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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2019

Leider mehr erwartet

Liebes Kind
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Nachdem dieses Buch überall als „endlich mal was ganz ganz anderes“ angepriesen wurde, war ich sehr neugierig auf das Werk. Es ist das Thriller-Debüt von Romy Hausmann, die mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen ...

Nachdem dieses Buch überall als „endlich mal was ganz ganz anderes“ angepriesen wurde, war ich sehr neugierig auf das Werk. Es ist das Thriller-Debüt von Romy Hausmann, die mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart lebt. Bestimmt die perfekte Location, um einen Thriller zu schreiben. Doch um was geht es denn nun in „Liebes Kind“?

Der Leser trifft auf Lena und schon sehr schnell stellt sich heraus, dass ihr Leben von morgens bis abends streng getaktet ist. Und nicht nur ihr Leben, auch das Leben ihrer Kinder ist minutiös durchgeplant. Lena existiert im Grunde nur noch… in einer verlassenen Hütte im Wald, in die über einen „Zirkulationsapparat“ Sauerstoff gepumpt wird. Ihr Peiniger, der Vater ihrer Kinder, versorgt seine Familie mit Lebensmitteln und mit allem Nötigen. Doch dann passiert das, womit er nie gerechnet hat: Lena und ihren Kindern gelingt die Flucht und sie kehrt völlig verstört in ihre „alte Welt“ zurück.

Anfangs fand ich es spannend, dass der Leser die Gedankenwelt verschiedener Protagonisten durch Ich-Erzählungen kennenlernt. Ich war gefesselt von der Frage, wer Lena wirklich ist und wie sie genau zu den Kindern steht. Allerdings konnte ich keinen richtigen Bezug zu ihr herstellen, was ich schade fand, denn ich liebe Bücher, in denen ich mit den Figuren wirklich mitfühlen kann. Mit Hannah gelang es mir genauso wenig, ganz im Gegenteil, dieses Mädchen fand ich teilweise eher beängstigend als alles andere. Generell war mir keine der Personen sympathisch, was sich im Laufe des Buches dahin entwickelt hat, dass mich die Story nicht mehr binden konnte. Die Thematik und die Idee des Buches ist interessant und auch die Tatsache, dass der Leser erst nach der gelungenen Flucht in die Geschichte geworfen wird, ist mal etwas neues, dennoch hat die Spannung meiner Meinung nach leider nach den ersten Kapiteln enorm nachgelassen. Dieses Werk hätte noch viel mehr Potenzial gehabt.

Mich hat dieser Thriller leider nicht überzeugt, nachdem ich aber die Grundidee klasse finde und es für ein Debüt gut geschrieben ist, werden es bei mir drei Sternchen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Der zweite Teil des zweiten Teils ;-)

Die Furcht des Weisen 2
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„Die Furcht des Weisen – Teil 2“ knüpft unmittelbar an den ersten Teil an und man ist sofort wieder mitten drin im Geschehen. Der Leser begleitet Kvothe auf seinen Abenteuern und erlebt mit, wie er Felurian ...

„Die Furcht des Weisen – Teil 2“ knüpft unmittelbar an den ersten Teil an und man ist sofort wieder mitten drin im Geschehen. Der Leser begleitet Kvothe auf seinen Abenteuern und erlebt mit, wie er Felurian begegnet und ins Reich der Fae gelangt, wie er mit Tempi nach Haert zum Volk der Adem wandert und wie er nach einem „Zwischenstop“ in Severen bei seinem Gönner Maer Alveron zur Universiät zurück kehrt. Wie in „Der Name des Windes“ und im ersten Band des zweiten Teils erzählt der ältere Kvothe einem Chronisten und dem Fae Bast in seiner Gaststätte seine Lebensgeschichte.

Mein Eindruck vom Buch:
Patrick Rothfuss hat um Kvothe eine wunderbare Welt erschaffen. Ich war total begeistert von „Der Name des Windes“, dem ersten Band der Trilogie. Der Schreibstil Rothfuss' lässt einen über die Seiten fliegen und ich habe Kvothe, wie auch seine Studienkameraden sofort ins Herz geschlossen. „Die Furcht des Weisen – Teil 1“ hat mich zwar auch gepackt, jedoch nicht ganz so in den Bann gezogen wie der Anfang der Geschichte. Doch in diesem Teil bin ich wieder vollkommen in die Geschichte eingetaucht und meine Begeisterung kehrte mit voller Wucht wieder zurück. Nur die Kapitel, die von Kvothe in der Gegenwart erzählen, kamen mir wieder etwas zu kurz. Ich hätte gerne wieder mehr über ihn in der jetzigen Zeit erfahren. Mein Eindruck war, dass diese Abschnitte seltener waren als im ersten Band und der junge Kvothe noch weiter in den Vordergrund gestellt wurde. Dem Lesevergnügen hat das dennoch keinen Abbruch getan. Ich liebe Kvothes Welt einfach! Der Schluss ließ mich mit einigen Fragen zurück und ich hoffe sehr, diese werden bald mit dem letzten Band der Trilogie beantwortet.

Fazit:
Im Grunde ist Kvothe für jeden Fantasy-Fan ein Muss. Dennoch bin ich mit meiner Empfehlung vorsichtig, da das Erscheinen des dritten Bandes, und somit das Ende der Trilogie, nicht bestätigt ist und Fans seit Jahren darauf warten, Kvothe endlich wieder begleiten zu können. Aber selbst wenn es keinen Abschluss geben sollte, habe ich jede Zeile dieser wunderbaren Story genossen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Pageturner Deluxe!

Die Schokoladenvilla
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Die Schokoladenvilla! Was für ein schöner Titel für einen Roman! Und auch das Cover sticht einem sofort ins Auge. Als ich dann den Klappentext las, war für mich vollkommen klar, dass ich dieses Buch unbedingt ...

Die Schokoladenvilla! Was für ein schöner Titel für einen Roman! Und auch das Cover sticht einem sofort ins Auge. Als ich dann den Klappentext las, war für mich vollkommen klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Doch um was genau geht es in diesem historischen Roman? Die Geschichte katapultiert den Leser nach Stuttgart und man schreibt das Jahr 1903. Judith Rothmann, Tochter eines bedeutenden Schokoladenfabrikanten liebt es, in der Versuchswerkstatt zu stehen und neue Leckereien zu erfinden. Ihr größter Wunsch ist es, irgendwann die Firma zu leiten, dfür tut sie alles. Doch ihr Vater hat ganz anderes im Sinn. Er arrangiert eine Heirat und dies ausgerechnet mit einem Mann, den Judith partout nicht ausstehen kann. In all dem Trubel trifft Judith Victor Rheinberger, dessen Vergangenheit ein absolutes Rätsel ist und der sich in Stuttgart eine neue Existenz aufbauen will...

Mein Eindruck vom Buch:
Um ehrlich zu sein, waren meine Erwartungen an dieses Werk sehr, sehr, sehr, wirklich sehr hoch, denn in der letzten Zeit fiel es mir überall ins Auge: In Buchläden, auf Bestsellerlisten, auf diversen Bücherforen... ständig wurde ich damit konfrontiert. Und so machte ich mich sehr gespannt ans Lesen, immer im Hinterkopf, dass ich vielleicht wirklich viel zu viel von der Story erwarte. Doch was soll ich sagen? Ich wurde in keiner Zeile enttäuscht. Es ist faszinierend, wie die Autorin Maria Nikolai es schafft, den Leser sofort vollkommen in den Bann und nach Stuttgart zu ziehen. Die Hauptprotagonistin Judith Rothmann ist so wundervoll gezeichnet, dass man sie einfach sofort ins Herz schließen muss. Aber nicht nur sie habe ich auf Anhieb lieb gewonnen, auch Victor war mir sofort sympathisch, ebenso wie Edgar und auch Dora. Doch nicht nur Judiths Geschichte wird hier voller Empathie erzählt, nein, der Leser wird auch ins Leben der Dienstboten eingeführt und erlebt den Kuraufenthalt von Hélène Rothmann, Judiths Mutter, mit. Im Dienstbotentrakt und auch auf der Kureinrichtung in Riva am Gardasee erfährt man einiges, was in der damaligen Zeit wohl gang und gäbe war. Für mich waren diese Kapitel ebenso interessant und fesselnd wie Judiths Welt und ich konnte es immer kaum erwarten, wie es denn mit Hélène weiter geht, was sie fühlt und was in ihr vorgeht. Es wird sehr oft ganz deutlich, dass diesem Buch viele viele viele Recherchen zugrunde liegen und ich ziehe meinen imaginären Hut vor Maria Nikolai. Viele der Orte gibt/gab es in Stuttgart wirklich und auch so manch reale Persönlichkeit, die damals lebte, wurde mit in die Geschichte eingeflochten. Was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte, waren die schwäbischen Ausdrücke und alte Bezeichnungen, denen man beim Lesen immer wieder begegnete. Ah, und jetzt hätte ich doch beinahe Karl und Anton vergessen, Judiths jüngere Brüder, die mich öfter richtig zum Lachen brachten .

Fazit:
DANKE! Danke an Maria Nikolai für wunderbare Lesestunden mit diesem ganz besonderen Buch. Für mich ist die Schokoladenvilla mein bisheriges Jahreshighlight und ich freu mich schon wahnsinnig auf den zweiten Band!

Veröffentlicht am 21.03.2019

Hin- und hergerissen

Ein Regenbogen im Winter
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Der Klappentext dieses Buches hat mich sehr neugierig gemacht und ich war gespannt auf den Schreibstil der Autorin, von der ich bisher noch nichts gelesen hatte. In der Geschichte geht es um Hannah, eine ...

Der Klappentext dieses Buches hat mich sehr neugierig gemacht und ich war gespannt auf den Schreibstil der Autorin, von der ich bisher noch nichts gelesen hatte. In der Geschichte geht es um Hannah, eine 25jährige Nachtschwester, die bei einem One Night Stand schwanger wird. Die sonst so ruhige und kontrollierte Hannah versucht wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen, kündigt ihren Job und geht nach New Harbor, um den krebskranken Charlie zu pflegen. Doch auch das ist keine leichte Aufgabe, denn Charlie ist einfach ein alter Sturkopf, der mit seiner toten Frau redet und seiner Ansicht nach überhaupt keine Hilfe benötigt. Wird Hannah ausgerechnet dort ihre innere Balance wiederfinden?

Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe dieses Werk jetzt erstmal ein paar Tage sacken lassen, da ich mir unschlüssig war, wieviele Sternchen ich letztendlich vergeben möchte. Um ehrlich zu sein, hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, in das Buch zu kommen. Mir waren weder Hannah, noch Paul, noch Hannahs Mitbewohner sonderlich sympathisch und es tauchten Gedankengänge auf, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Ich lese wirklich jedes Buch bis zum Ende, zum Glück, denn ich befürchte, sonst hätte ich diese Geschichte abgebrochen. Als Hannah aber zu Charlie ging, um ihn zu pflegen, begann die Story mich dann doch noch zu berühren. Ich mochte Charlie und endlich fand ich auch mehr Zugang zu Hannah. Zudem fand ich es spannend, dass die Geschichte noch eine für mich komplett unerwartete Wendung nahm.

Fazit:
Für mich war dieses Buch ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch, das aber eigentlich viel mehr Potenzial gehabt hätte. Mir hat leider die Tiefe gefehlt.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Macht neugierig auf viel viel viel mehr!

Träume & Hoffnung
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Als ich anfing diese Vorgeschichte zu lesen, hatte ich um ehrlich zu sein keinen blassen Schimmer, um was es eigentlich geht. Das Cover nimmt einen aber sofort gefangen und weckt Neugier, was wohl hinter ...

Als ich anfing diese Vorgeschichte zu lesen, hatte ich um ehrlich zu sein keinen blassen Schimmer, um was es eigentlich geht. Das Cover nimmt einen aber sofort gefangen und weckt Neugier, was wohl hinter dieser Fassade steckt.

Der Leser begegnet in diesem kurz und knapp gehaltenen Prequel Maél, der seit 3.000 Jahren auf der Suche ist und sich nun seit einer Woche in Paris befindet. Dort will er endlich seiner Suche ein Ende setzen. Weil das Büchlein so enorm kurz ist, möchte ich nicht näher auf den Inhalt eingehen, allerdings werfen die ersten Seiten bereits eine Menge Fragen auf. Und auch ganz schnell wird klar, dass es sich hier um keinen Realitätsbericht handelt, sondern sehr viel Fantasy eingeflochten wurde. Maél wird sehr sympathisch dargestellt, aber zugleich auch sehr mysteriös. Ich würde ihm gerne eine Menge Fragen stellen Bisher hatte ich noch kein Buch von der Autorin Kira Licht gelesen und bin begeistert von ihrem Schreibstil, der einen sofort in den Bann zieht und tief in das Jahr 1923 in Paris eintauchen lässt.

Fazit:
„Träume und Hoffnung“ ist der perfekte Einstieg für „Gold und Schatten“. Ich freu mich auf jeden Fall jetzt schon mega auf das Buch, das den ersten Teil der Dilogie darstellt und bin sehr gespannt darauf, welche Antworten ich auf meine Fragen finden werde 