Profilbild von charlie_books

charlie_books

Lesejury Star
offline

charlie_books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit charlie_books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2021

Ich habe mich verliebt ...

Keeping Secrets
2

Ich habe mich verliebt. Und zwar in so viele Charaktere und Dinge gleichzeitig, dass mein Herz vor Liebe fast überquillt. Ich habe mich in den Schreibstil von Anna Savas verliebt, der so wunderbar sanft ...

Ich habe mich verliebt. Und zwar in so viele Charaktere und Dinge gleichzeitig, dass mein Herz vor Liebe fast überquillt. Ich habe mich in den Schreibstil von Anna Savas verliebt, der so wunderbar sanft ist und sich super leicht lesen lässt, dabei aber jede Menge Gefühl und eine unglaubliche Tiefe und Intensität besitzt. Ich habe mich in Faerfax verliebt - einen Ort, der hier im Buch so wunderbar bildhaft dargestellt worden ist, dass ich teilweise beim Lesen das Gefühl hatte, selbst dort zu stehen, durch die Straßen zu laufen, den Campus der Faerfax-University zu erkunden und das Cafe Happiness zu besuchen. Ich habe mich in die wundervollen und einzigartigen Nebencharaktere verliebt, die allesamt einen ganz entscheidenen Teil dazu beigetragen haben, dass das Buch so unwahrscheinlich toll ist, wie es eben ist. Und ich habe mich in die beiden Protagonisten - vor allem in Tessa - verliebt, die sich Seite für Seite mehr in mein Herz geschlichen haben.

Sowohl Tessa als auch Cole sind für mich zwei unglaublich interessante, facettenreiche und vor allem greifbare Charaktere gewesen, bei denen es mir eine wahnsinnige Freude bereitet hat, sie näher kennenzulernen und sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.
Tessa hat es mir sehr leicht gemacht, sie zu mögen, weil ich zu ihr einfach sofort eine Verbindung aufgebaut habe. Als LeserIn bekommt man zwar nicht gleich zu Beginn ihre ganze Geschichte, aber doch einen wesentlich tieferen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt als die meisten Personen um sie herum. Und genau diese war es, die sie für mich so wunderbar authentisch, greifbar und liebenswürdig gemacht hat. Auch die Tatsache, dass ich mich in einigen Punkten sehr gut mit ihr identifizieren konnte, hat einen großen Teil dazu beigetragen. Am meisten überzeugt und berührt hat mich glaube ich Tessa’s wahnsinnige Echtheit. Dass man die Seite von ihr sieht, die sie nach außen hin zu zeigen gelernt hat, die aber mehr wie eine Maske für sie ist, hinter der sie sich versteckt. Gleichzeitig aber eben auch im Laufe der Geschichte eine ganz andere Seite von ihr immer besser kennenlernen darf. Eine deutlich verletzlichere, unsichere und teilweise sehr einsame Seite, die es aber gerade durch all ihre rohen und ungefilterten Gefühle schafft, einen ganz tief zu berühren und einen mitfühlen zu lassen. Ich habe ihre inneren Kämpfe gemeinsam mit ihr ausgefochten, habe mich mit ihr verliebt, habe ebenso mit ihr gezweifelt wie ich gehofft und ebenso geweint wie ich mit ihr gelacht habe. Und während ich das getan habe, ist sie mir immer und immer mehr ans Herz gewachsen.

Cole hat es mir am Anfang nicht gleich so leicht gemacht wie Tessa, aber dafür habe ich ihn hinten raus umso intensiver und tiefer ins Herz geschlossen. Er zeigt sich zu Beginn eher distanziert und besitzt Tessa gegenüber eine ziemliche Abwehrhaltung - woran ihre erste Begegnung wohl nicht ganz unschuldig sein wird -, wohingegen durch den Umgang mit seinen Freunden schnell klar wird, dass er keinesfalls immer so ist. In gewisser Weise hat ihn sein Verhalten tatsächlich ziemlich interessant und mich dadurch neugierig gemacht. Ich wollte ihn näher kennenlernen, wollte mehr von der Seite zu Gesicht bekommen, die er seinen Freunden zeigt und hatte natürlich vor allem den Wunsch, dass auch Tessa diese zu sehen bekommt. Daher habe ich mich wahnsinnig gefreut, dass nach und nach all meine Wünsche erfüllt worden sind. Je mehr ich von seiner Lockerheit, seinem Humor, seinem Charme, seiner Intelligenz, seiner Fürsorge und seiner Aufmerksamkeit zu sehen bekommen habe, desto mehr habe ich mich in ihn verliebt. Zudem hat er mich im Laufe der Geschichte mehrfach überraschen können. Denn es gabe einige Momente, in denen ich mir ziemlich sicher war, zu wissen, wie er reagieren oder handeln wird, er aber kurz darauf genau das Gegenteil davon getan hat. Und das habe ich geliebt. Weil es unvorhersehbar war, weil es mich positiv überrascht und weil es mir dadurch umso besser gefallen hat.

Die Liebesgeschichte war einfach wundervoll, wirklich. Auch sie hat es geschafft, mich total zu überraschen, hat mich mitfiebern und mitfühlen lassen, ist mir unter die Haut gegangen und hat mich nicht nur überzeugen, sondern vor allem tief berühren können. Ich dachte am Anfang, dass das Interessanteste an der Geschichte der beiden die Tatsäche wäre, dass sie Schauspielerin und er angehender Journalist ist, aber dem war nicht so. Es hat zwar den Anfang von allem ergeben und der Geschichte auch ordentlich Spannung beigefügt, aber es war nicht, was die Liebesgeschichte der beiden ausgemacht hat und das Ganze hat sich auch nicht so entwickelt, wie ich es erwartet hätte. Ich liebes es, wenn die Charaktere vom "sich necken, ärgern und dem jeweils anderen immer mal wieder einen Spruch rein drücken" dazu übergehen, dass sie ganz langsam und schleichend, aber dafür umso intensiver Gefühle füreinander entwickeln. Und genau das war hier der Fall. Ich habe alles daran geliebt. Die kleinen, zarten und wunderschönen Momente zwischen ihnen, ebenso wie die komplizierten und verworrenen, die nicht nur die beiden, sondern auch mich haben verzweifeln lassen. Weil sie alle zusammen die Liebesgeschichte zu der gemacht haben, die sie ist. Weil sie die Charaktere geformt und geprägt haben. Weil sie den Gefühlen ihre Zeit gegeben haben, zu reifen. Und weil sie mich dabei so unglaublich vieles haben fühlen lassen. Es war manchmal hart mit ansehen zu müssen, wie den beiden Steine in den Weg gelegt werden und sie eine Herausforderung nach der anderen zu bewältigen haben. Aber umso schöner war es eben auch, zu sehen, wie sie sich dadurch weiterentwickeln, an eben genau diesen schwierigen Situationen wachsen und am Ende so viel stärker aus dem Ganzen hervorgehen. Und das natürlich gemeinsam.

Neben zwei wundervollen Protagonisten, einer tiefgründigen, emotionalen, wunderschönen Liebesgeschichte und einem absoluten Wohlfühlsetting, hat die Geschichte aber noch ein weiteres Highlight für mich parat gehalten - nämlich die Nebencharaktere. Ich liebe Nebencharaktere, bei denen es nicht nur so ist, dass man gar nicht anders kann, als sie ins Herz zu schließen, sondern die neben der eigentlichen Geschichte auch zum Teil ihre eigene ein wenig erzählen und einen daran teilhaben lassen, was hier der Fall war. Und dass ich die Chance bekommen habe, sie bereits näher kennenzulernen, hat meine Vorfreude auf den zweiten Band - in dem Julian seine Geschichte erzählen wird - und den dritten Band - in dem Ella und Jamie ihre Geschichte erzählen werden - umso größer werden lassen. Die Freundesclique in diesem Buch hat der Geschichte nicht nur noch einmal eine ganz besonders vertraute und warme Atmosphäre vermittelt, sondern auch in mir drin den Wunsch geweckt, selbst ein Teil dieser kleinen wunderbaren Familie zu sein, in der jeder für jeden einsteht und in der man sich absolut aufeinander verlassen kann.

Was soll ich sonst noch sagen? "Keeping Secrets" besitzt alles, was das Herz begehrt. Wunderbar greifbare, authentische und interessante Charaktere, eine Liebesgeschichte, die einen sehr berührt, eine Setting zum Verlieben, einzigartige Freundschaften und dazu hält es auch noch einige Überraschungen bereit. Es geht um Liebe, Freundschaft und Hoffnung. Um Schmerz, Angst und dem Wunsch nach Freiheit. Es geht um Geheimnisse, Wahrheiten und Lügen. Um Unsicherheiten und Vertrauen. Und darum, herauszufinden, wer man ist und wer man sein will - also darum, zu sich selbst zu finden. Sein Glück zu finden. Sich endlich "angekommen" zu fühlen.
Und mit all diesen Dingen hat sich dieses Buch einen festen Platz in meinem Herzen ergattern können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2021

Trotz Schwächen ein sehr gelungener Abschluss!

Secret Academy - Gefährliche Liebe (Band 2)
2

Wie auch schon beim ersten Band, gefällt mir das Cover wieder unglaublich gut. Ich bin ein absoluter Fan von den Farben und finde es toll, dass gleichzeitig auch ein Teil der Geschichte dort abgebildet ...

Wie auch schon beim ersten Band, gefällt mir das Cover wieder unglaublich gut. Ich bin ein absoluter Fan von den Farben und finde es toll, dass gleichzeitig auch ein Teil der Geschichte dort abgebildet ist - super schön anzusehen und passend zum Inhalt, klingt doch super, oder?
Nachdem mir Band 1 ja so unfassbar gut gefallen und mich nicht nur wirklich überrascht, sondern auch vollkommen überzeugt hat, war ich enorm gespannt auf die Fortsetzung. Und der Cliffhanger am Ende hat das Ganze natürlich noch einmal verstärkt. Nach wie vor ist es so, dass der Schreibstil der Autorin dafür sorgt, dass man sofort tief in die Geschichte hineingezogen wird, man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und die Seiten nur so dahinfliegen.

Während ich Alexis bereits im ersten Band unglaublich bewundert habe - für ihre Stärke, ihren Mut und ihre Intelligenz - ist diese Bewunderung hier noch einmal gewachsen. Sie befindet sich nicht nur zu Beginn des Buches in einer wirklich unschönen Lage und geht mit dieser wahnsinnig gut um, sondern ist auch im Laufe der Geschichte andauernd Lügen, Betrug und Gefahr ausgesetzt und muss sich zudem mit Misstrauen, verlorenen und neu gewonnen Hoffnungen und Unverständis rumschlagen und meistert das wie eine wahre Kämpferin. Sie lernt, dass gut nicht immer gut und böse nicht immer böse ist, dass es dazwischen eine riesige Grauzone gibt und wie sehr man sich in Menschen täuschen kann - sowohl im positiven wie im negativen Sinne. Es war ein unglaublich spannendes und interessantes Leseelebnis, Alexis dabei zu begleiten, wie sie an ihre Grenzen kommt, diese überschreitet, an den ihr gestellten Herausforderungen wächst und am Ende stärker und um einige Erfahrungen reicher aus dem Ganzen hervorgeht.

Auch diesmal war mein Highlight wieder die Secret Academy, sowie alles, was mit dieser in Verbindung steht. Faszinierend fand ich nicht nur das System des Gefägnis, in dem Alexis zu Beginn ist, sondern auch, die Numbers, ihre Fähigkeiten und ihren eigentlichen Sinn. Ich muss gestehen, dass sich das Buch für mich auf den ersten ca. 150 Seiten ziemlich gezogen hat, aber ab da an hat es dann immer und immer mehr an Spannung zugenommen und mich wirklich mehr und mehr überzeugen können. An jeder Ecke warten neue Informationen, die auf einen einprasseln. Es gibt wieder unglaublich viele unerwartete Wendungen, schöne wie unschöne Überraschungen und die Geschichte führt einen an einen Punkt, an dem man nicht mehr weiß, wem oder was man glauben soll und kann und alles und jeden anzweifelt. Ich war teilweise echt sprachlos und geschockt, wollte schon durchdrehen - und dann Plottwist. Man wird in völlige Verwirrung und Ungewissheit gewickelt, nur um am Ende dann auf einmal die Auflösung von allem zu bekommen, während sich die eigene Kinnlade beim Lesen wegen des ganzen neuen Wissens immer weiter Richtung Boden bewegt.

Dagegen sehr enttäuschend fand ich die Liebesgeschichte. Meiner Meinung nach hätte sie überhaupt nicht mit in die Geschichte eingebaut werden müssen, weil das Buch ohne sie alles bseitzt, was es braucht. Während ich im ersten Band noch Bauchkribbeln verspürt und die kleinen Momente zwischen Dean und Alexis als wunderbare Abwechslung zum spannenden Teil des Buches empfunden habe, konnte ich hier diesmal leider überhaupt nicht mitfühlen. Weder Alexis Gedanken und Gefühle, noch die Entwicklung der Liebesgeschichte am Ende waren für mich richtig nachvollziehbar.

Umso besser gefallen haben mir dafür die Freundschaften. Besonders eine neue Freundschaft, die Alexis schließt, hat mir wahnsinnig gut gefallen und war meiner Meinung nach eine wirkliche Bereicherung für die Geschichte. Diese Person - ich werde euch natürlich noch nicht verraten, um wen es sich handelt - ist auch zu meinem liebsten Nebencharakter geworden und ich habe sie mit ihrer wundervollen, lockeren, humorvollen, teilweise niedlich-naiven und doch raffinierten Art sehr ins Herz geschlossen. Aber generell finde ich es unglaublich schön, wie sich vor allem zum Ende hin zeigt, wie wertvoll wahre Freunde und ein enger Zusammenhalt sind.

Das Ende hat mir - auch wenn ( oder gerade weil? ) es mich so überrumpelt hat - sehr sehr gut gefallen. Die Spannung hat mehr und mehr zugenommen und kurz vorm Ende dann ihren Höhepunkt erreicht, ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und habe regelrecht an den Seiten geklebt. Und jetzt, nachdem ich es beendet habe, bin ich wirklich voll und ganz zufrieden. Ich habe keine offenen oder ungeklärten Fragen, mein Herz liegt nicht zerbrochen ihrendwo in der Ecke und ich bin auch mit den Entwicklung in keiner Weise unglücklich - nur die Liebesgeschichte ist nach wie vor etwas, bei dem ich nicht mitfühlen konnte und kann, aber das ist nur halb so wild, weil die Geschichte - wie gesagt - für mich auch super ohne auskommen würde.

Insgesamt muss ich sagen, dass das Buch eine wirklich sehr gelungene Fortsetzung und auch ein sehr gelungener Abschluss ist, ich den ersten Band aber als Gesamtpaket etwas stärker fand. Wie bereits erwähnt, hat die Geschichte sich hier auf den ersten 150 Seiten ziemlich gezogen, wohingegen Band 1 mich bereits auf den allerersten Seite hatte. Eine Empfehlung für dieses Buch aussprechen muss ich glaube ich aber sowieso nicht - obwohl ich es defintiv tun würde - da ich mir sicher bin, dass nach dem Ende vom ersten Band sowieso jeder wissen will und wissen MUSS, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2021

Etwas schwächer als seine Vorgänge, aber trotzdem große Liebe!

One Last Act
0

Nachdem mir die ersten beiden Bände dieser Reihe schon so unfassbar gut gefallen haben und ich sowohl Ally als auch Ethan in "One Last Song" schon super interessant fand, habe ich mich natürlich unglaublich ...

Nachdem mir die ersten beiden Bände dieser Reihe schon so unfassbar gut gefallen haben und ich sowohl Ally als auch Ethan in "One Last Song" schon super interessant fand, habe ich mich natürlich unglaublich doll auf ihre gemeinsame Geschichte gefreut.
Der Schreibstil von Nicole Böhm ist wieder immer super flüssig, sehr gut und leicht zu lesen und besitzt genau die richtige Menge an Intensität und Gefühl. Besonders ihre bildhaften Beschreibungen gefallen mir jedes Mal mehr und mehr und auch hier war es wieder so, dass ich mir gewünscht hätte, selbst einen Fuß in die New York Music & Stage Academy setzen, durch die Flure laufen und den einzigartigen Duft einatmen sowie die besondere Atmosphäre dort selbst erleben zu dürfen.

Diesbezüglich können wir auch direkt mit einem meiner Highlights in diesem Buch beginnen - der Schauspielerei. Von allen künstlerischen Bereichen ist die Schauspielerei mein absoluter Favorit und die Rolle, die sie in "One Last Act" gespielt hat, hat mir mehr als gut gefallen. Ich habe mich so sehr darüber gefreut, dass man so einen tiefen Einblick in diesen Bereich bekommen hat und "hautnah" beim Unterricht und den Proben mit dabei sein konnten. Ganz besonders faszinierend fand ich die Lektionen von Chester - dem Schauspiellehrer von Ally. Die Art und Weise, wie er die Schüler der Academy fordert und fördert, wie er ihnen versucht, beizubringen, worauf es beim Schauspiel ankommt und ihnen dabei hilft, über sich hinauszuwachsen, hat mir so so so gut gefallen. Unglaublich vieles von dem, was er diesbezüglich gesagt hat, habe ich mir markiert, weil es so schön, so tief gehend und so besonders war, dass ich es mir einfach merken muss! Ich habe seine Worte in mich aufgesogen und alles rund um die Schauspielerei hat wirklich einen großen Teil dazu beigetragen, dass mir das Buch so gut gefallen hat!

Ally, die Protagonistin, war für mich tatsächlich teilweise ein ziemlich schwieriger Charakter, was ich zu Beginn niemals erwartet hätte. Sie ist eine unglaublich zielstrebige, ehrgeizige und perfektionistische junge Frau, die gerne alles bis ins kleinste Detail plant, sich dadurch aber auch gewaltig unter Druck setzt und sich damit absolut überfordert. Was ich an ihr wirklich sehr geliebt habe, ist ihre Leidenschaft für die Schauspielerei und das Feuer, das in ihr brennt. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, als wenn man einen Menschen sieht, der etwas gefunden hat, das sein Leben erfüllt und bei dem er sich sicher ist, dass er dafür geschaffen wurde. Womit ich allerdings meine Probleme hatte, war ihr Verhalten im Laufe der Geschichte. Wie sie in bestimmten Situationen gehandelt hat, was sie gesagt und gedacht hat und in welche Richtung sie ihr Leben hat nach und nach laufen lassen. Ich kann natürlich nicht zu viel verraten, aber anhand ihres Umfelds und einer ganz bestimmten Person. an ihrer Seite, hätte ich sie für klüger und aufmerksamer gehalten, weshalb mich diese Entwicklung bei ihr tatsächlich ziemlich überrascht hat. Nichtsdestotrotz habe ich sie sehr sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und die Tatsache, dass ich mit ihr gemeinsam gehetzt, gestresst, überfordert und manchmal sogar verzweifelt war, zeigt ja nur, wie gut die Autorin ihre Gefühle dargestellt und rübergebracht hat.

Ethan hingegen habe ich von der allerersten Sekunde an GELIEBT. Wirklich und wahrhaftig geliebt. Alles an ihm - jede Ecke, jede Kante und den ganzen wundervollen Rest. Seine Gedanken- und Gefühlswelt hat ihn für mich wahnsinnig greifbar und authentisch gemacht und ich konnte mich nicht nur wunderbar in ihn hineinversetzen, sondern auch absolut mit ihm mitfühlen. Anhand der Tagebucheinträge, bei denen er über die Tage, Wochen und Monate nach seinem Entzug berichtet, haben einem als LeserIn noch einmal einen tieferen Einblick in seinen Kopf und sein Herz gegeben und somit dafür gesorgt, dass ich eine noch viel bessere Verbindung zu ihm aufbauen konnte. Für mich war es nicht nur etwas ganz Besonderes, ihn hier auf seinem Weg zu begleiten, der teilweise wirklich ein Kampf für ihn ist und bei dem er innerlich manchmal kurz vorm Zerreißen ist. Sondern vor allem dabei sein zu dürfen, wie er wahnsinnig tolle Fortschritte macht, eine neue Richtung in seinem Leben einschlägt, über sich hinauswächst, jeden Tag stärker wird, sich von Niederlagen nicht unterkriegen lässt, herausfindet, was er aus seinem Leben machen will und dabei zu sich selbst findet. Ich habe es geliebt, geliebt, geliebt. Ethan strahlt - trotz seiner manchmal eigenen Unruhe - eine unglaubliche Ruhe, Wärme und Geborgenheit aus und ich bin mir ziemlich sicher, dass es unmöglich ist, sich in seiner Gegenwart unwohl zu fühlen. Ich hatte jedenfalls während des Lesens das Bedürfnis, ihn um mich zu haben - was natürlich zusätzlich daran liegen kann, dass ich mich wirklich in ihn verliebt habe.

Bei der Liebesgeschichte zwischen den beiden bin ich etwas unschlüssig, was ich denken und fühlen sollen. Auf der einen Seite ist da diese ganz besondere und starke Verbindung zwischen Ally und Ethan, die von Anfang an besteht, die deutlich spürbar ist und mit der Zeit auch immer stärker wird. Da ist die Tatsache, dass die beiden einander, sobald sie zusammen sind, Ruhe schenken und dafür sorgen, dass der jeweils andere in dieser Zeit all die Dinge, die ihn sonst stressen, bedrücken oder unter Druck setzen, vollkommen vergisst und es schafft, wieder richtig durchzuatmen. Da ist die sanfte Entwicklung der Beziehung der beiden, deren Tempo ich geliebt habe und da sind all die kleinen besonderen Momente, die sich in mein Herz geschlichen und mich ebenfalls haben lieben lassen. Aber auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass die beiden mich emotional nicht so erreichen konnten, wie Riley und Julian oder Gillian und Jax. Ich kann nicht mal genau benennen, wieso das so ist, aber ich hatte kein wirkliches Bauchkribbeln, meine Emotionen haben mich nicht überrumpelt und die Gefühle zwischen den beiden waren für mich nicht so stark und greifbar, wie es in den beiden vorherigen Bänden der Fall war. Die Liebesgeschichte war schön und hat mir auch wirklich gut gefallen, aber sie ist für mich einfach schwächer gewesen.

Ein weiteres Highlight waren für mich dafür die Freundschaften. Sowohl die zwischen Julian und Ethan, als auch die zwischen Riley und Ally. Diese Menschen verbindet etwas Tiefes. Die Liebe, das Vertrauen und der Zusammenhalt zwischen ihnen ist enorm und ich habe es geliebt, dass die Freundschaften so eine wichtige Rolle in diesem Buch gespielt haben. Sie haben mich mit ihrer Echtheit wirklich absolut überzeugen und berühren können und ich bin sehr froh, dass die Autorin ihnen genau den Raum in der Geschichte gegeben hat, den sie bekommen haben. Denn auch diese waren es, die viel dazu beigetragen haben, dass mir das Buch - trotz seiner Schwächen - so gut gefallen hat.

"One Last Act" ist nicht mein Lieblingsband der Reihe, aber definitiv ein Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen würde und bei dem ich der Meinung bin, das man es auf jeden Fall gelesen haben muss. Wegen seiner greifbaren Charaktere, seiner einzigartigen Atmosphäre, dem wundervollen Schreibstil der Autorin und der Tiefgründigkeit, die es besitzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Schönes Buch, das meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllen konnte ...

The Story of a Love Song
3

Ich habe schon unglaublich viele Bücher der beiden Autorinnen gelesen - sowohl von ihnen alleine, als auch Bücher, die sie gemeinsam geschrieben haben - und bin wirklich ein großer Fan der Charaktere und ...

Ich habe schon unglaublich viele Bücher der beiden Autorinnen gelesen - sowohl von ihnen alleine, als auch Bücher, die sie gemeinsam geschrieben haben - und bin wirklich ein großer Fan der Charaktere und Geschichten, die sie erschaffen. Ich liebe den Schreibstil der beiden, weil er nicht nur flüssig, locker und humorvoll ist, sondern eben auch jedes Mal die perfekte Portion Intensität und Tiefe enthält. Allerdings fällt hier schon direkt zu Beginn auf, dass dieses Buch etwas anders zu sein scheint.

Die Tiefe und Ernsthaftigkeit scheint einen größeren Raum einzunehmen, denn anders als man es sonst von den Protagonistinnen der Autorinnen kennt, ist Luca nicht super schlagfertig, draufgängerisch und direkt, sondern führt ein zurückgezogenes Leben voller Ängste und damit verbundenen Einschränkungen. Gleichzeitig wird im Laufe der Geschichte immer klarer, dass Griffin eine andere Seite in ihr weckt. Die Seite, die es schafft, sich zu öffnen. Die locker und lustig zu sein scheint und sich zumindest zeitweise auch fallen lassen kann. Dass sie ansonsten solche Probleme mit Ängsten und Panikanfällen hat, macht sie definitiv zu einer schwierigeren, aber eben auch sehr besonderen Protagonistin. Nicht nur, weil ihre Gefühls- und Gedankenwelt hier so wunderbar greifbar dargestellt worden ist, sondern auch, weil sie es nach und nach schafft, nicht nur einen als LeserIn, sondern vor allem auch sich selbst zu überraschen. Ihre charakterliche Entwicklung verläuft langsam und auf ihrem Weg gerät sie oftmals ins Stolpern, aber man begleitet sie hier wirklich dabei, wie sie aus jeder noch so schwierigen Situation stärker hervorgeht. Sie wächst über sich hinaus, lernt dazu und findet langsam wieder zu sich selbst.

Griffin, der Protagonist, hat mich wirklich überrascht. Denn anders als ich zu Beginn erwartet habe, ist er kein typischer Rockstar-Bad Boy, sondern besitzt ein wahnsinniges großes Herz, jede Menge Humor und noch mehr Verständis und Empathie. Ich habe es geliebt, dass er von Anfang an so unglaublich offen und direkt ist, sich nicht davor scheut, Gefühle zu zeigen und immer sagt, was ihm durch den Kopf geht. Zudem war es unglaublich schön zu sehen, wie liebe- und verständnisvoll er mit Luca umgeht, dass er versucht, sich in sie und ihre Situation hineinzuversetzen und in jeder Situation darüber nachdenkt, wie er ihr das Leben ein bisschen leichter machen könnte. Auch bei ihm ist im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung zu sehen, denn egal, wie perfekt sein Leben zu sein scheint, so ist er eigentlich ziemlich verloren und einsam. Und als Luca wieder in sein Leben tritt, wird ihm auf einmal klar, dass ihm etwas gefehlt hat, von dem er gar nicht wusste, dass er es brauchte oder auch nur wollte.

Was die Liebesgeschichte angeht, kämpfen mein Kopf und mein Herz ein wenig miteinander. Es ist ganz schwer zu beschreiben, aber ich weiß, dass das Buch wirklich richtig toll war. Ich habe die Briefe zwischen Luca und Griffin geliebt. Ich habe ihre Verbindung geliebt und die Tatsache, dass diese schon besteht, seitdem die beiden Kinder sind. Ich liebe es, dass es eine andere Art von "Best Friends to Lovers" ist. Ich habe ihre Gespräche geliebt - den Mix aus Ernsthaftigkeit und Lockerheit. Ich habe ihre allererste Begegnung geliebt, die Entwicklung ihrer Beziehung und jeden Moment, der dazugehört hat. Und ich habe es geliebt, dass sie eine wirkliche Bereicherung im Leben das jeweils anderen sind und in dem anderen etwas finden, von dem sie gar nicht wussten, dass sie es gesucht haben - bis es dann direkt vor ihrer Nase war. All das hat mir wirklich super gut gefallen, aber … ich habe es nicht so gefühlt, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich habe damit gerechnet, dass mich dieses Buch richtig mit sich reißt und es schafft, mich zu berühren, aber das hat es nicht. Ich hatte in den wenigsten Momenten mal etwas Bauchkribbeln, ich habe nicht wirklich mit den beiden mitgelitten und auch mein Herz wurde mir hier nicht gebrochen. Und auch, wenn das komisch klingen mag, ich liebe ich es, mir mein Herz beim Lesen brechen zu lassen. Ich liebe es, wenn ein Buch mich emotional so richtig fertig macht. Aber leider hat es das hier nicht. Selbst bei den anderen Büchern der Autorinnen, die generell wesentlich lockerer und weniger tiefgründig waren, habe ich teilweise mehr fühlen können und das ist irgedwie unglaublich schade. Ich kann vor allem nicht einmal genau benennen, woran es liegt. Eben weil mein Kopf sagt: "Hey, das war super!" mein Herz aber fragt: "Ey, habt ihr mich hierbei vergessen? Ich warte noch.".

Ich hatte unwahrscheinlich hohe Erwartungen an dieses Buch, die leider nicht ganz erfüllt werden konnten. Aber ich bin unglaublich schnell durch das Buch hindurchgekommen, habe die Protagonisten sowie einen ganz besonderen Nebencharakter wahnsinnig ins Herz geschlossenen und habe die Geschichte wirklich genossen. Allerdings war es kein Highlight, mir haben die wesentlichen Gefühle gefehlt und ich bin von den Autorinnen deutlich Stärkeres gewohnt, weshalb ich wahrscheinlich auch nochmal extra ein wenig mehr enttäuscht wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 01.04.2021

Erfrischen, super spannend und mit genau der richtige Portion Gefühl!

Speed Me Up
0

Ich habe mich gleich auf den ersten Blick in das Cover und seine wunderschönen Farben verliebt und als ich dann auch noch den Klappentext gelesen und herausgefunden habe, dass es hier mal um etwas völlig ...

Ich habe mich gleich auf den ersten Blick in das Cover und seine wunderschönen Farben verliebt und als ich dann auch noch den Klappentext gelesen und herausgefunden habe, dass es hier mal um etwas völlig Neues - nämlich Supercross - geht, war für mich sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will. Zudem bin ich schon sehr lange eine großer Fan von Sarah Saxx und ihren Bücher, weshalb ich mich sowieso immer wahnsinnig über Nachschub von ihr freue! Ich bin wirklich sehr schnell in die Geschichte hineingekommen und habe mich mit dem flüssigen, lockeren und sowohl humor- wie auch gefühlvollen Schreibstil der Autorin wieder sehr wohlgefühlt.

Brooke, die Protagonistin, ist eine sehr toughe, selbstbewusste und direkte junge Frau, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist. Sie lebt für Supercross und ist eine unglaublich ehrgeizige und zielstrebige Kämpferin, die alles dafür gibt, um ihre Ziele zu erreichen. Ich muss zugeben, dass es eine Weile gedauert hat, bis ich mit ihr warm geworden bin, weil mir eine zeitlang wirklich etwas Greifbares an ihr gefehlt hat, aber irgendwann kam der Punkt, an dem sie auch ihre weichere Seite - den weichen Kern unter der harten Schale - hat durchblicken lassen und von da an habe ich auch begonnen, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Ich konnte mich tatsächlich in vielen Dingen sehr gut mit ihr identifizieren und ihre Gedankengänge waren für mich die meiste Zeit über sehr gut nachvollziehbar. Ich fand es sehr schön zu sehen, dass sie eben nicht nur die krasse Supercross-Fahrerin ist, die sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt, sondern da auch dieser verletzliche Teil in ihr drin ist, der Angst um sein Herz hat und sich deshalb an niemanden binden und zu sehr an sich heranlassen will. Diesbezüglich macht sie im Laufe des Buches nämlich eine sehr gut erkennbare Entwicklung durch und sie sowohl dabei, als auch ein Stück auf ihrem Weg zum Erfolg begleiten zu können, hat mir unglaublich gut gefallen.

Matt ist von Anfang an super aufgeschlossen, humorvoll, charmant und ein enorm zuverlässiger und loyaler bester Freund. Er ist ein ziemlicher Gefühlsmensch, ein wunderbarer Good Guy und mal eben nicht der typische Bad Boy, was ich wirklich toll fand - man könnte fast sagen, er und Brooke haben hier mal die Rollen etwas getauscht. Was mich allerdings ein wenig gestört hat, war dieses "Klammern", was er zu Beginn eine Weile gemacht hat. Er schien fast besessen davon zu sein, Brooke alles recht zu machen und sich und seine eigenen Bedürfnisse dabei hintenan zu stellen. Das hat sich später zum Glück aber geändert und er hat angefangen, so zu handeln, wie es für sich und seine eigenen Gefühle am besten ist. Er beweist im Laufe der Geschichte, was für ein wunderbarer Freund er ist und schleicht sich somit - da bin ich mir ganz sicher - in die Herzen der LeserInnen. Auch ihn begleitet man hier dabei, wie der seinen Traum verfolgt, wie er an den Herausforderungen des Lebens wächst und gestärkt aus schwierigen Situationen hervorgeht.

Die Liebesgeschichte der beiden und alles rund um Supercross sind hier eng miteinander verbunden, wobei ich sagen muss, dass mir der Supercross-Teil sogar noch besser gefallen hat. Tiefere Einblicke in diesen Sport zu bekommen war wirklich unglaublich interessant und spannend und ich habe mit jedem Wettkampf mehr und mehr mitgefiebert. Es war super erfrischend, weil es eben mal etwas Neues war, was ich so bisher noch nicht gelesen habe.
Und die Liebesgeschichte, die ist eigentlich genau das, was ich so sehr liebe - nämlich "Best Friends-to-Lovers". Leider muss ich hier aber sagen, dass es mich nicht so catchen konnte, wie ich es mir erhofft hätte. Eine ganze Weile hat mir hier einfach wirklich etwas gefehlt. Zu Beginn wird direkt beschrieben, dass sich gefühlstechnisch etwas zwischen den beiden verändert hat, aber zu dem Zeitpunkt hat man noch nichts von dem "Davor" mitbekommen, weiß nicht wie ihre gemeinsame Vergangenheit ausgesehen hat und bekommt die Gefühle nicht so richtig zu fassen. Die beiden drehen sich lange Zeit im Kreis, reden um den heißen Brei herum und keiner wagt es so wirklich, endlich den ersten Schritt zu machen. Dadurch hat es eben auch gedauert, bis mich das zwischen ihnen emotional erreichen konnte. Hinten raus hat es mir dafür aber dann umso besser gefallen - sowohl die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden als auch die Entwicklungen von Brooke und Matt selbst, die damit zusammenhängen. Es gibt einige schöne Momente zwischen ihnen und auch, wenn es mich dort noch immer noch wirklich umhauen konnte, so habe ich doch die Gefühle zwischen ihnen mehr und mehr spüren können.

Ein kleines Highlight waren für mich die ganz wundervollen Nebencharaktere, die ich wirklich sehr ins Herz geschlossen habe - Brookes Team. Die Menschen, die die ganze Zeit an ihrer Seite sind, sie unterstützen, ihr den Rücken stärken und die mit Brooke gemeinsam mittlerweile zu einer eigenen kleinen Familie geworden sind, von der man selbst gerne ein Teil wäre. Sie waren eine wirkliche Bereicherung für das Buch und haben dafür gesorgt, dass ich es während des Lesens umso mehr genossen habe.

Alles in allem ist "Speed Me Up" wieder ein Buch von Sarah Saxx, das mir unglaublich gut gefallen hat. Es hat ein paar kleine Schwächen, ist als Gesamtpaket aber wirklich ganz wundervoll, hat mich zum Lachen gebracht, mich immer wieder mit kleinen besonderen Momenten berühren können und war super interessant und erfrischend! Und jetzt freue ich mich umso mehr auf "Speed my Heart" und die Geschichte von Mae und Eric!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere