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Veröffentlicht am 15.11.2016

Wenn Dracula mit UPS versendet wird...

Ich bin der Zorn
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Ethan Cross ist ein begnadeter Thriller Autor, der mit bürgerlichem Namen Aaron Brown heißt und mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Illinois, USA lebt. Schon zu Schulzeiten wollte er Bücher schreiben, ...

Ethan Cross ist ein begnadeter Thriller Autor, der mit bürgerlichem Namen Aaron Brown heißt und mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Illinois, USA lebt. Schon zu Schulzeiten wollte er Bücher schreiben, jedoch gelang ihm sein Durchbruch erst nachdem er jahrelang als Sänger und Gitarrist durch's Leben ging. 2011 wurde sein Debüt "The Shepherd" veröffentlicht, der in Deutschland zwei Jahre später unter dem Titel "Ich bin die Nacht" erschien. Mittlerweile sind vier Bände erschienen, in denen Francis Ackerman jr. und Marcus Williams die Hauptrollen spielen.

Doch um was geht es in "Ich bin der Zorn", dem vierten Teil der Shepherd-Reihe? In einem neuartigen Gefängnis in Arizona erschießt ein Gefängniswärter scheinbar wahllos Gefangene. Der Bundesermittler Marcus Williams wird mit dem Fall beauftragt und bekommt Unterstützung von seinem Bruder... das hört sich erstmal nach nichts Sonderbarem an, doch man muss wissen: Marcus' Bruder Francis Ackerman jr. ist der gefährlichste Serienkiller der Welt und ausgerechnet er soll undercover in der Strafanstalt ermitteln...

Mein Eindruck vom Buch:
Dieser Band ist meiner erstes Buch der Shepherd-Reihe und ich habe lange überlegt, ob es wirklich sinnvoll ist, mit dem vierten Band starten. Die Entscheidung, wirklich erst mit "Ich bin der Zorn" einzusteigen, habe ich dann keine Sekunde bereut. Anfangs sind es viele Charaktere auf einmal, aber man findet sehr schnell in die Geschichte und die Story hat mich sofort gepackt. Am Meisten habe ich bei den Kapiteln mitgefiebert, in denen es direkt um Ackerman geht und Ethan Cross versteht es meisterhaft, einen Serienkiller so darzustellen, dass er einem richtiggehend sympathisch wird und ich musste über seine ganz spezielle Art nicht nur einmal schmunzeln. Aber auch die "Tagebucheinträge" von Judas, der den Gefängniswärter erpresste, um den Anschlag zu verüben, ziehen einen total in den Bann und es ist faszinierend, in die Gedankenwelt des psychopathischen Killers einzutauchen. Der Charakter von Marcus Williams war für mich am schwierigsten zu packen. Zu ihm konnte ich leider am Wenigsten Bezug aufbauen, aber vielleicht kommt das einfach daher, dass ich die ersten Teile nicht kenne. Ebenso konnte Maggie, Marcus' Kollegin und auch Lebensgefährtin mein Herz nicht wirklich berühren, vielleicht liegt das ebenso daran, dass ich ihre Geschichte in den Vorgängern nicht kenne. Vielleicht wäre sie mir aber auch trotzdem nicht gerade sympathisch, wer weiß. Das tut aber meiner Begeisterung absolut keinen Abbruch! Ich finde die Protagonisten herrlich ausgearbeitet, egal ob sympathisch oder nicht, und Cross überrascht immer wieder mit Wendungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Mein Miträtseln und Mitfiebern schlug immer wieder neue Richtungen ein und für mich ist dieser Thriller ein wahrer Pageturner. Aber auch tiefere Fragen greift dieses Werk auf. Das Foxbury Gefängnis wird mittels "Saint Nick" geführt, einer Technik, die laut dem Gefängnisdirektor klüger und unüberwindbarer ist, als menschliche Führung es je sein könnte. Dieses Buch weist auf, welche Auswirkungen auftreten können, sollte derartige Technik missbraucht werden und das ist schon ein beängstigender Gedanke.Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, schreit jedoch nach einer Fortsetzung und ich hoffe sehr, dass diese sehr sehr sehr bald erscheinen wird und ich Francis Ackerman jr. bald wieder treffe... in sicherem Abstand versteht sich

Fazit:
Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Thriller total fesselnd! Ich freue mich schon sehr darauf, jetzt erstmal die ersten drei Teile nachzuholen und kann die "Shepherd-Reihe" jedem Thriller Fan wärmstens ans Herz legen! Von mir eine glasklare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 26.10.2016

Grandiose Premiere der Eislady

Mooresschwärze: Thriller
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Dies ist mein erster Thriller von Catherine Shepherd und ich bin total begeistert. Der Durchbruch gelang der Autorin, die 1972 in Greifswald geboren wurde, mit ihren Zons-Thrillern, von denen bisher 6 ...

Dies ist mein erster Thriller von Catherine Shepherd und ich bin total begeistert. Der Durchbruch gelang der Autorin, die 1972 in Greifswald geboren wurde, mit ihren Zons-Thrillern, von denen bisher 6 Bände erschienen sind. „Mooresschwärze“ ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe um Dr. Julia Schwarz, einer Rechtsmedizinerin, die in Köln lebt.

Doch worum geht es in „Mooresschwärze“? Eine junge Frau wird im Moor tot aufgefunden. Kriminalkommissar Florian Kessler bittet die Rechtsmedizinerin Dr. Julia Schwarz um Hilfe, da er ihrem Urteilsvermögen komplett vertraut. Doch nachdem sie den Tatort begutachtet haben, verschwindet die Leiche auf dem Weg zum Rechtsinstitut. Kessler und Schwarz versuchen alles, um die verlorene Moorleiche wiederzufinden, doch dann taucht eine zweite Leiche auf. Wieder ein junges Mädchen, wieder mit einer seltsamen Tätowierung unterhalb des Bauchnabels. Was steckt hinter den Tötungen? Alles deutet darauf hin, es mit einem psychopathischen Mörder zu tun zu haben und Julia und Florian versuchen alles in ihrer Macht stehende, um diesen Wahnsinnigen zur Strecke zu bekommen.

Mein Eindruck vom Buch:

Schon der Prolog war mega spannend und ließ mich nicht mehr los! Der Schreibstil von Catherine Shepherd hat mich sofort in den Bann gezogen. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und Dr. Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler waren mir von der ersten Sekunde an total sympathisch. Ich fand es schön, dass man auch gleich zu Beginn die Gründe erfährt, warum Julia Rechtsmedizinerin wurde und ihre Vergangenheit hat mich richtig berührt. Auch die Darstellung von Hannah, einer Jugendlichen, die von Herzen gerne tanzt, fand ich sehr authentisch und ich habe mich gleich in meine Jugend zurück gesetzt gefühlt. Hannah lernt im Internet Tobi kennen, verliebt sich schon online in ihn und auch da wurden einige Erinnerungen in mir wach. Die Kapitel haben eine perfekte Länge und wurden immer so beendet, dass ich einfach nicht aufhören konnte und ich mir sagte, „nur noch ein Kapitel“. Natürlich blieb es nie dabei Unglaublich, wie grandios es Catherine Shepherd schafft, die Spannung aufzubauen und dieses Buch wurde für mich zum richtigen Pageturner. Fesselnd auch die Kapitel aus Sicht des Täters. Diese sorgten für Gänsehaut-Feeling pur Für mich war das ganze Buch über nicht klar, wer nun wirklich dahinter steckt und genau das macht für mich einen perfekten Thriller aus.

Fazit:

Wie ich eingangs schon erwähnte, ist dies mein erster Thriller von Catherine Sheperd, aber definitiv nicht mein letzter! Ich freue mich schon sehr auf einen weiteren Fall für Dr. Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Und bis dahin hole ich die Zons-Thriller nach. Für jeden Thriller-Fan ist dieses Werk ein absolutes Muss!

Veröffentlicht am 30.09.2016

Spannender Auftakt einer Zeitreise-Trilogie

Sturz in die Zeit
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Ich liebe Bücher, die von Zeitreisenden handeln! Und auch wenn es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, musste ich mir dieses Werk unbedingt zulegen. Geschrieben wurde dieser Roman, der den Auftakt einer ...

Ich liebe Bücher, die von Zeitreisenden handeln! Und auch wenn es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, musste ich mir dieses Werk unbedingt zulegen. Geschrieben wurde dieser Roman, der den Auftakt einer Trilogie bildet, von Julie Cross, geboren 1980 in Heidelberg. Sie wanderte in die USA aus, wo sie viele Jahre als Turnlehrerin arbeitete, bevor sie 2009 zur Schriftstellerin wurde. Julie Cross lebt heute mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Illinois, nahe Chicago.


Zum Inhalt:
Jackson Meyer, ein neunzehnjähriger Student in New York, glaubt ein ganz normaler Jugendlicher zu sein, der grad an der Grenze zum Erwachsenenleben steht. Doch plötzlich stellt er fest, dass er durch die Zeit reisen kann. Nur seinem Freund Adam, begeisterter Physikstudent, erzählt er von seinem Geheimnis und Adam versucht alles menschenmögliche, um herauszufinden, woher diese Gabe kommt und wie das Zeitreisen funktioniert. Sie starten kleine Experimente, Jackson reist immer nur ein wenig in die Vergangenheit zurück, sein Rekord liegt bei 48 Stunden. Aber als er seine Freundin Holly besucht, geschieht das Unfassbare: Zwei Männer dringen in die Wohnung ein, Holly wird von einem Schuß getroffen und genau in diesem Moment reist Jackson zwei Jahre in die Vergangenheit. Von dort aus gelingt es ihm nicht, wieder zu seiner „Homebase“ zurückzukehren, so oft er es auch versucht. Nur Sprünge in die weitere Vergangenheit gelingen und so versucht Jackson herauszufinden, was es mit seinen Zeitsprüngen auf sich hat…

Mein Eindruck:
Nachdem ich schon einige Jahre kein Jugendbuch mehr gelesen hatte, habe ich versucht, so ganz ohne Erwartungen an dieses Werk heranzugehen. Aber meine Sorge, dass es für mich vielleicht das falsche Genre sein könnte, wurde schon auf den ersten Seiten komplett zerstreut. Der Schreibstil von Julie Cross hat mich sofort in den Bann gezogen und ich war mittendrin in der Geschichte. Jackson ist so wunderbar sympathisch dargestellt, dass ich ihn sofort mochte, mit ihm mitfieberte, mit ihm lachte und mit ihm weinte. Auch seinen Freund Adam schloß ich sofort ins Herz und ich musste oft schmunzeln über die Art, wie die beiden miteinander umgingen. Holly, Jacksons Freundin, reiht sich ebenso mit einem tollen Wesen ein, so dass mir die Geschichte der drei jungen Erwachsenen sehr nah ging und ich auch während des „Nichtlesens“ oft an sie dachte. Die Zeitsprünge fesseln einen, auch wenn es teilweise gar nicht so einfach ist, sich zu merken, welche Begebenheit jetzt in welcher Zeitebene geschah und wie die Geschichte damit zusammen hängt. Die Autorin hat es grandios geschafft, eine konstant hohe Spannung zu erhalten. Es passierten öfter Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte, Überraschungen tauchten auf und auf keiner einzigen Seite war dieses Buch für mich vorhersehbar. Der Schluß begeisterte mich ebenso und ich freu mich sehr auf Band 2 der Trilogie.

Fazit:
Für jeden Zeitreisen-Fan ein absolutes Muss! Spannend, rasant und fesselnd geschrieben entführt uns die Autorin in andere Welten.

Veröffentlicht am 22.09.2016

Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen...

Teufelsgold
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Die Nachricht, dass ein neues Buch von Andreas Eschbach erscheint, hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Mir war sofort klar: Ich muss es so schnell wie möglich lesen, ist dieses Werk doch von einem ...

Die Nachricht, dass ein neues Buch von Andreas Eschbach erscheint, hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Mir war sofort klar: Ich muss es so schnell wie möglich lesen, ist dieses Werk doch von einem meiner absoluten Lieblingsautoren! Andreas Eschbach wurde 1959 in Ulm geboren, studierte Luft- und Raumfahrttechnik, wechselte aber vor Abschluß des Studiums in die EDV-Branche und fing zum Glück der Literaturwelt bereits im Alter von 12 Jahren an zu Schreiben. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in der Bretagne in Frankreich.

Allein das Cover von "Teufelsgold" hat mich schon total angesprochen. Es ist weitgehend in Weiß und in Metallicgrau gehalten, der Titel ist goldfarben unterlegt. Es sieht so aus, als würde eine Flüssigkeit über das Buch schwappen, was an ein Elixier denken lässt und es wirkt extrem anziehend! Erschienen ist das Buch am 09.09.2016 im Bastei Lübbe Verlag, die ISBN lautet: 978-3-7857-2568-9.

Doch worum geht's in diesem Buch? Wir lernen Hendrik Busske kennen. Er ist ein junger Angestellter und nicht wirklich glücklich, weder in seinem Job noch in seinem Privatleben. Ständig sieht er sich mit Menschen konfrontiert, die reicher sind als er und damit kommt er überhaupt nicht klar. Im Gegenteil, sein Neid nagt jede einzelne Sekunde an ihm. Da trägt ihm seine Firma auf, ein Seminar in Zürich zu halten, was ihm anfangs so gar nicht in den Kram passt. Er hat in diesem Bereich keinerlei Erfahrungen, ist extrem nervös und hat Angst, die Seminarteilnehmer nicht dazu bewegen zu können, Aktien seiner Firma zu kaufen. Um sich ein bißchen abzulenken, stöbert er in einem Antiquariat und findet dort ein Büchlein mit einer spannenden Geschichte über einen Alchemisten namens John Scoro, die im Mittelalter spielt. Diese Story fesselt ihn so sehr, dass er das Werk sogar stiehlt. Als letztendlich das Seminar beginnt, kommt er nur stockend voran, doch plötzlich fallen ihm ein paar Auszüge aus dem Büchlein ein, die er in seinen Vortrag einbaut und siehe da: es funktioniert! Die Seminarteilnehmer sind begeistert! Hendrik ist durch dieses Erlebnis so euphorisch, dass er sich auf einen Seitensprung einlässt und am nächsten Morgen feststellt, die geheimnisvolle Frau hat ihm das Buch ebenso geklaut. Doch es macht ihm nichts aus, zum Glück hat er sich eine Kopie anfertigen lassen. Durch die Inspiration, die er durch die mittelalterliche Geschichte erhielt, werden seine Seminare immer beliebter, so dass er sich mit der Unterstützung seiner Frau Miriam selbständig machen kann und Hendrik fallen noch weitere Texte in die Hände, die Fortsetzungen seines ursprünglich gefundenen Büchleins. Eins kommt zum anderen, Hendrik wird immer erfolgreicher und Jahre später erhält Hendrik ein ungeheuerliches Angebot: Er soll mit seiner Familie auf ein Schloß ziehen und es als seinen Besitz ausgeben. Gesagt, getan, doch was ist der wirkliche Grund dieses Angebots? Und plötzlich deuten immer mehr Hinweise darauf hin, dass an dem Büchlein Wahres dran ist und Hendrik sucht die Unterstützung seines Bruders Adalbert, ein Experte auf dem Gebiet der Physik. Doch kann das wirklich sein? Gibt es tatsächlich den "Stein des Weisen"? Eine fantastischte Jagd beginnt...

Mein Eindruck:

Ich liebe den Schreibstil von Andreas Eschbach und schon die ersten Zeilen haben mich mitten in die Geschichte katapultiert, so dass ich alles um mich rum vergessen habe. Im Grunde nimmt uns der Autor sogar in zwei Geschichten mit... wir begegnen Hendrik in der heutigen Zeit und wir treffen immer wieder auf die Alchemisten Scoro und Mengedder im Mittelalter, die in den von Hendrik gefundenen Texten auftauchen. Für mich sind diese beiden Seiten des Buches perfekt verknüpft. Es gibt einen Abschnitt, der sich meiner Meinung nach etwas in die Länge zieht, doch selbst das bügelt Andreas Eschbach perfekt wieder aus und meine Begeisterung für das Buch ließ auf keiner Seite nach.

Genial ebenso die Details, was Alchemie betrifft. Hier wird klar, wieviel Herzblut Andreas Eschbach in das Buch gesteckt haben muss, denn die Recherchen hierfür waren mit Sicherheit sehr aufwendig. Normalerweise interessieren mich Formeln und physikalische Hintergründe absolut nicht, im Gegenteil, in der Schule war ich eine ziemliche Niete im Fach Physik, aber Eschbach hat es geschafft, dass mir die kurzen Ausflüge in die Welt der Wissenschaft sogar richtig gut gefielen. Das will was heißen

Nachdem ich öfter in Zürich und in Wien unterwegs bin und in München arbeite, fand ich es richtig toll, dass ich manche Schauplätze auch bildlich direkt vor mir hatte. Mehr noch, der Autor hat es mal wieder geschafft, dass ich mich als unsichtbare Beobachterin fühlte und genau das macht für mich einen guten Thriller aus: Dass ich ganz tief in die Geschichte eintauche, mich so fühle, als wäre ich live dabei und meine "reale Welt" ) während des Lesens nicht mehr wahr nehme.

Die Protagonisten finde ich toll gezeichnet. Da hätten wir natürlich als erstes Hendrik Busske, der es leider das ganze Buch über nicht schaffte, mir wirklich sympathisch zu werden. Dennoch ist er sehr menschlich dargestellt, mit all seinen Stärken (ein paar gibt's da dann doch) und Schwächen (da gibt es mehrere ). Sein Bruder Adalbert war mir immer ein bißchen verschroben vorgekommen und bei Hendriks Frau Miriam merkt man sofort, dass sie Hendrik abgöttisch liebt. Aber auch die Figuren, die nicht komplett im Vordergrund stehen wie zum Beispiel der Schlüsselbewahrer, finde ich klasse dargestellt.

Wer Eschbachs Werke kennt, den wundert es wahrscheinlich nicht, dass dieses Buch ins Fantastische übergreift. Ich liebe solche Verbindungen und auch diesmal hat mich der Autor nicht enttäuscht. Ebenso war der Schluß für mich absoluter Eschbach-Stil und ließ nichts zu wünschen übrig.

Zum Schluß meiner Rezension möchte ich noch einen Punkt aufgreifen, der mich an den vorherigen Werken Eschbachs schon faszinierte und der auch wieder bei "Teufelsgold" auftrat: der Leser wird in den Geschichten mit ethischen Fragen konfrontiert, die sehr tief gehen und einen auch nach Beenden des Buches noch lange nicht los lassen. Auch deshalb sind die Bücher Eschbachs für mich etwas ganz Besonderes.

Mein Fazit:

Hier hält man erneut ein Meisterwerk aus der Feder eines grandiosen Autors in den Händen und von meiner Seite gibt es eine glasklare Leseempfehlung und volle Punktezahl!

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Recherche
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Step by Step in einer postapokalyptischen Welt

Am Ende aller Zeiten
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Ich hatte schon eine ganze Weile nichts mehr im Bereich Science Fiction gelesen und war deshalb sehr gespannt auf "Am Ende aller Zeiten". Der Autor Adrian J. Walker wurde Mitte der 70er Jahre in Australien ...

Ich hatte schon eine ganze Weile nichts mehr im Bereich Science Fiction gelesen und war deshalb sehr gespannt auf "Am Ende aller Zeiten". Der Autor Adrian J. Walker wurde Mitte der 70er Jahre in Australien geboren, wuchs aber größtenteils in England auf und arbeitete als Informatiker. Im Moment lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in London. Erschienen ist das Werk im Verlag FISCHER Tor am 25.08.2016.

Das Cover:
Dahinter hätte ich erstmal keinen postapokalyptischen Roman vermutet. Es ist wie ein Ringbuch gehalten, in der Ecke links oben sieht man die Umrisse einer Frau mit zwei Kindern, rechts unten einen Mann und erstmal dachte ich, das Cover würde besser zu einem Liebesroman passen. Dennoch finde ich das Cover gut gemacht, es spricht auf jeden Fall an.

Zum Inhalt:
Wir lernen die Gedankenwelt von Ed kennen... er ist Mitte 30 und kreuzunglücklich. Dabei hätte er doch alles... er lebt in Edinburgh, ist verheiratet mit Beth, einer verständnisvollen Frau und hat zwei gesunde Kinder, Alice und Arthur. Dennoch kann er nicht aus seiner Haut, am Liebsten wäre er niemals Familienvater geworden. Und plötzlich passiert es: Unzählige Asteroiden schlagen ein und verwüsten Großbritannien. Es flüchtet mit seiner Familie in den Keller und Rettern gelingt es zwei Wochen später, sie zu bergen. Ed schließt sich einer Truppe an, die Versorungseinsätze unternimmt um Nahrung zu finden und genau während einer solchen Aktion wird seine Familie evakuiert und mit einem Hubschrauber nach Cornwall gebracht. Zurück blieben nur eine Handvoll Menschen und der Versuch, ein Auto aufzutreiben und damit nach Cornwall nachzureisen, scheitert. Entweder war nicht mehr genug Benzin vorhanden, oder die Straßen waren durch die Katastrophe zu sehr zerstört und verwüstet. Da schmieden die Hinterbliebenen einen Plan: Sie wollen nach Cornwall joggen. Doch können sie das wirklich schaffen?

Mein Eindruck:
Als ich zu lesen begann, hatte ich eigentlich knallharte Action und abgedrehte Gestalten erwartet. Weit gefehlt, dennoch war ich von dem Buch von Anfang an begeistert, trotz oder gerade auch wegen meiner nicht bestätigten Erwartungen. Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben, ich mag den Schreibstil des Autors und auch wenn ich mir unter dem Klappentext ganz etwas anderes vorgestellt hatte, wurde ich super unterhalten. Der Protagonist Ed ist wohl nicht gerade der Sympathieträger hoch zehn, dennoch fand ich ihn von Adrian J Walker klasse gezeichnet. Ed ist eben ein Mensch mit Stärken und Schwächen und das hat sich in der Geschichte sehr gut herauskristallisiert. Wir erleben die Story aus der Sicht von Ed. Anfangs war er extrem lethargisch, sehr dem Alkohol zugetan und seine Familie interessierte ihn nicht so wirklich. Aber er hat während des Buches eine gute Entwicklung durchgemacht und ich hatte Spaß dabei, daranteilzuhaben. Im Grunde war Ed Teil eines bunt zusammengewürfelten "Laufvereins" und ich fand auch die Charaktere seiner "Reisepartner" interessant. Da gab es Bryce, einen bärigen Typen, immer einen dummen Spruch auf den Lippen, aber im Grunde doch ein weicher Kerl, Richard, der mich sehr an einen Aristokraten erinnerte, Harvey mit seinen Lebensweisheiten und nicht zu vergessen Grimes, eine Soldatin, die sich berufen sah, die Truppe zu beschützen. Und so joggten sie los... von Edinburgh Richtung Cornwall und trafen unterwegs Menschen, die es manchmal gut, manchmal aber auch nicht so gut mit ihnen meinten. Ein paar Szenen gingen mir richtig unter der Haut, Adrian J Walker beschrieb manche Situation grausam, aber dennoch fesselnd und er regte mich zum Nachdenken an. Ebenso wurden immer wieder Anekdoten, Erfahrungen und Weisheiten eingeflochten, die mich manchmal zum Schmunzeln brachten, mich aber auch sehr berührten. Die Kapitel sind kurz gehalten und endeten jedes Mal so, dass ich gleich weiterlesen wollte und auch der Schluß hat mich nicht enttäuscht. Ich bin froh, dass ich dieses Buch entdeckt habe, könnte es aber nicht wirklich einen Genre zuordnen, da sich verschiedene Sparten in diesem Werk vermischen.

Fazit:
Für einen richtigen Science Fiction Fan ist dieser Roman wahrscheinlich eine Enttäuschung. Für mich als Allesleserin war es aber dennoch eine tolles Leseerlebnis, wenn auch auf eine ganz andere Art Und deshalb gibt's von mir 5 Sterne.