Definitiv ein Jahreshighlight ....!
Hiding Hurricanes"Hiding Hurricanes" ist der dritte Band der Fletcher-University-Reihe und jetzt, nachdem ich ihn gelesen und unwahrscheinlich geliebt habe, kann ich auch sagen, dass es mit Abstand mein allerliebster Teil ...
"Hiding Hurricanes" ist der dritte Band der Fletcher-University-Reihe und jetzt, nachdem ich ihn gelesen und unwahrscheinlich geliebt habe, kann ich auch sagen, dass es mit Abstand mein allerliebster Teil ist! Der Schreibstil der Autorin schafft es von der allerersten Seite an, einen in seinen Bann zu ziehen, zu fesseln und im weiteren Verlauf der Geschichte dann auch gefangen zu halten. Hier steckt eine unglaublich tolle Mischung aus Humor und Gefühl drin, wodurch einen das Buch ebenso berührt wie es einen zum Schmunzeln oder Lachen bringt. Hinzu kommt, dass mir die Charaktere in diesem Buch natürlich nicht fremd waren, sondern mir einige von ihnen bereits in den vorherigen Bänden sehr ans Herz gewachsen sind, weswegen ich mich umso mehr gefreut habe, dass sie auch hier wieder eine wichtige Rolle spielen. Auf Lenny, Creed und ihre gemeinsame Geschichte war ich zudem besonders gespannt, weil ich zum einen ein absoluter Fan von "Best Friends - to - Lovers" bin und zum anderen beide Charaktere schon von Anfang an wahnsinnig interessant fand.
Lenny, die Protagonistin, ist mein allerliebster Lieblingscharakter der gesamten Reihe. Nicht nur, weil bei ihr "harte Schale, weicher Kern" nicht zutreffender sein könnte und ich es liebe, dass man sowohl ihre selbstbewusste und toughe, sowie aber auch ihre verletzliche und teilweise recht verloren wirkende Seite zu Gesicht bekommt. Sondern auch, weil Lenny für mich einfach einzigartig und etwas ganz Besonderes ist. Ich liebe es, dass sie ebenso ernst wie humorvoll ist. Ich liebe ihre absolute natürliche Coolness und die Sprüche, die sie anderen vollkommen locker reindrückt. Ich bewundere sie dafür, dass sie sich von ihrer ständigen innerlichen Zerrissenheit noch immer nicht hat endgültig zerreißen lassen und dass sie im Laufe dieser Geschichte eine wahnsinnige Entwicklung durchmacht. Und natürlich finde ich es faszinierend, wie Lenny in der Nacht zu Daisy wird. Zu Beginn fand ich die Idee mit der Tänzerin im Nachtclub einfach nur cool, aber je mehr man darüber erfahren hat, wieso Lenny sich überhaupt erst dazu entschieden hat, Daisy zum Leben zu erwecken, desto emotionaler wurde es. Was dahinter steckt und was für eine krasse Bedeutung Daisy und die Arbeit im Nachtclub für Lenny haben, ging mir nicht nur unter die Haut, sondern hat mich wirklich berührt.
Ich will gar nicht zu viel verraten, weil ich möchte, dass ihr euch genauso überraschen lassen könnt, wie ich. Aber ich kann euch verraten, dass es viel damit zu tun hat, dass Lenny als Daisy für eine Weile ganz ohne prägende Vergangenheit oder sonstige Grenzen, die sie sich selber als Lenny gesetzt hat, leben kann - oder zumindest glaubt, dass das der Fall ist.
Auch Creed fand ich als Protagonisten wahnsinnig toll. Er ist charmant, humorvoll und besitzt einen unfassbar stark ausgeprägten Beschützerinstinkt. Je näher man ihn kennenlernt, desto klarer wird, dass man sich in seiner Nähe nur wohlfühlen kann und dass auf ihn immer und zu jeder Zeit Verlass ist. Er kümmert und sorgt sich um die Menschen, die er liebt und hat das Herz am rechten Fleck. Aber auch er hat sein Päckchen aus der Vergangenheit mit sich zu tragen. Schon damals wusste er nie, wo sein Platz im Leben ist und auch jetzt noch bekommt man mit, wie verloren er sich manchmal fühlt, weil er sich noch immer nicht sicher ist, wo dieser Platz sein soll. Was aber unglaublich schön ist? Man begleitet ihn dabei, wie er endlich seinen Weg und das findet, wofür sein Herz brennt. Und man darf miterleben, wie er endlich ankommt - im Leben und "Zuhause".
Die Liebesgeschichte hat mich in den Wahnsinn getrieben, mich überrascht und mich ebenso leiden wie lieben lassen. Lenny und Creed sind seit vier Jahren beste Freunde, obwohl sie eigentlich so viel mehr sein könnten. Sie schleichen die ganze Zeit umeinander rum und die Momente, die freundschaftlich wirken solle, besitzen eine so enorme Anspannung und Anziehung, dass eigentlich selbst ein Blinder sehen müsste, dass dort mehr zwischen ihnen ist als bloß Freundschaft. Denn genau das ist der Fall. Sie beide empfinden etwas füreinander - sogar sehr viel -, denken aber vom jeweils anderen, dass dieser diese Gefühle sowieso nicht erwidern würde und versuchen deshalb, vor ihren eigenen Gefühlen davonzulaufen und sie so tief in sich einzugraben, wie es nur geht. Nur, dass natürlich eigentlich jeder weiß, dass Gefühle so etwas nicht mit sich machen lassen und sie da ihren ganz eigenen Kopf haben. Aber als würde die innerliche Zerrissenheit der beiden sowie ihre Blindheit einen als LeserIn nicht schon verrückt genug machen, kommt da auch noch die Sache mit Daisy ins Spiel. Daisy, die Lenny's Pause von ihrem eigentlichen Leben und ihre Zuflucht sein sollte. Daisy, die ausgerechnet die erste Frau sein muss, die seit Lenny die Aufmerksamkeit von Creed auf sich zieht und für die er auf einmal Gefühle entwickeln zu scheint. Und Daisy, die ja eigentlich Lenny ist, wovon Creed aber nichts ahnt. Diese Situation, die sich hier entwickelt, ist so verzwickt und gefährlich, dass das Ganze unglaublich mit meinen Nerven gespielt hat. Ich selber habe mich während des Lesens hin- und hergerissen gefühlt, wusste manchmal nicht wo mir der Kopf steht und was ich denken oder fühlen soll. Aber ich habe wirklich jede einzelne Sekunde mit den beiden mitgefiebert und mitgefühlt und habe mich voll und ganz in der Geschichte verloren. Ich konnte einfach nicht genug von den beiden bekommen und auch, wenn sie mich manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht haben, habe ich die Achterbahnfahrt der Gefühle, auf die die beiden mich während des Lesens geschickt haben, absolut geliebt und mehr als genossen. Es ist unfassbar ernüchternd mit ansehen zu müssen, wie die beiden sich und ihrem Glück die ganze Zeit über selbst im Weg stehen und gleichzeitig ist es für umso schöner hier miterleben zu dürfen, wie sie am Ende doch die Kurve kriegen. Ihre gemeinsame Geschichte zeigt, dass das Leben oftmals seine eigenen Wege geht und dass auch, wenn man mit einigen Umwegen, die es macht, alles andere als einverstanden ist, man es einfach geschehen lassen muss, weil es einen am Ende an genau das richtige Ziel bringt - an eines, das man auf geradem Wege vielleicht niemals erreicht hätte. Und ich habe jeden einzelnen Schritt dieses Weges geliebt!
Was ich neben der Liebesgeschichte auch sehr geliebt habe, waren die Freundschaften in diesem Buch. Diese sind wirklich einmalig und eine wunderbare Ergänzung dieser sowieso schon wundervollen Geschichte. Ich fand es unglaublich schön, dass die Protagonistinnen und auch Nebencharaktere der vorherigen Bände hier wieder eine Rolle spielen und man die Möglichkeit bekommen hat, sie allesamt noch etwas näher und besser kennenlernen zu können. Im Laufe der Geschichte verfestigen sich einige Freundschaften, während andere ganz neu entstehen. Aber egal ob schon lange existierend oder noch ganz frisch - die Freundschaften hier sind wirklich wahre, bei denen man sich untereinander immer und zu jeder Zeit auf die jeweils anderen verlassen kann und wo man sich sicher sein kann, dass es jemanden gibt, der einen auffängt, wenn man fällt. Auch, wenn Lenny das ein oder andere im Bezug darauf im Laufe der Geschichte erst noch lernen muss. Welche Nebencharaktere mich haben besonders neugierig werden lassen? Savannah und Maxx. Ob ich hoffe, diesbezüglich irgendwann mehr zu erfahren? Auf jeden Fall! Ob ich generell nochmal gerne nach Fletcher zurückkehren würde? Ohja, das würde ich mir wirklich sehr wünschen!
Mein kleines persönlich Highlight in diesem Buch war aber tatsächlich alles rund um den Nachtclub "Dolly House", in dem Lenny nachts zu Daisy wird. Die komplette Darstellung des Clubs, der Atmosphäre, der Arbeit und des Arbeitsklimas dort haben mich nicht nur unfassbar überrascht, sondern mir wirklich super gut gefallen! Es war ganz anders als man es sich vielleicht vorgestellt hat, aber eben auch irgendwie nicht. Ich liebe es, dass die Autorin der Arbeit als Tänzerin in einem Nachtclub etwas so Positives verliehen und einem einen völlig anderen Blick darauf geschenkt hat. Sie schafft es hier auf vollkommen natürliche Art und Weise von den Vorurteilen und Klischees wegzukommen und das Dolly House als super seriösen und ebenso ernstzunehmenden Arbeitsplatz wie jeden anderen darzustellen. Und das finde ich wirklich unglaublich toll! Zudem finde ich es total schön zu sehen, wie viel Lenny die Arbeit dort bedeutet, wie viel Spaß sie ihr macht und dass dieser Ort tatsächlich ein Zufluchtsort für sie ist. Das hat dem Ganzen noch einmal mehr Vertrautheit und Wärme verliehen und es wunderbar dargestellt.
Auch das Ende hat mir genauso gut gefallen wie alles andere, was diesem vorausgegangen ist. Es passt super gut zur Geschichte und den Charakteren, ist weder zu überspitzt noch zu perfekt und es wirkt eher wie der Anfang von etwas Wunderbarem, als wie ein Ende. Naja, und nachdem ich jetzt wirklich nur Positives über dieses Buch zu sagen hatte, könnt ihr euch vermutlich denken, dass ich hierfür nichts anderes als eine riesengroße Leseempfehlung aussprechen kann, oder? Ich habe die Geschichte von Lenny und Creed von der ersten bis zur letzten Seite, mit allem was dazugehört, geliebt und zähle es deshalb ab jetzt auch zu meinen Jahreshighlights 2020 dazu!