So eine tolle Wohlfühlgeschichte!
New BeginningsZuerst einmal muss ich kurz dieses wunderschöne Cover ansprechen. Es ist mir sofort ins Auge gesprungen und auch im Bücherregal sieht es einfach nur unglaublich schön aus! "New Beginnings" ist das erste ...
Zuerst einmal muss ich kurz dieses wunderschöne Cover ansprechen. Es ist mir sofort ins Auge gesprungen und auch im Bücherregal sieht es einfach nur unglaublich schön aus! "New Beginnings" ist das erste Buch, das ich von Lilly Lucas gelesen habe und ich muss sagen, dass es mich positiv überraschen konnte. Ich bin an dieses Buch eigentlich mit keinerlei Erwartungen herangegangen, weil ich zuvor noch nicht so viel darüber gehört hatte, aber es hat mir gleich vom ersten Moment an unfassbar gut gefallen!
Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht, lässt sich sehr flüssig lesen und ist die perfekte Mischung aus Humor und Gefühl. Die Geschichte ist so gut geschrieben, dass ich von der ersten Seite an regelrecht süchtig war und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Sehr gut hat mir gefallen, dass die Idee mit dem Au-Pair Jahr etwas ist, was ich so vorher noch nie gelesen habe. Ich bin immer total begeistert, wenn es eine Autorin / ein Autorin tatsächlich schafft, nochmal etwas Neues in diese typischen Liebesgeschichten einzubauen, weswegen es hierbei schonmal Pluspunkte von mir gab! Allerdings muss man dazu sagen, dass bei sowas im Hinterkopf immer der Gedanke ist, dass die Liebesgeschichte ja dann eigentlich ein Ablaufdatum haben muss und dieser Gedanke hat mich während des Lesens nie ganz losgelassen. Mein armes Herz! :P
»Werde dir endlich darüber klar, was du im Leben willst - statt ständig herauszufinden, was du nicht willst.«
Lena, die Protagonistin, habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Nicht nur, weil mir ihre aufgeschlossene und lockere Art unglaublich gut gefallen hat, sondern auch, weil ich mich in vielen Dingen sehr gut mit ihr identifizieren konnte. Lena hat Zukunftsängste, ihr fehlt ein wirklicher Plan für's Leben und anstatt endlich ihre Leidenschaft zu finden, wird ihr nur immer klarer, was sie auf keinen Fall tun möchte. Das Au-Pair Jahr dient ihr sowohl zur Flucht, als auch - und das fand ich wirklich klasse - als Chance, zu sich selbst zu finden und sich im Klaren darüber zu werden, wie es nach diesem Jahr in ihrem Leben weitergehen soll. Meiner Meinung nach ist Lena kein mega tiefgründiger Charakter, aber dafür ein greifbarer. Ich konnte mich während des Lesens sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge und Handlungen leicht nachvollziehen.
»Du hast nicht alles verloren Du bist nur gefallen und nicht wieder aufgestanden.«
Ryan habe ich absolut geliebt - sowohl seine anfängliche arrogante, distanziertere und schlecht gelaunte Seite, als auch seine spätere fürsorgliche, liebevolle und offenherzige Seite. Sein Charakter hatte deutlich mehr Tiefe als Lena's, was vor allem an dem liegt, was er in der Vergangenheit erlebt hat bzw. was ihm in der Vergangenheit passiert ist. Man merkt schnell, dass er - so cool er auch nach außen hin wirken mag - eigentlich ziemlich verloren ist und nicht weiß, wie er wieder zurückfinden soll.
Sowohl er als auch Lena machen innerhalb der Geschichte eine tolle Entwicklung durch. Lena, weil sie endlich etwas findet, was ihr Spaß macht und bei dem sie mit ganzem Herzen bei der Sache, wodurch ihre innere Einstellung sich deutlich verändert. Und Ryan, weil er im Laufe der Zeit lernt, einige Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und mit Dingen abzuschließen, die man nicht mehr ändern kann. Das hat mir bei beiden wirklich sehr gut gefallen, denn ich finde, in ganz vielen Fällen kann man selbst noch etwas von den Charakteren in Büchern lernen, die man auf ihrem Weg begleitet.
»Ist das nicht anstrengend, so zu sein?«
»Ist das nicht die Frage, die du jeden Morgen deinem Spiegelbild stellst?«
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir unglaublich gut gefallen. Ich liebe es ja, wenn die Beziehung zweier Menschen mit Neckereien und gegenseitigem Sprüche reindrücken beginnt - und genau so war es bei Lena und Ryan auch. Aus Neckereien wird dann eine Hassliebe, eine knisternde Spannung baut sich auf und alles nimmt seinen Lauf. Ich habe wirklich jeden Moment der beiden geliebt und genossen. Sehr schön fand ich vor allem, wie sie sich unbewusst gegenseitig dabei helfen, herauszufinden, was sie sich für ihr Leben wünschen und sich auf den richtigen Weg verhelfen.
Die perfekte Abrundung des ganzen war der Ort, an dem die Geschichte spielt. Green Valley verbinde ich mit Herzlichkeit, Wärme, Freundschaft und Liebe. Ich verbinde es mit dem Gefühl von "nach Hause kommen", mit Vertrautheit und Geborgenheit. Die ganzen verschiedenen Orte wurden so wunderschön bildhaft dargestellt, dass ich mich gedanklich wunderbar leicht in das Leben dort einfinden konnte und mich während des Lesens total wohlgefühlt habe.
»Und wie geht die Geschichte aus, Curly?«
»Das weiß ich noch nicht. Aber ich kann dir sagen, wie sie anfängt.«
Leider gibt es aber auch eine Sache, die mich gestört hat - und zwar das Ende. Auf mich hat es so gewirkt, als hätte die Autorin zum Ende hin noch einmal eine Portion unnötiges Drama mit in die Geschichte eingebaut. Das finde ich sehr schade, denn alles was vorher war, hat mir unglaublich gut gefallen und die Geschichte hätte dieses Drama überhaupt nicht gebraucht. Sie war auch ohne, total emotional und süchtig machend. Das Buch hätte meiner Meinung nach noch so 100 Seiten mehr haben können, da der Abschluss schon ziemlich schnell kam und ich das Gefühl hatte, irgendwas verpasst zu haben. Außerdem ist das Ende für mich ein wenig zu offen. Wie geht es jetzt mit den beiden weiter? Wie geht es nach Lena's Jahr in Amerika weiter? Für welchen Weg werden die beiden sich entscheiden?
Ich hoffe sehr, dass ich im zweiten Band, - "New Promises" - in dem es um Izzy und Will gehen wird, die Chance bekommen werde, Antworten auf meine Fragen zu finden und somit innerlich beruhigt und befriedigt mit Lena und Ryan abschließen zu können. Abgesehen vom Ende fand ich das Buch aber wirklich einfach fantastisch und ich freue mich riesig darauf, im August noch mal zurück nach Green Valley kehren zu dürfen.