguard. Dank ihnen gibt es immer mal wieder unterhaltsame Dialoge und Momente, die einen zum Schmunzeln bringen. Zudem ist deutlich zu sehen, dass sie mehr als nur eine Band sind - eher eine kleine Familie. Und sowas liebe ich. Eine kleine Gemeinschaft, in der Zusammenhalt und Loyalität herrscht und jeder den anderen unterstützt. Und genau das ist hier der Fall.

Insgesamt hat mir die Geschichte auf jeden Fall gut gefallen und mich unterhalten, jedoch konnte sie mich weder fesseln noch berühren. Ich bin sehr schnell durch das Buch durchgekommen und hatte auf jeden Fall Freude beim Lesen, weshalb ich sagen würde, dass "Midnightsong - Es begann in New York" ein schönes und leichtes Buch für zwischendurch ist, wenn man nicht gerade die allergrößten Gefühle und die emotionalste Liebesgeschichte erwartet.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Ein wirkliches Jahreshighlight für mich!

Feeling Close to You
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Schon als ich vor Jahren "Was auch immer geschieht" ( Finding Back to Us ) gelesen und dort Parker kennengelernt habe, war ich gespannt auf seine Geschichte und wollte unbedingt mehr von ihm. Und genau ...

Schon als ich vor Jahren "Was auch immer geschieht" ( Finding Back to Us ) gelesen und dort Parker kennengelernt habe, war ich gespannt auf seine Geschichte und wollte unbedingt mehr von ihm. Und genau dieses "mehr" habe ich nun endlich bekommen! Ich habe unglaublich doll auf "Feeling Close to You" hingefiebert und mich natürlich riesig gefreut, als das Buch endlich bei mir angekommen ist! Bisher gibt es glaube ich kein Buch von Bianca Iosivoni, das ich gelesen und nicht geliebt habe. Sie hat einfach ein wahnsinniges Talent zum Schreiben, fesselt und berührt einen mit ihren Geschichten, bringt einen zum Lachen und zum Weinen, lässt einen hoffen und verzweifeln, manchmal sogar hassen, aber dafür umso mehr lieben. Sie erschafft einzigartige und wunderbare Charaktere, die sich ganz still und heimlich beim einem ins Herz schleichen, sich ihren Platz sichern und diesen auch nicht mehr hergeben.

Parker habe ich ja, wie bereits erwähnt, schon vor einigen Jahren kennengelernt, aber jetzt seine eigene Geschichte zu verfolgen und ihn diesmal richtig und noch viel näher kennenzulernen, ist natürlich nochmal etwas ganz anderes. Von Anfang an habe ich mich in seine coole, lässige und vor allem natürliche Art verliebt, die es einem unmöglich macht, ihm und seinem Charme nicht zu verfallen. Es strahlt eine unglaubliche Wärme und Vertrautheit aus und es wird schnell klar, dass er ein sehr offener und herzlicher Mensch ist. Parker verstellt sich nicht für andere, sondern wird genau dafür, wer er ist, so geliebt. Die Autorin hat ihn, ebenso wie seine Hintergrundgeschichte, wunderbar authentisch ausgearbeitet und somit dafür gesorgt, dass man nicht nur seine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen und sich in ihn hineinversetzen kann, sondern wirklich mit ihm mitfühlt- und fiebert.

Teagan ist genau die Sorte von Protagonistin, die ich am liebsten habe. Schlagfertig, selbstbewusst und dabei absolut sie selbst. Sie verstellt sich, ebenso wie Parker, niemals für andere, kommt aber mit ihrer unfassbar ehrlichen und sympathischen Art einfach super bei anderen Menschen ( zumindest online ) an. Ich liebe es, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist und immer einen coolen Spruch parat hat. Zudem ist sie unglaublich humorvoll, wenn auch manchmal etwas sarkastisch. Was ich bei ihr besonders toll finde ist, dass man auch eine andere, eine verletzlichere Seite von ihr sieht. Gerade weil sie von außen manchmal so wirkt, also wäre ihr vieles egal, ist es schön zu sehen, dass das eben doch nicht so ist. Denn genau das macht sie in meinen Augen so echt und vor allem greifbar. Auch ihre Hintergrundgeschichte ist super ausgearbeitet worden und hat mir sehr sehr gut gefallen.

Die Liebesgeschichte konnte mich nicht nur von der ersten bis zur letzten Seite absolut überzeugen, sondern vor allem auch emotional packen. Ich habe jedes geschrieben und gesagte Wort der beiden geliebt, ihre Chats haben mich unglaublich gut unterhalten und nach und nach auch immer mehr berühren können und ihre gemeinsamen Momente haben für ordentlich Schmetterlinge im Bauch und Herzklopfen gesorgt. Dadurch, dass ihr Kennenlernen online und über Chatverläufe stattfindet, ist das erste Treffen der beiden umso besonderer und hat mich tatsächlich innerlich ein klein wenig ausflippen lassen. Die Entwicklung ihrer Beziehung ist so echt und gefühlvoll, dass man gar nicht anders kann, also absolut mit den beiden mitzufühlen. Ihre Geschichte hat bei mir für Gefühlschaos gesorgt, aber mich auch ganz tief berührt. Hieran ist nichts 0815, Klischee oder unnötiges Drama - nur pure Echtheit vom Anfang bis zum Ende. Und genau das habe ich so geliebt.

Ebenfalls geliebt habe ich die Freunde und gleichzeitig WG-Mitbewohner von Parker, die ich wirklich allesamt ins Herz geschlossen habe. Ihr Zusammenleben ist ein absolutes Chaos, aber jedes Mal, wenn sich etwas mit oder bei ihnen abgespielt hat, habe ich beim Lesen automatisch ein Gefühl von Zusammenhalt verspürt. Sie alle wirken wie eine kleine Familie von der man selber gerne ein Teil wäre und runden das gesamte Buch perfekt ab. Sie bringen Lockerheit, Spaß und ganz viel Positives mit in die Geschichte ein und ich finde es immer wieder bewundernswert, wie Bianca Iosivoni es schafft, jedem einzelnen ihrer Charaktere so viel Persönlichkeit zu verleihen.

Was mich sehr überrascht hat war, wie viel Spaß mir auch das Lesen über alles rund ums Gaming gemacht hat. Ich selber zocke überhaupt nicht und kenne mich auf diesem Gebiet kein bisschen aus, aber die Autorin hat das Ganze auf so interessante und unterhaltsame Art und Weise mit in das Buch eingebaut, dass ich weder davon gelangweilt war, noch das Gefühl hatte, nur Bahnhof zu verstehen - im Gegenteil. Es könnte sogar sein, dass sie bei mir die Neugier geweckt hat und ich mich nun deutlich mehr dafür interessiere als vorher. Sie hat die Games wunderbar mit der Entwicklung der Beziehung zwischen Parker und Teagan verbunden und die Chats der beiden sind im Laufe der Geschichte zu meinem kleinen persönlichen Highlight geworden!

Das Ende hat mir, genau wie der ganze Rest, wirklich super gefallen. Es war weder zu viel, noch in irgendeiner Weise klischeebeladen, sondern einfach vollkommen passend zur Geschichte und vor allem passend zu den Charakteren. "Feeling Close to You" ist für mich wirklich ein ganz besonderes Buch mit sehr viel Humor und Gefühl, das mich von der ersten Seite an begeistern konnte und mich mehr als nur einmal überrascht hat. Ich habe es verschlungen, geliebt und am Ende auf die Liste meiner Jahreshighlights gesetzt, denn genau da gehört es auch hin!

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Gefühlvoller als Band 1, aber mit einer Liebesgeschichte, der es an Tiefe fehlt ...

Light Up the Sky
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Wie auch beim ersten Band, finde ich das Cover mal wieder unglaublich schön. Ich liebe die Farben und die funkelnden Effekte, ebenso wie das Bild, das dieses Buch zusammen mit Band 1 im Regal abgibt. Auch ...

Wie auch beim ersten Band, finde ich das Cover mal wieder unglaublich schön. Ich liebe die Farben und die funkelnden Effekte, ebenso wie das Bild, das dieses Buch zusammen mit Band 1 im Regal abgibt. Auch der Schreibstil ist hier genauso toll, wie ich ihn von Emma Scott gewohnt bin. Das Buch lässt sich sehr schnell und leicht lesen und die Autorin schreibt einfach auf eine Art und Weise, die einem im Gedächtnis bleibt.

»Aber egal, was uns im Leben passiert, ob es gut, schlecht oder schlimmer ist, es macht uns stärker. Weiser.«

Während mir es beim ersten Band noch schwer gefallen ist, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, ist das diesmal überhaupt nicht der Fall. Einiges von dem, was ich in "Bring Down the Stars" zu kritisieren hatte, hat mir hier viel besser gefallen. Es ist, gerade zu Beginn des Buches und zum Ende hin, viel gefühlvoller und tiefgründiger, hält einige Szenen bereit, die einen wirklich mitfühlen lassen und bringt generell zumindest mehr Tiefe mit als Band 1.
Diesmal wird die Geschichte - mit Ausnahme vom Prolog - aus der Sicht von Autumn und Weston erzählt. Es gibt einige Zeitsprünge, die einen die Charaktere über einen längeren Zeitraum auf ihrem Weg begleiten lassen, aber so gesetzt sind, dass nicht das Gefühl aufkommt, man würde irgendeinen Teil der Geschichte verpassen.

»Kämpfen Sie für sich. Für das, was Sie sind. Kämpfen Sie endlich für sich selbst und für das, was Sie lieben. Für die, die Sie lieben.«

Der zweite Band setzt genau dort an, wo der erste Band einem mit einem unglaublich bösen Cliffhanger zurückgelassen hat. Keiner weiß, wie es um Connor und Weston steht, aber nach und nach prasselnd die Informationen auf einen ein und man kann sich langsam ein Bild davon machen, was passiert ist. Der Krieg hat bei beiden seine Spuren hinterlassen, wobei diese bei dem einen wahrscheinlich noch stärker sind als bei dem anderen. Was dort in Syrien passiert ist, hat das Leben der beiden verändert, was nicht nur Auswirkungen auf ihre gesamte Zukunft, sondern auch auf ihre Familie, ihre Freundschaft und und ihre Beziehung zu Autumn hat. Gerade deshalb hat mir die erste Hälfte des Buches, die sich nämlich eben genau mit diesem Auswirkungen und Folgen beschäftigt, so unglaublich gut gefallen. Man ist hautnah mit dabei, wie die beiden aus dem Krieg zurückkehren und lernen müssen, dass nichts mehr ist wie zuvor. Dadurch, dass die Geschichte diesmal nicht mehr von Connor, sondern nur noch von Weston ( und eben Autumn ) erzählt wird, ist es besonders er, der mich in diesem Buch so überrascht und sich vor allem meinen vollsten Respekt verdient hat. Seine Gefühls- und Gedankenwelt ist so wunderbar echt und greifbar dargestellt, dass ich mich super gut in ihn hineinversetzen konnte. Er hat sehr schwer mit den Folgen des Angriffs in Syrien zu kämpfen und was auf den ersten Blick so scheinen mag, als wäre es das Ende seines Lebens, ist eigentlich gerade erst der Anfang. Man begleitet hier einen gebrochenen, verletzten und zum Teil auch verbitterten Mann, der die Hoffnung auf ein glückliches Leben schon lange aufgegeben hat, auf seinem Weg zu sich selbst. Man begleitet ihn auf dem Weg raus aus der Vergangenheit - raus aus der Dunkelheit - und hinein in ein neues Leben. Und was er auf diesem Weg alles lernt, welche Lektionen ihm das Leben dabei erteilt, wie dieser Weg seine Sicht auf einige Dinge ändert, was dies in ihm drin auslöst und mit was für Einsichten er schließlich am Ziel angelangt, das war nicht nur unglaublich emotional, sondern vor allem auch super authentisch. Es ist mein liebster Part in diesem Buch, mein ganz persönliches Highlight.

»Wenn wir fallen, verwenden wir so viel Energie und Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass wir gefallen sind, und weniger darauf, wieder aufzustehen. Meinst du nicht?«

Connor, den ich im ersten Band überhaupt nicht leiden konnte, macht es mir auch hier lange Zeit nicht einfach. Während ich ihn vorher als unglaublich toxischen "Freund" angesehen habe, war ich hier vor allem furchtbar enttäuscht von ihm und seinem Verhalten. Aber auch er hat es tatsächlich später noch geschafft, mich zu überraschen und meine Sympathie für ihn ist deutlich gewachsen. Das besondere Band der Freundschaft zwischen ihm und Weston, das für mich in "Bring Down the Stars" leider überhaupt nicht zu erkennen war, zeigt sich hier diesmal umso deutlicher. Und diese Entwicklung ihrer Freundschaft, ebenso wie einige besondere Momente zwischen ihnen, die uns die Autorin hier schenkt, habe ich wirklich als sehr schön und vor allem herzerwärmend empfunden.

»Sag ihr, dass du sie liebst. Riskiere einmal im Leben, glücklich zu sein.«

Was mich allerdings nach wie vor nicht wirklich berühren konnte, war die Liebesgeschichte. Auch wenn ich mir im ersten Band so sehr gewünscht habe, dass aus Weston und Autumn mehr wird, konnte diese Entwicklung hier meine Erwartungen leider nicht wirklich erfüllen. Ich finde es total schön, was Weston in Autumn sieht, wie viel Glück und Freude sie in sein Leben bringt und welche Rolle sie auf seinem Weg raus aus der Dunkelheit spielt. Nur leider konnte ich vieles hierbei nicht ganz nachvollziehen. Generell ist es mir auch hier wieder sehr schwer gefallen, überhaupt eine Beziehung zu Autumn aufzubauen. Sie ist für mich nicht greifbar, ihr Denken und Handeln nach wie vor oftmals sehr naiv und sie hätte in meinen Augen einfach so durch eine andere Protagonistin ersetzt werden können, ohne dass es mir etwas ausgemacht hätte. Aber es gibt, wie ich zugeben muss, einige schöne und gefühlvolle Momente zwischen ihr und Weston. Die Liebesgeschichte ist nur einfach generell für mich nicht emotional oder tiefgründig genug gewesen und konnte mich nicht so berühren, wie ich es von den Liebesgeschichten von Emma Scott gewohnt bin.

Ansonsten besitzt die Geschichte eine schöne Rahmenhandlung und erzählt gleichzeitig auch die Geschichte der Nebencharaktere, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt einige überraschende Entwicklungen und die ein oder andere Person schließt man noch ein bisschen mehr ins Herz.
Alles in allem hat mir "Light up the sky" auf jeden Fall besser gefallen als der erste Band, ist für mich aber trotz alledem kein 5-Sterne-Buch und auch, wie ich finde, schwächer als die Bücher, die ich bisher von der Autorin gelesen habe.

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