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Veröffentlicht am 30.04.2021

Tod im Postkartenidyll

Mord auf Provenzalisch
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Eigentlich eine traumhafte Kulisse, fast ein Postkartenidyll: schöne Umgebung, tolles Klima, schönes Licht, alles farbenfroh und hell, überall Kräuter und die dazugehörigen Düfte. Ein (fast) perfektes ...

Eigentlich eine traumhafte Kulisse, fast ein Postkartenidyll: schöne Umgebung, tolles Klima, schönes Licht, alles farbenfroh und hell, überall Kräuter und die dazugehörigen Düfte. Ein (fast) perfektes Postartenidyll in das die aus England stammende Penny ‚eintaucht‘.

Aber halt nur eigentlich. Denn eine ‚Freundin‘ in deren Gegenwart man sich gleichzeitig wohl und unwohl fühlt, weitere Engländer mit denen Penny eigentlich nichts zu tun haben will und viele weiter Personen, die auf den ersten Blick nett sind, allerdings auch ganz anders sein könnten lässt viel Spielraum für mögliche Verdächtige.

Der angenehme Schreibstil und die Priese Humor mit der immer wieder zwischen den Zeilen ‚gewürzt‘ wird, hat mir sehr gut gefallen. Stück für Stück lernt man im Laufe des Krimis einige Abgründe hinter den so nett aufpolierten Fassaden der provenzalischen Häusern und deren Bewohnern kennen. Durch immer wieder neu auftretende Aspekte war das Buch kurzweilig und schön zu lesen.

Auch hat mir die immer wieder auftauchende Bildersprache der Autorin / des Autorenpaares viel Spaß beim Lesen bereitet. An manchen Stellen hätte ich mir eine detailreichere Beschreibung der schönen provenzalischen Umgebung gewünscht. Wenn Penny durch eines der Dörfer fährt, wäre es schön gewesen eine Besonderheit zu diesem Dorf zu lesen, da es aber meist immer nur das Dorf xy mit Boulangerien und Platanen war, fiel mir die Orientierung manchmal schwer. Allerdings hat das dem Lesespaß nicht sehr geschadet.

Die unterschiedlichen Charaktere wurden schön beschrieben und es war meiner Meinung nach von wichtig bis unwichtig und von sympathisch bis unsympathisch alles dabei. Da sich Penny dieses Mal im Künstlermilieu befindet, lernt der Leser einen bunten Blumenstrauß von Selbstdarstellern, Möchtegern-Künstlern und wirklichen Künstlern kennen. Auch die verschiedenen Lebensgeschichten und früheren Kontakte der Charaktere würzen den Ablauf des eigentlichen Krimis.

Was mir etwas gefehlt hat war die fehlende Detailreiche bei den Beschrieben der Orte. In dieser Ecke Südfrankreichs hat jeder Ort etwas einzigartiges und besonderes. Leider habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, dass ich nicht mehr wusste ob Penny gerade durch ihren eigenen Ort, das Nachbardorf oder irgendein anderes Dorf fährt, das fand ich sehr schade.

Alles in Allem hat mir das Buch gut gefallen, es war kurzweilig zu lesen und hatte doch die ein oder andere überraschende Wendung. Die traumhafte Kulisse, die schönen Farben und die verschiedenen Charaktere haben mir beim Lesen sehr viel Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Leider nicht beklemmend – dafür sehr stinkend!

Das U-Boot
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Erst einmal vorne weg: Das Buch, dass ich erhalten habe, sieht toll aus, aber die verwendete Druckerfarbe stinkt wahnsinnig. Ich habe dieses Buch, bevor ich es überhaupt lesen konnte, zwei Wochen lang ...

Erst einmal vorne weg: Das Buch, dass ich erhalten habe, sieht toll aus, aber die verwendete Druckerfarbe stinkt wahnsinnig. Ich habe dieses Buch, bevor ich es überhaupt lesen konnte, zwei Wochen lang im Garten auslüften lassen müssen. Auch nach diesen zwei Wochen in der prallen Sonne stank das Buch noch immer so stark, dass ich es nach wenigen Seiten wieder weglegen musste, weil ich Kopfschmerzen bekommen habe. Eine solche Gestanksbelästigung raubt einem den kompletten Spaß am Buch und ich frage mich, ob eine solche Farbe nicht auch gesundheitsschädlich ist…. Für mich ist dieser Geruch auf jeden Fall ein absolutes No-Go. Für Kopfschmerzen und Geruchsbelästigung ziehe ich deswegen zwei Punkte ab.

Leider war ich auch von dem Story-Plot enttäuscht. Laut Klappentext hätte es ein beklemmender und spannender Thriller werden sollen. Leah ist Soldatin bei der israelischen Marine. Bereits während ihres Wehrdienstes bekommt Leah einen ersten Eindruck davon, dass vieles harmlos aussehen kann und sich dahinter etwas Gefährliches versteckt. Eines Tages bekommt Leah die Chance auf ein U-Boot zu wechseln. Sie ahnt in diesem Moment noch nicht, dass dieser Wechsel ihr das Leben rettet. Aber was ist an der Oberfläche passiert? Und warum? Wer hat wohl überlebt?

Die Vorstellung, in einem U-Boot gefangen zu sein und nicht zu wissen, was draußen passiert, ist sehr beklemmend. Leider wird die Geschichte sehr oberflächlich erzählt. Keine der Figuren hat es geschafft, dass ich für sie mitfiebere. Auch das herausfinden, was auf der Erdoberfläche passiert ist, war mir zu lieblos und oberflächlich.

Der Schreibstil ist allerdings schön und angenehm und das Buch plätschert vor sich hin. Allerdings hat es genau das was es haben sollte, meiner Meinung nach nicht: Tiefgang. Sehr schade, aber das Buch hat seine Versprechen nicht halten können.

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