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Veröffentlicht am 08.01.2022

Für mich leider eine ziemliche Enttäuschung ...

Words I Keep
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Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich diese Rezension beginnen soll, weil es keine positive werden wird. Und ich hasse es, negative Rezensionen zu schreiben - ja, i know … wer mag das schon -, aber ich ...

Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich diese Rezension beginnen soll, weil es keine positive werden wird. Und ich hasse es, negative Rezensionen zu schreiben - ja, i know … wer mag das schon -, aber ich sehe natürlich auch die Liebe und Arbeit, die in diesem Buch steckt und finde es dann immer ganz schwierig, das Ganze so zu bewerten, dass es dem eben gerecht wird. Deshalb will ich vorab sagen, dass ich die Arbeit, Zeit und Liebe darin sehe und wertschätze, wirklich.

Vielleicht fangen wir mit den positiven Dingen an? Mir hat der Schreibstil an sich wirklich gut gefallen. Er lässt sich super angenehm und flüssig lesen und man kommt so schnell durch das Buch hindurch, dass ich es innerhalb eines Abends komplett durchgelesen habe. Ebenfalls cool fand ich die Bookstagram-Thematik in diesem Buch, weil das natürlich voll meine Welt ist, wobei ich hier sagen muss, dass es auch einen kleinen Kritikpunkt gibt, weil es an manchen Stellen teilweise einfach zu viel war. Diese ganze Thematik hat sich manchmal ein bisschen eher wie ein "How to Bookstagram" gelesen und nicht so, als wäre es natürlicher Teil der Geschichte. Ich mochte die Atmosphäre von Ambers Falls und auch ein Nebencharakter, nämlich Lexie, zählt für mich zu den Dingen, die mir in dem Buch wirklich gut gefallen haben. Sie war für mich der greifbarste Charakter und ich habe ihre Offenheit und Ehrlichkeit ebenso geliebt wie die Tatsache, dass sie Emely immer ganz direkt gesagt hat, was sie denkt und von bestimmten Dingen hält. Manchmal saß ich beim Lesen da und habe ihr zugejubelt, weil sie genau das ausgesprochen hat, was ich die ganze Zeit gedacht habe. Leider war’s das dann auch schon mit dem Lob, weil für mich - auch wenn es mir im Herzen wehtut, das zu schreiben - der ganze Rest einfach nur für absolutes Unverständnis und dafür gesorgt hat, dass ich die Charaktere sowie die gesamte Geschichte nicht richtig Ernst nehmen konnte.

Das fängt schon damit an, dass man die Charaktere einfach allesamt nicht richtig kennenlernt. Ihre Interessen und das, was sie ausmacht? Mehr über ihr Leben? Mehr von allem, was vor Beginn der Geschichte war? Dieses Buch gibt einem so gut wie nichts. Man wird in diese Geschichte hineingeworfen und so behandelt, als würde man den Ort, die Charaktere und ihre Vorgeschichten schon kennen und müsste über alles Bescheid wissen. Das hat dazu geführt, dass ich mich während des Lesens einfach komplett verloren gefühlt habe. Hinzu kommt, dass dieses Buch für mich einfach keinen roten Faden hatte, weshalb ich auch nichts hatte, an dem ich mich entlanghangeln kann. Szenen, Sätze und Unterhaltungen wirken allesamt absolut wirr zusammengewürfelt und es werden so oft Dinge in den Raum geworfen, bei denen ich mich einfach nur gefragt habe, wo diese jetzt bitte herkommen. Ich konnte dadurch keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen, mich nicht in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurecht finden und absolut nicht nachvollziehen, warum sie die Dinge tun, die sie eben tun.

Der größte Kritikpunkt für mich? Die gesamten Beziehungen in diesem Buch haben für mich keinen Sinn gemacht. Die Liebesgeschichte? Wo bitte kam sie her? Es gibt kein Kennenlernen, keine richtigen Gespräche - nichts, bei dem man als Leser/Leserin nachvollziehen könnte, warum es auf einmal zu einem Date und dann direkt zu einer Beziehung kommt. Die beiden kennen sich null, aber führen auf einmal eine richtige Beziehung miteinander. Und während ich nach dem Beginn des Ganzen gesucht und mich gefragt habe, wie es dazu kommen konnte, kommen die beiden schon an den Punkt, an dem von Liebe die Rede ist. Und ab da war ich, was die beiden angeht, absolut raus. Ich muss die Liebe fühlen können, ich muss mich gemeinsam mit den Charakteren verlieben und ich muss die Entwicklung der Beziehung nachvollziehen können. Und all das war hier nicht der Fall. Besonders im Bezug auf die weiteren Entwicklungen innerhalb der Geschichte kann ich nicht verstehen, wozu es das - was auch immer es zwischen den beiden war - überhaupt gab.

David, der Protagonist, war für mich zu keinem Zeitpunkt greifbar. Sein Verhalten ist absolut ambivalent und ich hatte zeitweise das Gefühl, ich habe es hier mit zwei völlig unterschiedlichen Menschen zu tun, weil sein Verhalten sich einfach andauernd verändert hat. Mal war er super aufmerksam, fürsorglich und der gefühlt beste Freund auf dem Planeten und im nächsten Moment geht er kein bisschen auf ihre Gefühle ein, macht nur anzügliche Kommentare und lässt sich im Doofen angehen. Und das Beste daran? Emely schiebt das größte Drama, wegen Dingen, die er überhaupt nicht getan hat, aber ignoriert dafür vollkommen, wenn er sich absolut danebenbenimmt?! Ich habe vergeblich nach dem Sinn des Ganzen gesucht, wirklich. Für mich ist das, was zwischen David und Emely war, echt alles, aber keine Liebesgeschichte gewesen.

Auch die Beziehung zwischen Emely und ihrer Schwester war für mich ziemlich toxisch. Über Probleme wird gar nicht oder nur oberflächlich geredet, stattdessen werden sie scheinbar problemlos aus der Welt geschafft, nur um kurze Zeit später wieder aus dem Nichts aufzutauchen. Mir haben Momente gefehlt, in denen ich eine Verbindung zwischen den beiden sehen und spüren konnte und ich muss wirklich sagen, dass es mehrfach stellen gab, an dem die Schwester mich an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, weil ihr Verhalten so anstrengend und gleichzeitig so lächerlich war, dass ich irgendwann nur noch verzweifelt mit dem Kopf schütteln konnte.

Die dritte und für mich nicht funktionierende Beziehung in diesem Buch war die Freundschaft zwischen Lexie, Will und Emely. Lexie und Will an sich fand ich super. Ich habe oben ja schon erwähnt, dass ich Lexie’s Offenheit und Ehrlichkeit geliebt habe und mit Will war es nicht anders. Auch er sagt Emely direkt ins Gesicht, was er denkt und hält sich dabei nicht zurück. Beide sind super tolle beste Freunde, die immer für Emely da sind, aber sie gibt den beiden einfach NICHTS zurück. Hat sie im gesamten Buch auch nur einmal danach gefragt, wie es den beiden geht und was in ihren Leben gerade abgeht? Nein. In ihrer kleinen Welt scheint sich leider alles um sie zu drehen, während alles andere auf der Strecke bleibt.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die ganzen Glückskekssprüche, sowie die vollkommen fehlplatzierten und unpassenden pseudo-poetischen Aussagen und die Tiefgründigkeit, der es absolut an Tiefe gefehlt hat. IMMER, wirklich IMMER wurden irgendwie deepen Sprüche in dieses Buch eingebaut, die so erzwungen gewirkt haben, dass es für mich einfach nur unangenehm war, sie zu lesen. Es hat so gewirkt, als hätte die Autorin unbedingt Stellen in das Buch mit einbauen wollen, die sich die Leser und Leserinnen markieren und bei denen sie sagen, wie sehr sie doch das Herz berühren, wie wahr sie doch sind oder wie verstanden sie sich durch diese fühlen. Und dabei kann ich nicht mal sagen, dass das an sich nicht so ist. Denn all diese (scheinbar) tiefgründigen Zeilen sind wundervoll formuliert und wären absolut das gewesen, was ich mir sonst als "Wow, ich liebe es." markiert hätte. ABER, sie haben nicht in das Buch gepasst. Sie haben nicht zu den Charakteren, zur Geschichten, zu den einzelnen Momenten und Situationen gepasst. Sie waren einfach nur da, um da zu sein und in diesem Kontext ( oder eben nicht Kontext? ) völlig sinn- und zusammenhangslos. Ich habe mich gefühlt, als würde ich zwischenzeitlich das Buch wechseln und einen Selbstliebe-Ratgeber lesen. Ich saß gestern Abend nur kopfschüttelnd da und könnte jetzt eigentlich weiter schütteln, weil ich es einfach nicht verstehe.
Wo ist der Sinn des Ganzen?
Ich habe das Buch in einem Buddyread gelesen, weswegen wir diese Stellen einfach zur Unterhaltung genommen haben, aber die Tatsache, dass diese Dinge von Bedeutung sein sollen, mich aber nicht im entferntesten erreichen oder berühren konnten, ist einfach nur unglaublich schade und traurig, wenn ich ehrlich bin.

Leider war's das noch nicht, denn da gibt es noch den plötzlichen Wandel in diesem Buch. Der Punkt, ab dem ich dann endgültig gar nichts mehr verstanden habe. Es wurde von einer charakterlichen Entwicklung gesprochen, die ich vergeblich gesucht habe, muss aber gleichzeitig auch sagen, dass mir diese natürlich nicht auffallen kann, wenn ich die Charaktere zu Beginn nicht einmal richtig kennengelernt habe. Es werden Dinge erwähnt, die scheinbar vorher so oder so gewesen sein sollen, von denen man aber nie etwas gehört oder gesehen hat und die - wie eigentlich fast alles - weder zur Geschichte gepasst, noch Sinn gemacht haben. Dieses ganze Buch hat für mich einfach keinen richtigen Anfang, keine zusammenhängende Mitte und auch kein richtiges Ende. Es wirkt wie ganze viele zusammengewürfelte Geschichten in einem, bei der immer wieder Bezug auf Situationen, Gefühle und Handlungen genommen wird, bei denen man sich einfach nur fragt, wo die gewesen sein oder wo sie stattgefunden haben sollen.

Die Sache, die mich aber am meisten frustriert? Dass die Autorin in diesem Buch etwas macht, was ich so noch nie gelesen habe. Die Idee? GENIAL! Der Mut, das so durchzuziehen? Absolut bewundernswert! Aber die Umsetzung? Eine Katastrophe und die Ursache dafür, dass noch mehr Chaos in all das Unstrukturierte gebracht worden ist. Und das ärgert mich, weil es SO gut hätte werden können, wirklich. Mit dem richtigen Umgang, der richtigen Vorbereitung darauf und der richtigen Umsetzung hätte das unwahrscheinlich brillant sein können, aber dass es das eben nicht war, lässt mich traurig und frustriert zurück, weil ich das als nicht genutztes Potenzial ansehe. Und sowas ist immer schade.

Eine gute Sache zum Schluss noch: Dadurch, dass ich Lexie so gerne mochte und mich ihre Geschichte wirklich interessiert, werde ich dem zweiten Band der Reihe auf jeden Fall nochmal eine Chance geben. Weil ich bei ihr tatsächlich die Hoffnung habe, mehr mitfühlen und vor allem sie als Protagonistin besser verstehen zu können. Ob es mir im Endeffekt dann besser gefallen wird als der erste Band, wird sich ja dann zeigen.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Es hätte so gut werden können ...

All You Wish For
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Habe ich mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, weil es 1. von Samantha Young ist & ich Samantha Young liebe und es 2. wirklich wirklich gut klang? Absolut, ja. Hatte ich zu Beginn und auch bis ca. zur ...

Habe ich mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, weil es 1. von Samantha Young ist & ich Samantha Young liebe und es 2. wirklich wirklich gut klang? Absolut, ja. Hatte ich zu Beginn und auch bis ca. zur Hälfte noch das Gefühl, wieder ein richtig tolles Buch von ihr zu lesen? Ja, hatte. Wurde ich dann aber mehr als enttäuscht und sitze hier nun immer noch und frage mich, wie und warum es so bergab mit der Geschichte gehen konnte? Jaaaa!!! Mir hat der Schreibstil wieder super gut gefallen, ich habe das Setting geliebt und die Atmosphäre ebenso. Dieses kleine Dorf und seine Einwohner haben eine Weile einfach dafür gesorgt, dass sich „All You Wish For“ für mich wie ein absolutes Wohlfühlbuch angefühlt hat und ich war so glücklich darüber. Und dann auf einmal - nicht, ohne ein paar kleine Anzeichen vorher, aber trotzdem - wandelt sich die komplette Geschichte und alles wirkt plötzlich super unangenehm, übertrieben, vollbeladen und teilweise echt erzwungen.

Am Anfang mochte ich die Protagonistin, Evie, noch total gerne. Sie ist ein kleiner Wirbelwind und ein sehr offener und direkter Mensch. Sie redet viel, lacht noch mehr und steckt mit ihrer positiven Art die Menschen um sich herum damit an. Zudem hat sie sich innerhalb der Geschichte mehrfach für mehr Bodypositivty eingesetzt und die Dinge, die sie diesbezüglich sagt, fand ich auch wirklich unglaublich toll. Ich glaube, davon hätte ich mir noch mehr gewünscht, weil es einfach nach und nach ziemlich untergegangen ist. Ich fand es anfänglich auch noch schön, sie dabei zu begleiten, wie sie vesucht, ihren Weg neu zu finden. Zum einen, weil sie damit zeigt, dass es dafür nie zu spät ist - egal ob du gerade in deinen Zwanzigern, Dreißigern oder wohlmöglich noch älter bist. Und zum anderen, weil ich mir es liebe, wenn man in Büchern beobachten kann, wenn sich die Charaktere neu finden und eine charakterliche Entwicklung stattfindet. Allerdings war es irgendwann so, als hätte man einen Schalter bei ihr umgelegt. Auf einmal war sie nicht nur die Neue im Dorf, die alle ins Herz zu schließen scheinen, sondern die Retterin aller - aller Individuen dort, aber auch aller Beziehungen, egal welcher Art. Sie schafft, was jahrelang niemand geschafft hat und wird zum Wunder dieses kleines Örtchens. Ich hätte mir hierbei gewünscht, dass man sich vielleicht auf 1-2 Sachen festgelegt und diesen dann mehr Beachtung geschenkt hätte. So wurden die Wunder, die sie vollbringt, aber quasi nur unglaublich schnell aneinandergereiht, man hatte beim Lesen keine Zeit, eine Sache überhaupt richtig aufzunehmen, da war Evie schon dabei, sich bei der Nächsten einzumischen und irgendwann hat das alles einfach nur noch übertrieben und erzwungen gewirkt. Das ist unfassbar schade, weil es davor wirklich Potenzial hatte, richtig gut zu werden.

Zu Roane kann ich gar nicht allzu viel sagen, weil er für mich tatsächlich ziemlich blass geblieben ist. Man lernt ihn als super fleißig, zuverlässig und hilfsbereit kennen - als jemanden, auf dem man sich immer verlassen kann. Unfassbar attraktiv, aber absolut kein Frauenheld. Und als jemanden, der seinen Hund über alles liebt. Ansonsten ist da nicht wirklich viel. Woran das liegt? ZU VIELE der Nebencharaktere haben einen zu großen Raum in dieser Geschichte bekommen. Alle Hintergrundgeschichten der Bewohner des Dorfes wurden angeschnitten, aber natürlich wurde dann auch nie in die Tiefe gegangen. Dadurch hat man von jedem Bruchstücke mitbekommen, aber auch sie sind dadurch zu oberflächlich geblieben, weil man eben nie mehr bekommen hat. Hier bin ich ebenso der Meinung wie bei Evies Wundern - man hätte sich auf 1-2 Nebencharaktere festlegen sollen, auf die man näher eingeht. So hätte man den Lesern und Leserinnen die Chance geben können, sowohl zu ihnen eine Beziehung aufzubauen, als auch Roane dafür mehr Raum geben können. Es hat einfach - wie alles in diesem Buch ab einem gewissen Punkt - zu voll und viel gewirkt. Das Lesens war für mich irgendwann nicht mehr entspannt und auch von der Wohlfühlatmosphäre habe ich nach und nach nichts mehr gespürt. Dafür hatte ich gar keine Zeit und keinen Platz mehr.


Die Liebesgeschichte hat mich traurigerweise auch mehr als enttäuscht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich von Anfang an mit keiner krass emotionalen und lebensverändernden Liebe gerechnet, die mich vollkommen umhaut. Aber ich dachte, mich würde eine süße Liebe zwischen dem Stadtmädchen und dem Farmertypen erwarten, bei der man sich selbst nach und nach gemeinsam mit den beiden verliebt und die verbunden ist mit ganz vielen kleinen schönen Momenten. Dem war aber leider nicht so. Roane scheint sie sofort zu wollen, als wäre es Liebe auf den ersten Blick. Und sie findet ihn von Anfang an enorm heiß, will aber auf keinen Fall eine Beziehung eingehen, weil sie Männern erstmal abgeschworen hat. Die beiden verbringen immer und immer mehr Zeit miteinander, aber in der gesamten Zeit geht es meistens darum, dass er ihr näher kommen will und zurückgewiesen wird. Und als dann der Punkt gekommen ist, an dem sie sich dann doch endlich eingesteht, dass sie ihn will und es keinen Sinn macht, weiter dagegen anzukämpfen, geht auf einmal alles VIEL zu schnell. Ich will da gar nicht näher drauf eingehen, aber hier passiert dann schon wieder so viel hintereinander, das Drama ist groß und die Überraschung plötzlicher Wendungen größer. Leider wirken auch diese meist viel zu erwzungen und weit hergeholt. Ich konnte die Verbindung zwischen Roane und Evie nicht nachvollziehen, die Gefühle sind nicht bei mir angekommen und spätestens als dann die Rede von Liebe war, war ich vollkommen raus.

Mich macht es unglaublich traurig, das sagen zu müssen, aber „All You Wish For“ ist für mich bisher das schwächste Buch von Samantha Young. Es hatte wirklich Potenzial, aber dieses wurde meiner Meinung nach absolut nicht genutzt. Die Geschichte war für mich nicht authentisch, die Charaktere nicht greifbar. Die Liebesgeschichte lässt einen nicht mitfühlen. Es ist überladen, überdramatisiert und übertrieben. Fand ich alles schlecht? Nein, auf keinen Fall.
Ich hab den Schreibstil geliebt, ich habe den ersten Teil der Geschichte geliebt, ich habe das Setting und die Atmosphäre geliebt. Und wäre die Geschichte in die Richtung gegangen, bei der man zu Beginn noch denkt, dass sie in diese gehen wird, dann hätte es ein richtig gutes Buch für mich werden können, das ich mit Sicherheit ebenfalls geliebt hätte. So war es jetzt im Endeffekt aber leider einfach eine ziemliche Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Nichts als Liebe für dieses wundervolle Buch!

Keeping Hope
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Ich habe mich von Anfang an am allermeisten auf den dritten Band dieser Reihe gefreut, weil ich einfach ein unglaublich großer Fan von Best-Friends-to-Lovers Geschichten bin. Und jetzt, nachdem ich das ...

Ich habe mich von Anfang an am allermeisten auf den dritten Band dieser Reihe gefreut, weil ich einfach ein unglaublich großer Fan von Best-Friends-to-Lovers Geschichten bin. Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich wirklich sagen, dass diese Vorfreude vollkommen zu Recht war. Alleine das Aufschlagen dieses Buches hat sich wie nach Hause kommen angefühlt. Ich habe mich schon in den ersten beiden Bänden unglaublich in Faerfax, seine Atmosphäre und natürlich ganz besondes in einige seiner Bewohner:innen verliebt, weshalb es sich diesmal wirklich so angefühlt hat, als würde ich zurück an einen Ort kommen, nach dem ich wahnsinnig Heimweh hatte und als würde ich Freunde wiedersehen, die ich unglaublich doll vermisst habe. Der Schreibstil der Autorin trägt einen wieder so wunderbar leicht durch die Seiten, dass ich mich selbst nach über 500 Seiten gefragt habe, wie ich jetzt schon am Ende angekommen sein kann. Und wenn ich ehrlich bin, war ich weder gestern Abend, nachdem ich das Buch beendet hatte, bereit, mich von dieser Reihe zu verabschieden, noch fühle ich mich jetzt in irgendeiner Weise bereit dazu.



Diese Geschichte hat mich gepackt, in ihren Bann gezogen und mich dann in den emotionalen Wahnsinn getrieben. Sie hat mir mein Herz gebrochen, sie hat mich zum Weinen gebracht, sie hat mich vor Glück breit grinsen lassen. Sie hat mich ergriffen, mein Herz berührt und ihre Spuren darauf hinterlassen. Sie ist mir unter die Haut gegangen, sie hat etwas in mir bewegt und sie hat so unfassbar viele Gefühle in mir ausgelöst. Die Geschichte von Ella und Jamie ist nicht leicht, nicht unkompliziert. So vieles läuft nicht, wie es laufen sollte oder scheint überhaupt nicht zu laufen. Ein negatives Ergeignis scheint dem Nächsten zu folgen, alles scheint auf einmal zusammenzukommen. Alles scheint zu viel, zu schlimm, zu hoffnungslos. Aber eben genau das ist es nicht, das ist es nie. Und das zeigt dieses Buch. Diese Geschichte hat es geschafft, dass ich mich mit meinen eigenen Problemen auf einmal weniger alleine und umso mehr verstanden gefühlt habe. Diese Geschichte hat mir gezeigt, dass selbst nach dem allerschlimmsten Tief auch wieder ein Hoch, nach jedem noch so regnerischen Tag auch wieder ein sonniger Tag kommt. Sie hat mir gezeigt, dass selbst in der scheinbar hoffnungslosesten Situation immer noch Hoffnung besteht und es sich lohnt, an dieser festzuhalten. Denn Hoffnung ist so wichtig, so mächtig und die eine Sache, die uns mitunter am meisten im Leben antreibt. Ja, mit Hoffnung gehen auch mögliche Enttäuschungen einher, aber manchmal lohnt es sich eben, dieses Risiko einzugehen.



Ich habe sowohl Ella als auch Jamie unwahrscheinlich doll ins Herz geschlossen.
Bei Ella war es einfach unmöglich, sie nicht zu lieben. Keine Ahnung, wieso, aber sie erinnert mich an einen lauwarmen, sonnigen Frühlingstag, an dem man so einen „Ich liebe das Leben, ich bin glücklich und fühle mich frei“ Moment verspürt. Sie ist so liebevoll, herzlich und besitzt - trotz all der Dinge, die sie bedrücken - einfach so ein Strahlen. Ich habe mich an einigen Stellen in ihr wiedergefunden und mich hat die Beschreibung ihrer Gedanken- und Gefühlswelt wirklich wahnsinnig berührt. Ich konnte mich nicht nur wunderbar in sie hineinversetzen, ihre Sorgen, Ängste und Zweifel verstehen und total mit ihr mitfühlen, sondern sie war für mich dadurch auch absolut authentisch und greifbar. Ich habe mich während des Lesens so gefühlt, als würde ich ihre Kämpfe mit ihr kämpfen und ich glaube, dass das hat eine noch viel engere Bindung zu ihr geschaffen. Ich habe sie sehr dafür bewundert, dass sie trotz alle der Dinge, die in ihrem Leben aus dem Ruder gelaufen sind, weder aufgegeben, noch ihr Strahlen verloren hat.

Und bei Jamie ging es mir nicht anders. Ich meine, wie soll es bitte möglich sein, jemanden nicht zu lieben, der ALLES für die Menschen tut, die er liebt. Jemand, der so ein gutes und großes Herz hat, dass er sich selbst immer ganz hinten anstellt, wenn das bedeutet, dass er damit den Menschen, die ihm alles bedeuten, helfen und sie glücklich machen kann. Jemand, der so aufmerksam, so fürsorglich und so sanft ist. Jemand, auf den man sich jederzeit zu 100% verlassen kann und der einen niemals hängen lässt. Die Antwort darauf ist: Gar nicht. Es ist einfach unmöglich. Jamie ist zudem noch so viel mehr als das. Er ist der allerbeste Sohn, Bruder, Enkel und Freund, den man sich vorstellen kann. Jamie strahlt eine unglaubliche Ruhe und Wärme aus und schafft es damit, dass man sich nach seiner Nähe sehnt. Jamie ist ehrgeizig, zielstrebig und klug - er ist ein Kämpfer. Aber Jamie ist eben auch nicht perfekt, was ihn auf der einen Seite für mich noch umso toller und vor allem greifbarer gemacht, gleichzeitig aber auch dafür gesorgt hat, dass ich mehrfach ins Buch klettern und ihm in den Hintern treten wollte. Weil er eben auch so furchtbar stur, so furchtbar blind und in manchen Momenten einfach ZU selbstlos sein kann. Weil er NIE an sich denkt. Weil er nicht auf sein Herz hört und darauf, was es möchte. Weil er damit Herzen bricht - seins, Ella’s und meins ebenfalls. Aber ... das ist okay. Weil ich es verstanden, weil ich ihn verstanden habe. Und weil ich auch hierbei wusste, dass es Hoffnung gibt. Hoffnung darauf, dass er die Kurve kriegt. Hoffnung darauf, dass er anfängt, endlich auch mal an sich zu denken und auf sein Herz zu hören. Und Hoffnung darauf, dass am Ende eben doch alles gut wird. Weil alles in diesem Buch nämlich an eine Sache festhält: Hoffnung. 



Die Liebesgeschichte der beiden hat während des Lesens SO viel mit mir gemacht, hat mich so unglaublich viel fühlen lassen. Sie hat mich manchmal verzweifeln, aber ebenso auch hoffen lassen. Sie hat mich sowohl zum Weinen, als auch zum Lachen gebracht und mir mein Herz ebenso gebrochen, wie sie es am Ende auch wieder liebevoll geheilt hat. Sie war für mich ebenso greifbar wie die beiden Charaktere selbst und auch, wenn ich mir immer wieder für die beiden gewünscht habe, das alles gut wird, habe ich doch verstanden, warum es seine Zeit gebraucht hat, bis es soweit war. Denn was wirklich gut werden soll, braucht eben Zeit. Genauso wie Menschen ihre Zeit brauchen. Ich habe jeden schönen, mit Liebe erfüllten Moment zwischen den beiden geliebt, aber ich habe auch die Momente geliebt, die weniger schön waren. Weil sie einfach dazu gehören. Weil sie die schöneren Momente noch schöner und besonderer machen. Weil sie zum Leben dazugehören und weil sie es sind, die uns formen, uns über uns hinauswachsen lassen und uns zu den Menschen machen, die wir sind. Das Zitat "I survived, because the fire inside me burned brighter than the fire around me." trifft meiner Meinung nach sowohl auf Ella als auch auf Jamie absolut zu. Weil all die Steine, die ihnen in den Weg gelegt wurden, all die schwierigen Situationen und alles, was schiefgelaufen ist, nicht größer war, als die Hoffnung und die Stärke, die die beiden in sich tragen. Ich habe sie mehr als bewundert und innerhalb der Geschichte so einiges von ihnen gelernt. Und ich weiß, dass sie nicht nur immer einen Platz in meinem Herzen haben werden, sondern ich auch noch sehr lange an die beiden denken werde.



Und als würde all das noch nicht reichen, um mich dieses Buch lieben zu lassen, sind da auch noch die wundervollen Nebencharaktere, die ich Buch für Buch und Seite für Seite mehr habe lieben lernen. Wie viel würde ich dafür geben, ein Teil dieser Freundesgruppe von Tessa, Cole, Lily, Julian, Ella, Jamie, Cassidy und Steve sein zu dürfen. Sie alle sind nicht nur wie eine eigene kleine Familie, sondern haben sich auch für mich wie eine zweite Familie angefühlt, bei der es mir wirklich das Herz bricht, sie jetzt gehen lassen zu müssen. Ich habe die Liebe und den Zusammenhalt zwischen ihnen, sowie die Tatsache, dass sie alle jederzeit füreinander einstehen und einander den Rücken stärken, so unwahrscheinlich schön gefunden. Wenn es nicht gerade die Liebesgeschichte oder die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten war, die mich berührt hat, dann waren es auf jeden Fall all die freundschaftlichen Momente, die mein Herz mit ganz viel Wärme und Liebe erfüllt haben!

"Keeping Hope" ist für mich ein Hoffnungsträger, Mutmacher und dieser eine Sonnenstrahl, den man nach einer langen Regenperiode gierig in sich aufsaugt. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt, es hat mich wirklich alles fühlen lassen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit dem letzten Wort, das ich hier in meiner Rezension über das Buch schreiben werde, gleichzeitig auch einen kleinen Teil von mir und meinem Herzen zurücklassen werde. In Faerfax, bei meiner zweiten Familie. Bei den Menschen, bei denen ich weiß, dass sie gut darauf aufpassen werden. Immer. Für immer.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Ich bin absolut verliebt in die Bücher dieser Reihe!

Step into my Heart
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Auf "Step into my Heart“ habe ich mich, seitdem ich "Dance into my World" gelesen habe, unwahrscheinlich doll gefreut! Wie auch im ersten Band waren die Atmosphäre und das Setting wieder ganz wundervoll ...

Auf "Step into my Heart“ habe ich mich, seitdem ich "Dance into my World" gelesen habe, unwahrscheinlich doll gefreut! Wie auch im ersten Band waren die Atmosphäre und das Setting wieder ganz wundervoll und ich habe die Protagonisten ebenso sehr geliebt wie die Nebencharaktere. Ich weiß nicht, was die Bücher dieser Reihe an sich haben, aber ich habe die Geschichte wieder verschlungen und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Das Lesen ist so leicht und macht Spaß, aber gleichzeitig mangelt es dem Ganzen nicht an Gefühl und Tiefgründigkeit und ich glaube, dass genau dieser Mix dafür sorgt, dass man den Bücher, Geschichten und den Charakteren so verfällt.
Man lacht ebenso viel wie man mitfühlt. Mal ist das Buch ganz sanft, mal überwältigen einen die Gefühle. Es ist nicht alles perfekt, aber es wird auch nichts überdramatisiert. Alles wirkt so wunderbar authentisch und echt und man schafft es während des Lesens total gut, die Realität für eine Weile auszublenden. Und genau wegen sowas lieben wir das Lesen doch so, oder?

Olivia und Dax habe ich tatsächlich noch ein kleines bisschen mehr geliebt als Jade und Austin. Ich fand Olivia im ersten Band schon unglaublich toll und sie ist einfach genau die Sorte Protagonistin, die ich super gerne mag. Sie ist selbstbewusst, schlagfertig und nicht auf den Mund gefallen. Sie ist jemand, der für seine Träume und Ziele alles gibt - nur niemals auf. Sie ist eine wahre Kämpferin und gleichzeitig eine ganz wundervolle Freundin. Sie steckt voller Fröhlichkeit und Freundlichkeit und dadurch, dass ihr ganzer wunderbarer Charakter nach außen hin strahlt, ist es unmöglich, sie nicht zu lieben. Ich habe sie dafür bewundert, wie sie immer für sich und das, was sie liebt, eingestanden und sich nicht hat unterkriegen oder vom Weg abbringen lassen. Damit hat sie mich nicht nur positiv überrascht, sondern auch dafür gesorgt, dass meine Bewunderung ihr gegenüber mehr und mehr gewachsen ist.

Mit Dax ging es mir nicht anders. War es anfänglich schwieriger, Sympathie für ihn aufzubringen? Definitiv. War mir aber sofort klar, dass hinter seiner distanzierten und unfreundlichen Fassade weitaus mehr stecken muss? Auf jeden Fall. Und ihn dabei zu begleiten, wie er lernt, die Mauer, die er um sich herum erbaut hat, nach und nach fallen und andere Menschen wieder an sich heranzulassen, war unglaublich schön mit anzusehen. Obwohl es keine Kapitel aus seiner Sicht gibt, bekommt man ganz tolle Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt und hat ihn somit mehr und mehr verstehen gelernt. Ja, es hat wehgetan zu sehen, wie sehr er manchmal mit sich, seiner Vergangenheit, den Folgen seines Unfalls und zudem noch mit seinem schlechten Gewissen zu kämpfen hat. Aber es hat auch dafür gesorgt, dass ich umso mehr mit ihm mitgefühlt und ihn immer weiter in mein Herz gelassen habe. Seine Entwicklung innerhalb der Geschichte ist wirklich unglaublich gut gelungen! 

Und die Liebesgeschichte? Die konnte mich mal wieder nicht nur voll und ganz überzeugen, sondern auch emotional absolut erreichen. Ich LIEBE es, dass die Beziehungen in diesen Büchern so natürlich und gesund sind. Dass sie nicht perfekt und vollkommen unkompliziert, aber eben auch nicht unnötig kompliziert sind. Auch die Beziehung zwischen Olivia und Dax hat sich in einem wunderbar angenehmen Tempo entwickelt und einem als Leser/Leserin so die Chance gegeben, sich mit den beiden gemeinsam zu verlieben. Gleichzeitig habe ich hierbei so geliebt, dass die beiden für den jeweils anderen eine absolute Unterstützung und der sichere Hafen sind, den beide so dringend brauchen. Sie sind eine wahre Bereicherung im Leben des anderen und das wird innerhalb der Geschichte mehrfach sichtbar. Ich habe ALLES daran geliebt und bin so dankbar, dass die Autorin uns diese wundervolle Geschichte von zwei noch viel wundervolleren Charakteren geschenkt hat!

Zwei weitere Highlights waren für mich natürlich zum einen wieder die wundervollen Nebencharaktere, die ich allesamt noch viel mehr ins Herz geschlossen habe und bei denen ich mir nun noch mehr wünschen würde, dass ich ein Teil ihrer kleinen Tanzfamilie sein könnte. Und zum anderen generell alles rund ums Tanzen. Es ist unglaublich, wie die Autorin es schafft, dass man die Musik während des Lesens spürt und sich alleine durch ihre Worte fühlt, als würde man eben nicht nur ein Buch in der Hand halten und über das Tanzen lesen, sondern selbst tanzen. Es ist so wunderbar einfach, sich von diesem Büchern mitreißen zu lassen und ich freue mich schon jetzt unglaublich doll darauf, für den dritten Band noch einmal eine kleine Weile in diese Welt abtauchen zu dürfen.

Dax und Olivia sind mit ihrer Geschichte direkt in mein Herz getreten und haben es absolut für sich eingenommen. Ich habe es geliebt, dass neben der Liebe und dem Tanz auch Freundschaft, Träume, Hoffnung, Vergebung und Neuanfänge eine ganz wichtige Rolle gespielt haben und kann nur - genau wie beim ersten Band - wieder sagen, dass ich dieses Buch wirklich von der ersten bis zur letzten Seite geliebt habe!

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Auch wenn es mir im Herzen wehtut, ist dieses Buch für mich eines der schwächsten der Autorin gewesen ...

Fighting Hard for Me
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Achtung, die Rezension kann kleine Spoiler enthalten!

Wir müssen bitte zuerst darüber reden, wie wunderschön dieses Cover ist und dass ich mich an diesem absolut nicht sattsehen kann! Hierbei hat der ...

Achtung, die Rezension kann kleine Spoiler enthalten!

Wir müssen bitte zuerst darüber reden, wie wunderschön dieses Cover ist und dass ich mich an diesem absolut nicht sattsehen kann! Hierbei hat der Verlag sich wirklich selbst übertroffen und ich glaube, dass es definitiv zu meinen absoluten Lieblingscovern gehört.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich tatsächlich nicht zu den Leuten gehöre, die sich die Geschichte von Sophie und Cole nach "Feeling Close to You" unbedingt gewünscht haben, aber nachdem ich sowohl die Geschichte von Teagan und Parker als auch "Finding Back to Us" unwahrscheinlich doll geliebt habe UND nachdem ich erfahren habe, dass diese Geschichte ins "Best-Friends-to-Lovers" Trope fällt, war für mich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Die Geschichten, in denen aus besten Freunden mehr wird, gehören immer zu meinen allerliebsten und die Tatsache, dass die Autorin bereits schon einmal eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschrieben hat - ebenfalls "Best-Friends-to-Lovers" - waren meine Erwartungen an das Buch enorm hoch. Allerdings muss ich leider sagen, dass diese nicht erfüllt worden sind. Hat es gerade wehgetan, diesen Satz zu schreiben? Absolut! Habe ich mir aber geschworen, immer ehrlich in meinen Rezensionen zu sein? Ja, das habe ich. Und deshalb muss ich einfach sagen, dass dieses Buch für mich bisher zu den schwächsten Büchern von Bianca Iosivoni gehört.

Mein größter Kritikpunkt ist tatsächlich die Idee mit dem "12-Schritte-Plan" und dessen Umsetzung. Der Plan, dass Cole diesen durchführen soll, um eben nicht mehr in Sophie verliebt zu sein, diesen aber GEMEINSAM MIT IHR durchzieht, hat für mich einfach gar keinen Sinn gemacht. Wie soll man sich entlieben, wenn man andauernd ganz viel Zeit mit der Person verbringt, für die man Gefühle hat? Liebesfilme miteinader schaut? Dinge nennt, die man an der Person, von der man sich entlieben soll, liebt? Das Abarbeiten dieser Punkte war an einigen Stellen wirklich unterhaltsam, hat mich zum Schmunzeln gebracht und hat während des Lesens auch Spaß gemacht, aber der eigentlich Sinn dahinter wurde meiner Meinung nach verfehlt, weshalb es mich aber oftmals sehr genervt hat, dass Sophie so extrem darauf bestanden hat, dass Cole diesen Plan durchzieht - mit ihrer Hilfe. An dieser Stelle muss ich auch sagen, dass dieses Buch - anders als seine beiden Vorgänger - auf mich eher wie Young Adult statt New Adult gewirkt hat und zusätzlich ein wenig enttäuscht für mich war.

Eine weitere Sache, die leider viel dazu beigetragen hat, dass mich dieses Buch nicht so überzeugen konnte, wie ich es mir erhofft habe, war die Tatsache, dass ich das zwischen Sophie und Cole leider absolut nicht gefühlt habe. Zum einen hätte ich es viel besser gefunden, wenn Sophie nicht gewusst hätte, dass er Gefühle für sie hat, weil dieses "Ich habe mich in dich verliebt" für mich nicht nachvollziehbar war, dadurch dass dem so gut wie nichts vorausgegangen ist. Irgendwie hätte ich es cooler gefunden, wenn sie nur gewusst hätte, dass er in jemanden verliebt ist, aber eben nicht in wen. Da hätte es dann auch wesentlich mehr Sinn gemacht, dass sie ihm unbedingt dabei helfen will, den "12-Punkte-Plan" abzuarbeiten. Und zum anderen hat mir einfach dieses "Davor" gefehlt. Mehr von ihrer Freundschaft. Ich wollte die Freundschaft der beiden fühlen, bevor ich die Liebe fühle. Ich wollte freundschaftliche Momente, in denen man nach und nach aber sieht und spürt, dass da mehr ist. Ich wollte mich - selbst, wenn den Charakteren schon vor dem Punkt, an dem die Geschichte ansetzt, klar war, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle füreinander haben - trotzdem mit ihnen verlieben können. Da war einfach das Wissen darüber, dass er verliebt in sie ist, aber ich habe es nicht fühlen können. Und dabei ist genau dieses Mitfühlen und Nachempfinden können für mich immer das Allerwichtigste in solchen Büchern.

Ich weiß auch, dass man Bücher in seinen Rezensionen niemals mit anderen Büchern vergleichen sollte, aber dadurch, dass sie beide von ein- und derselben Autorin sind, muss ich einfach einmal darauf eingehen, dass "Der letzte erste Kuss" damals ein absolutes Meisterwerk für mich war. Die Geschichte von Elle und Luke ist meine allerliebste "Best-Friends-to-Lovers" Geschichte und eines meiner absoluten Lieblingsbücher allgemein. Und ich glaube, gerade dadurch, dass ich weiß, was die Autorin dort geschaffen und was sie mich dort hat fühlen lassen, bin ich hiervon umso enttäuschter gewesen.

Das klingt jetzt vielleicht super hart und macht den Eindruck, als ob mir das Buch gar nicht gefallen hätte - aber dem ist nicht so.
Der Schreibstil von Bianca hat mir super gut gefallen und ich bin wirklich nur so durch die Seiten geflogen. Mit Sophie hatte ich zwar anfänglich auch meine Probleme - einfach, weil ich nicht verstanden habe, wie sie der Meinung sein kann, dass es eine gute Idee ist, die Punkte dieses Plans mit Cole gemeinsam nach und nach abzuhaken und weil sie so sehr darauf beharrt hat, dass aus den beiden nichts werden kann und darf, ohne dass sie wirklich gute Argumente dafür genannt hat. Aber ich habe sie mehr und mehr verstehen gelernt und besonders als die Auflösung bezüglich vergangener Ereignisse in ihrem Leben kam und was diese mit ihren Gedanken, Gefühlen und ihrem Verhalten zu tun haben, war das Ganze wirklich super nachvollziehbar für mich. Habe ich eine wirklich Beziehung zu ihr aufgebaut? Nicht wirklich. Habe ich sie als Protagonistin trotzdem als super angenehm wahrgenommen und kann durchaus nachvollziehen, dass andere Leser und Leserinnen sie lieben und lieben werden? Absolut.
Cole habe ich als super sympathisch, aber auch ein wenig planlos und verloren wahrgenommen. Man begleitet ihn hier nebenher dabei, wie er anfängt, Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen. Wie er lernt, sich wirklich für Dinge, die ihm wichtig sind, einzusetzen und sich in Sachen reinzuhängen. Mir hat seine Entwicklung sehr gefallen, auch wenn es ein wenig gedauert hat, bis er an diesem Punkt angekommen ist und auch, wenn ich zu ihm ebenfalls keine richtige Beziehung aufgebaut habe, so habe ich ihn im Laufe der Geschichte doch ins Herz geschlossen.

Ansonsten sitze ich jetzt hier und frage mich, warum mir dieses Buch nicht einfach so hat gefallen können, wie ich es mir gewünscht hätte. Waren meine Erwartungen zu hoch? War ich gedanklich und mit dem Herzen zu sehr bei Elle und Luke? Warum haben mich die ersten beide Bände so wahnsinnig begeistern können und dieser hier gar nicht? Warum habe ich nicht mitgefühlt und mitgefiebert? Ich weiß es nicht und ich finde es selbst unglaublich schade, aber das bedeutet nicht, dass andere es nicht unglaublich lieben werden. Denn das werden sie, das weiß ich. Und vielleicht sollte ich einfach akzeptieren, dass man nicht jedes Buch lieben kann und muss - selbst dann nicht, wenn es von einer Autorin kommt, von der man vorher sonst so gut wie alles geliebt hat.

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