Profilbild von charlie_books

charlie_books

Lesejury Star
offline

charlie_books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit charlie_books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2020

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

Lips Don't Lie
0

Ich habe mich wirklich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Nicht nur, dass mir das wunderschöne Cover gleich ins Auge gestochen ist, auch der Klappentext hat mich auf Anhieb total angesprochen. Das Thema ...

Ich habe mich wirklich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Nicht nur, dass mir das wunderschöne Cover gleich ins Auge gestochen ist, auch der Klappentext hat mich auf Anhieb total angesprochen. Das Thema "Gang" habe ich bisher nur ganz selten in Büchern gesehen und da ich etwas Abwechslung immer mal wieder sehr gerne habe, habe ich mich umso mehr auf die Geschichte gefreut.
Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind meinst recht kurz, der Lesefluss nicht so wirklich gegeben. Ich habe mich lange Zeit schwer damit getan, weiterzulesen, weil ich das Lesen als eher anstrengend empfunden habe. Es hat mir keinen wirklichen Spaß gemacht und ich war echt erleichtert, als ich das Buch beendet hatte. Denn leider ist der Schreibstil nicht das Einzige, was mir hier nicht so zugesagt hat.

Tristan ist der Charakter mit der meisten Tiefe in diesem Buch, doch auch bei ihm ist mir diese viel zu wenig vorhanden gewesen. Er ist in ein Leben geboren worden, mit dem er alles andere als zufrieden ist und aus dem er aber auch nicht mehr so einfach herauskommt. Er ist ein ziemlicher Kopfmensch, der sich über alles sehr viele Gedanken macht, hat aber oftmals überhaupt nicht die Chance, so zu handeln, wie er gerne würde oder wie er es für richtig hält, weil so viele Erwartungen an ihn gestellt werden. Was mir beim ihm sehr gut gefallen und auch dafür gesorgt hat, dass ich ihn als zumindest teilweise greifbar empfunden habe, war die innerliche Zerrissenheit. In ihm drin bekämpfen sich das Schicksal, von dem er glaubt, es annehmen zu müssen, und der Wunsch, diesem den Rücken zu kehren. Tristan sieht es ein, wenn er Dinge tut, die nicht in Ordnung sind und erkennt, dass er sie nur aus dem Druck heraus, der auf ihm lastet, tut. Er war der Einzige, bei dem ich wirklich das Gefühl vermittelt bekommen habe, dass hier eine kleine charakterliche Entwicklung stattfindet. Allerdings hätte ich mir gewünscht, das mehr auf sein Gangleben, sowie auf die kleinen Hoffnungsschimmer für ihn, die hin und wieder auftauchen, eingegangen worden wäre. So ist das Ganze nämlich leider sehr oberflächlich geblieben und konnte mich nur wenig erreichen.

Mit Riley als Protagonistin bin ich überhaupt nicht klargekommen. Sie ist ein sehr selbstbewusstes und toughes Mädchen, das definitiv nicht auf dem Mund gefallen ist. Nur ist es bei ihr leider so, dass das, was ich bei den meisten Protagonistinnen sonst so bewundere, einfach nur furchtbar nervig und anstrengend war. Denn ihr Selbstbewusstsein steht ihr eher im Weg. Sie provoziert andauernd, man hat das Gefühl, als wäre sie ständig auf Streit aus und sie ist eine absolute Besserwisserin. Bei ihr hat keinerlei Weiterentwicklung im Laufe der Geschichte stattgefunden, weil sie sich von niemandem hat etwas sagen oder auch nur raten lassen. Sie hat in meinen Augen einfach krampfhaft versucht, cool zu wirken und hat damit aber genau das Gegenteil bewirkt. Ihr Verhalten war mir oftmals zu unreif und vor allem unüberlegt und damit war sie mir leider absolut unsympathisch. Bei ihr hat auch jegliche Tiefe gefehlt und ich habe keine Chance dazu bekommen, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

Auch die Liebesgeschichte konnte mir nicht wirklich zusagen. Das fängt damit an, dass ich das Gefühl hatte, die einzige Gemeinsamkeit der beiden ist Basketball, geht über fehlende Dialoge und gemeinsame Momente ( des Kennenlernens ) bis hin zum kompletten Ausbleiben der Gefühle zwischen ihnen. Mir hat die Verbindung gefehlt - ein Grund dafür, dass sie sich ineinander verlieben. Denn diesen gibt es meiner Meinung nach überhaupt nicht. Es gibt keine Anziehungskraft, kein Bauchkribbeln und auch sonst nichts, das einen in irgendeiner Weise mit den beiden mitfühlen lässt. Tristan stößt sie lange Zeit weg, es gibt viele Streitereien und wenn es dann doch mal gut zwischen ihnen läuft, geht es fast ausschließlich um Basketball.

Generell spielt Basketball in diesem Buch meiner Meinung nach eine viel zu große Rolle und hat einen ordentlichen Teil dazu beigetragen, dass sich die Geschichte gezogen hat wie Kaugummi. Wenn man sich nicht gerade für diesen Sport interessiert oder sich viel damit beschäftigt, sind einige Passagen wirklich einfach nur langweilig und anstrengend zu lesen. Das finde ich unglaublich schade, weil die Autorin diese Zeit hätte für weitaus wichtigere Dinge nutzen können - zum Beispiel für mehr Momente zwischen Tristan und Riley oder auch für eine nähere Beschreibung und Erklärung des Ganglebens.

Die Nebencharaktere in diesem Buch waren mir allesamt zu oberflächlich und austauschbar. Sie haben nur wie eine Ergänzung der Geschichte gewirkt, die aber auf dessen Verlauf keinerlei Auswirkungen hat. Ich bin immer ein sehr großer Fan von greifbaren und authentischen Nebencharakteren, die ihren Teil zur Geschichte beitragen, dessen eigene Geschichten nebenher etwas erzählt werden oder zu denen man zumindest eine Beziehung aufbauen kann. Aber nachdem das ja nicht mal bei den Protagonisten so wirklich der Fall gewesen ist, sollte es mich eigentlich auch nicht wundern, dass es bei den Nebencharakteren erst recht nicht so war. Schade ist es trotzdem.

Alles in allem konnte dieses Buch meine Erwartungen traurigerweise überhaupt nicht erfüllen und hat mich tatsächlich ziemlich enttäuscht. Mir haben die Tiefe und die Gefühle gefehlt, die Charaktere waren nicht greifbar und authentisch genug, die eigentlich wichtigen Themen haben eine zu kleine Rolle gespielt und banale Dinge wurden in den Vordergrund gestellt. "Lips Don't Lie" ist ein Buch mit Potential, das aber leider nicht voll ausgeschöpft worden ist. Wenn man auf der Suche nach einer leichten Geschichte ist und nicht erwartet, vollkommen vom Hocker gehauen zu werden, kann man dieses Buch durchaus lesen. Ansonsten sollte man vielleicht lieber zu einem anderen greifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2020

Dieses Buch hat all meine Erwartungen übertroffen ...

All Your Kisses
1

Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch. Wirklich sehr sehr hoch. Nachdem mir "A Wish for Us" von der Autorin so unfassbar gut gefallen hat und für mich ein absolutes Jahreshighlight war, war ich fest ...

Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch. Wirklich sehr sehr hoch. Nachdem mir "A Wish for Us" von der Autorin so unfassbar gut gefallen hat und für mich ein absolutes Jahreshighlight war, war ich fest davon überzeugt, dass "All Your Kisses" mich überhaupt nicht enttäuschen kann. Und das hat es auch nicht, im Gegenteil. Dieses Buch hat all meine Erwartungen weit übertroffen und ist glaube ich das emotionalste, schmerzhafteste und gleichzeitig wunderschönste Buch, das ich jemals gelesen habe. Und das soll was heißen, denn ich habe schon sehr viel in meinem Leben gelesen.

Der Schreibstil der Autorin ist einmalig. Er führt einen so sanft, gefühlvoll und trotzdem unglaublich bedeutungsstark durch die Geschichte hindurch, ist flüssig und leicht, aber besitzt trotzdem eine enorme Intensität. Jedes einzelne Wort in diesem Buch geht einem unter die Haut und berührt einen ganz tief. Ich habe noch nie so sehr mit zwei Protagonisten mitgeliebt und mitgelitten wie mit Rune und Poppy und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Geschichte der beiden noch sehr lange im Herzen tragen werde.

Die Geschichte wird aus den Sichten beider Protagonisten erzählt und beinhaltet einige Zeitsprünge. So hat man nicht nur die Chance auf einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle beider, sondern bekommt gleichzeitig das Gefühl vermittelt, sie schon sehr sehr lange auf ihrem Weg zu begleiten und sie dadurch natürlich umso länger und besser zu kennen. Das schafft Nähe, das schafft eine Verbindung und das sorgt dafür, dass man sowohl zu Rune als auch zu Poppy wunderbar eine Beziehung aufbauen kann. Man wird Seite für Seite mehr in die Geschichte hineingezogen und steckt irgendwann so tief mit drin, dass man die Realität um sich herum komplett vergisst. Das Einzige, was einen an diese noch erinnert, ist der Schmerz, den man während des Lesens immer und immer wieder spürt. Denn dieses Buch steckt zwar voller Liebe und Hoffnung, aber es ist auch tieftraurig und unfassbar schmerzvoll. Hier ist es tatsächlich nicht so, dass einem plötzlich das Herz gebrochen wird, sondern dass dies als schleichender Prozess stattfindet. Das Herz bekommt zuerst kleine Risse, die nach und nach immer größer werden. Irgendwann sind diese Risse so groß, dass das Herz beginnt zu bröckeln und schließlich brechen dann langsam Stücke aus ihm heraus. So lange, bis es am Ende in Milliarden Einzelteilen zerbrochen vor einem liegt.

Poppy gehört zu einer der Protagonistinnen, die ich bisher am allermeisten bewundert habe. Sie strahlt vom Anfang bis zum Ende so eine krasse Lebensfreude aus, geht immer mit einer positiven Einstellung an jede einzelne Situation in ihrem Leben heran und bringt die Leute um sie herum dazu, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Und dieser Blick ist ein ganze Besonderer. Denn sie sieht das Gute im Bösen, das Schöne im Umschönen und das Licht in der Dunkelheit. Für sie ist das Glas immer halb voll und sie sieht jeden Tag als eine neue Chance an. Poppy ist ein wahnsinnig lieber, ehrlicher und ruhiger Mensch. Sie liebt zwar Abenteuer über alles, aber diese kann sie besonders gut in den stillen Momenten genießen. Musik ist ihre Leidenschaft und wenn Poppy liebt, dann tut sie dies bedingungslos. Bei ihr ist es nicht nur so, dass ich mich in ihre Gefühls- und Gedankenwelt wunderbar gut hineinversetzen konnte, sondern dass ich mich dort auch super wohlgefühlt habe. Sie ist für ihr Alter unfassbar klug und weise, und sehr vieles von dem, was sie denkt, sagt oder tut, kann man sich selbst zu Herzen oder mit auf seinen eigenen Lebensweg nehmen. Sie verstellt sich für nichts und niemanden und mit ihrer absoluten Natürlichkeit ist es eigentlich unmöglich, sie nicht zu lieben. Poppy ist im Laufe der Geschichte für mich nicht nur zu einer der authentischsten und bewundernswertesten Protagonistinnen geworden, sondern irgendwie auch zu einer Freundin. Und das finde ich unglaublich schön.

Rune ist ein wirklich einzigartiger Charakter mit einer enormen Tiefe. Er ist von Natur aus ein eher in sich gekehrter, etwas mürrischer und distanzierter Mensch, der seine Emotionen nicht besonders gut kontrollieren kann. Doch in Poppy's Gegenwart scheint all das in den Hintergrund zu rücken und ein wahnsinnig liebevoller und aufmerksamer Junge mit großem Herzen und einer Leidenschaft für Fotografie kommt zum Vorschein. Und innerhalb dieses Buches begleitet man ihn dabei, diese Seite in ihm auch ohne Poppy zu finden. Man begleitet ihn auf dem Weg zu sich selbst. Es ist ein steiniger und harter Weg der mit einigen Niederschlägen und viel Schmerz verbunden ist, aber eben auch einer, für dessen Ziel es sich zu kämpfen lohnt. Ich habe die Entwicklung, die er innerhalb der Geschichte durchmacht, wirklich geliebt und es war unglaublich schön und vor allem auch emotional, diese mitansehen zu dürfen.

Für die Liebesgeschichte in diesem Buch gibt es eigentlich gar nicht ausreichend Worte, um sie zu beschreiben. Sie ist mehr als einzigartig und besonders und sie ist mehr als "nur" eine Liebesgeschichte. Sie ist die Geschichte zweier Seelenverwandter, die vom ersten Moment an füreinander bestimmt waren. Die Geschichte zweier Menschen, deren Herzen nur gemeinsam ein Ganzes ergeben und die ohneeinander wirklich nicht leben können. Das klingt vielleicht sehr dramatisch und überzogen, aber man kann während des Lesens spüren, dass es ganz genau so ist. Sie sind füreinander wie die Luft zum Atmen, sie sind der Wegweiser des jeweils anderen, der Anker und der sichere Hafen. Ihre Liebe übertrifft alles, was ich bisher in Bücher gesehen und erlebt habe und nichts, was ich hier schreiben würde, könnte auch nur annähernd an das herankommen, was zwischen ihnen ist. Man muss das selbst lesen, selbst erleben und selbst fühlen, um es zu verstehen. Diese Liebesgeschichte ist die traurigste und schmerzvollste, aber gleichzeitig auch wunderschönste, die ich jemals gelesen habe. Noch nie habe ich so sehr mit zwei Charakteren mitgefühlt, noch nie haben zwei fiktive Personen mein Herz so sehr berührt und noch nie war es bei einem Buch so, dass ich irgendwann nicht mehr wusste wohin mit all den Gefühlen, die es in mir drin auslöst. Kann sein, dass manchen denken, dass ich übertreibe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es den allermeisten genauso gehen wird, sobald sie das Buch erst einmal angefangen haben zu lesen.

Die Autorin hat in diesem Buch wirklich auf alle kleinen Details geachtet und es gibt einige Besonderheiten, sowie Überraschungen, die einen erwarten. Die Nebencharaktere sind wunderbar mit in die Geschichte eingebaut worden und tragen alle ihren Teil zum Verlauf der Geschichte bei. Es gibt viele wunderschöne, intensive und gefühlvolle Momente. Momente von großer Bedeutung. Momente, die einem eine Gänsehaut bescheren und dafür sorgen, dass man Tränen in den Augen bekommt. Und Momente, dessen Beschreibung so tiefsinnig ist, das man spüren kann, wie die Worte einen direkt ins Herzen treffen. Generell löst das hier Geschriebene während des Lesen so unglaublich viel bei einem aus, dass man ehrlich sagen kann, dass die Autorin eine Meisterin im Umgang mit Worten ist. Sie beweist, dass es sehr wohl möglich ist, Gedanken und Gefühle so in Worte zu fassen, dass sie sogar für diejenigen komplett nachzuvollziehen und nachzuempfinden sind, die nicht von diesen betroffen sind. Sie zeigt, was Worte für eine Kraft und eine Reichweite haben können und wie stark und besonders diese sind.

Tja, und dann ist das noch dieses Ende. Das Ende, das ich SO niemals erwartet hätte. Ich glaube nicht, dass ich schonmal etwas gelesen habe, das so wehgetan hat. Ja, ich habe schon mehrfach erwähnt, wie schmerzvoll dieses Buch ist. Aber egal wie groß der Schmerz bis dahin war - das Ende, der Epilog übertrifft alles! Ich war erst sprachlos und dann kamen die Tränen. Tränen, die nicht mehr aufhören wollten zu laufen. Und mit ihnen kam die innere Zerrissenheit zwischen: "Das ist das traurigste Ende überhaupt" und "Das ist das wunderschönste Ende überhaupt". Wobei ich mir aber ganz sicher bin ist, dass das Ende auf jeden Fall perfekt zu Poppy und Rune passt. Es ist ein Ende, das nachhallt. Eines, das einen noch lange nach Beenden des Buches beschäftigt. Und eines, das irgendwie magisch ist. Ich bin unglaublich froh, dass ich dieses Buch lesen durfte und kann es wirklich nur jedem empfehlen. Hier bleibt mit Sicherheit kein Herz unberührt und kein Auge trocken. Und dass "All Your Kisses" zu meinen Jahreshighlights 2020 gehört, muss ich vermutlich gar nicht mehr erwähnen, oder? Lest dieses Buch und lasst euch auf dieses emotionale, tiefgründige und einzigartige Abenteuer ein. Denn dieses Buch ist so besonders, wie besonders nur geht. ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2020

Eine mehr als gelungene Fortsetzung!

All of You
1

Nach dem kleinen und gemeinen Cliffhanger am Ende vom ersten Band war ich natürlich super gespannt auf die Fortsetzung und habe mich dementsprechend auch riesig gefreut, als "All of You" endlich bei mir ...

Nach dem kleinen und gemeinen Cliffhanger am Ende vom ersten Band war ich natürlich super gespannt auf die Fortsetzung und habe mich dementsprechend auch riesig gefreut, als "All of You" endlich bei mir angekommen ist! Der Schreibstil der Autorin ist wieder, genau wie in Teil 1, super flüssig, sehr intensiv und und absolut fesselnd. Sobald man einmal angefangen hat zu lesen, vergisst man komplett die Zeit und alles andere um sich herum und versinkt vollkommen in der Geschichte. Daher ist es wahrscheinlich auch nicht verwunderlich, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen habe.

Shaw, den Protagonisten, mochte ich bereits von Anfang an sehr gerne, aber diesmal lernt man ihn noch viel näher und besser kennen und somit auch lieben. Besonders gut gefallen hat mir, dass er endlich anfängt, offen und ehrlich zu seinen Gefühlen für Willow zu stehen. Die Liebe, die er für sie in sich trägt, ist enorm und beim Lesen deutlich zu spüren. Generell ist er jemand, der alles für die Menschen tun würde, die er liebt und genau das beweist er innerhalb der Geschichte auch mehr als nur einmal. Er ist nach wie vor sehr besitzergreifend und es kommt oft vor, dass er in Verbindung mit Willow auch automatisch direkt an Sex denkt, aber was ich hier wirklich toll fand war, dass er das mit all den ehrlichen und tiefen Gefühlen für sie wunderbar ausgleicht. Dank des Einblicks in seine Gefühls- und Gedankenwelt weiß man, wie stark seine Bewunderung Willow gegenüber und wie tief seine Liebe zu ihr ist und genau das hat ihn für mich so sympathisch und vor allem greifbar gemacht.

Willow ist eine wunderbar einzigartige, aber eben auch sehr komplizierte Frau. Im ersten Band ist es wirklich so, dass man das Gefühl hat, kaum zu ihr durchdringen zu können, da die Mauern um sie herum so dick und hoch sind, dass es scheint, als gäbe es keinen Weg, diese zu durchbrechen oder zu umgehen. Jetzt, im zweiten Band, sind endlich Risse zu erkennen und mit diesen Rissen kommt auch die Hoffnung darauf, dass sie es endlich schafft, sich selbst zu befreien und dem einen Menschen, der sie über alles liebt und den sie über alles liebt, alles von sich zu zeigen und zu geben. Willow ist ein Mensch, der verzweifelt versucht, die Dinge auszusprechen, die ihr auf dem Herzen liegen oder die ihre Gedanken in Beschlag nehmen, doch es gelingt ihr lange Zeit einfach nicht. Da ist etwas, das sie blockiert und gegen das sie lernen muss, anzukämpfen. Man begleitet sie hier wirklich auf einem langen und steinigen Weg, aber die Mühe und Geduld ist es am Ende mehr als wert. Sie macht eine sehr starke Entwicklung durch und die damit verbundenen Emotionen haben mich total mitreißen können.

Mein persönliches Highlight aber war die Liebesgeschichte und die Tatsache, dass diese eine noch weitaus größere Bedeutung hat, als man am Anfang denkt. Sie entwickelt sich langsam und doch scheint sie Shaw und Willow regelrecht zu überfallen, so stark sind die Gefühle der beiden füreinander. Sie beiden müssen sich einigen Herausforderungen stellen, aber sie schaffen es, diese gemeinsam zu meistern und an ihnen zu wachsen. Sie öffnen einander die Augen für Dinge, die vorher für sie nicht zu sehen waren, sie unterstützen sich gegenseitig, sie lernen vom jeweils anderen und in beider Leben finden durch die andere Person einige Veränderungen statt. Die beiden reißen nicht nur einander mit, sondern auch einen selbst als Leser/Leserin. Sie lassen einen mit ihnen mitfühlen, gehen einem unter die Haut, packen und berühren einen mit ihrer Geschichte. Und das Beste? Sie schaffen es, einen absolut zu überraschen. Dieses Buch hält so viel Tiefgang bereit mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte, dass dieser mich regelrecht überrumpelt hat. Zudem gab so viele emotionale und intensive Momente. Momente, die einem die Tränen in die Augen haben schießen lassen oder für eine ordentliche Gänsehaut gesorgt haben. Momente, in denen Dinge gesagt worden sind, die man vielleicht sogar auf sein eigenes Leben beziehen oder aus diesem Buch für sein eigenes Leben mit auf den Weg nehmen kann. Und genau das habe ich so sehr geliebt!

Die perfekte Ergänzung des Ganzen waren die Nebencharaktere, wobei ich eine Person ganz besonders in mein Herz geschlossen habe. Die Autorin hat es geschafft, ihnen alle eine wahnsinnig starke Persönlichkeit zu verleihen und sie alle haben einen entscheidenen Teil zur Geschichte und dessen Verlauf beigetragen. Sie bringen Spannung mit sich, ebenso wie sehr viele Emotionen - positive wie negative.

Was mich außerdem ganz besonders gefreut hat? Alles in diesem Buch wird wunderbar authentisch und in einem guten Tempo abgeschlossen. Die Autorin fängt schon sehr früh damit an, einige Dinge langsam aufzuklären, baut wichtige Gespräche zu den richtigen Momenten in die Geschichte mit ein und sorgt dafür, dass man als Leser/Leserin am Ende noch genug Zeit hat, all das Gelesene in Ruhe zu verarbeiten. Ich habe nirgends das Gefühl gehabt, irgendetwas wäre nicht richtig oder viel zu schnell abgehandelt worden und war wirklich total überrascht darüber, wie gut der Autorin all das gelungen ist. Die einzige Sache, die mich etwas gestört hat war, dass das Ende so klischeebeladen ist, aber darüber kann ich sehr gut hinwegsehen, wenn ich daran denke, wie gut mir der Rest des Buches gefallen hat.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich das "Finding Me" Duett auf jeden Fall nur empfehlen kann. Es steckt in diesen zwei Büchern wirklich viel mehr Gefühl und Tiefe als man vielleicht denken mag, die Charaktere sind wunderbar authentisch und greifbar und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter und die Bücher halten einige Überraschungen bereit. Ich bin auf jeden Fall mehr als froh, sie gelesen zu haben und hoffe, sehr bald Nachschub von der Autorin zu bekommen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Wunderbar authentisch, gefühlvoll und intensiv!

Truly
0

Ich habe vorher schon einige Bücher von Ava Reed gelesen, die mir allesamt sehr gut gefallen haben und da das New Adult Genre mein liebstes ist, habe ich mich natürlich riesig gefreut, als ich erfahren ...

Ich habe vorher schon einige Bücher von Ava Reed gelesen, die mir allesamt sehr gut gefallen haben und da das New Adult Genre mein liebstes ist, habe ich mich natürlich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass die Autorin eine ganze NA-Trilogie rausbringen wird! Sowohl das wunderschöne Cover als auch der Klappentext haben mich sofort angesprochen, weswegen das Buch auch ganz nach oben auf meine Wunschliste gewandert ist! Ich liebe den sanften, intensiven und gefühlvollen Schreibstil der Autorin, der nicht nur dafür sorgt, dass man absolut mit den Charakteren mitfühlt- und fiebert, sondern einen auch dazu verleitet, das gesamte Buch einfach direkt zu verschlingen!

Ich bin wirklich wunderbar leicht in die Geschichte hineingekommen und konnte mich sehr schnell mit der Protagonistin, Andie, identifizieren. Sie ist sehr ordnungsliebend, organisiert und durchgeplant, liebt alle Arten von Listen und ist generell jemand, bei dem alles so laufen muss, wie sie es sich im Kopf zurecht gelegt hat. Was das angeht, sind wir uns schon sehr sehr ähnlich. Zudem ist sie ein sehr zurückhaltender, ruhiger und zugleich auch etwas naiver Mensch, der wirklich alles zerdenkt, den viele Ängste und Zweifel plagen und der unter dem Druck, den sie sich selber macht, manchmal fast zu ersticken droht. Innerhalb dieser Geschichte begleitet man sie aber auf dem Weg dabei, wie sie eine deutliche charakterliche Entwicklung durchmacht. Diese findet in ihrem eigenen Tempo und in kleinen Schritten statt, aber sie ist da. Und sie ist, genau wie Andie selbst, absolut authentisch und greifbar. Mit ihr als Protagonistin bin ich wirklich unglaublich gut klargekommen, denn ich habe es geliebt, dass sie so natürlich ist und nicht zu denjenigen gehört, die ständigen an ihrem Aussehen zweifeln und versuchen, durch das perfekte Styling und Make-Up bei anderen gut anzukommen. Sie ist einfach sie selbst und auch, wenn sie sich mit ihrer Art manchmal selber im Weg steht, ist diese pure Echtheit ihres Charakters genau das, was sie so sympathisch macht.
Jedes Leben ist voller Tiefschläge. Nur erzählen wir nicht gerne von ihnen. Deshalb denken wir alle, wir wären allein mit den unseren.

Bei Cooper hatte ich dafür umso mehr Probleme damit, eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Er ist ein sehr unnahbarer Mensch, der nur sehr schwer einzuschätzen ist. Er lässt einen als LeserIn ebenso wenig an sich heran wie Andie, was sehr lange Zeit Grund dafür ist, dass man gar nicht so recht weiß, wer Lane Cooper eigentlich ist. Bei ihm kann man wirklich sagen: Je gebrochener die Person, desto höher und stabiler die Mauer um sie herum. Denn genau das ist bei ihm der Fall. Da ist diese wahnsinnig gut errichtete Mauer, die nur ganz ganz selten mal einen Teil des Menschen dahinter durchblicken lässt. Eine Mauer, die eines Menschen bedarf, der entweder die Kraft und den Mut hat, diese niederzureißen oder aber die Geduld und Ausdauer, einen Weg um sie herum zu finden. Und ob Andie dieser Mensch ist? Wer weiß.
Auf jeden Fall schafft Cooper es sehr lange nicht, sich zu öffnen, wodurch ich erst zum Ende hin damit angefangen habe, langsam eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Aber wenn ich ehrlich bin, hat mir seine Verschlossen- und Verschwiegenheit trotzdem gefallen. Sie hat ihn interessant und vor allem - wenn man irgendwann weiß, warum er so ist - authentisch gemacht und dafür gesorgt, dass man einfach nicht lockerlassen kann und selbst als LeserIn den Drang hat, dafür zu kämpfen, ihn endlich richtig kennenzulernen. Den Mann hinter den Mauern.

Wenn mich jemand nach der Liebesgeschichte in diesem Buch fragen würde, dann würde ich vermutlich sagen, dass sie es gar nicht ist, die hier erzählt wird. Was hier erzählt wird, ist eher der Weg zur Liebesgeschichte hin. Die langsame Entwicklung bis hin zum Beginn der Liebesgeschichte. Man begleitet Andie und Cooper hier definitiv dabei, wie sie sich verlieben. Aber dabei spielt so viel mehr eine Rolle, vor allem für Andie. Sie wächst durch Cooper, fängt an, an sich zu arbeiten und lernt vieles dazu. Sie springt über ihren Schatten, lernt mutig zu sein und bricht hin und wieder aus sich heraus und überrascht sich damit selbst. Die Entwicklung bis hin zur Liebesgeschichte ist ein steiniger Weg - ernst, manchmal traurig und oftmals kompliziert - aber trotzdem auch so sanft, intensiv, gefühlvoll und mit einigen wunderschönen und emotionalen Momenten. Hier wird erzählt, wie das Leben eben manchmal spielt - mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören. Es gibt keine plötzliche Wunderlösung für alle Probleme, sondern Menschen, die lernen, Probleme zu lösen, schwierige Situationen zu meistern, an ihnen zu wachsen und aus ihnen gestärkt hervorzugehen. Das Ende ist hier eigentlich gerade erst der Anfang der Liebesgeschichte.

Meine zwei persönlichen Highlights in diesem Buch waren zum einen die Freundschaft zwischen Andie und June, denn diese ist eine, wie sie sich vermutlich jeder wünschen würde. Die beiden sind nicht nur beste Freundinnen, sie sind wie Schwestern. Die Loyalität, der Zusammenhalt und die Liebe zwischen ihnen ist enorm und die eine kann immer und zu jeder Zeit auf die andere zählen. Ich habe jeden gemeinsamen Moment der beiden genossen und kann nur sagen, dass ich finde, dass jede Andie eine June in ihrem Leben braucht und andersherum genauso.
Und zum anderen waren das die kleinen Teaser für die Liebesgeschichte in "Madly", dem zweiten Band von Ava Reeds New-Adult-Trilogie, der im September erscheinen wird. Sowohl June als auch Mason MUSS man einfach mögen und ich persönliche habe mich innerhalb der Geschichte mehr und mehr in Mason verliebt. Zwischen den beiden ist gleich von Anfang an ein gewisses Etwas - undefinierbar, ohne dass man es genau benennen kann - aber es ist da. Und dieses "Etwas" reicht aus, um mehr von den beiden zu wollen. Ich habe mich auf jeden Fall immer riesig gefreut, wenn die beiden aufgetaucht sind und brenne schon jetzt darauf, zu erfahren, was ihre Geschichte ist. Meine Vorfreude auf "Madly" ist also gigantisch!

Das Einzige in diesem Buch, das ich ein wenig zu kritisieren habe, ist das Ende. Das kam für mich nämlich ein etwas zu schnell - was aber daran liegen könnte, dass ich die Charaktere so geliebt habe, das ich sie nicht mehr gehen lassen wollte. Ich hätte mir hier einfach gewünscht, noch etwas mehr von Andie und Cooper zu bekommen und sie noch ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu können. Mein Herz hatte nach allem, was dort passiert ist, nicht genug Zeit, sich wieder vollständig zu erholen, aber ich hoffe, dass ich die beiden in "Madly" wiedersehen und sie dort nebenbei noch weiter auf ihrem Weg begleiten kann.
Alles in allem hat mir dieses Buch wirklich unglaublich gut gefallen und ist auf jeden Fall eine große Leseempfehlung von mir! Und ich hoffe, dass ihr alle, nachdem ihr die Geschichte gelesen und geliebt habt, gemeinsam mit mir auf "Madly" und somit auf June's und Mason's Geschichte hinfiebern werdet!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.05.2020

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

V is for Virgin
0

Als ich erfahren habe, dass es Nachschub von Kelly Oram geben soll, habe ich mich wirklich unglaublich doll gefreut. Ich habe beide "Cinder & Ella" Bände wahnsinnig geliebt und sie waren Jahreshighlights ...

Als ich erfahren habe, dass es Nachschub von Kelly Oram geben soll, habe ich mich wirklich unglaublich doll gefreut. Ich habe beide "Cinder & Ella" Bände wahnsinnig geliebt und sie waren Jahreshighlights für mich. Dementsprechend groß waren auch die Vorfreude auf und die Erwartungen an dieses Buch. Da hat mich auch der Titel nicht abgeschreckt, der mich im ersten Moment etwas hat skeptisch werden lassen.

Der Schreibstil hat mir gleich wieder wunderbar gut gefallen. Er ist flüssig und sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Dadurch, dass das Buch dazu auch nur knapp über 300 Seiten hat, habe ich es tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen. Erzählt wird die Geschichte nur aus der Sicht von Valerie, der Protagonistin, und was mir wirklich gut gefallen hat waren die kleinen Kapitelüberschriften, die schon etwas den Inhalt des jeweiligen Kapitels andeuten. Sowas mag ich immer sehr sehr gerne.

Auch sehr schön finde ich, dass hier so ein wichtiges Thema behandelt wird und wirklich vom Anfang bis zum Ende präsent ist. Der Umgang mit Valerie's Jungfräulichkeit ist zum Teil wirklich richtig toll gewesen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich in diesem Buch dafür eingesetzt worden ist, dass man erst Sex haben sollte, wenn man wirklich dazu bereit ist und dass das erste Mal nichts sein sollte, für das man sich nur entscheidet, weil man denkt, dass alle um einen herum schon viel weiter sind als man selbst und man dann auch endlich mal "nachziehen" muss. Generell finde ich es sehr gut, dass Sex bei Valerie keinen großen Stellenwert im Leben hat und dass sie versucht, auch anderen näherzubringen, dass es in einer Beziehung um so viel mehr geht als das - nämlich um Gespräche, Nähe auf andere Art und Weise, gemeinsames Lachen etc. Was mich jedoch wiederum gestört hat war, was später daraus geworden ist. Das Ganze hat Überhand genommen, wurde in die Öffentlichkeit gezogen und hat sich in ein einziges Drama verwandelt, das mich nur nur genervt hat. Ab einem gewissen Punkt hatte ich wirklich das Gefühl, dass hier einfach nur noch pures Chaos herrscht und ich habe den Über- und Durchblick verloren. Verschiedene Szenen haben auf einmal wie durcheinander gewürfelt gewirkt und auch wenn alles wieder zu Valerie's Jungfräulichkeit zurückgeführt hat, hat dieses Thema an Bedeutung verloren. Auf einmal hat man das Gefühl bekommen, dass es gar nicht mehr darum geht, sich für dieses Thema einzusetzen, sondern nur noch darum, wie viel Aufmerksamkeit und vor allem Berühmtheit es Valerie einbringt.

Wirklich ganz schlimm fand ich den männlichen Protagonisten, Kyle. Ich habe selten erlebt, dass mir jemand vom Anfang bis zum Ende des Buches zu unglaublich unsympathisch war, wie er. Ich fand ihn weder authentisch, noch in irgendeiner Weise greifbar. Er ist super arrogant, oberflächlich und vor allem unreif. Ich hatte wirklich ganz oft das Gefühl, dass ich es hier mit einem kleinen Kind zu tun habe. Sein Verhalten war für mich absolut nicht nachvollziehbar und irgendwann hat jedes Erscheinen von ihm in dieser Geschichte einfach nur noch ein Augenrollen bei mir herbeigerufen. Es ging ihm die ganze Zeit ausschließlich darum, dass er Valerie ins Bett bekommen wollte und dabei ist es auch geblieben. Jedes Aufeinandertreffen der beiden endet damit, dass er darauf beharrt, ihr ihre Jungfräulichkeit zu nehmen und dass sie ihm sagt, dass er das vergessen kann. Wirklich JEDES einzelne Gespräch der beiden läuft auf dasselbe hinaus und die beiden drehen sich dauerhaft im Kreis. Was ich hierbei am allerwenigsten verstehen kann ist, wie es sein kann, dass Valerie sich im Laufe der Geschichte tatsächlich in ihn zu verlieben scheint. Dafür gibt es einfach keine logische Erklärung. Er versucht kein einziges Mal, sie und ihren Standpunkt wirklich zu verstehen. Zudem ist das Einzige, was ich innerhalb dieses Buches von ihm erfahren habe, wirklich nur die Tatsache, dass er unbedingt mit Valerie schlafen will und das finde nicht nur einfach viel zu wenig, sondern vor allem auch unfassbar schade.

Leider konnte ich aber auch zu Valerie keine wirkliche Beziehung aufbauen. Sie habe ich zwar näher kennengelernt und habe sie auch dafür bewundert, dass sie ihre Entscheidung, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten, nicht geändert hat - egal, wie viele sich deshalb über sie lustig gemacht oder sie versucht haben, von etwas anderem zu überzeugen. Aber ansonsten war auch sie deutlich zu blass für mich. Es scheint hier so, als wäre ihre Jungfräulichkeit das Einzige, was sie ausmacht und das hat mir leider absolut nicht gereicht.

Gleiches gilt für die Nebencharaktere. Zu blass, zu oberflächlich, ohne Persönlichkeit, austauschbar. Bis auf Valerie's beste Freundin Cara, die zwar Charakter hat, die ich aber absolut nicht leiden konnte, hätte man sie allesamt einfach austauschen können und es hätte keinen Unterschied gemacht. Die Freundschaften in diesem Buch haben nicht echt gewirkt, die Liebesgeschichten waren ohne sämtliche Liebe. Ich habe nach "Cinder & Ella" wirklich Großartiges von der Autorin erwartet, aber ich wurde einfach nur enttäuscht.

Auch das Ende hat sich in einem einzigen Drama verlaufen. Es passieren so viele Dinge auf einmal, dass man gar nicht weiß, worauf man sich konzentrieren soll, was wiederum dazu führt, dass man das Gefühl bekommt, der Rest des Buches zieht einfach so an einem vorbei. So ging es mir innerhalb der Geschichte aber generell des Öfteren, da es ständige unangekündigte Zeitsprünge gibt, die für reichlich Verwirrung sorgen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das eine Buch einer Autorin ein absoluter Hit sein kann, während das Nächste ein kompletter Flop wird, aber in diesem Fall ist es leider so gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere