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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2018

Eine wirkliche Überraschung!

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Nachdem ich letztes Jahr "Bossmann" von der Autorin gelesen und es geliebt habe, war für mich klar, dass ich dieses Buch hier ebenfalls unbedingt lesen muss. Der Schreibstil von Vi Keeland ist flüssig ...

Nachdem ich letztes Jahr "Bossmann" von der Autorin gelesen und es geliebt habe, war für mich klar, dass ich dieses Buch hier ebenfalls unbedingt lesen muss. Der Schreibstil von Vi Keeland ist flüssig und leicht und sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Sie schreibt nicht wirklich tiefgründig, sondern eher locker und humorvoll, wobei sie es aber trotzdem schafft, an den richtigen Stellen auch ernste Gefühle rüberzubringen.


Vielleicht, nur vielleicht, hatte keiner von uns bislang den Richtigen gefunden … weil wir uns noch nicht getroffen hatten.

Schon die erste Begegnung von Emerie und Drew könnte chaotischer nicht sein, und trotzdem merkt man gleich, dass da etwas zwischen den beiden ist. Sie haben den gleichen Humor und sticheln sich gerne gegenseitig. Man kann zwar ab da an schon einigermaßen den Verlauf der Geschichte erahnen, aber dafür erwarten einen andere Überraschungen, die das Buch für mich so besonders gemacht haben.
Sehr interessant fand ich, dass die Berufe von Emerie und Drew unterschiedlicher nicht hätten sein können - die Paartherapeutin und der Scheidungsanwalt. Die eine sorgt dafür, dass Paare zusammenbleiben und die Aufgabe des anderen ist es, sie auseinander zu bringen. Dass die beiden daher anfangs auch völlig unterschiedliche Meinungen über Beziehungen haben, liegt dabei auf der Hand.

Emerie kann man eigentlich nicht nicht mögen, weil sie einfach ein sympathischer und aufgeweckter Mensch mit einem großen Mundwerk ist. Sie redet viel und gerne, aber genau damit verbreitet sie irgendwie automatisch gute Laune. Sie steht auf eigenen Beinen und weiß, was sie will - zumindest meistens. Ich würde nicht sagen, dass sie ein besonderer Charakter ist, der hervorsticht, aber man schließt sie einfach ins Herz.

Anders ist es allerdings bei Drew, der für mich eine der größten Überraschungen in diesem Buch war. Zu Beginn denkt man zu wissen, dass er zum typischen Bad Boy / Charmeur Klischee gehört. Er macht ständig sexuelle Anspielungen, zieht Emerie gerne auf und bringt sie auf die Palme. Dabei macht er ihr aber auch immer wieder Komplimente, die sie rot werden lassen. Je mehr Zeit die beiden aber miteinander verbringen, desto besser lernt man ihn kennen und desto mehr verliebt man sich in ihn. Denn auch, wenn die obszönen und neckenden Bemerkungen zu ihm gehören, hat er eine völlig andere Seite - eine liebevolle, herzliche Seite, die Angst hat, sich zu verlieben und verletzt zu werden. Hinzu kommt ein weiter Aspekt, den ich euch aber nicht verraten werde, da ich euch sonst den Überraschungseffekt nehme - aber durch diesen Aspekt hat man ihn noch einmal mehr ins Herz geschlossen.

»Vier Stunden Schlaf an deiner Seite sind besser als acht in einem leeren Bett.«

Generell bewegt sich die Geschichte zwar schon in eine Richtung, die man erahnt, aber dies tut sie auf vollkommen andere Art und Weise und das hat mich an diesem Buch so beeindruckt. Es gab immer wieder kleine Überraschungen, ebenso wie tiefgründige und gefühlvolle Momente. Drew war dabei immer derjenige, über dessen Handlungen ich mich am meisten gewundert habe - positiv gesehen - und der für mich immer mein kleiner Wow-Effekt war. Die Chemie zwischen ihm und Emerie hat einfach gestimmt und genau das kann man als Leser / Leserin auch deutlich spüren.

»Du bist der rote Tupfer in meiner schwarz-weißen Welt.«

Das Ende gehört eigentlich zu der Sorte, die ich in Büchern nicht gerne sehe, aber komischerweise hat es hierbei einfach gepasst. Ich würde sogar fast sagen, dass es einfach so kommen musste, wie es gekommen ist und deshalb hat es mich auch diesmal überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil - ich fand es einfach wunderschön.
Und für mich ist dieses Buch auch ein 5-Sterne-Buch, aber auf andere Art und Weise. Es ist nicht die Art 5-Sterne-Buch die einem total unter die Haut geht, einen nachdenklich macht und noch Tage danach beschäftigt, sondern eines, das einfach als Gesamtpaket toll ist. Die Chemie der Charaktere stimmt, die Liebesgeschichte überzeugt einen, es sind authentische Gefühle im Spiel und es gibt viele Überraschungsmomente.
Alles in allem also einfach eine wirkliche schöne Geschichte, die ich euch nur weiterempfehlen kann. :)

Veröffentlicht am 30.09.2018

Mehr aus Little Springs!

175 Tage mit dir
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Wie auch im ersten Band, hat mir der Schreibstil der Autorin unfassbar gut gefallen. Sie schreibt flüssig, leicht zu verstehen und dabei trotzdem mit sehr viel Gefühl und Intensität. Man verliert sich ...

Wie auch im ersten Band, hat mir der Schreibstil der Autorin unfassbar gut gefallen. Sie schreibt flüssig, leicht zu verstehen und dabei trotzdem mit sehr viel Gefühl und Intensität. Man verliert sich beim Lesen vollkommen in der Geschichte und die Seiten fliegen nur so dahin.

Little Springs sorgt beim Lesen für ein ganz besonderes Feeling. Man kann sich super gut vorstellen, wie es dort aussieht und wie es sich anfühlt, durch die Straßen zu laufen und die vielen kleinen Läden zu sehen. Für mich ist Little Springs ein Ort, bei dem ich mir wünschen würde, es gäbe ihn wirklich. Ich würde dort auf jeden Fall sofort Urlaub machen!

»Es soll mich daran erinnern, dass ich, bevor mich jemals jemand anderes besitzen kann, zuallererst mir selbst gehöre.«

Amelia ist ein Charakter, der einem beim Lesen etwas überrumpelt - auf positive Art und Weise. Sie ist jemand, der nach außen hin unnahbar und schmerzfrei wirkt. Ihr Erscheinungsbild ist cool, genauso wie sie sich immer gibt. Sie redet nicht gerne um den heißen Brei herum - generell redet sie nicht gerne viel - und schon gar nicht über ihre Gefühle. Von sich selbst hat sich ein vollkommen falsches Bild und nach und nach merkt man, dass auch ihr cooles und lässiges Äußeres mehr Schein als Sein ist. Denn in Wirklichkeit ist sie verunsichert und ängstlich, will sich dies aber nicht eingestehen. Trotz ihrer scheinbaren Unnahbarkeit wächst sie einem ans Herz, je mehr Einblick man in ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Sie ist etwas Besonderes, jemand, den man nicht mehr so schnell vergisst und der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Sie entspricht nicht dem Klischee und genau das liebe ich.

»Er ist zu sehr ein Herzmensch, um auf die Vernunft zu hören.«

Riley habe ich schon in "125 Tage Leben" total sympathisch gefunden, aber in diesem Buch habe ihn erst so richtig in mein Herz geschlossen. Auch er entspricht absolut keinem Klischee und ist ebenso wenig ein Standardcharakter. Er ist etwas nerdig, aber trotzdem enorm attraktiv. Er strahlt so viel Wärme und Herzlichkeit aus, dass man sich in seiner Nähe einfach wohlfühlen muss. Zu Beginn hat man den Eindruck als wäre er eine sehr ruhige und in sich gekehrte, fast schon schüchterne Person, aber je mehr man ihn kennenlernt, desto klarer wird, dass er auch anders kann. Riley ist der perfekte Freund - er ist super lieb, unglaublich herzlich und ehrlich und dabei sieht er aber so gut aus, dass man kaum glauben kann, dass Charakter und Aussehen zu ein und derselben Person gehören. Und damit ist er das genaue Gegenteil von Amelia.

Die Liebesgeschichte der beiden konnte mich vom Anfang bis zum Ende vollkommen überzeugen und ich habe die ganze Zeit über mitgefiebert. Dadurch, dass die beiden so verschieden sind, meint man zunächst gar nicht, dass sie überhaupt zueinander passen könnten. Aber es heißt ja nicht umsonst - Gegensätze ziehen sich an. Und das stimmt auch. Amelia und Riley verstehen sich von Anfang an wirklich gut und freunden sich auch schnell an. Die weitere Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden mitverfolgen zu können, war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und hat mir unglaublich gut gefallen. Riley hilft Amelia dabei, aus sich herauszukommen und sich ihm zu öffnen. Durch ihn lernt sie, dass Gefühle keine Schwäche sind und wie schön es sein kann, engere Bindungen zu Menschen aufzubauen und sie in sein Leben zu lassen.

Eines der größten Probleme von Amelia, und damit auch ein ganz wichtiges Thema, das in diesem Buch angesprochen wird, ist Selbstakzeptanz und Selbstliebe. Dadurch, dass sie in der Vergangenheit an die falschen Leute geraten ist und einige Fehler begangen hat, sieht sie sich selbst als schlechten Menschen. Sie ist der Meinung, dass sie schlecht für ihr Umfeld ist und schafft es deshalb auch anfangs nicht, jemanden an sich heranzulassen. Auch eine Beziehung mit Riley eingehen will sie zunächst nicht, weil sie nicht begreifen kann, was er in ihr sieht. Und das ist genau der Punkt.
Wie will man begreifen, dass jemand anderes einen liebt und akzeptiert, wie man ist, wenn man es nicht selbst schafft, sich zu lieben und zu akzeptieren?
Und Amelia auf ihrem Weg zur Selbstakzeptanz und Selbstliebe zu begleiten und zu sehen, was Riley dabei für eine Rolle spielt - das war mein absolutes Highlight in diesem Buch.

»Wenn du dich auf sie einlässt, wirst du feststellen, dass sie in deinem Leben gefehlt haben.«

Die perfekte Abrundung des Ganzen waren der Zusammenhalt der Freundschaft und der Familie. Harper und Grace habe ich im ersten Band schon kennen und lieben gelernt, weswegen ich mich jetzt umso mehr darüber gefreut habe, sie ein weiteres Stück auf ihrem Weg begleiten zu können. Mit was für einer Herzlichkeit sie Amelia in ihren Kreis aufgenommen haben und was für eine starke Freundschaft daraus entstanden ist, war einfach wunderschön zu lesen. Auch Amelia's Familie, ihre zwei Dads und ihre kleine Schwester, hätten herzlicher und offener nicht sein können. Bei ihnen war es genauso unmöglich, sie nicht ins Herz zu schließen, wie bei allen anderen Charakteren auch.

"175 Tage mit dir" ist ein Buch, das ich euch wirklich nur ans Herz legen kann. Es ist eine Geschichte über Familie, Freundschaft, Liebe, Selbstakzeptanz, Toleranz und Vertrauen. Man verliebt sich in den Ort, man verliebt sich in die Charaktere und man verliebt sich in die ganze Geschichte.
Ich wünschte, es gäbe weitere Bücher, die die Geschichten der Charaktere aus Little Springs erzählen, denn ich werde sie definitiv vermissen.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Eine für Erin Watt untypische, aber absolut grandiose Geschichte!

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe
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Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich dieses Cover wirklich liebe! Die Farben zusammen mit den Regentropfen, die man erfühlen kann, finde ich echt klasse! Zudem kommt natürlich mal wieder der grandiose ...

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich dieses Cover wirklich liebe! Die Farben zusammen mit den Regentropfen, die man erfühlen kann, finde ich echt klasse! Zudem kommt natürlich mal wieder der grandiose Schreibstil von Erin Watt, in den ich mich immer wieder neu verliebe.

Was bei diesem Buch besonders auffällt ist, dass es eine eher untypische Geschichte für Erin Watt ist. Direkt zu Beginn ist es schon emotionaler und tiefgründiger als man es sonst gewohnt ist und das Ganze entwickelt sich auch in diese Richtung weiter. Das hat mir, wenn ich auch sehr überrascht war, unglaublich gut gefallen, da ich ja jemand bin, der auf schwierigere und tiefgründigere Bücher steht!

»Du bringst anderen bei, wie sie dich behandeln sollen.«

Beth hat bei mir ziemlich gemischte Gefühle ausgelöst. Auf der einen Seite konnte ich sie echt super gern leiden, weil man schnell merkt, dass sie ein großes Herz hat, sie Menschen vergeben kann und auch das in ihnen sieht, was andere einfach übersehen oder ausblenden. Auf der anderen Seite habe ich ihre Handlungen manchmal einfach nicht verstanden. Sie hat sich oft selbst widersprochen und den Eindruck eines bockigen Kindes erweckt. Allerdings stellt man im Laufe der Geschichte fest, dass sie manchmal einfach so handelt, wie sie es eben tut, weil sie selbst nicht so recht weiß, wer sie ist und wer sie sein will. Und anstatt dass man ihr die Freiheit lässt, sich auf den Weg zu machen und rauszufinden, wer sie sein möchte, schreibt ihr jeder - ganz besonders ihre Eltern - vor, wer und wie sie zu sein hat. Das war eine Sache, die mich beim Lesen oft wütend gemacht hat, weil mir vor allem das Verhalten der Eltern so auf den Keks gegangen ist.

»Ich habe mir jeden Tag eine Kleinigkeit gesucht, für die ich dankbar sein konnte.«

Chase hat auf mich beim Lesen eine enorme Ruhe ausgestrahlt. Das ist irgendwie schwer zu erklären und man kann es sicherlich besser verstehen, wenn man das Buch selbst liest, aber sein Verhalten und seine Worte haben mir ein beruhigendes Gefühl vermittelt. Er hat eine harte Vergangenheit, die ihn jeden Tag verfolgt und nicht loslässt - ebenso wenig wie er sie loslassen kann. Als man ihn am Anfang der Geschichte kennenlernt, meint man zu wissen, was für ein Typ Mensch er ist, aber da täuscht man sich. Nie hat er so reagiert, wie ich es erwartet hätte und nie hat er die Dinge gesagt, bei denen ich mir sicher war, dass sie von ihm kommen würden. Chase ist ein Charakter der mich wirklich überrascht hat. Er hat mir in manchen Situationen so leid getan, dass mein Herz beim Lesen geblutet hat. Rückblickend finde ich, dass er gar keine so präsente Person in diesem Buch war, obwohl er wirklich oft darin vorgekommen ist. Und trotz dessen, dass ich so empfinde, hat mir nichts gefehlt. Ich konnte ihn und seine Familie kennenlernen, ich habe viel aus seiner Vergangenheit erfahren und ich kann jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, genau sagen, wer Chase ist. Das ist etwas, das mich echt fasziniert - diese widersprüchlichen Gefühle, die ich selbst nicht so ganz verstehe.

»Dass du auf mich wartest, wird die Kleinigkeit sein, die mich jeden Tag motiviert, dranzubleiben.«

Die Liebesgeschichte der beiden ist ganz anders als man es von Erin Watt gewohnt ist. Sie ist echt harter Stoff, sie ist kompliziert und verwirrend und sie zerreißt einem das Herz. Die Voraussetzungen für eine Beziehung zwischen Beth und Chase könnten kaum schlechter sein und trotzdem spürt man direkt eine Verbindung zwischen ihnen. Genauso wenig wie die beiden sich ihre Gefühle füreinander erklären können, kann man es als Leser / Leserin. Man selbst schwankt beim Lesen zwischen Richtig und Falsch, steht unter Spannung und fiebert einfach total mit. Ich glaube auch, dass es hierbei individuell auf den Leser / die Leserin ankommt - also dass es vom jeweiligen Charakter des Menschen abhängig ist, wie man diese Geschichte auffasst. Ist man selbst jemand, der Probleme mit Vergebung hat und lange braucht, um zu verzeihen, der wird das Ganze zwischen Beth und Chase völlig anders sehen als jemand, der damit keine Probleme hat und den es nicht allzu viel Überwindung kostet, jemandem zu vergeben.
In meinen Augen ist die Liebesgeschichte der beiden absolut unperfekt, könnte aber schöner und emotionaler kaum sein. Besonders die Entscheidung, die die beiden kurz vor Ende der Geschichte treffen, hat mich berührt. Auch hierbei war es wieder etwas, das ich so nicht erwartet hätte.

»Konzentriere dich nicht auf das, was du nicht tun kannst, sondern auf das, was du tun kannst.«

Das Buch behandelt mehrere wichtige Themen gleichzeitig und tut dies wirklich passend und authentisch. Es geht um Vergebung - sich selbst vergeben und anderen vergeben. Es geht um Verlust und die verschiedenen Arten zu trauern. Es geht um Familie und Freundschaft und darum, dass man an beidem arbeiten muss, um ein gutes Miteinander zu erzielen. Es geht um Selbstfindung, um die Frage "Wer bin ich und wer will ich sein?". Und es geht darum, auch die kleinen Dinge im Leben wertzuschätzen und dankbar für das zu sein, was man hat.

Ja, es gibt ein paar Kleinigkeiten die mich gestört haben, aber es sind wirklich Dinge, über die ich hinwegsehen kann, wenn ich das große Ganze betrachte. Mir hat die Idee der Geschichte und ihre Umsetzung so gut gefallen, dass es mir nicht fair erscheint, weniger als 5 Sterne zu vergeben. Außerdem nehme ich aus diesem Buch viele wichtige Dinge für mein eigenes Leben mit und das ist etwas, auf das ich sehr viel Wert lege.
Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung, aber mit der kleinen Warnung, dass diese Liebesgeschichte nun mal keine Typische ist und ihr sehr wahrscheinlich oftmals tief Luft holen müsst, wenn ihr dieses Buch lest.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Wundervoll, tiefgründig und herzzereißend

Second Chance
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Second Chance ist der erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es wird definitiv nicht das Letzte bleiben. Rose Bloom hat einen unglaublich emotionalen und berührenden Schreibstil, der einem ...

Second Chance ist der erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es wird definitiv nicht das Letzte bleiben. Rose Bloom hat einen unglaublich emotionalen und berührenden Schreibstil, der einem beim Lesen unter die Haut geht.

Die Geschichte von Cassie (Star) und Tanner (Trip) wird aus der Vergangenheit und der Gegenwart und aus Sicht beider erzählt. Dadurch bekommt man wirklich das Gefühl, beide schon lange auf ihrem Weg zu begleiten und sie besser zu kennen. Man ist bei ihrem ersten Aufeinandertreffen dabei, ebenso wie bei den Malen die folgen. Man ist dabei, wie sich ihre Wege trennen und wie sie sich nach 7 Jahren wieder kreuzen. Und genau das sorgt für ein ganz tolles Leseerlebnis.

An diesem Buch so besonders ist, dass man beide Charaktere zweimal kennenlernt - ihr früheres Ich und das Ich, zu dem sie sich in den sieben Jahren entwickelt haben.

Cassie lernt man zu Beginn als ruhiges und eher schüchternes Mädchen kennen, dessen Lebensweg von ihrem Vater vorgegeben ist. Ihr Leben ist komplett durchstrukturiert und verläuft nach einem festen Plan. Freizeit hat sie wegen dem Druck, den sie von ihrem Vater bekommt, kaum, aber sie schafft es auch nicht, den Mut aufzubringen und sich ihm zu widersetzen. Obwohl Cassie zum Kreis der Reichen und Beliebten gehört, ist sie jemand ohne Vorurteile. Sie hat ein sehr großes Herz und sieht das gute in jedem Menschen - und somit auch in Tanner.

Tanner ist am Anfang ein Drogendealer mit einer verkorksten Vergangenheit, der sich in Kreisen der untersten Schicht bewegt. Das ist zumindest das, was die meisten in ihm sehen. Was sie nicht sehen, ist all das Gute in ihm. Sie sehen nicht, dass der Grund, weswegen er mit Drogen dealt, seine Brüder sind, die versorgt werden müssen. Sie erkennen sein gutes Herz ebenso wenig wie seinen klugen Kopf und verurteilen ihn für Gerüchte, die sie über ihn gehört haben, seine Herkunft und sein Aussehen. Das tun sie alle - bis auf Cassie. Sie sieht nämlich den Menschen hinter den Gerüchten und Vorurteilen, sie sieht den wahren Tanner.

Als man die ersten Kapitel aus Sichten der beiden liest, nachdem sieben Jahre vergangen sind, merkt man schnell, wie stark sich die Leben beider, aber vor allem wie sie selbst sich verändert haben.
Denn aus der Cassie von früher ist jemand geworden, der kühl und abweisend ist und niemanden mehr an sich heranlässt. Sie scheint die meisten ihrer Gefühle vollkommen abgestellt zu haben und führt ein Leben wie ein Roboter.

Tanner hingegen hat sich absolut zum Positiven entwickelt. Er hat an seinen Träumen festgehalten und es sich hart erkämpft, dass sie sich erfüllen. Nur seinen größten Traum, nämlich die Liebe seines Lebens zurückzubekommen, hat er noch nicht verwirklichen können.

Wir zerstörten uns mehr, als dass wir uns heilten. Und trotzdem würde ich lieber mit ihr sterben, als ohne sie weiterzuleben.

Die Liebesgeschichte von Cassie und Tanner ist eine von der Sorte, die einem als Leser / Leserin viel Herzschmerz bereitet. Man erlebt den Anfang ihrer Beziehung, bei dem alles so gut zu laufen scheint, ebenso wie den Absturz, der daraufhin folgt. Dadurch, dass man die Gedanken und Gefühle beider erfährt, kann man während des Lesens voll und ganz mit ihnen mitfühlen - ihre Angst, ihren Schmerz, die Trauer, die Wut und die Sehnsucht.

Die komplette Geschichte der beiden ist emotional, intensiv und tiefgründig. Die Autorin beschreibt die Gefühle der beiden füreinander so stark und authentisch, dass man beim Lesen fast selbst davon überrumpelt wird.
Beide haben eine Vergangenheit, die sie auf unterschiedliche Art und Weise geprägt hat. Sie beide haben nie aufgehört, einander zu lieben - nur dass Cassie sich dies nicht eingestehen will und Tanner eben genau daran die ganze Zeit über festgehalten hat.

Zum Ende hin passiert noch einmal etwas, mit dem man definitiv nicht gerechnet hätte und das einem fast das Herz bricht. Hierbei hätte ich mir aber gewünscht, dass dieses Thema nicht so schnell abgearbeitet wird. Es hat zur Geschichte der beiden gepasst und konnte mich auch berühren, war aber meiner Meinung nach viel zu schnell wieder abgehakt. Das fand ich sehr schade, aber das ist auch der einzig wirkliche Kritikpunkt den ich habe.
Denn alles in allem hat mir das Buch wirklich super gefallen. Es konnte mich berühren und beim Lesen Emotionen bei mir auslösen - und genau darauf lege ich immer sehr viel Wert.

Ich kann das Buch auf jeden Fall jedem weiterempfehlen, der auf tiefgründige Liebesgeschichten mit Herzschmerz steht und ich freue mich darauf, auch die anderen beiden Teile - Third Chance und Fourth Chance - bald zu lesen und die Geschichten von Tanner's Brüdern zu erfahren.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Schöne und gefühlvolle Geschichte!

Hot English - verboten wild
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Man kann nicht den ersten Jungen hassen, den man je geliebt hat.

Dieses Zitat beschreibt die Geschichte von Remi und Dax eigentlich echt gut, nur dass das längst nicht alles ist. "Hot English" ist das ...

Man kann nicht den ersten Jungen hassen, den man je geliebt hat.

Dieses Zitat beschreibt die Geschichte von Remi und Dax eigentlich echt gut, nur dass das längst nicht alles ist. "Hot English" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, das ich mich sofort in ihren Schreibstil verliebt habe. Er ist locker leicht, gefühl- und humorvoll und sorgt dafür, dass sich das Buch extrem schnell lesen lässt. Zudem fand ich es super, dass die Geschichte aus der Sicht beider beschrieben worden ist, da man dann, wie ich finde, einen viel besseren Einblick ins das Ganze bekommt und die Chance hat, selbst ein Teil davon zu werden.

»Zu lieben tut weh, aber jemanden zu verlieren … zerstört einen. Es verändert einen.«

Remi ist ein Charakter, der mir sehr gut gefallen hat, zu dem ich aber keine richtige Bindung aufbauen konnte. Das war in diesem Fall aber auch gar nicht schlimm, da mich ihr Denken und Handeln trotzdem überzeugen konnte. Sie ist ein sehr impulsiver Mensch, der oftmals aus dem Bauch heraus handelt, sich aber trotzdem über zu viele Dinge den Kopf zerbricht. Sie ist sehr selbstbewusst, aber auf eine gesunde Art und Weise und nicht auf eine, die überheblich wirkt. Sie hat in der Vergangenheit einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren und ist seitdem auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit. Dafür hat sie einen genauen Plan für ihr Leben, an den sie sich strikt hält. Nur ein einziges Mal hat sie gehandelt ohne auf ihren Plan zu achten und dabei hat ihr Herz einen Schaden davongetragen.

Sein Herz war verschlossen, eingesperrt in einer uneinnehmbaren Burg.

Dax ist auf den ersten Blick eigentlich ein ziemlicher Klischee-Charakter. Er ist unglaublich gutaussehend, super charmant und absolut beliebt. Trotzdem bemerkt man schnell, dass er ein Mensch ist, der enorm viele Gefühle in sich trägt, die er sich aber oft nicht zu fühlen erlaubt. Auch er musste früh lernen, Abschied von einem Menschen zu nehmen, den er über alles geliebt hat. Dabei ist etwas in ihm kaputt gegangen und er hat angefangen, sich zu verschließen. Beziehungen und besonders "sich Verlieben" sind für ihn ein Tabu-Thema. Nur ein einziges Mal hat er es sich erlaubt, etwas für einen anderen Menschen zu fühlen, der nicht zu seiner Familie gehört, und dabei ist das passiert, wovor er am meisten Angst hatte - diese Person hat ihn verlassen.

»Du warst das Einzige, was nicht Teil meines Plans war, und so hättest du beinahe mein Leben zerstört.«

Die Liebesgeschichte von Remi und Dax ist definitiv etwas Besonderes, auch wenn man sowas in der Art vielleicht schon öfter gelesen hat. Was mir bei den beiden aber so gut gefallen hat war, dass sie früher bereits etwas miteinander hatten, dies aber keine Beziehung war, sondern "nur" 72 Stunden die sie miteinander verbracht haben. Allerdings 72 Stunden, die für beide unvergesslich waren und die Leben beider gebrandmarkt haben.

Vom ersten Moment an, in dem sich Remi und Dax das erste Mal wiedersehen, weiß man, dass diese beiden einfach zusammengehören. Du merkst es an den Blicken der beiden, an ihrem Verhalten und besonders an ihren Gedanken und Gefühlen. Doch zwischen ihnen steht so viel Unausgesprochenes - Schmerz, Wut, Verständnislosigkeit und vor allem Angst - weswegen es für beide unmöglich ist, eine Beziehung mit dem anderen einzugehen. Die sexuelle Spannung zwischen ihnen ist extrem stark - manchmal für meinen Geschmack etwas zu stark - und so schieben beide ihre Gefühle auf die Lust, die ihnen ihnen brodelt.
Doch wenn man sein Herz einmal verschenkt hat, dann bekommt man es nicht einfach so wieder zurück. Das hätte beiden klar sein müssen.

»Ich kann dich nicht noch einmal verlieren. Ohne dich sterbe ich.«

Remi und Dax auf ihrem Weg zu begleiten, hat mich beim Lesen manchmal fast zerrissen. Die Gefühle zwischen den beiden waren ebenso deutlich zu spüren wie die Kraft die sie aufbringen mussten, um sich voneinander fernzuhalten. Ich selbst wollte manchmal beide wachrütteln und ihnen sagen, dass sie sich endlich zusammenreißen und dem anderen ihre Gefühle gestehen sollen.
Ihre Liebesgeschichte ist auf jeden Fall eine der impulsivsten und verwirrendsten, die ich bis jetzt gelesen habe.
Es gab einen Punkt, an dem ich selbst verzweifelt war und die beiden einfach nicht mehr verstanden habe. Aber genau dieses Mitfühlen und Mitfiebern ist es ja, was das Lesen so schön macht.

Für mich auf jeden Fall ein Buch, das ich weiterempfehlen werde. Eine Liebesgeschichte die überzeugen kann, viel Tiefgang und genau die richtige Portion Humor. Nur manchmal hat mich der Fokus auf das Sexuelle etwas gestört - da wäre weniger tatsächlich mehr gewesen.
Ansonsten aber ein wirklich tolles Buch!